Die BullDog Canyon Area kann man bewandern oder auch als Offroad Gebiet erkunden. Wir nehmen die einfachere Variante und sind mit unserem 4x4 WD unterwegs. ...
Die BullDog Canyon Area kann man bewandern oder auch als Offroad Gebiet erkunden. Wir nehmen die einfachere Variante und sind mit unserem 4x4 WD unterwegs. ...
Komisch.
Wir sind erst zum zweiten Mal in diesem Hotel und schon kommt es mir vor wie zu Hause.
Das Hotel habe ich im letzten Jahr ganz durch Zufall entdeckt. Und es hatte alles, was
irgendwie zu einer Ferien-Traumlocation gehört. Jedenfalls für uns. Und das - obwohl das Zimmer so gar keine Aussicht anbietet.
Es ist wohl die kleine Mini-Terrasse und die Tatsache, dass der Kaffee und etwas Obst schon
abholbereit in dem nur wenige Meter entferntem Restaurant bereit stehen.
Während also Rainer noch schläft, hole ich mein "Vor"-Frühstück und genieße die Sonne.
Doch ehrlich...? Lange hält man es nicht aus. Viel zu brutal sticht die Sonne auf die Haut.
Also rücke ich die Sonnenliege in den Schatten.
Die Pflanzen werden gerade mit einem feinen Strahl Wasser besprüht und das macht
in die Sonne geschaut, einen Regenbogen.
Ich schreibe in mein Logbuch: "Start: 11.15 Uhr - Temperatur: 32°C.
Unser heutiges Ziel: Der Bulldog Canyon.
Der liegt östlich von Scottsdale. Östlich der Usery Park Road
und westlich des Apache Trails. Im südlichen Ende des Tonto National Forest
Der Ort Apache Junction ist wohl der bekannteste Ort in dieser Gegend.
Wir fahren den East Shea Boulevard, die AZ-87 und den N Beeline Hwy bis zum Exit 199. Von dort nehmen wir den
N Bush Hwy (FR-204) gen Süden.
Ich mag einfach diese Strecke. Vor allem die Fahrt auf dem Bush Hwy gen Süden.
Raus aus dem
"Hustle & Bustle" der Cities - rein in diesen verwaisten Abschnitt.
Linkerhand erscheint dann der wunderschön anzusehende Saguaro Lake,
auf dem wir im letzten Jahr mit dem Boot unterwegs waren.
Etwas halbherzig suche ich im Netz nach einer Karte für dieses Gebiet. Finde aber nichts Brauchbares.
Was ich allerdings finde, ist ein eigentlich wichtiger Hinweis. Man benötigt ein Permit
zum Befahren des BullDog Canyon 😮 - Ups!
Das Permit soll kostenlos sein und deshalb hoffe ich, dass dies nur für die Hauptsaison gilt!
Der erste Eingang in die Bulldog Canyon Area befindet sich linkerhand, kurz nach dem man
den Salt River überquert hat.
Eine Metallschranke mit einem Schloss verhindert die Einfahrt.
Hm. Also doch.
Da steht auch ein Schild. Zum Glück wird beschrieben, wie man zu diesem Permit kommt.
Für eine Online-Beantragung ist es wohl zu spät. Doch man kann es auch ganz analog
machen. Und glücklicherweise ist heute Donnerstag...
Die Ranger Station, die diese Permits vergibt, befindet sich in der
5140 E Ingram St
Mesa, AZ 85205
Bis zur Ranger Station sind es etwa 14 Meilen.
Als wir da ankommen, sind wir die einzigen Besucher der Ranger Station und werden sofort bedient.
Tatsächlich ist die Ausstellung des Permits absolut problemlos und kostenlos.
Es reicht die Fahrerlaubnis und die Angabe des Autotyps. Wir füllen ein Formular mit
unseren Daten aus und erhalten das Permit mit der Zahlenkombination für alle Schlösser.
Es gibt ja mehrere Eingänge. Außerdem gibt es drei DIN A4 Seiten voller Anweisungen
und Verbote. Aber auch das allerwichtigste: eine grobe Karte.
Wir entscheiden uns für Access Nr.2 - West Gate to BullDog Canyon OHV Area. Es ist der für uns momentan naheliegendste Eingang. Welche Strecke wir genau fahren werden, das wollen wir operativ an der nächsten und einzigen Kreuzung entscheiden.
Und das ist die Übersicht und die von uns gefahrene Strecke am heutigen Tag.
Quelle: maps.me
Am Westeingang beginnt auch der BullDog Trail und der Lone Mountain Trail.
Das Aufschließen der Schranke stellt kein Problem dar. Die Zahlen stimmen 😎
Nach nur wenigen Metern kommen uns zwei vollkommen verschwitzte Hiker entgegen.
Keine Ahnung wie weit sie gelaufen sind. Doch auf jeden Fall ist es bei diesen Temperaturen eine
echte Herausforderung. Denn es gibt weit und breit definitiv keine schattenspendende Pflanze!
Und Saguaros sind für diesen Zweck einfach ungeeignet.
Die unbefestigte Straße fährt sich gut.
Es ist etwas hügelig aber sonst o.k.
Wir sind alleine hier.
Eine Gruppe OHV-Fahrer kommt uns entgegen. Aber das war's auch.
Alleine mit Kakteen aller Art. Viele zeigen ihre schönsten Blüten. Nur die Saguaros sind noch nicht so weit.
Ich mag die Ocotillos. Irgendwie ein komisches Zeugs. So 'ne langen, dünnen kaum stabilen Stäbe und am
Ende so ein schöner kleiner Puschel.
Ich bin begeistert.
Rainer genießt es nicht ganz so wie ich. Denn die erste Herausforderung
lauert nach einer Kurve. Die hat man vorher nicht gesehen.
Die Löcher haben es ins sich. Das ist auf dem Foto vielleicht so nicht so zu erkennen.
Aber dieser Teil der Strecke unterscheidet sich wesentlich von dem bisher Gefahrenen.
Ich steige aus und kann so besser Rainer dirigieren. Wie zu erwarten, weist er meine
Hinweise zurück. Die ersten zwei Versuche bringen ihn nicht weiter.
Der dritte Versuch - mit meiner Anweisung - führt zum Erfolg!
Oben angekommen streichen wir das Vorhaben noch heute bis zum Süd Tor zu fahren.
Wir wissen nicht, wie viele solcher "Obstacles" noch auf sich warten lassen.
Und der Nachmittag ist schon etwas fortgeschritten. Es ist kurz nach 14 Uhr.
Also nehmen wir jetzt die FR-10 zum Nordausgang.
Die Landschaft wird ab hier sogar noch etwas schöner.
Wir erreichen ein Areal, das wesentlich bergiger ist.
Leider sagt die Karte, die wir in der Ranger Station erhalten haben, nichts über die Topografie aus.
Erwartungsgemäß haben wir hier auch kein Netz.
Die letzte kleine Herausforderung ist hier zu sehen.
Klein, weil es bergab geht und unser Auto wirklich eine hohe Bodenfreiheit aufweist.
Dann wird es sandig - aber niemals gefährlich.
Ein weiter Slot und dann geht es wieder auf einem nicht präpariertem aber festen Trail weiter.
An diesem Bergmassiv durfte Drohni ausfliegen.
Eine fantastische Berglandschaft.
Und der Blick in die Ferne, gibt einen schönen Überblick über die BullDog Canyon OHV Area.
Die letzten zwei Meilen sind absolut unbedenklich und können auch mit einem
2x4WD gefahren werden.
Wir tangieren eine Art Campingareal. Weit verstreut stehen hier Camper und sogar ein Cabrio.
Sieht echt romantisch aus!
Am North Gate to BullDog Canyon OHV Area verlassen wir den Bulldog Canyon und
fahren so zurück, wie wir gekommen sind.
Also nur eigentlich.
Denn am Saguaro Lake nehmen wir uns noch etwas Zeit und fahren die Straße am nördlichen Ufer
und freuen uns hier sein zu dürfen. Eine fantastische Gegend.
Wie schön, dass es noch Orte im Südwesten der USA gibt, die nicht so überlaufen sind.
In der Ferne ist die letzte Brücke des Apache Trails zu sehen, den wir im letzten Jahr gefahren sind.
Gerade als wir wieder auf die Hauptstraße fahren wollen, sprechen uns zwei Frauen an.
Sie suchen Hilfe, denn ihr Auto hat einen Platten. Aber irgendwie haben sie die
Orientierung verloren und finden auch kein Restaurant oder etwas ähnliches, wo sie um
Hilfe bitten könnten. Sie fragen nach dem Weg. Aber dann sind sie auch echt froh, als
wir sie einladen und sie zum Bootshaus und dem Restaurant am Saguaro Lake fahren.
Sie kommen aus Canada und machen hier drei Wochen Ferien. Nur hier.
Auch nicht schlecht. Und sie wundern sich, als wir ihnen erzählen, was wir so in drei Wochen machen 😜
Halb Fünf erreichen wir unser Hotel. Jetzt heißt es noch schnell duschen und frisch machen. Denn in jeder Pore steckt ein Sandkorn! Ein Käffchen auf die Schnelle muss dann auch noch sein.
Gegen Fünf kommen Heike & Hermann aus dem UNA-Forum.
Wir verbringen einen sehr netten Abend auf unserer Chill-Terrasse.
Gefahrene Strecke: 109 Meilen = 175 Kilometer