Von Busselton nach Augusta
Bis Augusta, unserer nächsten Basis, sind es knapp hundert Kilometer.
Also überhaupt kein Grund hektisch von A nach B zu fahren.
Wir nehmen uns also Zeit für den Ort Margeret River.
Einem typischen Urlaubsort wo das Leben auf der einen Champs Élysée stattfindet.
Ein echt nettes und beschauliches Örtchen. Andererseits bin ich froh, dass ich hier keine Unterkunft gebucht habe.
Am frühen Abend sagt sich hier wahrscheinlich Fuchs und Hase Gute Nacht. Wir reisen außerhalb der Saison und
so machen nicht nur die Shops sondern auch die Restaurants kurz nach Sechs dicht.
Immer noch auf der Suche nach einem Thermo-Henkelbecher will man uns hier welche für 39AUD andrehen. Pro Stück!
Kurz vor dem Aufgeben werden wir bei Coles, wo wir eigentlich alles zum Grillen holen, doch fündig.
Für ein Drittel des Preises. Nun haben wir alles für ein Picknick im Freien zusammen.
Impressionen aus dem Ort:

Ab Margeret River geht’s auf die 250, die Caves Road, gen Süden.
Und wie es der Name schon sagt, hier gibt es etliche Höhlen.
In der Lake Cave bietet man keine Selfguided Touren an. Eine Dreiviertelstunde müssten wir auf den Beginn der
nächsten Tour warten und dann anderthalb Stunden mit der Gruppe die Höhle erkunden.
Darauf haben wir so gar keine Lust. Wäre ja nicht die erste Höhle mit See in unserem Leben.
# Boranup Forest
Recht schnell erreichen wir den viel beschriebenen Karri Wald.
Die Route 250 führt durch den spektakulären Boranup Karri Forrest des Nationalparks Leeuwin-Naturaliste.
Bekannt für seine riesige Größe, gerade Stämme und sehr hartes Holz, wurde Karri-Holz
viele Jahre lang ins Ausland verschifft, aber heute ist der größte Teil des Karri Waldes geschützt.
Es ist ein tolles Ambiente. Überhaupt nicht vergleichbar mit dem Redwood NP in den USA.
Hier ist es ein Gemisch aus den besagten 50, 60 Meter oder noch höheren Karri‘s an deren Fuß
Palmen, riesige Farne, Grasgewächse und sonstiges Tropengebüsch wächst.






Die kurze Wanderung in die Tiefe des Waldes zwischen den Riesenbäumen ist nicht ganz so meins.
Mein Hirn kann nun mal nicht abschalten und ich fühle sie, die Schlangen, Spinnen und Haie 😉 des Waldes.
Aber ich stelle mein Face auf tapfer.

Hier muss Rainer mal zum Größenvergleich herhalten.


Mal ganz aus der Nähe angeschaut...



Bis Augusta ist es nicht mehr weit.
Als wir im Alouarn Apartment in Augusta ankommen, sind wir total begeistert.
Es übertrifft unsere Erwartungen. Wir lieben die moderne Ausstattung, die offene Küche und die lichtdurchfluteten Räume.
In der komplett ausgestatteten Küche fehlt es an nichts. Nespresso Maschine mit Milchaufschäumer, kleine Snacks,
Pralinen, Kekse und Müsli für den kleinen Hunger zwischendurch hat die Eigentümerin bereitgestellt.
Gefahrene Strecke: 136 km
Augusta
Augusta ist der am weitesten im Südwesten gelegene Ort Australiens.
Direkt an der Spitze des zerklüfteten Cape Leeuwin steht der historische Leuchtturm, der
übrigens der größte seiner Art auf dem australischen Festland ist. Dort trifft der Indische auf den Südlichen Ozean.
Hauptsaison für Touristen ist die Zeit von Juni bis September, wenn sich in der Flinders Bay Buckel- und südliche
Glattwale tummeln.
Im März 1622 trafen die ersten Europäer der niederländischen Ostindien-Kompanie Leeuwin nördlich von Cape Leeuwin zwischen Hamelin Bay und Point D'Entrecasteaux auf die Küste. 1801 nannte Kapitän Matthew Flinders diesen Teil des Landes Cap Leeuwin. In den 1880er Jahren kam es zu einer Expansion der Holzindustrie nach dem Bau einer Holzmühle im nahe gelegenen Kudardup und der Fertigstellung von Stegen in Hamelin Bay und Flinders Bay. Die Stadt Augusta umfasst jetzt auch die ehemalige separate Gemeinde Flinders Bay.
# Waterwheel Bay
Den kurzen Aufenthalt hier in Augusta, versuchen wir maximal ausnutzen.
Deshalb flitzen wir noch am frühen Abend des Ankunftstages zum Cape Leeuwin Lighthouse. Also nicht direkt.
Denn in Australien muss man Eintritt zahlen, wenn man den Turm von unten angucken will. Und irgendwie
weigern wir uns den Anblick allein zu bezahlen.
Viel schöner dagegen sind die langgezogenen Granitboulder an der Waterwheel Bucht.


Diese Stein da, der im Spalt zu verschwinden scheint, ist etwa zweieinhalb Meter lang und erinnert mich an ein Surfboard.

Wir kraxeln erst einmal so hoch wie möglich. Der Wind ist schon sehr straff. Eigentlich sind wir etwas spät. Der Blick von hieraus in jede Richtung der Küste bei diesem Bonbonfarbenen Himmel macht Gänsehaut-Feeling.





Und den Leuchtturm sieht man von hier auch.

Das sind die Überreste der Historic Waterwheel
Dieses Rad wurde 1895 gebaut, um die Bauherren (Wishart und Davies) des etwa 400 Meter entfernten Leuchtturms und
später die Hütten der Leuchtturmwärter mit frischem Wasser über eine kleine Pipeline zu versorgen.
Das Wasser wurde dem Rad von einer natürlichen Quelle zugeführt, die sich im Feuchtgebiet befindet.
Während des Baus des Leuchtturms benutzte man das Wasser auch um Mörtel herzustellen.
Das Quellwasser, das das Wasserrad speist, ist kalziumreich und im Laufe der Jahre wurde
das Rad stark mit abgelagerten Kalziumverbindungen verkrustet, was das Drehen stoppte.
Doch bis etwa 1940 war die Wassermühle funktionsfähig.


# Hamelin Bay
Die Hamelin Bay hat mir praktisch fast jeder ans Herz gelegt als schönste Bucht überhaupt.
Ein Wertung, die ich so noch nicht teilen kann. Momentan sehe ich überall das Gleiche: Pudersand trifft auf glasklares Türkis des Wassers.
Auf dem Weg nach Augusta gönnen wir uns nur einen kurzen Blick auf die Bucht.





Am Folgetag erst widmen wir dieser und der Nachbarbucht mehr Zeit.
Als Erstes machen eine kleine Wanderung zum Hamelin Bay Observation Deck, von dem man diesen Rundblick hat.
Der Weg dahin ist gut präpariert. Manchmal läuft man auf dem blanken Bergrücken, manchmal erleichtern Holzplanken
den Weg. Das Deck ist mit einem recht großen Abstand zur Abbruchkante gesichert.
Warum? Das sehen wir gleich


Wie so oft reizt mich das, wo nicht "alle" unterwegs sind. In diesem Fall sehe ich nur einen einsamen Angler, der die gesamte Bucht für sich allein hat.
# Foul Bay
Der Abstieg ist steil und führt meist durch Sand. Schuhe sind also absolut überflüssig.
Unten angekommen versteht man sofort, warum das Deck so und nicht anders abgesichert ist. Was eben oben nicht zu sehen ist,
ist die Aushöhlung des Felssteines. Das sieht eh alles sehr fragil aus. Wie ein Blätterteig.



Einzeln stehende Formation


Das Laufen am Strand ist anstrengend. Es gibt nicht diesen typisch festen Streifen. Ich sacke bis zum Knöchel auch im feuchten Sand ein.


Die Schönheit und Zerbrechlichkeit dieser Spitze ist aus dieser Sicht noch besser auszumachen:




Unser Programm wirkt straff. Aber alles hat sein Zeitfenster. Nach dem wir am Strand vom Hamelin etwas Sonne geleckt haben, geht es zum Apartment. Es ist ja wieder die Zeit, in der alle Cafés geschlossen sind. Als vorbereiteter Selbstversorger kann uns das nun egal sein. Zumal es im Apartment die heiß geliebte Nespresso-Maschine gibt.
# Grannys Pool
Den heutigen Sunset verbringen wir am Grannys Pool.
Ein durch riesige Steine geschützter Strand. Aber wir kommen etwas zu spät. Es hat sich abgekühlt und es sind nur noch 23 Grad.
Rainer hält es nicht ganz ab ins Wasser zu gehen, kriegt es aber nicht hin zu schwimmen.
Ich sag mal so: Vielleicht kommen wir tatsächlich nochmals in diese Gegend und haben dann eine andere Jahreszeit, um solche dann wahrscheinlich wärmeren Pools nutzen zu können.






Abends gibt es wieder unser Australien-Standard-Programm:
Während Rainer draußen die Steaks grillt, bereite ich den Salat zu. Dazu gibt es leckeren Sauvignon Blanc.
Apropos. Beim Wein sind wir noch am Testen und Suchen. Aber es kristallisiert sich schon jetzt
heraus, dass der Sauvignon Blanc aus Tasmanien und der aus Neuseeland unser absoluter Favorit ist.

Wir hätten einfach länger in Augusta bleiben sollen. Wollten wir ja auch. Aber das tolle Apartment hatte nur eine Verfügbarkeit über diese zwei Nächte. Ein Grund noch einmal hierher zu kommen ✌🏻
Unsere Unterkunft: Alouarn Apartment 1
Die Buchung des Alouarn Apartment Nr. 1 war ein Glücksgriff. Moderne Ausstattung, große lichtdurchflutete Räume geben dem Aufenthalt ein Zuhause-Gefühl.
Andrea, die Besitzerin dieser Wohnung, hat an kleinste Details gedacht.
Olivenöl, Gewürze, Honig und Butter. Alles ist vorhanden. Für uns Selbstversorger einfach nur genial.
Die Garage ist direkt vor dem Apartment.
Der Whirlpool auf der Terrasse. BBQ Grill auf dem Balkon.
Die zweite große Terrasse ist auch für Yoga geeignet.



Das Bad:

Das Schlafzimmer:


Drei verschiedene Terrassen bietet dieses Apartment:




Wenn es nicht schon ausgebucht gewesen wäre, wären wir gern länger geblieben.
So geht es weiter
Es geht auf's Land.
Unterwegs werden wir die Karri Bäume besteigen und den Kampf gegen Grünkopfbremsen verlieren.