Von Colorado nach Santa Fe, New Mexico

Der gestrige Tag ist schwer zu toppen.
Zumal heute "nur" ein wirklicher Reisetag ansteht.
Wir werden von South Fork nach Santa Fe ziehen.
204 Meilen, also knapp 328 Kilometer geteerte Piste liegen vor uns. Ich rechne mit einer Ankunftszeit zwischen Zwei und Drei Uhr nachmittags.

Planen ist gut. Aber erst einmal gibt es Frühstück.
Vorher glauben mein Rainer und Frank unbedingt Frühsport machen zu müssen. Ein Sieben-Minuten-Workout.
Sollen sie machen. Ich bleibe währenddessen noch etwas im Bett liegen.
Mir ist bei dieser Höhe die Luft zu dünn

Gewöhnlicherweise sind wir keine Selbstversorger.
Vielleicht einmal ein Frühstück im Zimmer. Sonst achte ich bei der Buchung möglichst ein Zimmer mit Frühstück zu buchen. Deshalb sind wir darin nicht besonders gut.
Jeder hat seine Frühstückscerealien. Auf eine Packung konnten wir uns ja nicht einigen. Wir haben eine Gallone Milch. Und es gibt so eine Obstpalette, die wir im Safeway gekauft haben.
Das war's.
Und Kaffee? Haben wir nicht. Stört auch Niemanden. Denn ich bin eh die einzige die das trinkt.

Als wir eine Minute nach Zehn das Gelände verlassen, scheint die Sonne mit vollem Einsatz. Schön sieht es hier aus, wenn die Sonne scheint. Aber das ist wohl überall so.

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Es sind 15°C. Nur so fürs Protokoll.
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu schätzen wissen. In den nächsten Wochen wird es Momente geben, wo wir uns wünschen werden, nur 15°C zu haben.
Aber dazu später.

Die Fahrt gen Süden ist ereignislos.
Eine eher langweilige und unendliche Straße.
Andererseits eine wunderbare und ideale Zeit um sich zu unterhalten. Schließlich telefonieren wir recht oft mit unserem Sohn. Aber persönliche Gespräche sind anders und ergiebiger.

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Diese Wolkenformation ist das einzig Spektakuläre auf der Reise ...

Zum ersten Mal während unseres USA Urlaubs haben wir uns eine SIM Card gegönnt.
Und das ist auch gut so. Denn so ist es möglich, auch unterwegs online etwas zu suchen. Zum Beispiel einen Starbucks .
In Alamosa - immer noch Colorado - befindet sich die nahegelegenste Filiale. Wie praktisch. Während Rainer und Frank das seit diesem Jahr neue Getränk Ultra Caramel Frappuccino bestellen, nehme ich einen schnöden Caramel Macchiato mit einem Extrashot.

Halb Vier erreichen wir die Stadt Santa Fe.
Gestartet bei 15°C empfangen uns hier 38°C. Wie wohltuend! Absolute Sahne!
Im Hyatt Place checken wir kurz vor 4pm ein.
Wir haben diese Kette erst im letzten Jahr für uns entdeckt. Im Hyatt House gibt es immer ein Wohnzimmer, eine gut ausgestattete Küche und ein separates Schlafzimmer. Im Hyatt Place gibt es einen großen Raum, der durch eine Trennwand den Wohnbereich vom Schlafbereich trennt. Außerdem gibt es eine angedeutete Küchenzeile.
So hat jeder von uns ein Einzelbett.

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Wir machen uns etwas frisch, trinken den Hotelkaffee und sind bereit zum Start.
Es soll zu den Tented Rocks gehen. Zu diesen Zipfelmützen auf dem Kasha Katuwe Gebiet.
Franki sucht erst einmal den Weg dahin raus. So wie es sich das gehört. Doch dann murmelt er etwas von "geschlossen".
Wie bitte?
Oh nein. Auf die Öffnungszeiten habe ich so gar nicht geachtet.
Auf der offiziellen Website des BLM entdecken wir diesen Hinweis:

Hours of Operation
Entry into the Monument between 8:00 a.m. and 4:00 p.m.
Closing procedures begin at 3:30pm to clear the Monument by 5pm.
Visitors must be out of the fee booth gated area by closing time.

Dumm gelaufen. Was nun?
Der Bandelier National Monument ist zwar genau so weit entfernt, aber auf den hat keiner von uns wirklich Lust.
Also beschließen wir ins Städtchen, nach Santa Fe zu fahren, früh ins Bett zu gehen und morgen in aller Frühe zu starten, damit wir den Kasha Katuwe noch vor der langen Fahrt zum Roosevelt Lake RV besuchen können.

Santa Fe ist die Hauptstadt des Bundesstaates New Mexico und ist wegen den im Pueblo-Stil gebauten Gebäuden bekannt und gilt als Hochburg für kreative Kunst.
Auf der Fahrt dahin versuchen wir uns zu erinnern, ob wir schon einmal in Santa Fe waren. Oder war es Alberquerque an das wir uns erinnern? Keine Ahnung. Wir beschließen das genauestens zu prüfen, wenn wir wieder zu Hause in Deutschland sind.

Auf der Fahrt in die Altstadt passieren wir so ganz typisch mexikanisch anmutende Verkaufsstände. Man ist hier ganz plötzlich in einer anderen Welt. Ganz anders als noch heute früh im kühlen Colorado ist die Luft am späten Nachmittag trocken und warm.
Wie herrlich!!!

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Der Stadtkern ist relativ klein und übersichtlich.
In der zweiten Runde finden wir auch einen Parkplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg.

Erster Anlaufpunkt: Cathedral Basilica of St. Francis of Assisi.
Schön sieht sie aus. Von außen.

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Und von innen?
Irgendwie ist der Wurm drin! Santa Fe mag uns nicht.
Die Kirchentüren sind geschlossen. Ist da drin eine Messe? Oder wieso kommen wir nicht rein?
Ein Schild bringt die Erleuchtung:

Office Hours:
Monday - Thursday:
8:30 a.m. - 11:30 p.m.
12:30 p.m. - 4:30 p.m.
Friday:
8:30 a.m. - 12:00 p.m.

Ein Blick auf die Uhr: es ist 4.30pm.
Also schauen wir uns etwas auf dem Außengelände um und verlassen das über den Seitenausgang.

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Santa Fe's Schließzeiten werden zur Spaßbremse.
Auch die Loretto Kapelle hat gerade - es ist mittlerweile 5pm - geschlossen.
Also merke für den nächsten Besuch: Santa Fe will am Tage erschlossen werden. Nicht im Anhang an eine Wanderung in der Umgebung.

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Gegenüber der Kirche reihen sich mehrere Ateliers aneinander. Natürlich sind die schon alle geschlossen. Doch die Skulpturen stehen ja draußen.
Einige gehören auch zu den entsprechenden Filialen, wie Banken beziehungsweise Einrichtungen der Stadt.
Hat schon 'was ...
Jedenfalls macht die gesamte Ecke einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck.

Old Santa Fe Trail,Santa Fe,New Mexico,Southwest,USA,born4travel.de
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Es geht nun den Old Santa Fe Trail - so der Straßenname - Richtung Auto.
Die Souvenirshops sind natürlich alle noch offen.
Ein nett gestalteter, offener Innenhof lockt mit seinem Ambiente. Eine Mischung aus Andenkenladen und Ausstellung. Franki kauft sich ein Shirt, damit kann er seinen Kollegen und Kumpels zeigen, wo er war.

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Ein paar Impressionen aus der Stadt.
So richtig hat uns die Stadt nicht in ihren Bann gezogen.
Ob wir hier noch einmal herkommen...? Ich weiß es nicht.
Mir gefiel einfach nicht, dass die Autos inmitten des historischen Viertels mit diesen wunderbaren Häusern überall parken können und das Flair - in meinen Augen - einfach kaputt machen.

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Merkwürdiges Nummernschild
Ob der Besitzer die Bedeutung kennt?

Unser "Dinner" besteht aus einem "Bucket" voller Hühnchenschenkel in wahnsinnig leckerer Kruste frittiert. So einen Eimer kaufen wir pro USA Reise nur einmal. Die Bestellung ist jedoch jedes Mal eine Herausforderung an die Geduld. Denn wir wollen nur die Hühnchen-Oberschenkel. Aber solch eine Variante gibt es nicht im Kassensystem. Und jedes Mal gibt es diese netten Hinweise des Personals, dass das doch viel teurer ist, als ein Menü. Dass dieser Kartoffelbrei beziehungsweise die blassen und schlappen Weißbrot-Brötchen den tollen Geschmack der Hühnchenoberkeulen vollkommen zerstören würde, das versteht man bei Kentucky fried Chicken nicht.

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Nach dieser Riesenportion sind wir alle Drei pappesatt und fahren ins Hotel.
Zwei Gin Tonic später fallen wir ins Bett!

Gefahrene Strecke: 218.7 km