Den Bericht könnte ich anfangen wie gestern:
"Wecker?
Wecker brauchen wir heute nicht."
Heute ist es jedoch nicht der Jetlag. Leider!
Irgendetwas krabbelt unentwegt auf meinem Körper.
Und es ist nicht ein Faden einer sich auflösenden Naht an meinem Schlafanzug.
Nein.
Ich kriege es zu fassen, knipse gleichzeitig das Licht an und sitze blitzartig an der Bettkante!
Wow. Ein schwarzer etwa ein Zentimeter langer, schlanker Käfer.
So ein Mist aber auch. Ich bin hellwach und es ist gerade mal 5am.
Ich versuche trotzdem wieder einzuschlafen.
Irgendetwas ist da wieder.
Ich sage mir: "beruhige dich, es sind die Nerven"
Als ich versuche es zu greifen, ist es ein neuer dieser schwarzen Käfer.
Jetzt untersuche ich mein Bett und stelle fest: ja, ich lag heute nicht alleine in meinem Bett.
Mittlerweile bin ich hell wach, Rainer auch.
# Mesquite Sand Dunes
Die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen aber der Himmel ist nicht so schön klar wie gestern.
Wir nutzen das frühe Wachwerden und fahren zu den Mesquite Sand Dunes und hoffen auf einen wunderschönen
Sonnenaufgang.
Das Waten auf dem Sand wird zum anstrengenden, morgendlichen Workout.
Hm. Der dramatische Sonnenaufgang bleibt aus, das Licht bleibt gleißend und matschig.




Das Frühstück nehmen wir auf "unserer" Bank am Zaun ein und genießen die morgendliche Einsamkeit.

Wir beschließen noch vor dem Auschecken zum Mosaic Canyon zu fahren.
Wir sind zum 3.Mal hier im Stovepipe Wells. Wieso eigentlich haben wir es noch nie in den Canyon geschafft,
der fast direkt hinter dem Haus beginnt?
# Mosaic Canyon
Die Anfahrt zum Mosaic Canyon ist ein Klacks.
Der Blick vom aufsteigenden Weg ins Tal ist gigantisch.
Bis zur engsten Stelle des Canyons ist es eine halbe Meile.
Danach wird der Weg breit und unspektakulär.
Die Wände des Canyons sind teils marmorartig, teils aber wie gepresste Steine. Auf alle Fälle
sehr abwechslungsreicht. Der Canyon ist nicht besonders spektakulär. Wegen seiner leichten
Zugänglichkeit aber durchaus empfehlenswert.









Auf dem Weg aus dem Canyon eröffnet sich ein dramatisch schöner Blick ins Tal. Wenn man also das Stovepipe Wells Resort (links) und die Mesquite Sand Dunes (rechts) von hier aus oben als Vergleich sieht, kann man die schiere Größe des Valleys nur erahnen.

Und dann noch ein letzter (angezoomter) Blick Richtung Sanddünen vom Parkplatz des Stovepipe Wells Resorts bevor wir diesen Ort verlassen.
Nach dem Auschecken geht es gen Süden aber durch das Death Valley.
Im Netz habe ich mal von DER tiefsten Stelle gelesen, es soll dort einen Marker geben.
Wir fragen im Infocenter nach.
Doch der Ranger rät uns ab. Es gäbe geologisch fünf solcher Marker, die jedoch alle sehr wahrscheinlich
von der Salz-und Erdkruste verdeckt sind. Außerdem sind diese tiefsten Stellen nur zwei inch tiefer
als der Eingang in Badwater.
Ok. Verstanden.
# Golden Canyon-Gower Gulch Loop
Wir nehmen uns den Golden Canyon-Gower Gulch Loop vor.
Der Zugang ist nicht zu verfehlen. Wir sind nicht alleine hier.
Mindestens 15 Autos stehen auf dem Parkplatz.
Der Weg beginnt mit stetem Anstieg. Aber bei Temperaturen um die 20°C ist es, verglichen mit unseren
sommerlichen Wanderungen hier im über 45°C heißen Death Valley, eine Wohltat.
Die Masse ist eh nach einer knappen Meile auf den Rückweg. Wir entscheiden uns eben noch für den vier Meilen
langen Rundkurs incl. Gower Gulch Loop.
Doch dazu wird es nicht kommen.
Der Wegweiser zum Abzweig ist abgebrochen und lehnt an einer Canyonwand.
Wir laufen, wie wir glauben, den weiteren Weg zum Gower Gulch.
Traumhaft schön hier. Und Vieles erinnert an den View vom Zabriskie Point.
Tatsächlich führt ein Weg auch dort hin.









Außer uns ist Niemand mehr zu sehen bzw. zu hören.
Die vielen Seitenarme machen mir etwas Angst, daß wir hier hoffnungslos den Überblick verlieren.
Leider haben wir auch keine detaillierte Karte. Wir treten den Rückweg an.
Nach einer Meile sind wir wieder an dem Wegweiser. Jemand hat den ausgerichtet und klar... jetzt sehen wir es auch:
wir sind falsch gelaufen.
Na dann eben nicht, dann werden wir eben die Wanderung auf dem Gower Gulch Loop beim nächsten Besuch einplanen.
# Devils Golf Course<
Nächstes Schild: Devils Golf Course.
Machen wir. Schauen wir uns an. Doch was das sein soll?
Hm.


Wer schon dort war, wird mich vielleicht verstehen.
Mir geht nur eins durch den Sinn: wenn ich den Garten umgrabe, stellt auch keiner eine Tafel hin.
Uns beiden erschließt sich diese Sehenswürdigkeit nicht und auch nicht die Bedeutung.
Wie immer stehen in Badwater viele Autos.
Wir bleiben hier nicht stehen. Unsere Wanderung zum tiefsten Punkt fällt ja aus.
Aber wo bitte ist die Salzfläche ???
Es gibt nur noch eine etwa 20x150m breite, salzbedeckte Fläche. Der Rest sieht aus wie normales Ackerland.
Auf dem weiteren Weg gen südlichen Ausgang tauchen hin und wieder noch ein paar weiße Flächen auf aber sonst? Alles braune Erde!

Die Strecke bis Shoshone ist ziemlich eintönig und wir kämpfen mit der Müdigkeit.
Traditionsgemäß halten wir in Shoshone und lunchen sehr lecker.
Noch scheint die Sonne und es sind 27°C.

- Überblick -

Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel in Henderson.
Nachdem wir das erste Zimmer wegen Unpäßlichkeiten ablehnen mußten, werden wir eine Etage tiefer
ganz am Ende des Ganges im Zimmer 11107 einquartiert.
Was für ein herrlicher Ausblick Richtung Las Vegas Strip!