Drakensberge: Von Giant's Castle nach Cathedral Peak

Auch heute ist die morgendliche Sicht auf die „Burg des Riesen“, dem 3.314 Meter hohen Giant's Castle, wolkenfrei.
Stativ auf der Veranda aufstellen und Fotos mit meinem "richtigen" Fotoapparat ist die erste Tätigkeit, die ich heute mache.
Normalerweise sage ich in solchen Momenten: Das nehme ich mit dem Auge auf. Aber dieses Mal ist alles anders.
Diesen Farbenrausch und dieses Ambiente kann ich mir einfach nicht entgehen lassen!

Giants Castle Game Reserve,Maloti Drakensberge Park, KwaZulu Natal,Südafrika,born4travel.de
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Eigentlich sind wir ja Langschläfer. Und wegen einer Aufnahme früh aufzustehen, das kommt für uns nicht in Frage.
Eigentlich.
Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel.
Ein absolutes Novum: Wegen der noch besseren Aussicht brechen wir unsere Regeln.
Nur wirklich wenige Meter vom Camp entfernt gibt es einen guten Blick auf fast alle Formation, den Bushmans River, das Valley und sogar den Thumb!

Der Farbwechsel ist unbeschreiblich. Selbst als langsam eine zarte Wolkendecke über die Landschaft zieht und unser Motiv verdunkelt, selbst dann durchbohrt ein Sonnenstrahl das Geschehen und ein Teil wird so unglaublich intensiv beleuchtet, dass es fast schon wieder nicht wahr sein kann.

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Nach etwa einer Stunde ist das Lichtspektakel vorbei.
Die zarte Wolkenschicht gibt dem schönen Morgenlicht keine Chance und ein Graublau dominiert über dem Giant's Castle.

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8.30 Uhr verlassen wir das Gelände des Camps Giant's Castle.
Nächstes Ziel: Didima Camp, das sich auch im Giant's Castle Game Reserve befindet.

Der bevorstehende Weg ist heut nicht lang. Google rechnet mit etwas um die 120 Kilometer. Deshalb mögen wir nicht den kürzesten Weg zu testen. Deshalb nehmen den Umweg von etwa 20 Kilometern hin, nutzen so lange wie möglich die gut ausgebaute N3, um dann über die R74 und R600 zum Ziel zu kommen. Auf das Geschüttele und Gerüttele von vorgestern verzichten wir.
In Estcourt tanken wir und decken uns bei Spar mit Sauvignon Blanc für die nächsten Tage ein.

Nachdem wir die N3 verlassen, wird es "ländlich sittlich".
Wir fahren durch Dörfer, die malerisch liegen.
Wir warten auf Kühe, die die Straße benutzen.
Aber wir haben ja Zeit.

Je mehr wir uns dem Ziel nähern, desto bewölkter wird es.
Aber das lässt uns jetzt ziemlich entspannt. Ganz offensichtlich spielt sich wettertechnisch jeden Tag das Gleiche Szenario ab: Morgens Sonne - mittags bewölkt - abends kommt die Sonne wieder auf ein kurzes Intermezzo raus und nachts? Da gewittert es.
Besser geht es doch nicht. So bleiben "meine" grünen, golfrasenbezogenen Gebirgswände immer schön grün!

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Kurz nach Elf, also viel zu zeitig passieren wir das Eingangsschild zur Anlage.
Das Didima Camp selbst ist erst einige Kilometer weiter erreicht.

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Fürs Einchecken ist es noch zu zeitig und so vertreiben wir uns die Zeit mit Kaffeetrinken und dem Lesen aller möglichen Aushänge und Plakate. Eins fällt besonders unangenehm auf: die Abbildung aller Schlangenarten in Südafrika. Oh nee! Das mit den Schlangen habe ich absolut ausgeblendet. Schlangen erwarte ich in Australien. Aber bitte nicht hier. Und dann der Hinweis auf Paviane! Ich bin ernüchtert. Dass sie eine Gefahr darstellen, auch das habe ich verdrängt.
So ist das als Afrikaneuling.
Lieber hätte ich das nicht gewusst.

Halb Eins bekommen wir den Schlüssel zu unserem neuen Zuhause für die nächsten zwei Nächte.
Die Hütte, in dem sich Room 34 A befindet, ist ziemlich weit entfernt vom Haupthaus. Deshalb fahren wir mit dem Auto. Auf dem Parkplatz werden wir schon erwartet. Zwei Angestellte buhlen um das Koffertragen und bieten uns an, für 60 Rand das Auto zu säubern.
"60 Rand?"
"Na ok. 50 Rand."
"Machen wir so."
Von Zimmer kann ja hier keine Rede sein.
Der Raum ist riesig. Und vor allem ist die Decke sehr hoch. Je Chalet - so die perfekte Bezeichnung - sind zwei Zimmer. Allerdings sind wir alleine hier.
Während wir uns noch umschauen, schleppt eine Angestellte ein großes BBQ-Gerät an und stellt es auf der schmalen Terrasse ab.
Trotz des Strohdaches "stinkt" es hier nicht so wie in der letzten Hütte. Vielleicht weil die Decke so weit oben ist. Ansonsten sind wir auch mit dieser Bleibe superzufrieden.

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Viel Tag ist nicht übrig - aber irgendetwas wollen wir noch machen.
Erst kurven wir auf dem Gelände rum und dann fahren wir zum Mikes Pass.
Dieser 4x4 WD-Trail beginnt rechterhand, nur wenige Meter vor dem Eingangstor zum Camp.
Der Weg ist unbefestigt - allerdings momentan (Stand März 2018) so gut präpariert, dass man hier zumindest bis zum ersten guten Ausblick mit jedem PKW unterwegs sein könnte.
Leider ist der gesamte Mike's Pass derzeit aufgrund von Bodenerosion und Steinschlag geschlossen.
Uns reicht allerding schon der Blick auf Monk's Cowl und Cathkin Peak (3140m), dem höchsten Plateau und auf das außergwöhnlich angelegte Camp.

Es sind zwar angenehme 25°C doch das Wetter kann sich noch nicht entscheiden.
Auf der einen Seite bewölkt - auf der anderen reißt der Himmel wieder auf.
Mal Sonne - mal sieht es aus, als wenn es gleich regnen würde...

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Unser Dinner nehmen wir im Restaurant des Haupthauses ein.
Es ist sehr weitläufig und hat absolut keinen gemütlichen Charme. Einfach wegen der Größe.
Da der März zur Nebensaison zählt, geht es hier sehr ruhig zu. Nur drei weitere Paare haben hierher gefunden.
Doch das Essen ist von bester Qualität und der Preis sehr niedrig, für das was wir serviert bekommen.

Das war's für heute.
Der viel zu lange und teilweise unbeleuchtete Rückweg zu unserem Chalet über die Wiese, ist nun mit dem Bewusstsein, dass es doch hier Schlangen geben könnte, eine echte Tortur!

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Kaum dass wir im Chalet angekommen sind, entlädt sich draußen ein extrem starkes Gewitter.
Wir haben ja ein Bett mit Aussicht. Blitze und Donner entladen sich mehr als eine Stunde lang über der Senke vor uns. Der Wind rüttelt an unserem löchrigen Dach.
Mal sehen, wie lange das uns noch schützen kann.

Gefahrene Strecke: 165 km