Von Hà Nội nach Tam Cốc
Nach der Luxus Cruise also, folgt nun das Kontrastprogramm. Es geht auf‘s Land.
Mit dem Guthaben der entfallenen Hotelnächte im Meritel Hanoi
werden wir uns mit dem Taxi von Hà Nội nach Hang Mua bringen lassen. Es befindet sich auch im Norden Vietnams, in der kleinsten Region
namens Ninh Bình.
Die Region hat allerhand zu bieten - so mein Lonely Planet - und deshalb plante ich gleich vier Tage für diese Gegend ein.
Der Weg dahin ist mit anderthalb Fahrstunden recht kurz.
Bis dahin aber lunchen wir wieder im Meritel, haben einen fantastischen Cappuccino und warten auf den Taxifahrer.
Der kommt recht pünktlich. Leider spricht er nicht ein Fitzelchen Englisch. Für das Nötigste behelfen wir uns mit der Übersetzer-App.
Große Gespräche kommen aber während der Fahrt nicht auf. Rausgucken, wie wir aus dem Jungle der Hauptstadt kommen, ist eh viel spannender.

Es folgt ein recht wenig imposantes Flachland, bevor wir endlich die sogenannte "Trockene Halong Bay" erreichen.
Im Grunde genommen handelt es sich hier um die gleiche Ansammlung von Karststeinen. Nur eben auf dem Festland.
Die nächsten vier Tage werden wir nun dieses Gebiet erobern.
Vorher müssen wir unsere gebuchte Unterkunft finden. Der Fahrer tippt mehrfach die Adresse ein. Der Weg
sieht abenteuerlich aus. Auch der Fahrer guckt etwas skeptisch. Ich bange in diesen Momenten immer, dass
ich etwas gebucht habe, das absolut nicht dem entspricht, was ich auf den Bildchen gesehen habe.


Kaum, dass die Inhaber unser Auto entdeckt haben, springen sie raus, begrüßen uns und schnappen sich unser Gepäck.
Nun. Der erste Blick im Anwesen erleichtert. Es sieht so aus, wie bei Booking abgebildet.
Das Inhaber-Ehepaar empfängt uns sehr herzlich. Sie können außer „ok“ kein Wort englisch.
Aber sie sind vorbereitet. Mittels ÜbersetzerApp wird die Verständigung zum Kinderspiel.
Unter den Dächern der kleinen Pavillons, die uns von den ständigen Tropfen aus dem Grün der Kalksäulen schützen, gibt es
- wie das in Vietnam usus ist - heissen Tee. Und während wir aus dem Staunen nicht rauskommen, kümmert sich Ngoan Há um die Formalitäten,
sie erklärt uns auch, dass die Wasserflaschen im Kühlschrank zur freien Bedienung sind und zeigt uns auch das Pumpspray mit dem Mückenmittel.
Denn von denen gibt es hier unendlich viele.
Dann werden wir zu unserem Bungalow geführt.
Die Unterkunft befindet sich im kleinen Ort Xuân Sơn. Der liegt etwas abseits und dennoch wunderbar als Ausgangspunkt für die verschiedenen Attraktionen hier in der Region um den Ort Ninh Bình.
Es gibt genau vier gleichgestaltete Bungalows an einem Tümpel, in dem Ngoan übrigens schon Lotuspflanzen eingepflanzt hat. Aber die
haben die Fische alle aufgefressen.
Und nun dauert es etwas, bis der See voller dieser wunderbarer Blüten ist.
Der Bungalow ist ziemlich neu. Nicht unser Geschmack aber blitzblank sauber.
Das Bett ist riesig. Das Bad sehr geräumig.
Es gibt alles, was man braucht.
Uns gefällt's super. Hier fühlen wir uns von der ersten Minute an wohl.
Einzig der Raumduft ist etwas aufdringlich. Doch wie wir später erfahren werden, ist das unser bester Schutz vor all den Mücken.
Vier Nächte bleiben wir hier. Wir fühlen uns sofort wirklich willkommen. Ohne Abstriche.

Die nette Türverriegelung ist ein Hingucker. Dennoch weiss ich nicht, vor wem sie mich schützen soll. Hier ist niemand. Und vor den ich Angst habe: Riesige Frösche, Mücken und Schlangen, vor den schützt auch dieses Schloss nicht. Die passen durch verschiedene Spalte. Oder eben durch das halb offene Dach im Bad, wo auch die herrlich rosa Bougainvillea bis über die Badewanne rankt.
Gesammelte Impressionen unserer Unterkunft an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten:


Blick vom Balkon:




Die gesamte Anlage ist im fantastisch gepflegten Zustand.
Sicherlich auch wegen dem feuchten Klima sprießen die Pflanzen, wohin man schaut. Wir haben zwar nur etwa 30°C aber auch eine
enorme Feuchtigkeit von über 70%.
Dieser gepflegte Jungle ist eine wahre Augenweide.
Direkt zwischen den Bungalows stehen riesigen Büsche voller handtellergroßen Hibiskus-Blüten. Die Schmetterlinge sind ebenfalls größer als
wir es gewohnt sind. Es scheint für sie hier paradiesisch zu sein.





Leben am beziehungsweise unter einem Karststein bedeutet zwar üppiges Grün aber eben auch viel Nässe.
Das macht gerade abends ein wunderschönes Ambiente.
Dazu kommt, dass wir hier im Juni sind. Eine sehr regnerische Zeit. Deshalb gibt es hin und wieder starke Schauer im Wechsel mit etwas Sonne.


Alles hier ist perfekt. Also fast.
Einzig der Verleih des Mopeds wird anfangs zum Problem. Man will uns keines ausleihen. Es gab vor ein paar Tagen einen schweren Unfall mit Ausländern.
Sie befürchten, dass sie schließen müssen, wenn auch wir noch einen Unfall bauen würden.
Den Zusammenhang verstehen wir jetzt nicht ganz, aber Rainer überzeugt sie mit dem Vorhandensein eines Motorradführerscheins.
Und schon ist das "Problem" aus der Welt.

Vom Tag bleibt nicht mehr viel übrig.
Nach einer kurzen Augenpflege geht jeder einem anderen Vergnügen nach.
Rainer geht im Pool etwas schwimmen.
Mich zieht's überhaupt nicht raus. Draussen ist es extrem feucht. Ich habe aber auch etwas Respekt vor Moskitos. Mich finden sie leider immer.

Lieber beschäftige ich mit der Planung der kommenden Tage.
Eigentlich ist das kein Problem für mich. Problematisch sind nur all die Ortsnamen. Noch klingen die für mich alle fast gleich.
Für den nächsten Tag suche ich die kürzeste Route aus. Erst einmal, um auf Tuchfühlung mit dem Ländlichen zu kommen.
Am Abend werden wir gefragt, ob wir in der Anlage essen wollen. Es gibt wohl ein befreundetes Restaurant, das die Speisen hierher bringen. Man empfiehlt uns aber auch einige aus ihrer Sicht gute Restaurants. Das ist sehr nett. Aber es ist schon dunkel und wir kennen uns hier gar nicht aus. Deshalb ziehen wir Variante 1 vor. Beim Blick in die Karte schockt mich der Preis. Nein. Nicht weil es teuer ist, sondern weil es so unverschämt billig ist.

Das Wetter am nächsten Tag ist durchwachsen. Manchmal dringen ein paar Sonnenstrahlen durch die geschlossene Wolkendecke. Die feuchte Hitze ist unbeschreiblich. Das obwohl es Temperaturen um die 30°C sind. Es ist anders als in Singapore. Es ist noch feuchter. Der Schweiß fließt ohne Erbarmen. Aber wir bewegen uns mitten zwischen Reisfeldern und Lotusteichen. Sie alle wachsen im Wasser. Und die sommerliche Sonne lässt es verdunsten. Der Wolkengeschwängerte Himmel ist wie ein Deckel auf einem Topf mit kochendem Wasser.
About: Tam Cốc
Tam Cốc bedeutet "Drei Grotten". Es ist ein kleines Städtchen, nur acht Kilometer Fahrt von unserer Unterkunft
und unser heutiges Ziel.
Es ist insbesondere für zwei Attraktionen bekannt:
Die Bootsfahrt auf dem Ngo Dong Fluss in einer Landschaft zwischen den Karstbergen, bei dem die Bootsführer eine ganz besondere Technik anwenden.
Es wird nämlich mit den Füssen gerudert. Und dann gibt es noch die Chùa Bích Động, also die Bich Dong Pagode am Ende des Ortes.
Für Filmfreunde: Sequenzen des Films "Indochine", der 1993 einen Oscar gewann, wurden hier gedreht.
Gemütlich beginnen wir unsere Erkundungsrunde kurz vor Elf.
Vorher übernehmen wir noch unseren Scooter, wie man neudeutsch einen Moped nennt.
Für jeden von uns gibt es einen Helm. Den sollten wir unbedingt tragen - wird uns gesagt.
Unser Gefährt für die nächsten Tage ist schon etwas betagt. Aber wir wollen nicht meckern, denn Mopedfahren kühl den Körper ab.

Es führt praktisch nur eine Straße nach Tam Cốc. Verfahren wird also schwierig.
Unsere Fahrt führt vorbei direkt am wildbewachsenen Kanal und durch den Ort Hoa Lư.
Danach wird's wieder ländlich, sittlich, ruhig mit verschiedensten Impressionen. Sei es der Friedhof mit seinen kleinen Tempeln, die als Grab dienen,
als auch die schönen Blicke auf die weiten Reisfelder die gerade geerntet werden. Vorbei an Flussläufen in denen Wasserbüffel bis fast zur Unterlippe
durch das Wasser getrieben werden. Fotografieren während der Fahrt ist natürlich notwendig, sonst würden wir abgelenkt vom Gesehenen niemals am Ziel
ankommen.
Das Mopedfahren ist hier einfach genial und ideal, um nicht ins Schwitzen zu kommen.
Eine Erkenntnis, die wir schon in den letzten Wochen auf den Cook Inseln gelernt haben. So auch hier.





Hang Múa am Vormittag ist eher ein ruhiger Ort.
Ein paar Marktfrauen verkaufen ihre Produkte. Ansonsten ist hier nichts los.
Jedenfalls um diese Zeit.




Am südlichen Ende der Stadt befindet sich dieser bunt und fröhlich wirkende Friedhof.
Hier kommen wir die nächsten Tage öfter vorbei und ich schieße die Aufnahmen während der Fahrt. Jedes Mal neue.
Aber so richtig Zeit, um auf dem Friedhof durch's tiefe Gras zu waten, nehmen wir uns nie. Entweder weil wir auf dem Weg zum eigentlichen Ziel sind
oder weil der nächste warme Regenguss droht. Nachdem wir aber auch mal eine sehr lange, schlanke, schwarze Schlange über die Straße huschen sehen,
ist dieser Wunsch eh begraben.








Den Fluss Sông Sào Khê (Sông heisst Fluss) werden wir noch recht oft während unserer Zeit hier antreffen.
Der fließt nämlich durch Hoa Lu und den Höhlenkomplex von Tràng An.
Vielerorts wird der Fluss ausgebaggert, um die Landschaft zu einer malerischen, eben touristischen Flussroute zu gestalten. Überwiegend passiert
es aber in der Gegend um Tràng An, dem Weltkulturerbekomplex. Es steht uns nicht zu, zu urteilen, ob das nun gut ist. Fakt ist,
das Land versucht so viel Touristen ins Land zu locken wie nur möglich.
Das ist Landwirtschaft auf vietnamesisch:
Während linkerhand die Wasserbüffel durch's Wasser getrieben werden, findet rechts die Reisernte statt.




# Tam Cốc
Gerade als wir den Stadtrand von Tam Cốc erreichen, gibt es die nächste Überraschung:
Die Straße ist mit Reiskörnern ausgelegt.
Ah ja. Und was nun?
Wir schlängeln uns am Rand entlang mit unserem Moped.
Halb fahrend - halb eher rollend.
Niemand nimmt Notiz von uns. Heisst wohl, dass wir alles richtig gemacht haben.

Das Zentrum des Städtchens selbst ist extrem trubelig. Asien eben.
Ganz anders als in unserem beschaulichen Hang Múa.
Außerdem beginnt hier die berühmte Bootsfahrt. Das heisst aber auch, dass hier ganze Busladungen an Touristen in den Ort gespült werden.
Es sind meist Tagestouristen, die aus Hà Nội hergekarrt werden.
Wir schauen uns das Geschehen eher im Vorbeifahren an. Diese Bootsfahrt ist nicht das, was wir zuerst machen wollen. Es ist viel zu voll!

Kaum dass wir den Stadtrand der anderen Seite erreicht haben, kehrt ländliche Ruhe ein.
Wieder sind die Straßen nur teilweise zu befahren. Wegen dem ausgebreiteten Reis.
Diese Prozedur zum Trocknen war uns beiden neu.
Je öfter wir an solchen Reistrockenfeldern vorbeifahren, ist der immer wieder sich wiederholende und notwendige Arbeitsablauf zu erkennen:
Der geerntete Reis wird auf großen Unterlagen ausgebreitet und der Sonnentrocknung ausgesetzt. Für die flottere Trocknung wird geharkt.
Kommt ein Regenschauer wird der Reis abgedeckt. Und dann kommen noch die tierischen Feinde. Freilaufende Ziegen und freche Vögel versuchen ein
paar Körner zu stibitzen.
Boa. Was für ein Aufwand!







Nach anderthalb Stunden sind wir am Ziel. Das viele Neue hat einfach viel Zeit gekostet. Das ist halb so schlimm. Schließlich ist das alles Vietnam und es gibt viel zu viel Neues, das wir noch nie gesehen haben.
An der Bích Động Pagode ist für vietnamesische Verhältnisse nix los.
Es gibt einen Mini-Parkplatz für Mopeds. Leider kann man hier nur Bar zahlen. Also schwingt sich Rainer wieder auf's Moped und holt im Städtchen Bares.
# Chùa Bích Động - Bich Dong Pagoda
Die Pagode (Chùa) wurde ursprünglich 1428 während der Regierungszeit von Kaiser Ly Thai To erbaut und war früher eine kleine Pagode,
die sich in den Berg Ngu Nhac eingebettet hat. Im Jahr 1705 entdeckten zwei buddhistische Mönche namens Tri Kien und Tri The diesen Ort
und erweiterten ihn auf drei Ebenen.
Im Jahr 1774 dann besuchte Lord Trinh Sam die Pagode, war von der Lage und dem unglaublichen Panoramablick auf die Natur beeindruckt,
dass er sie kurzerhand in Bich Dong (Green Pearl Cave) Pagode umbenannte.
Das zum geschichtlichen Abriss.
Das Eingangsportal ist wohl das meist fotografierte und deshalb ist es gar nicht so einfach in Zeiten von Instagram & Co einen Moment zu erwischen, um sie ohne Menschen zu fotografieren. Aber ganz ehrlich, finde ich es auch interessant, wie viel Aufwand getrieben wird, um ein Selbstbildnis erstellen zu lassen. Posen allein reicht in Vietnam nicht. Während ich schlicht im Shirt und Leggings ankommen, bringen andere besondere Kleidung mit und ziehen sich um. Die Aufnahmen sehen grandios aus. Das muss ich neidlos zugeben.




Dieser See soll eigentlich voller Lotusblüten sein. Aber ich vermute mal, dass die schon alle geerntet wurden, um sie als Sträuße zu verkaufen. Schließlich haben Lotusblüten eine enorme Bedeutung.

Ein weiteres Eingangsportal:


Aufnahmen von der unteren Pagode (Ha Pagode) habe ich keine.
Das hier ist die mittlere Pagode, die Trung Pagode. Bis hier sind wir etwa 120 Stufen hochgestiegen.



Die Obere Pagode, die Thuong Pagode, ist die höchste Pagode auf dem Berg. Ich schnaufe schon ganz schön. Über das klitschnasse Shirt will
ich gar nicht erst klagen. Es ist definitiv das beeindruckendste Gebäude und den Aufstieg auf unterschiedlich hohen Treppen wert.
Der Vorplatz und der Steinaltar sind beeindruckend schön. Der innere Raum beherbergt einen Schrein von Bodhisattva. Irgendwo befindet sich ein Teich
namens Cam Lo, von dem angenommen wird, dass er alle Beschwerden heilen kann. Den könnte ich gut gebrauchen. Leider finde ich den nicht!






Panorama Blick auf die Umgebung - also das, was man sehen kann. Die Natur lässt so gut wie keine Lücke offen.


Der Blick nach oben. Der Blick auf den typischen Karststein voller kleiner Höhlen.
Im Lonely Planet lesen wir, dass während des Vietnam Kriegs die Viet Cong hier in diesen Steinen Schutz gefunden haben.
Bei der Statur der Menschen ist dies gut vorstellbar. Auch dass die Angreifer mit ihrem Körperbau, mit ihrer Größe
einfach keine Chance hatte, sie zu finden. Dieser Gedanke geht so ziemlich unter die Haut!

Hinter der obersten Pagode befindet sich die Dark Cave Bich Dong. Der Eingang befindet sich linkerhand der Pagode.
Die Höhle verfügt über eine große Bronzeglocke, die 1707 von den beiden Mönchen Tri Kien und Tri The gegossen wurde.
Die finden wir nicht. Dafür einen imposanten Altar.





Das war's. Eine Pagode deren Besuch sich so gelohnt hat.
Es waren nur eine Handvoll Menschen hier. Wahrscheinlich auch, weil man sich den Weg zur Sehenswürdigkeit hart erarbeiten beziehungsweise erklimmen muss.
Entlang der Zugangsstraße habe ich schon auf dem Hinweg mehrere Cafés gesehen. Man kann entweder unter dem Felsen oder direkt am See sitzen.
Letzteres ziehen wir trotz der Hitze vor.
Wir suchen uns einen Platz nach den Stühlen aus. Nicht nach dem Café. Ich nehme an, dass alle das Gleiche anbieten.
Flüchtet man in asiatischen Megacities in ein gekühltes Café, werden hier Standventilatoren aufgestellt. Überall.
Auch am See oder entlang der Straße oder auch in offenen Innenräumen. Wer nicht schwitzt kann nur krank sein.
Die Speisekarte interessiert uns nur bedingt. Ein Kaffee muss her. Ich frage nach einem Egg-Coffee. Und zu meiner Überraschung wird dieser hier angeboten. Es ist mein Erster auf dieser Reise. Ich kann nur eins sagen: Lecker ist untertrieben.

Der Platz am See ist betörend schön.
Das Wasser scheint Pechschwarz zu sein. Die einzigen Farbpunkte sind die großen, grünen Blätter der Lotuspflanzen.





Nach dieser ausgedehnten Pause fahren wir wieder in den Ort.
Hier wollen wir uns erkundigen, wie das mit dieser Bootsfahrt ist.
Brauchen wir Vorab-Tickets und vor Allem: Wann ist der Ansturm am geringsten. So richtig kommen wir mit den Infos nicht klar und fragen eine
sich gerade langweilende Reiseführerin. Sie hat gerade ihre Gruppe in die Boote verabschiedet. Sie spricht ein hervorragendes Englisch und empfiehlt
uns die Bootsfahrt nicht hier zu beginnen, sondern an einem Anleger in der Nähe der Pagode.
Von da wo wir gerade gekommen sind.
Wir machen uns also wieder auf den Weg zurück. Tatsächlich finden wir den Anleger aber hier spricht man kein Englisch. Ok.
Nicht dramatisch - denken wir.
Wozu gibt es den Übersetzer? Aber auch den wollen sie nicht richtig verstehen. Seltsam.
Also brechen wir die Diskussion ab.

Gerade als Rainer das Moped startet, sehe ich jemanden in einen schmalen Weg fahren.
"Lass uns einfach mal gucken, wohin der Weg führt."
Gesagt - getan.
# Fahrt zum Đền Vối Tempel
Wir fahren entlang des Flusslaufs, so weit es geht. Der Weg dorthin ist wunderschön und idyllisch. Eine herrliche Fahrt auf einer einsamen aber gepflasterten Straße. Auch hier wird Reis getrocknet. Rechterhand erheben sich Karststein-Gebilde. Das Ganze vor gelben Reisfeldern. Das sieht einfach wunderschön aus.







Irgendwann geht es aber nicht mehr weiter.
Auf einem Platz stellen wir unser Moped ab und schauen uns um.
Es ist offensichtlich das Gelände eines unscheinbaren Tempels, dem
Đền Vối.










# Minh Quan Restaurant
Nun geht es endgültig zurück.
So der Plan. Aber Pläne sind wohl dazu da, um umgeworfen zu werden.
In der letzten Kurve, bevor wir wieder auf die große Verbindungsstraße kommen, ist ein Café vollkommen versteckt im dichten Grün.
Nur das Schild Minh Quan Restaurant am Eingang weist auf ein Lokal hin.
Es sind noch zwei Mädchen aus Japan hier. Wir machen es ihnen nach und bestellen ein Getränk aus Mango und eins aus Passionsfrüchten.
Es ist eine wahre Geschmacksexplosion. Noch sind wir nicht sicher, wie das unser Darm so sieht, wenn wir so viel wirklich frisches Obst
auf Ex trinken. Denn das Gesöff ist so lecker, dass wir glatt das Gleiche nochmal bestellen.
Der Eigentümer amüsiert sich. Er spricht ein sehr gutes Englisch. Und als wir fragen, wo er das gelernt hat, überrascht uns die Antwort:
Er hat sich alle "Konfu Fighting" - Filme immer und immer wieder angeschaut und so die Spreche gelernt.
Was es alles so gibt 🤔
Beim Verlassen versprechen wir wieder zu kommen. Das vitaminreiche Gesöff ist eine Wohltat bei diesem Klima.







Das war doch mal ein Tag mit unendlich vielen neuen Eindrücken.
Vietnam gefällt uns! Das wird immer deutlicher. Es dämmert schon, als wir auf den Hof fahren. Und unsere Vermieter sind sichtlich froh,
das wir wohlbehalten zurückgekommen sind.
Auch an diesem Abend essen wir im Hang Mua Eco Garden.
So geht es weiter
Dies war der erste Tag in der Ninh Binh Area. Wir haben so unglaublich viel erlebt.
Und morgen geht die Erkundung weiter.
Wir werden uns die Chùa Bích Động, also die Höhle von Mua anschauen, werden eine Bootsfahrt in Tràng An machen und den Bái Đính Temple Komplex besuchen.