Beim kurzen Blick zur Fensterseite wird offensichtlich, daß das geniale Wetter von gestern wohl nur ein
kurzes Intermezzo war. Leider.
Schleierwolken produzieren ein unangenehmes, gleißendes Licht.
So richtig munter wird man davon nicht.
Und so beginnt der Tag auch etwas träge.
Auf dem Plan steht heute unser zweiter Besuch im Valley of Fire.
Zum ersten Mal waren wir 2010 dort. Damals haben wir die Größe des Parks unterschätzt und außerdem
war es einfach bei über 45°C am Pool viel angenehmer.
Die "Ersatzwave" war damals noch fast ein Geheimtipp und der Weg dorthin weder ausgeschildert noch ausgetrampelt.

Seit diesem ersten Besuch stand ein weiterer Besuch immer auf unserer Wunschliste. Doch bedingt durch unsere Reisezeit, während der deutschen Schulferien, haben wir den genau wie den Besuch Little Finlands immer wieder verschoben.
Ok. Bevor es wirklich losgehen kann, machen wir einen klitzekleinen Umweg und schauen uns bei "Sports Authority" nach ein paar neuen Wanderschuhen für mich um. Nach elend langer Probiererei werde ich fündig.
Mittlerweile ist es kurz nach Mittag.
Die Schleierwolken haben sich immer noch nicht verzogen und wir sind auch noch nicht richtig munter.
Auf der Fahrt zum Park kämpfen wir beide mit der Müdigkeit. Nur einige Meilen vor dem Eingang
entscheiden wir uns, in einer Parktasche stehen zu bleiben und einen gepflegten Mittagsschlaf zu
machen. Wozu haben wir denn nun so ein riesiges Auto?
Kurz vor 2pm werden wir wach.
Das gibt es doch nicht... der Himmel ist aufgeklart, der Himmel hat seine Farbe in tiefes Blau gefärbt
und die Sonne postkartenreif.
Also jetzt nix als auf in den Park!
An der Einfahrt zum Valley of Fire sind wir die Siebenten in der Warteschlange.
Das heißt, hier ist wirklich Trubel.
Der Eintrittspreis beträgt nach wie vor 10USD.
Dazu gibt es einen Flyer inclusive Übersicht des Parks.
Bewaffnet mit ein paar Ausdrucken, die ich vor Jahren auf der Website von Silke gefunden und ausgedruckt habe, starten wir die heutige Erkundung.
# Windstone Arch
Unser erster Stopp ist der allseits bekannte Windstone Arch.
Ja, den wollte ich schon immer vor der Linse haben.
Die beste Zeit zum Fotografieren (am Vormittag) haben wir ja nun verpaßt, und so scheint die
Sonne kräftig in das untere Drittel dieser Minihöhle.
Aber auch die Umgebung bietet allerlei schöne Steinformationen und unendlich viele Fotomotive.
Sicherlich haben die einzelnen Steinformationen ihre Namen. Allerdings sind diese für mich erst einmal unwichtig.





Weiter geht es zum Visitor Center.
Hier wird nicht nur mir klar, was passiert, wenn in Parks fast jeder Weg asphaltiert wird.
Ganze Busladungen voller Menschen sind hier unterwegs.
Gut für die Finanzen des Parks... aber auch gut für den Zustand und die Erhaltung des Parks?
Die Straße gen Norden bietet einfach schon mal malerische Aussichten.


Vorbei geht es auch an dem Wanderweg, der zur "Wave" führt. Es ist schon beachtlich, wie viele dorthin unterwegs sind. Wenn man vorbeifahrend auf den Zugangsweg schaut, hat man den Eindruck, daß es fast einem Gänsemarsch gleicht.
# White Domes Loop
Am Ende der Straße ist der schöne kurze White Domes Loop Wanderweg.
Versprochen wird auch ein kleiner Slotcanyon. Das ist bei trockenem Wetter so das richtige für mich.
Seit dem wir von einer Flash Flood mitten im Canyon erfasst worden sind, habe ich vor dieser Enge
solch eine Angst, daß mir die Slotcanyons dieser Welt bisher verwehrt geblieben sind.

Wie zu erwarten, sind wir auch hier nicht alleine unterwegs.
Wunderschöne Wandformationen zieren die ganz großen Felsen.
Es geht recht steil bergab bis zu einigen Überresten der Filmkulisse
für den Hollywoodstreifen "Die gefürchteten Vier".
Obwohl alle die Stelle fotografieren, kann ich mit diesen Resten nicht wirklich etwas anfangen.
Vielmehr bin ich beeindruckt, an einer Stelle zu sein, die ich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit früher
im Fernsehen gesehen habe.
Mein Vater war ja großer Fan solcher Westernfilme. Und ihm ist definitiv kein Film aus diesem Genre entgangen
Damals hätte ich nicht einmal im Traum daran gedacht, daß ich so eine Gegend irgendwann
mit eigenen Augen sehen würde.


Die anderen Besucher machen sich von hier auf den Rückweg.
Das ist auch gut so.
Wir wollen natürlich den gesamten Loop laufen. Anderthalb Kilometer ist ja wahrlich bei diesen Temperaturen
ein feiner Spaziergang.
Und so haben wir den Minislotcanyon, den ich mit Bravour bestehe und den anschließenden Aufstieg
bis zum Parkplatz fast für uns allein.
Unterwegs sehen wir noch eine dicke Echse. Doch waren wir von der Größe so fasziniert - noch
nie haben wir eine Echse in dieser Größe in der freien Natur gesehen- daß es keine ordentliche Aufnahme gibt.











# Bug Eye Arch
Nächstes Ziel ist der Fels, der aussieht wie ein überdimensionales Insekt.
Dazu fahren wir wieder gen Süden und biegen in die Fire Canyon Road ein.
Wir fahren zwar bis zum Ende der Straße, die neuerdings fein geteert ist und genießen die Aussicht einen kurzen
Moment. Für eine Wanderung von hier aus ist es aber viel zu spät.
Nicht weit von hier befindet sich eine kleine Parktasche wo wir unser Auto abstellen.
Querfeldein geht es nun ziemlich zielsicher zum dem Insekt, das ich im Netz auch unter dem Namen
Bug Eye Arch gefunden habe.
Herrlich wie diese Formation so ganz alleine auf einer kleinen Ebene thront.





Hier findet man noch so viele andere interessante Formationen.
Für den Rainbow Vista Trail bleibt leider nicht genug Zeit.
Ja, es ist schon ein interessantes Gebiet und ich denke, wir werden für ausgiebigere Wanderungen
noch einmal wieder kommen müssen
# Elephant Rock
Es ist schon kurz nach 5.30pm. Die Zeit rennt und ich wollte doch wenigstens
noch den Elephant Rock sehen.
Also geht's flugs noch einmal am Visitor Center vorbei in den östlichen Teil.
Vorbei auch an den Seven Sisters, denen wir beide nicht so viel abgewinnen
können. Der Camping Platz an dieser Stelle ist jedoch sehr interessant gelegen.
Als wir an dem Parkplatz ankommen, an dem der Arrowhead Trail zum Elephant Rock beginnt, liegt
die gesamte Seite schon im Schatten. So finden wir den entsprechen "Stein" erst nicht.
Schließlich muß man in Richtung untergehende Sonne schauen und dazu auf ein sich im Schatten
befindendes Felsmassiv.
Ich gebe schon fast auf, als Rainer ihn doch entdeckt.
Schön, aber wie soll ich das fotografieren?
Meine Verzweiflungsaufnahme in RAW entpuppt sich dann aber zu Hause als eins meiner Lieblingsbilder

Auf dem Rückweg fahren wir noch den Loop am Arch Rock.


Etwa 6.30pm verlassen wir den Park und sind uns sicher: hierher kommen wir noch öfter!


- Überblick -

Quelle: GPS MotionX
Zum Abendbrot -wie einfallslos - geht es wieder
zum Outback.
Unser Schrittzähler zeigt mehr als 16 Tausend Schritte und so gibt es heute die volle Dröhnung:
- Bloomin’ Onion
- Victorias Filet -wie immer-
- Chocolate Thunder From Down Under®

Halleluja