Von Cachi nach Cafayate
Schweren Herzens verabschieden wir uns vom Ort der Finca Santana, wo uns Adriana
eine aussergewöhnliche Gastgeberin war. Eine wie man sich das immer wünscht. Es gibt eine
herzlich warme Umarmung mit einem Tränchen im Auge und guten Wünschen für die weitere Reise.
Und dann folgt noch ein " If you need help - Please WhatsApp me!"


Es geht wieder auf die Ruta 40. Einige wenige Kilometer rumpelfrei auf asphaltierter Straße.
Die Freude bleibt aber erwartungsgemäß nicht lang. Erst kommen ein paarDesvio-Schilder, also Umleitungen, wegen dem
riesigen Projekt, die Ruta 40 zu asphaltieren und dann sind wir wieder im altgewohnten Zustand auf einer Waschbrettpiste.



Bis Cafayate ist es ja nicht weit. Etwa 160 Kilometer. Natürlich immer auf unserer lieb gewonnenen Ruta 40. Über Salta zu fahren, um auf asphaltierter Straße zu fahren, kommt nicht in Frage. Ohnehin würde diese Strecke eine Stunde länger dauern. Adriana rät uns eh zur Ruta 40. "Die sei landschaftlich wesentlich sehenswerter" meint sie.
Anfangs schwärmen wir von der guten Sicht auf die hohen Berge.
Dann wird es "langweilig" besser gesagt nicht mehr ganz so spektakulär.
Keiner von uns beiden hat sich mit dem, was uns wirklich auf der Strecke erwartet, befasst.
Es folgt ein Abschnitt an dem ich es mir nie verkneifen kann zu fragen: Wer bitte wohnt hier am Ende der Welt?
Aber. was soll's. Mein Smartphone meldet Netzempfang!



Und dann wird's bergig...


Die nächste Schlucht Richtung Cafayate kann man nicht verfehlen.
Denn die gut präparierte aber unbefestigte Straße schlängelt sich mitten durch diese Schlucht.
# Quebrada de las Flechas
Es sind noch etwa 65 Kilometer bis Cafayate, als die ersten coolen, sehr hellen Sandformationen auftauchen.
Ein Foto hier. Ein Foto da. Noch sind es alles Einzelformationen und es ist alles übersichtlich.
Kurze Zeit später fahren wir in eine Schlucht. Es ist die Quebrada de las Flechas.
Es ist das Ergebnis der Aufspaltung der Anden. Reihenweise schräg liegende Platten, die aussehen
als wenn sie gleich umfallen würden. Formationen die sich nicht von den Formationen
auf dem Burr Trail oder auch der
Cottonwood Canyon Road unterscheiden.
Hier allerdings ist alles in Beige bis Grau. Die Spitzen sind übrigens die Namensgeber der Schlucht.
Flechas steht im Spanischen für Pfeile.



Es folgt ein Aussichtspunkt, der seinen Namen auch verdient.
Einem jungen Paar aus London, das sich versucht zu fotografieren, bieten wir an es zu fotografieren.
Und wie in einer Art versteckte Kamera, tauchen gleichzeitig etwa fünf oder sechs kleine Autos auf.
Die Musik ist tierisch laut. Sie springen raus und und es gibt eine Vorführung, wie man sich Instagram-like fotografiert.
Und genau so plötzlich wie sie aufgetaucht sind, sind sie alle wieder weg. Die Londoner und wir gucken sprachlos "Was war das denn?"
Ein Wind fegt durch die Schlucht. Ganz unheimlich und extrem stark.



Mit diesem plötzlichen Sandsturm habe ich beim Aussteigen nicht gerechnet und deshalb mein Beifahrerfenster
offen gelassen. Der Sturm geht auch nicht wieder. 😂
Mein Passmann ist not amused über diese Tatsache.
Wir flüchten ins Auto. Der Sand ist fies und sofort in jeder Pore. In den Augen und im Mund. Nun macht es auch keinen Sinn mehr hier zu bleiben. Wir verlassen den schönen Vistapoint und fahren zu einem anderen Aussichtspunkt.



Während wir glauben, uns in Deckung gebracht zu haben, gibt es 'ne Stulle. Dabei debattieren wir über die Entstehung dieser Formationen. Nun hat uns die Windhose auch hier gefunden und rüttelt das Auto beängstigend hin und her. Als die Sicht praktisch milchig wird, wird's Zeit weiter zu fahren.



Entlang des vertrockneten Flusslaufs beobachten wir das Schauspiel, das der Sandsturm erzeugt.
Den hellen bis zartrosa Sand fegt es nach oben. Wie eine Wand. Dahinter lugt der stahlblaue Himmel an manchen Stellen heraus.
Es ist dennoch faszinierend. In so einem Sturm waren wir noch nie. Das Innere des Autos ist versandet. Und zwischen den Zähnen knirscht es.
Es sind 34°C. Jetzt möchte man nicht draußen sein. Weder wegen dem Sandsturm noch wegen der Hitze.
Der sich gleich daneben befindliche Ort San Carlos ist menschenverlassen.



Bis Cafayate ist es nicht mehr weit. Aus dem Ort selbst steigen Rauchfahren auf.
Es sieht nach Brandrodungen aus. Wer bitte macht bei diesem Wetter so etwas?
Vielleicht sind wir eben Städter und verstehen nur wir die Natur nicht.
Unsere Unterkunft erreichen wir Dreiviertel Vier. Sie liegt bei 1.632 Höhenmetern und befindet sich eine halbe Stunde von Cafayate entfernt.

An diesem Abend verlassen wir nicht mehr das Hotel.
Wir essen im Hotelrestaurant. Das Essen ist durchschnittlich bis sonderlich.
Als Vorspeise haben wir jeweils einen anderen Salat. Als der serviert wird, sieht Micaela keinen Unterschied. Ich sag mal dazu nix.
Auch die Öffnung der Weinflasche passiert sehr stümperhaft. Erst fällt der Korkenzieher auf den Boden, dann zieht
sie den Korken so raus, dass es floppt 🙈
Die Hauptspeise geht so. Die Nachspeise, eine Panna Cota mit Gingeschmack, schmeckt wie eine Mischung aus Gummi und PVC.
Gefahrene Strecke: 164 Kilometer
Cafayate - ~1.632 Höhenmeter
Der Ort Cafayate ist umgeben von Weingütern.
Der zentrale Platz Cafayate's heisst hier Plaza San Martin, wo auch die hübsche gelbgekalkte
Cathedral of Our Lady of the Rosary steht. Umgeben von vielen Weingütern profitiert Cafayate von seiner Lage und dem Tourismus.
Dennoch ist es ein netter einladender Ort. Insbesondere um die Plaza San Martin gibt es viele Restaurants und Bars.
Ansonsten nutzen wir den Aufenthalt hier, um unsere Reserven an Wasser und diversen Kosmetika aufzufüllen.
In der Vorbereitung auf die kommenden Tage.



Unsere Hauptattraktion ist letztlich die 70 Kilometer lange Schlucht ganz in Rot.
Die Quebrada de Cafayate.
# Quebrada de las Conchas
Die Quebrada de las Conchas (Conchas - Muscheln in Spanisch) auch Quebrada de Cafayate genannt,
schlängelt sich über - je nach Quelle - 70 Kilometer entlang des gewaltigen Flusslaufs des Río de las Conchas bis zum Ort Alemania.
Für Rote-Steine-Liebhaber ist es die Traumlandschaft! Unterschiedlichste Formationen gibt es entlang der gut asphaltierten Ruta Nacional 68 zu sehen.
Teile der Quebrada de Cafayate können wir vom Zimmer aus sehen. Und so geht es am ersten Tag gleich auf den Weg, um diese zu erkunden. Wir sind vom ersten Moment an total begeistert. Es gibt nicht viel zu schreiben - nur zu staunen.






Hier wussten wir noch nicht, was uns erwarten wird. Deshalb haben wir uns die Zeit genommen, um ausgiebig zu klettern und zu entdecken.
Von da kamen wir.

Blick Richtung unserem nächsten Ziel, Los Castillos

Doch bevor wir die als nächste Attraktion ausgewiesenen Castillos erreichen, tangieren wir vorbeifahrend - nein wir können gar nicht überall
stehen bleiben - weitere faszinierende Formationen. Unglaublich. Cafayate habe ich mir als reines Weinanbaugebiet vorgestellt.
Klar habe ich gelesen, dass es hier eine nette Quebrada gibt. Aber das - haben wir beide nicht erwartet!


Es folgen gut ausgeschilderte Highlight, die immer einen genügend großen Parkplatz haben. Das ist sehr angenehm.
# Los Castillos
Die erste Formation nennt sich Castillos - Burgen.
Es gibt keinen direkten Zugang. Nur den Blick weit über das abgesperrte Areal. Ganz zum Schutz der Natur.

Die Los Castillos nach Sonnenuntergang:


Es folgen namenlose Formationen. Jedenfalls kann ich kein entsprechendes Schild erkennen. Wobei diese auch ohne Namen beeindruckend aussehen:



# Mirador Tres Cruces
Dieser Mirador liegt erhöht mit einem Blick über den Flusslauf.
Warum nun dieser Name, erschließt sich uns anfangs überhaupt nicht. Rainer steigt noch all die in den Fels gerammten Stufen hoch - doch
von drei Kreuzen ist nix zu sehen. Erst auf der Rückfahrt entdecke ich beim Vorbeifahren diese "Drei Kreuze".
Warum und wieso? Es gibt keine Erklärung vor Ort.


# El Amfiteatro
Es folgt das Amphitheater. Eine schöne enge 70 Meter lange Schlucht, die von außen nicht unbedingt erkennbar ist.
Riesige Wasserfälle der Eiszeit haben diese Sedimentschichten ausgewaschen und es halbrund ausgewaschen.
Die Wanderung bis zum Anschlag ersparen wir uns. Beziehungsweise nehmen wir das Schild mit dem Verbot hier zu klettern,
das an der Seite steht, ernst. Damit gehören wir vermutlich zu den Wenigen, die das beachten. Zugegeben wissen wir aber auch nicht genau,
wie man über diese glatten Felsplatten unfallfrei klettern soll.




# La Garganta del Diablo
Auf den offensichtlich inflationär verwendeten Namen La Graganta del Diablo (Teufelsschlund) treffen wir auch in der Quebrada de Cafayate. Es gibt nicht viel zu tun. Besteigen der Wände macht keinen Sinn. Es ist ein Ort, um die Naturgewalten zu bestaunen und nicht mehr.


Jetzt kehren wir um.
Die meisten Highlights in dieser Schlucht haben wir gesehen. Den Weg bis Alemania ersparen wir uns.
Im Grunde genommen hat man hier alles richtig gemacht, um den gehfaulen Touristen so viel wie möglich zu zeigen.
Eins hat man dann doch vergessen: Ein Café oder eine Bar wäre toll. Ab und zu haben hier zwar Vertreter unterschiedlicher Weingüter schön gestaltete
Container aufgestellt, in denen man deren Wein testen kann. Aber so ganz ohne etwas zu essen, ist uns das nix.

Wie immer sehe ich durch den veränderten Blickwinkel immer wieder Neues:



# La Ventana
Was wir in den USA Arch nennen, nennt sich hier ventana. Also Fenster.
Ja mit dieser Bezeichnung kann man sich auch anfreunden.
Auf dem Hinweg war dieses Highlight von Unmengen an Besuchern überlagert. Jetzt sind wir allein hier. Es gibt überall Schilder,
dass man nicht auf diese fragilen Gebilde laufen soll. Aber das sah vorhin ganz anders aus. Für ein Foto wird so etwas einfach ignoriert!
Ein tolles Fenster. Es gefällt uns sehr gut.
Etwas tiefer, also unter dem Arch, verläuft ein Weg. Am Ende werden wir mit dem grandiosen Ausblick auf den Rio las Conchas belohnt.

Wenn dünne Luft glücklich macht 😎

Das ist eine Aufnahme von unserer abendlichen Runde.
Die letzten Sonnenstrahlen sind gerade verschwunden.


Auf dem Weg nach Cafayate entdecken wir das Milla7. Ein Lunch-Restaurant mitten auf einer Weinplantage.
Hier gibt es schöne kleine Portiönchen zum Snacken und dazu guten Weisswein.
Trotz der nervigen Mücken bleiben wir tapfer und bleiben auf der Terrasse draußen. Die Kellner hier
sprechen ein ausgezeichnetes Englisch und sind extrem aufmerksam. Hinter uns sitzt ein Paar aus
Frankreich, mit dem wir schnell ins Gespräch kommen. Und natürlich unsere Erfahrungen austauschen.


Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Hotelpool.
Es sind 31°C. Der Pool ist leider ungeheizt. Zugegeben kostet es viel Überwindung. Dennoch ist es für mich kein Grund,
um nicht ins Wasser zu gehen.
Erwartungsgemäß gibt es auch keine Pooltowels. Schade dass der Besitzer nicht mehr Aufmerksamkeit in dieses Objekt investiert.

Entspannt am Pool liegend, beschließen wir eher als geplant abzufahren. Abgesehen davon, dass wir gefühlt alles gesehen haben,
hätte ein Umziehen in ein Hotel, das sich südlich von Cafayate befindet, den Vorteil, dass der darauffolgende Reisetag, vor dem ich echt Respekt habe,
denn es geht hoch in das Altiplano, nicht ganz so lang wird. Die Rezi-Mädels nehmen unsere Anfrage wegen einer Verkürzung vollkommen
gelassen und desinteressiert zur Kenntnis. Man kürzt einfach im Computer den Aufenthalt und gut ist's.
Inzwischen habe ich natürlich schon eine andere Bodega bei Booking entdeckt, die ich jetzt fest buchen kann.
Am Abend fahren wir in den Ort Cafayate. Also eigentlich.
Wir haben uns für die Fahrt dorthin einen sogenannten Schleichweg, der sich direkt neben dem Weingut befindet, rausgesucht.
Es sieht alles so malerisch aus.


Die Sonne ist gerade am Verschwinden.
Es geht nicht anders.
Uns zieht es nochmals in die Quebrada. Ein paar wenige Kilometer nur. Den Anblick der roten Steine bei diesem Licht wollen
und können wir uns einfach nicht entgehen lassen.



Unsere Begeisterung nimmt kein Ende.
Wandernd durch dieses Gebiet könnte man vermutlich mehrere Wochen hier verbringen, ohne sich dabei im geringsten zu langweilen.
Welche Bauwerke der Natur sich hier noch verstecken, weiss wohl niemand. Denn die gut asphaltierte Straße unterhält und übermannt jeden Besucher
schon im Vorbeifahren. Eine unglaubliche Variabilität! Und ich denke, wir können uns nach so vielen Besuchen im Südwesten der USA
ein gutes Vergleichsbild machen.


# Los Colorados
Die Los Colorados entdecken wir eben auch erst auf der Fahrt nach Cafayate. Viel Zeit haben wir allerdings nicht, bevor es stockdunkel wird. Deshalb gibt es nur ein paar Aufnahmen. Wir nehmen uns aber vor, auf dem Weg zur nächsten Destination hier etwas Zeit zu investieren und hinter das Steintor zu wandern.



Für den heutigen Abend hat Rainer eine wunderbare Bar mit Livemusik rausgesucht. Wir sitzen im teils überdachten Innenhof. Auf üppiges Abendbrot haben wir keine Lust. Aber Empanadas gehen eigentlich immer. Dazu trinken wir Negroni. Hier in Argentinien eher ein Standardgetränk auf jeder Getränkekarte. Das mit der Livemusik ist ein Flop. Die Band beginnt mit einem Song und macht danach erst einmal Pause. Warum das wissen wir nicht. Halb Zehn fahren wir ins Hotel.

Unsere Unterkunft: La Casa De La Bodega - Wine Boutique Hotel
Die Ortsangabe in der Adresse täuscht. Nein. Das Hotel befindet sich nicht in Cafayate, sondern 20 km und etwa 30 Fahrminuten vom Ortskern von Cafayate entfernt. Ohne Auto kann man hier praktisch nur etwas spazieren und den Pool genießen. Man kann weder die Quebrada de Cafayate noch den Ort selbst mit einem Spaziergang erreichen.
Das Gebäude des Hotels erinnert unwillkürlich an Western-Filme, die man aus der Kindheit kennt. Die Anlage ist großzügig gestaltet mit anliegendem Weinanbau. Die gesamte Aussengestaltung ist perfekt aufeinander abgestimmt. Eigentlich bin ich kein Fan von solchen Themenhotels. Hier aber ist alles so gut gemacht, dass ich mich gern darauf einlasse. Stilvoll eingerichtet mit allem Erdenklichen, was man sich vorstellt, das ein Hotel haben kann.


Auch im Inneren ist es passend zu dieser Zeit eingerichtet.
Das Mädchen von der Rezi kann kein Wort Englisch.
Sie stellt sich vor und stellt gleich ihre Compañero Micaela vor.
Wir wundern uns. Begreifen die Situation aber erst am nächsten Tag. Zwei ungelernte Mädchen für alles versuchen zu retten,
was zu retten ist. Sie machen hier alles: Vom Zimmermädchen über Rezi bis zur Kellnerin.
Mein Synonym dafür: Ein Boot mit 50 Löchern & nur 10 Korken😐
Der Koch kommt mit dem Motorrad auf Zuruf. Das Abendessen ist auf sehr niedrigem Niveau.


Unser Zimmer Nr. 23, namens Sauvignon ist sehr geräumig. Auf den ersten Blick fantastisch. Auf den zweiten Blick
hat man es mit der Sauberkeit nicht ganz so ernst genommen. Na ja.
Die Bettwäsche ist blütenweiss und die Handtücher sind fluffig. Mit dem Rest kann man sich irgendwie arrangieren.


Das ist der zauberhafte Ausblick aus unserem Zimmer auf das Weinfeld und in der Ferne auf die Quebrada de Cafayate. Bis zur Quebrada braucht man vom Hotel etwa 15 bis 20 Fahrminuten.

Malerisch oder besser gesagt fotogen ist auch der Pool:


Dieses Hotel hat eindeutig seine besten Zeiten hinter sich.
Es bedarf einer ordentlichen Grundreinigung und geschultes Personal.
So geht es weiter
Das La Casa De La Bodega - Wine Boutique Hotel
verlassen wir einen Tag früher. Von einer Bodega haben wir uns etwas mehr versprochen.
Es gibt aber noch einen weiteren triftigen Grund: Mit der Übernachtung etwa anderthalb Stunden südlicher vom jetzigen Standort, verkürzen wir
die Fahrt in das Altiplano Argentiniens. Vor dieser Strecke haben wir nämlich großen Respekt.
Wir rechnen mit mindestens sechs Stunden auf unbefestigtem Weg.
Bis zur Finca Albarossa sind es 85 Kilometer. Die Ruta 40 ist gut asphaltiert. Das Wetter ist fantastisch. Wir sind so ganz im Reinen mit dieser Entscheidung und verpassen erst einmal die Einfahrt zur Finca, die fünf Kilometer nördlich des Ortes Fuerte Quemado liegt. Erst im Ort selbst bemerken wir das und kehren um.
Die Zufahrt zur Finca ist so, wie man sich das vorstellt: Der Weg ist umgeben von weitläufigen
Weinfeldern, stämmige Kakteen bilden die Begrenzungsposten und am Ende des Weges sieht man aus der Ferne das Haus.
Die Anlage wirkt sehr gepflegt. Ganz anders als die der Bodega nahe Cafayates.



Wir sind viel zu früh da. Es ist halb Eins. Einchecken ist eigentlich erst 15Uhr. Aber das interessiert hier niemanden.
Wir sind eh die einzigen Gäste.
Wir füllen die üblichen Formalitäten aus und werden in das Zimmer Nr.2 geführt.
Das Zimmer ist klein und das Bett etwa 1.60 breit.
Für eine Nacht ist das ok.

Die überdachte Veranda mit Blick auf das Tal und die dahinter aufsteigenden Berge
bei totaler Ruhe hat etwas extrem erholsames. Nachdem vier Angestellte auch noch das
Anwesen verlassen, sind wir nur noch mit dem Koch und der Hauskatze allein hier.
Vom Dinner erwarten wir nix. Wie auch. Hier am Ende der Welt!
Weit gefehlt!
Jeder einzelne Gang ist mehr als Spitze und das Tiramisu werden wir für immer in Erinnerung behalten 😋
Das Anwesen ist grandios. Der Pool leider noch im Bau.
Dennoch. Ein netter Ort so richtig zum Runterkommen.



Am Abend ziehen bedrohliche Wolken auf.
In der Ferne beobachten wir ein heftiges Gewitter. Bei uns kam dieses Wetter jedoch nicht an.
Wir haben nur die schöne Wolkenbildung.



Morgen geht es weiter. Endlich ins Altiplano.
Ne Woche werden wir auf über 3.500 Höhenmetern und mehr unterwegs sein.
Ganz ohne Luxus und ohne Netz. Absolut basic und vielleicht auch einer Übernachtung im Auto. Wir werden sehen…