Nationalpark Hohe Tauern: Gletscherwelt Weißsee

Der letzte Urlaubstag startet bei bestem Wetter.
Bevor wir zu unserem letzten Highlight des Urlaubs starten, müssen wir alles zusammenpacken. Der späten Buchung ist es geschuldet, dass wir dieses Zimmer nur für drei Nächte buchen konnten. Die letzte Nacht müssen wir in ein anderes Zimmer umziehen. Doch man kommt uns sehr gut entgegen: Wir packen alles zusammen und während unserer Abwesenheit wird man unsere Sachen in den neuen Raum bringen.

Halb Zehn verlassen wir das Hotel und fahren bis Uttendorf, um von dort in das Stubachtal bis Enzigerboden zu kommen. Gleich am hinteren Ende des Stausees ist ein riesiger Parkplatz, der jedoch sehr gut besucht ist.

# Weißsee im Stubachtal

Weisssee in der Eiswelt,Österreich,born4travel.de
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25€ kostet ein Ticket für die Auf- und Abfahrt mit der Seilbahn Rudolfshütte I+II zum Weißsee. (Stand 2020)
Als Inhaber der Nationalpark Hohe Tauern - Sommer Card, die übrigens in der Übernachtung inbegriffen war, ist die Fahrt kostenlos. Somit haben wir erst einmal 50€ gespart.

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Die Fahrt nach oben ist einfach klasse.
Den Grünsee bei 1.740 Meter Höhe tangierend, der eigentlich tiefblau ist, fahren wir zeitweise eng an den grünbewachsenen Berghängen mit vielen Wasserfällen vorbei. Je höher wir kommen, desto felsiger werden Klippen.

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Oben angekommen befinden wir uns bei 2.315 Metern Höhe.
Die Luft ist herrlich frisch. Kalt ist es aber nicht.
Die fotogene Rudolphshütte, eine einstige Schutzhütte, die auf jeder Werbeaufnahme vom Weißsee ein Kontrast zum milchgrünen Weißsee bildet, ist mit Bauplanen abgedeckt. Mit der Schutzhütte aus dem Jahr 1874 hat dieses moderne Gebäude nichts mehr zu tun. Es gab mehrere Ausbaustufen unter den früheren Eigentümern. Die Errichtung des Staudamms am Weißsee hatte die Verlagerung der Schutzhütte zur Folge. Ab 2004 entstand hier ein modernes Berghotel, das offensichtlich gerade wieder einmal aufgehübscht wird.

Der Rundgang um den See ist sicher sehr interessant. Aber wir folgen erst einmal dem Weg, der uns noch höher bringt und uns damit einen besseren Blick von oben bietet:

Weisssee in der Eiswelt,Österreich,born4travel.de
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Der Panoramaweg (ich hoffe der heißt so) ist wunderbar für einen wirklichen Rundumblick der Alpinen Welt hier am Ende des Stubachtals.

Wir sind umringt von Dreitausendern.
Der Gletscher namens Ödenwinkelkees zwischen dem 3.453 Meter hohen Johannisberg und dem 3.426 Meter hohen Eiskögele ist wie andere Gletscher vom Rückgang betroffen. Messungen im Jahr 2011 ergaben einen Rückgang um 394 Meter gegenüber dem des Jahres 1960
(Quelle: Ausstellung Gletscherwelt)

Weisssee in der Eiswelt,Österreich,born4travel.de
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Und auch hier wachsen Wollgräser im Überfluss.

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Unser Weg führt uns weiter in Richtung des viel größeren Tauernmossee's.
Zuerst jedoch geht es am Sessellift vorbei. Schade, dass dieser nicht in Betrieb ist.
Daneben steht eine Armada von Schneekanonen, die auf den Einsatz für die nächste Skisaison warten. Zwar steht im entsprechenden Flyer geschrieben, dass das Skigebiet Pisten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden bietet, doch wenn ich mich hier umsehe, sehe ich nur "schwarze" Pisten. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.

Weisssee in der Eiswelt,Österreich,born4travel.de
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Und das ist der Panoramablick gen Nordosten.
Die 3.206 Meter hohe Hocheiser ist die dominanteste Bergspitze am Tauernmossee

Weisssee in der Eiswelt,Österreich,born4travel.de
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Sicherlich ist dieser Platz nicht der höchste, aber ganz vorn, an der Spitze ist das außergewöhnlichste Picknickplätzchen mit dem atemberaubendsten Ausblick auf die hochalpine Landschaft. Einfach perfekt für uns!.

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Und wir sind nicht allein hier.
Auch die Kühe mögen diesen Platz 😉

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Auf dem Weg zurück zum Weißsee entdecken wir noch hoch oben, auf dem Sonnenblickkees Gletscher, zwei kleine Punkte. Gut dass ich meine DSLR mitgenommen habe. Angezoomt erkennt man zwei Wanderer auf dem Weg zur 3.086 Meter hohen Granatspitze.
Was für ein Name 🤔

Weisssee in der Eiswelt,Österreich,born4travel.de
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Zuletzt wollen wir noch im offenen Restaurant des Berghotels etwas essen oder einen Kaffee trinken. Doch das Ambiente ist mehr als enttäuschend. Eine Bahnhofskneipe wirkt dagegen gemütlicher. Der Geruch ist eine Mischung aus Großküchen-Abwaschwasser und Pommes-Öl.
Wir checken die Situation auf der Terrasse. Doch da ist es knüppeldicke voll und eng. Und so entscheiden wir uns für die Abfahrt nach unten.

Und was soll ich schreiben...
Haben wir bei der Auffahrt irgendwie nur nach links geschaut, gucken wir uns das Ganze auf der rechten Seite an.
Und natürlich immer unter dem Aspekt: Kann man hier auch Skifahren?
Können wir hier Skifahren?
Also ich erkenne hier nur Steilpisten. Was aber zu beweisen wäre.

Weisssee in der Eiswelt,Österreich,born4travel.de
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Noch bevor wir den Parkplatz verlassen und wir noch Handy-Empfang haben, suche ich nach einem nah gelegenen Restaurant. Eine Bar/Café soll gleich in der Nähe sein. Doch die entpuppt sich eher als eine Gelegenheit Bier zu trinken.
Die Vorhofalm auf dem halben Weg nach Uttendorf hat ganz gute Bewertungen. Also steuern wir diese an.

Noch vor der Kehre Nummer 3 steht einsam und allein eine Hütte direkt am Hang. Tatsächlich ist dies die Vorhofalm. Gegenüber, entlang der Straße ist ein Parkplatz. Außer uns ist keiner hier. Vermutlich ist die Alm geschlossen.
Aber probieren schadet ja nicht.
Eine Kuh wandert gemütlich an uns vorbei. Ok. Ich bin Stadtkind und das ist mir immer noch nicht geheuer!

# Vorhofalm - ein kleines Juwel entlang der Straße

Die Tür klemmt. Aber sie ist geöffnet.
Auch drinnen ist niemand zu sehen. Aber sie haben eine wunderbare Terrasse mit einem Ausblick, wie wir ihn mögen. Das Ambiente ist entzückend. Und fotogen.

Wir setzen für eine Weile und freuen uns des Lebens...
Bis eine ältere Frau kommt und fragt, ob wir etwas trinken wollen. Sie warnt uns gleich, dass die warme Küche erst am Abend beginnt. Aber sie könnte uns einen Brotzeit-Teller anbieten.
PS: Gut, dass wir öfter in München waren, sonst wüssten wir gar nicht, was Brotzeit ist.

Die Radler werden in Expressgeschwindigkeit serviert. Der Rest dauert. Aber wir haben Zeit, das Wetter ist immer noch grandios und die Aussicht perfekt.
Was wollen wir mehr?

Vorhofalm in der Stubachstr, Nationalpark Hohe Tauern,Österreich,born4travel.de
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Happy geht es nun stur stracks ins Hotel.
Unser neues Zimmer 102 ist sehr modern. Eingerichtet im neuzeitigen Hüttenstil. Eigentlich viel schöner und vor allem geräumiger als das andere Zimmer.
Die Dusche ist wie man das aus modernen Stadthotels dieser Welt kennt. Ganz klar dass ich diese unbedingt gleich testen muss.

Die restliche Zeit - es sind nicht einmal zwei Stunden 😉 - verbringen wir bei einem Sonnenbad auf dem Balkon.

Hotel Stockenbaum Neukirchen am Großvenediger,Österreich,born4travel.de
Hotel Stockenbaum Neukirchen am Großvenediger,Österreich,born4travel.de

Abends essen wir wie immer im Restaurant.
Und wir sind froh, dass wir heute den letzten Abend hier verbringen. Denn die Speisekarte habe ich schon im Sinn.

Hotel Stockenbaum Neukirchen am Großvenediger,Österreich,born4travel.de

Am nächsten Tag geht es wieder zurück nach Hause.
An der Grenze zu Deutschland befindet sich eine Corona-Teststelle. Wir schreiben den 09.August 2020.
Noch besteht keine Test-Pflicht für Rückkehrer aus Österreich. Reisende aus den Balkangebieten sind zu einem Test verpflichtet. Was erst wie eine gute Idee von Bayerns Ministerpräsident klingt, wird sich Tage später als einziges peinliches Fiasko herausstellen.

Die Autobahn ist verhältnismäßig leer und so sind wir neun Stunden später wieder zu Hause.