Zwölf Kilometer südwestlich von Hongkong ist man in einer ganz andren Welt ...
Das größte System von überdachten Rolltreppen im Freien verbindet Central und Western District ...
Der Tempel in der Hollywood Road ehrt MAN, den Gott der Literatur und MO, den Gott des Krieges ...
Nach dem gestrigen, so anstrengendem Tag haben ist heute ausschlafen angesagt gewesen.
Zum Frühstück sitzen wir wieder draußen.
Kurz vor 9.30 Uhr kommt die Sonne über fünf Reflektionen der Glasfassaden der umgebenden Häuser auf unsere Terrasse. Wie schön!
Das Wetter meint es gut mit uns.
Am Vormittag erwarten wir die Sonne
und erst am späten
Abend soll es bewölkt werden.
Der Plan für heute steht natürlich auch schon: der Besuch der Insel Insel CheungChau und anschließend LanTau.
ADer Tag beginnt wie immer: im Shuttle Bus Mails checken, an der Peking Rd./Ecke Canton Rd. aussteigen und ab zum Pier.
Auf dem Weg zum Pier passieren wir wieder ein paar Spaßvögel, die uns täglich "copy watches" und "copy handbags" anbieten.
Die lernen doch tatsächlich nicht dazu. Täglich auf dem Hinweg und dem Rückweg werden wir gefragt.
Langsam müßten sie uns doch kennen.
Mit der Fähre im Lower Deck ( die preiswertere aber viel intensivere Klasse )
geht es rüber zur Central Station.
Am Outlying Islands Ferry Pier starten alle Fähren zu den benachbarten Inseln.
Davon gibt es 234!
Nicht alle sind bewohnt.
Aber zu den bewohnten Hauptinseln gibt es eine regelmäßige Fährverbindung.
Am Pier 6 kaufen wir Tickets für die "Ordinary Ferry".
Auf der Fähre zahlen wir noch einen Obolus von 7,-HKD, also 70 cent, um in der besseren und oben liegenden Klasse
sein zu können. Dabei interessiert uns nicht der Innenraum sondern das Deck im Freien. Anfangs sind zwar die
Plätze alle besetzt, doch ein paar Minuten später haben sich fast alle in den Innenraum "verflüchtigt".
Wir natürlich nicht. Wir wollen die uneingeschränkte Aussicht ohne Scheibe dazwischen.
Die Sicht ist heute für HKG-er Verhältnisse super. Doch der typische Dunst liegt schon über den Hochhäusern.
Je weiter man sich von Kowloon und der Insel HKG entfernt, desto mehr hat man den Eindruck, daß die beiden stiftartigen
Häuser ein Eingangstor bilden.
Links, in West-Kowloon steht das 490 m hohe International Commerce Centre (ICC), in dem sich von der
102. bis zur 118. Etage das Ritz-Carlton Hotel befindet.
Und rechts ragt das nur 412 m hohe Two International Finance Centre (IFC) gen Himmel.
Einfach gigantisch.
Kaum daß wir die Enge zwischen Kowloon und HKG-Island verlassen, werden wir laufend von allerlei Hightech-"Böötchen" überholt.
Es macht richtig Spaß hier hinten auf dem Deck. Durch das Vorbeifahren an bewohnten Inseln bzw. unbewohnten Steinhügeln,
ist definitiv schon der Weg das Ziel.
CheungChau Island ist mit nur 2.45 km2
eine recht kleine Insel, die südöstlich von Lantau und westlich von Lamma Island liegt.
An der schmalsten Stelle ist die Insel nicht einmal 500 Meter breit.
Die Einwohnerzahl wird auf etwa 30.000 geschätzt.
Als wir langsamer werden, ist klar: einer der Inseln die man vom Boot aus sieht, ist CheungChau.
Die Fahrt für die etwa 20 km dauert knapp eine Stunde mit der "Ordinary Ferry".
Wir trudeln also ganz langsam in den Hafen der TungWan Bay.
Einfach fotogen diese Aussicht!
Irgendwie habe ich solche Bilder schon gesehen.
Vielleicht aus Vietnam oder so.
Fest steht: das ist auch HKG, aber eben ganz anders.
Von der erhöhten Position auf der Fähre sieht man die Promenade und extrem viele Menschen.
Runter vom Boot gilt es erst einmal die Octopus Card aufzuladen.
Das kann man z.B. gleich gegenüber dem Ausgang im Circle K tun.
Im Umkehrschluß heißt das also, daß wir für das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel bisher 100 HKD verbaucht haben. Das sind umgerechnet 10 € (2013)
So, was macht man also auf dieser Insel?
Unser Reiseführer schlägt eine Rundroute vor. Für diese soll man etwa zwei bis drei Stunden einplanen.
Wir informieren uns erst einmal auf dem aushängenden Timetable an der Fährstation, wann das nächste Boot nach LanTau geht.
Ok. Damit wir dieses Boot erreichen, haben wir genau 1.40 Std. Zeit. Kein Problem.
Es gibt hier viel zu gucken und damit auch zu fotografieren.
Spätestens nach 500 Metern bekomme ich schon böse Blicke von Rainer.
Ja ja, ich verstehe, so kommen wir nicht voran.
Die Promenade, die Praya Street, ist voll von kleinen Restaurants, die alle richtig gut besucht sind.
Ganz offensichtlich sind auch einige, wenige Touristen hier auf die Insel gekommen.
Wie im Buch beschrieben gehen wir erst nach links, nach Norden, hinter einem Sport-und Spielplatz geht es dann nach rechts, in die Pak She Street.
Alles ist gut ausgeschildert auf relativ großen Schildern. Es sind die gleichen
Schildergrößen wie in HKG-City, nur ist alles hier viel kleiner. Deshalb sehen die Schilder so überdimensional groß aus.
ChengChau ist sicher kein Anlaufpunkt für Erst- beziehungsweise Kurzbesucher HongKongs.
Das hier ist eher etwas für Fortgeschrittene, die schon die Basics gesehen haben.
Hier sieht wirklich alles ursprünglicher und asiatischer aus.
Da kann man nicht meckern, selbst für saubere öffentliche Toiletten ist gesorgt!
Den Pak Tai Tempel kann man nicht verfehlen. Der ist klein aber fein.
Gebaut 1783, zählt er zu den ältesten Tempeln HongKongs.
Und was uns gefällt ist, daß die Tempel alle öffentlich sind. Das heißt Betende sind zu gleichen Zeit
mit uns Besuchern im Tempel.
Hinter dem Tempel, nur einen Block in Richtung Osten, eröffnet sich uns dann dieser Anblick: der CheungChau Beach.
Der Strand ist sauber und das Wasser hat durchaus karibische Farben.
An dieser Stelle ist die Insel am schmalsten. Sie ist hier nur etwa 400 m breit.
Wir lassen uns einfach treiben und schauen in die Höfe, spazieren die HingLung Main Street, später heißt sie
TaiSan Street... egal. Es ist eine Insel und man kann nicht verloren gehen.
Hier ist es tatsächlich so eng, daß sich die Markisen berühren.
Hung Shing - a God of the Sea (洪聖)
Hung Shing was originally a government official named Hung Hei in Tang Dynasty (唐朝).
He promoted the study of astronomy and geography and established an observatory to observe
the meteorological changes. His devotion to work made him die at a young age. After his death,
the reigning emperor gave him the posthumous title of "Kwong Lee Hung Shing Tai Wong" (廣利洪聖大王).
Legend has it that Hung Shing continued to guard the people against natural disasters on numerous
occasions after his death. Many government officials later built temples to worship him as the
God of Southern Sea.
Quelle: CTC
Am größten Platz angekommen befindet sich linkerhand der HungShing Tempel. Um diesen zu erreichen, muß man einige wenige Treppen hochgehen. Der Tempel ist dem Meeresgott HungShing gewidmet und wurde 1813 gebaut. Ich habe versucht aus 4 Einzelaufnahmen ein Bild zusammenzufügen. Das Dach ist wie immer wunderschön. Er wirkt total verlassen. Wir sind alleine hier.
Von hier oben eröffnet sich ein wunderbarer Blick über den Hafen.
Man befindet sich so ungefähr in der Mitte der Insel.
Leider haben wir nicht mehr genug Zeit, um den südlichen Zipfel der Insel zu erkunden, wo sich noch der TinTau Temple sowie die CheungPoTsai Cave befindet.
Bevor wir jedoch zum Hauptplatz zurückkehren, schauen wir noch in "Häuserspalten", die zwischen 50 und 100 cm breit sind. Wenn die Sonne von oben ihre Strahlen in diese Schluchten schickt, dann kommt ein Slot-Canyon-Effekt zustande.
Das ursprüngliche Leben zu beobachten ist einfach interessant. Nichts wirkt hier gestellt oder für Besucher "vorbereitet".
Dann geht's wirklich zurück zum Platz.
Bis zum Ablegen unserer Fähre haben wir noch eine halbe Stunde Zeit.
Wir schlendern die Promenade gen Süden und beobachten:
Ob Fisch oder Wäsche... egal, alles muß getrocknet werden.
Und noch einmal ein paar Impressionen vom Leben auf der Fischerinsel.
Offensichtlich ist gerade eine Ladung mit Ware und Post gekommen.
Ein Angestellter bringt neue Post, Briefe und Päckchen. Es stehen auch genügend Abnehmer da.
Auch hat offensichtlich jemand eine Zuchtpflanze bestellt und der Abnehmer steht schon mit Karre da.
Seltsam was wir sehen. Das sprudelnde HongKong ist doch in Sichtweite. Doch wenn man das nicht wüßte, könnte man denken das Festland und die moderne Welt ist meherere Flugstunden entfernt !
So leider ist es jetzt Zeit, zurück zum Pier zu gehen.
Da hat wohl einer falsch den Timetable gelesen.
Die Fähre, die wir Richtung LanTau nehmen wollten gibt es gar nicht.
Auch stellen wir fest, daß eine Kombination Insel CheungChau und LanTau nur möglich ist, wenn man schon ganz früh in Central startet.
Hm.
Das Wetter ist auch ganz plötzlich umgeschlagen.
Ein neuer Plan steht schnell fest. Wie kann es auch in so einer Stadt anders sein.
Wir verschieben Projekt: LanTau auf einen anderen Tag und nehmen die nächste "Fast Ferry" zurück nach Central.
Die Fähren sind leider nicht immer gleichen Bautyps.
Das Freideck hat man in dieser FirstClass einfach mal weggelassen.
Wir gehen wieder zurück nach unten, wo es zwar ein Deck gibt aber nur irgendwelche Poller als
Sitzgelegenheit genutzt werden können.
Die Sicht ist eh nicht mehr gegeben.
Ganze 40 min später sind wir wieder auf HKG-Island.
Zunächst schlagen wir uns durch die Querstraßen mit einer Peilung frei nach Gefühl Richtung Central Mid-Level-Escalator. Das soll die längste Rolltreppe der Welt sein. Gut. Ob es so ist... keine Ahnung. Jedenfalls reihen sich überdachte Rolltreppen aneinander und überwinden so etwa 140 Höhenmeter.
Wichtig ist zu wissen, daß die Rolltreppe nur von 6am bis 10am hinunter fährt und zwischen 10am und 11pm hinauf.
Dieses Unternehmen gleicht praktisch einer Stadtbesichtigung im Stehen, denn man schaut im Vorbeigefahrenwerden in die bunten Gassen
und in die Straßen voller Leben. Das tut meinen Füßen richtig gut.
Wir fahren bis zum "Anschlag", also bis es nicht mehr weiter geht und gehen dann die Treppen wieder runter.
Der Abstieg ist eine echte und wohltuende Tätigkeit für die müden Knie.
Wie praktisch doch dieser Überblick auch sein kann.
Wir entdecken ein Laden, der Fußmassage anbietet.
Na da muß ich Rainer gar nicht lange überreden.
Für 198 HKD bekommen wir beide eine 50 minütige Nacken und Fußmassage.
Nach der Massage fühlt man sich nicht nur wie neu geboren, es läuft sich auch wie auf Watte.
In der Hollywood Road besuchen wir den ManMo Tempel.
ManMo soll Kultur und Militär heißen und ist den Gottheiten Man, Gott der Beamten
und der Literatur sowie Mo, Gott des Krieges und der Kriegskunst gewidmet.
Die Außenfassade ist mit einem Gerüst verdeckt und auch Innen sieht man vor lauter
Bambus kaum durch.
Ich wollte unbedingt hierher wegen neuer und digitaler Bilder der riesigen Weihrauchspiralen.
Aber ich frage mich, wie ich hier etwas aufnehmen soll ohne Bambusgerüste im Bild zu haben.
Schwiiierig...
Die Hollywood Road ist die Straße mit vielen Geschäften, die aus meiner rein subjektiven Sicht, viele überteuerte
Teeläden, Geschäfte mit Antiquitäten und anderen Kunstwerken beherbergt.
Auch reiht sich hier ein Café neben dem anderen.
Das ist für das Bild hier in Hongkong relativ untypisch.
Ausnahme sind da solche Orte wie z.B. Stanley,
wo viele Expats leben.
Wir pausieren vor einem solchen Café und trinken Cappuccino. Der Preis für diese riesige schmackhafte Schüssel Cappuccino?...
15 HKD (2013 sind das 1.50€).
Dann sind wir in einem Laden, wo auch Mr. Putin seinen Tee einkauft oder auch eingekauft hat. Jedenfalls
hängt da ein Foto von ihm neben vielen anderen Persönlichkeiten unseres Planeten.
Es ist mittlerweile kurz vor 6pm und da kommt uns dieser Ramen-Laden genau recht.
Ramen und dazu Gyozo's... einfach nur lecker und sehr authentisch gekocht.
Durch das warme Essen fährt nun die Batterie so richtig runter. Jetzt könnte nicht nur ich sofort
ein Nickerchen einlegen.
Wir brausen den altbekannten Weg zurück nach KowLoon.
Endlich sind wir mal vor 11pm an der Hotelshuttle Sammelstelle!
Die endgültige Keule der Entspannung holen wir uns dann in der Spa-Etage.
Das ICON bietet für Hotelgäste eine Sauna an.
Und ja, wir sind in Asien... also Männlein und Weiblein schööön getrennt.
Für Männer gibt es eine Trockensauna. Für Frauen eine Dampfsauna.
Der Bereich ist wunderbar und sehr gut ausgestattet. Hier gibt es Berge an Handtüchern,
Duschen mit Regen-, Hand und dreierlei Bodydüsen.
Im Vorraum kann man sich komplett
an allerlei Haarprodukten bedienen. Es ist einfach an alles gedacht worden!
Zum absoluten Abschluss des Tages gibt es eine Thaimango.
Allgemeine Tipps
Zusammenfassung aller wichtigen Informationen vor der Reise und nach Ankunft in HongKong