Tempelkomplex Tráng An
Der Zugang zum Tempelkomplex stellt sich nicht einfach dar.
Jedenfalls für uns nicht. Das Moped abgestellt geht's ab zum Ticketkauf.
Wir sehen Cafés, und eine Kunstgalerie. Alles ist wunderschön gemacht. Aber wo genau ist der Ticketschalter?
Etwas "lost" geht's durch die Unterführung auf die andere Seite.
Hier steht ein tempelartiger Bau ohne Erklärung. Es ist heiss und feucht. Wir schwitzen und sind genervt. Ok. Sicher sind wir zum ersten mal hier. Aber
was stimmt nicht mit uns, dass wir den Zugang nicht finden?



Es fehlt ein Übersichtsplan. Wir reihen uns also in die recht kurze Schlange ein und hoffen an dem Kiosk das Ticket kaufen zu können. Aber hier schickt man uns weg. Jetzt haben wir's geschnallt. Das ist tatsächlich auf der anderen Straßenseite. Rainer pest rüber und bringt die nötigen Tickets mit.
Erst jetzt dürfen wir zum Bootsanleger. Es gibt kein System. Jeder setzt sich in ein Boot freier Wahl.
Jeder bekommt eine Schwimmweste in die Hand gedrückt. Die macht sich besonders gut, wenn man eh schon triefend nass geschwitzt ist.
Deshalb öffnen wir sie gleich nachdem wir den Bootssteg verlassen.
Mit uns im Boot ist ein Mädchen aus Holland und eine Familie aus Vietnam. Gemeinsam schaukeln wir also los durch die weitläufige Karstlandschaft
von Trang An, das seit 2014 zum UNESCO Welterbe gehört.
Temple of Thanh Cao Son ist der erste Punkt, an dem wir anhalten.
Unserer Bootsführerin deutet an, dass wir aussteigen können.
Wir gucken uns alle an: Hat jemand Bedarf?
Nö. Ein Foto vom wackeligen Sampan reicht und dann geht's weiter.

Allein ist man auf dem Wasser nicht. Die Touren sind durchgetaktet. Die Bootsführerin gibt alles. Überholen scheint ein heimliches Battle
unter den Bootsführern zu sein.
Am ersten Höhleneingang wird schon klar warum.
Hier gehts geordnet zu. Hier kann man weder rechts noch links vorbei. Alle fahren in Reihe. Wer Platzangst hat, sollte die Tour generell
nicht machen. Ich hab zwar keine, dennoch würde ich nicht sagen, dass die niedrige Deckenhöhe so etwas wie Wohlfühlmomente verschafft.
Glücklicherweise ist die Hang Vang nur 250 Meter tief.





Ein weiterer Tempel...

... und schon erreichen wir das "Tal", Thung Hang Vạng (Thung heisst Tal) zwischen den Karststeinen.
Der Blick gilt definitiv der im Wasser erbauten Pagode.
Schön anzusehen. Man versucht zwar jedem die Gelegenheit zu bieten, ein perfektes Foto zu machen, als wenn man allein
unterwegs ist, aber es ist illusorisch bei der Menge an Sampans, die auf dem Wasser unterwegs sind.



Dann heißt's nicht nur Kopf einziehen. Nein wir müssen uns auf den Boden des Bootes setzen.
Hang Thánh Trượt heisst diese Höhle und ist die längste Tropfsteinhöhle auf unserer gebuchten Tour.
Macht man die ganz lange Tour, kann man insgesamt neun Tropfsteinhöhlen besuchen.
Die Stalaktiten sind zugegeben sehr schön. Über die bunte Illumination habe ich eine andere Meinung. Aber schließlich besuchen wir das Land. Und bunt gehört eben zu deren Leben.


Definitiv ist dies ein schönes Erlebnis.
Höhlen haben wir schon viele in unseren Leben besucht, aber so nah dran zu sein, ist schon etwas Besonderes.
Das lenkt allerdings nicht ganz vom Weckruf des westlichen Körpers ab, der größer und massiver als ein vietnamesischer ist.
Wir sitzen zusammengekauert und wegen der Enge müssen die Füße irgendwo unterbracht werden.
Hält man aus. Dennoch sind wir froh, als wir die Höhle verlassen und uns aufrichten dürfen.




Der Palast Hành cung Vũ Lâm, ist eine einstige Militärbasis der Tran-Dynastie, direkt in den südlichen Bergen von Hoa Lư, der alten Hauptstadt.

Der letzte Teil der Bootstour führt uns an Phim Trường Kong Skull Island Ninh Bình vorbei.
Ein riesiges Freilichtmuseum, das die gesamte Geschichte des vietnamesischen Volkes erzählt.



So langsam kämpft sich die schon gestern angesagte Sonne raus.
Das Wasser bekommt wieder diese außergewöhnlich grüne Farbe.
Wir ziehen die Westen aus. Die Hitze ist kaum zu ertragen. Jedenfalls mit dieser Nylonweste.



Am Bootssteg ist die anderthalbstündige Bootsfahrt vorbei.
Für uns war das genau die richtige Länge.

Es ist kurz nach Zwei am Nachmittag.
Jetzt, wo der Himmel aufbricht, entscheiden wir nicht zurück zu fahren, sondern eine weitere Attraktion zu besuchen.

So geht es weiter
Es geht nach Bái Đính, zur größten buddhistischen Pagode Vietnams.