Oberitalien - zwischen Alpen & Riviera 2021

# Prolog

Anfang 2021 ist das Planen des Sommerurlaubs immer noch mit vielen Fragen verbunden.
Die weltweite Pandemie ist immer noch Gesprächsthema Nummer 1. Die reiche Welt hat zwar einen Impfstoff, doch es ist - wie soll es anders sein - nicht genug für alle da.

Ich bleibe ein Optimist, hoffe auf eine Impfung Ende April oder auch Mai.
Hoffe auch, dass dann auch das Reisen wieder möglich sein wird. Und natürlich verbinden wir beide die Hoffnung auf die Aufhebung des Travel Bans, der Einreisebeschränkung der USA, um endlich wieder unseren Sohn umarmen aber auch unsere neue Enkelin persönlich kennen lernen zu dürfen.

Ende April:
Die Zeit ist reif. Die Inzidenzen beider Länder sinken drastisch. Auch der Impffortschritt in Deutschland kommt in Gang.
Ende April erhalte ich tatsächlich die erste Impfung. Rainer folgt gleich Anfang Mai. Alles sieht sehr gut aus. Und nun fiebern wir auf die Öffnung der USA.
Doch nix passiert!
Noch einmal studiere ich die Ausnahmeregelungen für eine Einreise. Doch Familienbesuche engster Verwandten werden mit touristischen Urlauben gleichgesetzt. Was für eine Enttäuschung!

Ende Mai:
Es ist so weit: Ich, der Dauer-Optimist, denkt über einen Plan B für den bevorstehenden Sommerurlaub nach. Unsere gebuchten Flüge, für den 26.Juni, stehen ja noch und sind auch kostenlos verschiebbar. Europa öffnet für US-amerikanische Touristen. Die USA nicht. Vom Travel Ban sind sogar die unmittelbaren Nachbarländer, Canada und Mexico, betroffen.
Europa macht sich zwar nach und nach locker, Großbritannien feiert seinen "Freedom Day".
Je näher der Termin rückt, desto öfter der Blick in die Nachrichten. Es wird zu meinem Morgenritual. Nichts deutet auf eine Öffnung durch die USA hin.
Anfang Juni dann steht für mich fest: Das wird wohl in diesem Sommer nichts mit der USA Reise.

Auf der Suche nach einem neuen Ziel steht nicht viel zu Auswahl, was uns reizen würde. Die Lofoten sind wegen der Einreisesperre immer noch nicht bereisbar. Als sich Italien locker macht, ist das Ziel gesetzt. In Südtirol sind für uns noch ein paar Wanderungen, die wir letztes Jahr nicht geschafft haben, offen.
Noch einmal auf der Seiser Alm Zeit zu verbringen, das wäre wunderbar. Doch die Stornierungsbedingungen sind ein No-Go. Jedenfalls in unserer Lage, denn noch haben wir ein wenig Optimismus, dass Reisen in die USA doch noch möglich werden.
Italien hat viel zu bieten. Deshalb ist innerhalb von wenigen Tagen die Route im Kasten. Es wird eine Reise durch Regionen der Lombardei, Ligurien und Emilia-Romagna. Zum Abschluss plane ich noch drei Nächte in Venedig ein. Ganz in der Hoffnung, dass die Stadt immer noch relativ leer sein wird.

# Route

Und so sieht die fertige Route aus:

Roadtrip,born4travel.de

Anreise

3 Nächte Bergamo - La Torre Bergamo House, Bergamo Altstadt

1 Nacht Mailand - Uptown Palace, Mailand Stadtzentrum

3 Nächte Rapallo - Hotel Vesuvio, Rapallo

3 Nächte Vernazza - Santa Marta Rooms 25, Vernazza Cinque Terre

1 Nacht Bologna - Art Hotel Commercianti, Bologna

3 Nächte Venedig - H10 Palazzo Canova, Venedig

# Anreise

Am frühen Nachmittag verlassen wir Berlin bei wolkenlosem Himmel und steuern gen Süden.
Erst den Berliner Ring und dann die A9.
Es ist das erste Wochenende nach Ferienbeginn.
Die Autobahn wird zusehends voller. Alle fahren zügig. Aber was hilft's wenn eine Baustelle der anderen folgt. Acht oder zwölf Kilometer-Baustellen - keine Seltenheit - mit um die 80 Kilometerstunden zu fahren, macht keinen Spaß. Die Wolken hängen in Mitteldeutschland ziemlich tief. Teilweise schüttet es wie aus Kannen.
Und so kommen wir am Brückenrestaurant Frankenwald - unserer gefühlten Hälfte der Strecke nach München - erst nach 3,5 Stunden an. Brückenrestaurant,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de Ein Cappuccino und eine Portion Zucker fürs Hirn und dieser Blick auf die Autobahn, die direkt unter dem Restaurant durchführt - das hat was. Hier bleiben wir immer stehen, wenn wir gen Süden fahren. Das hat schon Tradition.

Unser heutiges Ziel liegt in der Nähe von München. Kurz vor München kommt die Sonne wieder raus. Das hebt die Laune. Unsere gesteckte Ankunftszeit verschiebt sich um zweieinhalb Stunden. Ärgerlich, weil wir heute nicht in einem Hotel übernachten, sondern bei guten Bekannten. Und die müssen dementsprechend lange warten. Die Begrüßung ist sehr herzlich. Denn Corona-bedingt haben wir uns schon zwei Jahre nicht mehr gesehen. Wir genießen den Abend beim Grillen und wirklich guten Gesprächen.

Am nächsten Morgen starten wir nach einem fantastischen Cappuccino. Ganz ohne Frühstück. Die Zeit wird sonst zu knapp. Denn vor uns liegen rund 500 Kilometer. Läge die Strecke auf dem flachen Land, wäre dies kein großes Ding. Doch unser Weg führt über mehrere Alpenpässe. Und Googlemaps prophezeit 9,5 Stunden. Vermutlich werden wir viel länger benötigen, denn schließlich soll der Weg auch das Ziel sein.

Bei schönstem Bayernwetter verlassen wir halb Zehn den Hof.
Die Landschaft bis zur Grenze ist eigentlich auch schon ein wenig wie Urlaub. So viel Grün, ein paar Kühe hier und da und am Horizont winken schon die Alpen. Ein wenig wie aus einem kitschigen, bayrischen Werbeprospekt. Aber es sieht eben tatsächlich so aus.

Niederbayern,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
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Nach einer reichlichen Stunde auf der A7 erreichen wir die Grenze zu Tirol in Österreich.
Wir sind uns nicht ganz sicher, ob die weiterführende Fernpassstraße B179 mautpflichtig ist. Dennoch entscheiden wir uns für den Kauf eines sogenannten "Pickerls". Einfach um sicher zu gehen.

Landschaftlich geht es ausgesprochen malerisch weiter.
Irgendwann sollten wir auch hier Urlaub machen und die Seele baumeln lassen.

Fernpassstraße in Tirol,Österreich,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
Fernpassstraße in Tirol,Österreich,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Den Tiroler Fernpass zu fahren erweist sich als Glücksgriff. Es fühlt sich an wie Eintauchen in eine Landschaft umgeben von schroffem und felsigem Gebirge. Nichtsahnend wo genau wir uns befinden.
Das erste gut aussehende Rasthaus ist unsres. Es ist Mittagszeit und ideal für einen Boxenstopp. Der "Zugspitzblick" hat eine riesige Terrasse mit wundervollem Rundumblick. Ein paar Tische sind auch noch frei. Und zwar direkt an der Reling dem besten Platz. Denn weiter unterhalb befindet sich der Blindsee. Das Wasser ist Smaragd blau und die Ufer Azurblau. Ein Traum!

Blindsee an der Fernpassstraße in Tirol,Österreich,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Hier werden wir aufgefordert einen Nachweis über eine Corona-Impfung vorzuzeigen. Und die guckt man sich ziemlich genau an. Also nicht nur mit einem flüchtigen Blick von weitem. Wir beobachten auch, wie Gäste ohne Impfung beziehungsweise ohne Test abgewiesen und aufgefordert werden die Terrasse zu verlassen.
Oha!

Auf das Essen ist Verlass - wie immer in Österreich. Es ist gut bürgerlich, reichhaltig und sehr lecker.

Rasthaus Zugspitzblick an der Fernpassstraße in Tirol,Österreich,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Ganz naiv fragen wir die Bedienung nach den "Spitzen" der umliegenden Berge.
"Wie heißen die Gipfel?"
Sie sagt: "Es ist die Zugspitze - deshalb der Name des Rasthauses".
Ah ok.

Mit bloßem Auge kann man tatsächlich das Kreuz und das Gasthaus auf der Zugspitze erkennen. Dennoch. Mein iPhone, mit dem ich bisher geknipst habe, ist für diese Aufnahme ungeeignet. Da muss ein richtiger Fotoapparat her, mit einem guten Objektiv. Kein Problem. Denn mein Equipment für schwierige Motive liegt auf der Rückbank. Leider stelle ich jetzt erst fest, dass ich mein Stativ vergessen habe mitzunehmen! Welch ein feaupax!
Nichtsdestotrotz versuche ich mich in ein paar Freihandaufnahmen. Das Autodach ist nur ein dürftiger Ersatz. Aber so ist es eben.

Blick auf die Zugspitze von der Fernpassstraße in Tirol,Österreich,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
Blick auf die Zugspitze von der Fernpassstraße in Tirol,Österreich,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
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Landschaftlich schön geht es weiter.
Wir fahren auf der A12 und weiter die Landesstraße B180, die Reschenstraße, die uns durch das Oberinntal führt. Ziel ist die Grenze zu Italien.

Landesstraße B180, die Reschenstraße,Österreich,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

An der italienischen Grenze stehen zwar Grenzsoldaten, aber das notwendige digitale EU-Passagier-Lokalisierungs-Formular, das vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie bei Öffnung Italiens erforderlich ist, will niemand sehen. Ziel ist es, die Kontaktpersonen-Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter zu ermöglichen.

Die B180 heißt hier in Italien SS40. Wir fahren also über den 1.455 Meter hohen Reschenpass und schon kurze Zeit später tangieren wir den Reschensee an der Ostflanke.

# Vinschgauer Reschensee

Der Reschensee ist ein auf etwa 22 Meter Tiefe geflutetes Tal, das zur Erzeugung von Elektroenergie genutzt wird. Die im 1950 gefluteten Tal einstig gelegenen Gemeinden Reschen und Graun sind damit ausgelöscht worden. Die Familien, es sollen damals etwa 150 gewesen sein, mussten umsiedeln. Zur Erinnerung an das Dorf Graun ließ man den Turm stehen. Er steht heutzutage unter Denkmalschutz und ist Wahrzeichen der Gemeinde Graun.

Fakten:
Länge: 6km
Breite: 1km
Höhe der Staumauer: 30m
Link zu allen Fakten:

Der aus dem See rauslugende Turm der versunkenen Kirche St. Katharina, ist ein Touristenmagnet.
Es stehen auffallend viele Busse hier. Natürlich auch Autos und noch mehr Motorradfahrer.

Der Anblick ist ganz nett. Aber vom Hocker haut es mich/uns nicht. Wir haben einfach schon zu viel gesehen.

Reschensee in Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Ende Mai 2021 tauchte der Turm wieder einmal überall in der Presse auf. Denn wegen Instandhaltungsarbeiten an der Staumauer musste Wasser aus dem Reschensee abgelassen werden. Und zwar so tief, dass Ruinen des 1950 gefluteten Dorfes wieder zum Vorschein kamen.

SP104,Italien,Roadtrip durch Oberitalien,born4travel.de

Kilometermäßig ist es bis zum heutigen Endziel Bergamo nicht mehr weit. Jedenfalls wenn man sich die Luftlinie anschaut. Vor uns liegt noch die Überquerung eines der höchsten Pässe der westlichen Alpen in Italien. Dann sind wir schon da. Das zur Theorie.
Internet sei Dank - schauen wir uns die bevorstehende Strecke bei Google an. Eine dunkelrote, fast schwarze Linie zieht sich entlang der SS38, der Ostrampe des Stilfser Jochs die in Prad beginnt. Und der Blick auf die Uhr im Vergleich zu der noch bevorstehenden Strecke ist ernüchternd.
Die Serpentinen brauchen eben Zeit.
Wir ändern unseren Plan. Während Rainer fährt suche ich nach einer besseren und schnelleren Strecke. Über die SS41 verlassen wir wieder Italien und reisen in die Schweiz ein. Auf dem Weg dahin verfransen wir uns noch zwei Mal. Aber das kostet uns nur wenige Minuten.

Auch an der Schweizer Grenze winkt man uns ohne weiteres durch.

# Umrail Pass - ein wenig Schweizer Alpen

Immer schön entlang der Nationalstraße 28 stechen wir in Santa Maria Val Müstair in die Vial Umrail. Der Straße, die uns über den Umbrailpass zur sogenannten Westrampe des Stilfser Jochs bringt.

Es fährt sich gut. Die Landschaft traumhaft und das Wetter vorbildlich.
Wir sind gefühlt alleine unterwegs. Ja es ist Samstagnachmittag. Vermutlich machen alle gerade Mittagsschlaf. Egal. Uns freut's.

Die Umbrail Passstraße ist nur etwa 15 Kilometer lang und hat eine maximalen Steigung von 12%.

Umbrailpass - Schweiz,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
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Umbrailpass - Schweiz,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
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# Passo dello Stelvio / Stilfser Joch - wieder in Italien

Das Stilfser Joch verbindet den Ort Prad in Südtirol mit Bormio in der Lombardei. Der Pass ist Teil des 1935 gegründeten Nationalpark Stilfserjoch.

Der östliche Teil des Jochs wird auch Ostrampe genannt.
Der westliche Westrampe.
Und nur die letztere nehmen wir in Angriff.

Vom Umbrail Pass kommend haben wir nur noch etwa ein Drittel des Stilfser Jochs vor uns. Bei 2.503 Metern Höhe stoßen wir auf das Joch. Ab jetzt geht es nur noch bergab.
Die Ausblicke sind gigantisch. Vor allem wenn man die Serpentinen gefühlt übereinander sieht.

Stilfser Joch  in Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Endlich erreichen wir ein Gasthaus.
Endlich - weil ständiges Stehenbleiben nervt.
Hier holen wir uns ein Cappuccino, nehmen Platz auf der klitzekleinen Terrasse und genießen die Aussicht. Es könnte einfach perfekt sein. Doch das ist es nicht. Von alpenländischer Ruhe kann hier nicht die Rede sein. Es ist sehr laut hier. Sicherlich - Motorradfahrer haben extrem viel Spaß auf dieser Strecke. Diese Lautstärke zerstört das was dieser Ort eigentlich geben sollte. Herrliche Ruhe und Erhabenheit. Ein Bike nach dem anderen knattert lautstark vorbei. Es ist so laut, dass ich nur durch Zufall den Wasserfall hinter dem Haus entdecke. Normalerweise sollte dieser hier den Ton angeben.

Stilfser Joch auf der Westrampe,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
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26 Kehren und sieben Tunnel später erreichen wir Bormio in der Lombardei. Das andere Ende des Stilfser Jochs.
Mittlerweile ist es halb Fünf. Ziemlich spät. Doch das "Trödeln" war es wert später unser Ziel zu erreichen als geplant.
Definitiv müssen wir diese Passstraße irgendwann in Gänze fahren!

Das größte Stück unserer heutigen Tour ist geschafft.
Der weitere Abschnitt ist nur noch "normal schön". Nichts was uns nach der Alpenüberquerung vom Hocker reißt.

Die Vermieterin unseres B&B's in Bergamo ist schon aufgeregt. Habe ich doch bei der Buchung angegeben, dass wir etwa zwischen 17 und 18Uhr ankommen werden. Ok. Es hat sich "etwas" verzögert 😉

Es ist halb acht als ich diese Aufnahme mache.
Der Lake Iseo liegt schon über weite Teile im Schatten.

Lake Iseo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Kurz vor acht dann, erreichen wir dieses Tor zur Città Alta in Bergamo.

Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

# Arriving Bergamo

Das Navi führt uns sicher zum gebuchten La Torre Bergamo House. Aber trotzdem finden wir es nicht. Während Rainer versucht, das gefühlt viel zu große Auto so zu parken, dass nicht gleich die ganze Altstadt blockiert ist, inspiziere ich per pedes jede mögliche Tür, jedes Schild... Und finde endlich die richtige Tür. Yäääh!
Alessia erwartet uns schon. Als erstes kommt sie den superschmalen Treppengang nach unten und führt uns zur nahgelegenen Parkgarage, wo sie auf unseren Wunsch einen Parkplatz für 15€ pro Tag reserviert hat. Auch hier läuft alles wie am Schnürchen. Wir bekommen Platz 12 und ein Ticket, mit dem wir täglich rein und raus fahren können.

Dann geht's zurück.
Wir bekommen das Zimmer "Camera Nonna".
Es ist die Etage über dem Frühstücksraum. Alles ist super eng. Aber Rainer macht das schon 😉

Das Zimmer ist Klasse. Es hat ein Flair wie ich mir Italien vorstelle.
Gefällt uns Beiden.
Die Fensterläden sind weit geöffnet. Denn es gibt keine Klimaanlage. Nur einen sogenannten Miefquirl.

La Torre Bergamo House,Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
La Torre Bergamo House,Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
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Die Lage des Torre Bergamo B&B könnte kaum besser sein.
Es sind nur wenige Schritte bis zur Piazza Vecchia, dem Hauptplatz Bergamos.
Halb Neun stehen wir nun endlich auf der Piazza Vecchia. Das Ambiente entspricht voll meinem Klischee von Italien wie wir es lieben! Inmitten historischer Bauten ein Platz voller Restaurants. Das abendliche Licht färbt ein wenig die Häuserfronten. Der Platz ist gut besucht. Um den Brunnen rennen, schreien und lachen Kinder. Das um diese Zeit.
Ich finde das macht Urlaub in Italien aus!

Es ist Zeit spätestens jetzt unseren diätischen Tag beenden. Ganz unbeabsichtigt haben wir das Essen bisher vergessen. Kann ja bei solch einer impressionsreichen Tour schon mal passieren 😆
Als gründlicher Reiseplaner habe ich mir natürlich schon zu Hause auch die Restaurants rausgepickt. Gut besucht sind alle Restaurants.

Piazza Veccia,Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Das "Lalimentari" steht im Netz hoch im Kurs. Bei noch drei bevorstehenden Abendessen, spricht also nichts dagegen, dass wir es heute testen.
Bevor wir aber auf der Terrasse des Restaurants einen Platz zugewiesen bekommen, wird uns die Temperatur gemessen. Unseren Impfpass will keiner sehen.

"Bergamo bedeutet Polenta: das gelbe Gold der Armen par excellence..." (Visit Bergamo.com).
Auch der Kellner meint wir sollten es unbedingt probieren, denn "Bergamo steht für Polenta".
Also lassen wir uns breit schlagen und testen die Speisen um Polenta.
Aber zuvor gibt es einen Spritz. Saluti Italienurlaub!

Lalimentari,Piazza Veccia,Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de
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Fazit: Mir schmeckte es ausgezeichnet.
Rainer muss Polenta nicht wieder haben.
Aber dieses Bergamo Dish landete bei uns beiden auf dem ersten Platz.

Nach diesem sehr guten kulinarischen Einstig sehen wir uns noch am Platz um. Schließlich haben wir heute zwar viel gesehen, haben uns dabei aber kaum bewegt.
Neben dem Turm, dem Torre Civica, führt eine Treppe nach oben. Von einer Art Brücke in der oberen Etage, einer Verbindung zwischen Turmmuseum und der Bibliothek, schauen wir uns mal den Platz von oben an.
Der Tipp auf unserer Rundreise in Bergamos Città Alta einen Stopp einzulegen, war super!

Piazza Veccia,Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Wir blicken ziemlich unsicher in einen riesigen Raum. Der Einlasser gestikuliert reinzukommen. Es ist eine Ausstellung moderner Künstler in diesem ehrwürdigen, historischen Raum. Spätestens jetzt ist klar: meine Speicherkarte ist voll. Alles sieht toll aus, aber es kommt nichts mehr im Oberstübchen an.

Piazza Veccia,Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Es geht zurück. Der Tag war lang genug.
Auf dem Platz und den engen Gassen ist es noch voller als vorhin. Es ist ziemlich laut. Touristen strömen entlang und Feiernde Gruppen genießen den Samstagabend.

Piazza Veccia,Città Alta Bergamo,Italien,Roadtrip nach Oberitalien,born4travel.de

Das Einschlafen gleicht einem Fall in die Ohnmacht.
Was für ein Tag!