Hibiya - Ginza - Shiodome & mehr
Aufwecken mit einer Tokyoter Morgensendung ist uns zur Routine geworden.
Zum einen erfährt man was und wo in der Stadt etwas los ist und zum anderen richten wir auch unser völlig locker
gestaltetes Programm für die Tage ganz nach dem Wetter. Nichts wäre ärgerlicher, als wenn man einen sonnigen Tag in einem Museum
verbringt und bei Regen draußen unterwegs ist. Zugegeben. Außer gestern hatten wir bisher ausgezeichnetes Wetter. Und die Vorhersage
für die nächsten Tage sieht auch blendend aus. Deshalb entschließen wir uns, Tickets für das gerade vor wenigen
Tagen eröffnete Shibuya Sky online zu buchen.
Als erstes gehen wir in einen Konbini gleich am Ende der Straße.
Entstanden aus der Wortkombination des englischen convenience store sind
Konbinis kleine 24-Stunden-Supermärkte, wo man praktisch alles bekommt. Hier findet man von Zeitschriften, Schreibwaren, Kosmetika
über USB-Sticks, Konservenprodukte, Getränke aller Art bis zu Sushi, Gebäck, Brot und Süßigkeiten. Einfach alles. Meist haben sie
die Größe eines deutschen Wohnzimmers. Auch gehören in den allermeisten Filialen Geldautomaten und eine Mikrowelle zum Aufwärmen der
gerade gekauften Produkte zur Ausstattung. Und niemals würde die Angestellte vergessen beim Betreten eines neuen Kunden ein freundliches
Irasshaimase zu rufen. Also ein freundliches Willkommen zu wünschen.
Wir sind hier, um uns ein belegtes Sandwich zu holen und die gerade noch im Zimmer gebuchten Eintrittskarten für das Shibuya Sky abzuholen.
Aber da geht es erst in zwei Tagen hin. Denn die Tickets sind an ein Zeitfenster gebunden und die besten Sonnenuntergangs-Slots
sind sehr begehrt.
Heute planen wir wieder mit dem Bike die City zu erkunden. Einige Touri-Spots und auch weniger bekannte Orte.
Der Start ist wie immer an der Akasaka Station. Es geht vorbei an verschiedenen Orten, die Sabine unbedingt besuchen wollte.
Sei es, weil sie sich als Kind bestimmte Eindrücke bewahrt hat, aber auch um zu sehen, ob es die damaligen Spielplätze noch gibt.
Und dieser schlossartige Bau gehört dazu.
Hier im Zentrum sind die Hausarten stark durchmischt. Für uns beide ist das schon sehenswert.
Wir fahren erst über Seitengassen und dann an den Hauptstraßen der Geschäftsviertel Toranomon und Kasumigaseki vorbei.
# Tokyo Imperial Palace - Residenz des Tennō
Bis zum Hibiya-Graben am südlichsten Zipfel des Kaiserpalast-Komplexes brauchen wir mit Gucken und Staunen etwa eine Viertelstunde.
Das erste Stück dürfen wir noch entlang der Mauern mit dem Rad fahren. Das letzte Stück müssen wir laufen.
Das haben wir nun vorgestern schon gelernt.
Um den strengen bis bösen Blicken der kaiserlichen Palastpolizei zu entgehen, versuchen wir gar nicht erst, das Fahrrad nebenher zu führen.
Denn auch das ist verboten, wenn man sich der wohl meist fotografierten Stelle am Nijubashi-Graben nähert.
Die meisten Motive habe ich schon mehrfach in meinem Portfolio.
Denn kein Tokyo-Besuch ohne ein Besuch des Kaiserpalastes. Im Garten dagegen waren wir nur selten.
Das letzte Mal war das im April 2010.
Da blühten nicht nur die Kirschblüten, sondern auch die japanischen Azaleen.
Jetzt im Herbst hoffen wir auf die Laubfärbung. Obwohl diese 2019 etwas später in Tokyo erwartet wird. Solche Infos haben wir natürlich
auch aus unserem Morgenmagazin, das wir täglich zum Wachwerden schauen.
Es geht also zum Otemon Tor, dem Eingang zum kaiserlichen Garten.
Gegenüber das ist Marunouchi, ein Geschäftsviertel mit unzähligen Bürogebäuden und Sitz weltbekannter Unternehmen. Da drunter mischen
sich natürlich auch hochpreisige Hotels mit dem besten Ausblick auf die Steinmauern, Wassergräben und der weitläufigen Grünfläche
namens Kōkyo Higashi-gyoen.
Am Zugang zum kaiserlichen Garten stehen wir vor dem geschlossenem Otemon Tor. Dass dienstags und freitags der Garten geschlossen ist, das wusste ich ja. Deshalb kommen wir auch heute an einem Donnerstag hierher. Leider gehört der 14.November 2019 zu den Ausnahmen, die die Regel bestätigen!
Im Hibiya Park soll heute ein Food-Festival stattfinden. Also nix wie hin.
Mal sehen was da abgeht.
Woher wir das wissen? Ganz klar: Morning Show von TV Asahi ✌🏻
Tatsächlich ist hier einiges los. Wir sind schon erstaunt, wie viele Leute kurz nach Eins zwischen den Ständen stromern. Es wird gegessen, was das Zeug hält. Alles sieht lecker aus. Aber leider ist uns überhaupt nicht nach Essen.
Gleich hinter den Ständen befindet sich der Heart Pond.
Hier stehen immer ambitionierte Fotografen mit ihren auf Stativen befestigten Kameras, deren Objektive wie Kanonenrohre wirken.
Ganz ehrlich gesagt, wenn die nicht wären, würde man als Laie so gar nichts Besonderes finden. Da bleibt uns nur eins übrig: Wir
scannen die Mini-Landschaft auf den Bereich ab, wohin deren Objektive gerichtet sind. Tatsächlich entdecken wir zwei kleine Schildkröten,
die ich mit meinem Handy nicht einmal abbilden kann.
Ok. Ich muss mal zugeben, dass diese Hingabe auch etwas Beruhigendes haben kann. Zumal der Tümpel mit dem wenigen Wasser nicht
gerade ein Hingucker ist. Aber wenn ich bedenke, dass nur wenige Schritte weiter "der Bär tobt", passt das Ganze
zu Tokyo. Oder besser gesagt, zur japanischen Lebensart mit seinem ständigen Kontrast.
Unsere Räder hatten jetzt genug Pause. Wir stürzen uns jetzt in das hustle and bustle Tokyos. Der Tag wird noch lang.
# Tokyo International Forum
Das Tokyo International Forum befindet sich etwas versteckt hinter der Yūrakuchō Station. Man muss schon wissen, dass es existiert. Sonst würde man das Gebäude, das wie ein superschlankes Boot aussieht, auf dem Weg Richtung Ginza-Kreuzung gar nicht sehen.
An der Info begrüßt uns ein kleiner Roboter. Zugegeben - in plärrender Stimmlage. Dann spielt er uns ein klassisches Musikstück
vor und mit fließenden Bewegungen animiert er einen Geigenspieler. Und während wir noch übers ganze Gesicht strahlen und uns vor Staunen gar
nicht einkriegen, bedankt sich der Kleine, macht eine tiefe japanische Verbeugung und reflektiert auf die Tresenplatte ein Foto von uns beiden.
Vermutlich würden Datenschützer jetzt im Kreis rotieren, wir beide finden das absolut ok. Schließlich sind wir in Japan!
Das Gebäude ist ein Haus mit vielen Funktionen. Es dient auch als Bürohaus. Aber auch mehrere Hallen die als Theater, Ausstellungen, Messen oder andere Veranstaltungen genutzt werden, befinden sich in diesem architektonisch beeindruckenden Haus. Das Foyer allein ist sehenswert. Insbesondere die außergewöhnliche Glas-Stahlkonstuktion der Dachgestaltung.
Der Zugang zu den unterschiedlichen Etagen ist für uns Besucher absolut kostenlos.
# Hello Kitty bei Sanrio World Ginza
Hello Kitty wurde Mitte der 1980er Jahre in Japan gegründet.
Es war also unmöglich, die Existenz dieser niedlichen, weißen Katze ohne Mund, vor unserer Tochter
geheim zu halten. Es gab ja auch anderes Spielzeug. Und es gab Barbie & Ken.
Aber nix hat sich so in Sabines Herz gefressen, wie Hello Kitty.
Und nun sind wir hier in Tokyo. Direkt vor dem Sanrio Store. Jetzt müssen wir da rein.
Das kann ich nicht verhindern
Was soll ich schreiben? Zwei Etagen und alles ist einfach nur kawaii!
Gut, dass Sabine ihre Mutti mit hat, sonst würde das gesamte Reisegeld schon heute aufgebraucht werden🥴
Geht doch nix über ein überglücklich strahlendes Kind 😍
# Ginza
Nun geht's wirklich zum wichtigsten und berühmtesten Einkaufsviertel Japans, nach Ginza. Die teuersten und bekanntesten Labels geben sich hier die Klinke. Je ausgefallener das Gebäude, desto besser. Architekten durften und dürfen sich hier öfter mal austoben. Fast jedes Haus ist ein einmaliger Hingucker.
Die Fassade des "Fujiya"-Buildings ist dabei wohl mit Abstand das älteste Haus.
Fujiya steht für Japans bekanntesten Süßwarenhersteller.
Zur blauen Stunde oder auch nach Einbruch der Dunkelheit ist es ein echt bunter Fotospot.
Es folgt das Tokyu Plaza. Ein Shoppingcenter der Superlative. Dessen Bau ist schön aber klobig
und nimmt fast schon die freie Sicht Richtung Ginza Kreuzung.
Auch hier ist die Fassade außergewöhnlich.
Am turmähnlichen Ricoh-Building stellen wir die Räder ab. Erst einmal bewundern wir die wirklich hübschen Blumenarrangements. Der berühmte Standort drückt sich offensichtlich im Preis aus. Aber es wird trotzdem gekauft, denn jeder kann anhand der Umverpackung sehen wo die Blumen gekauft wurden. Und das ist, was zählt!
Das Café Doutor Ginza befand sich schon bei unserem ersten Aufenthalt in Tokyo an dieser Stelle. Die Fenstersitze im Obergeschoss
sind die begehrtesten, denn sie bieten einen 270° Blick auf die geschäftigste Kreuzung in Ginza.
Tatsächlich haben auch wir Glück und erhaschen zwei Plätze am Fenster. Zugegeben. Man sitzt auch etwas eng. Dafür kann man das Treiben
unten beobachten. Und zwar nicht nur auf die Kreuzung sondern auch in die Verkaufsetagen von Sony und Nissan.
Trotz seiner Lage an einer der berühmtesten Kreuzungen der Stadt sind die Preise für Getränke und Kuchen überhaupt nicht überteuert.
Das Eckhaus auf der anderen Seite beherbergt seit 1930 das Kaufhaus Mitsukoshi. Es ist Japans älteste Kaufhauskette (gegründet 1673), die weltweit Niederlassungen betreibt. Während ringsherum alte Gebäude den neuen, schicken Bauten mit auffälliger Fassade weichen müssen, steht das Mitsukoshi zusammen mit dem gegenüberliegenden High-End Kaufhaus Wako unverändert wie ein Symbol an der Kreuzung.
Ginza besteht aus den Wörtern Gin wie Silber und Za für Lager. 1612 siedelte sich hier die Silbermünzstätte an. 1872, beim großen
Erdbeben von Hamada brannte das gesamte Areal ab. Entworfen von einem englischen Architekten wurde die Chūō-dōri zu einer 27 Meter
breiten Promenade. Angeblich sollen hier die weltweit höchsten Grundstückspreise verlangt werden.
Nun gut. Für mich ist die Ginza-dori, wie sie auch genannt wird, die Champs-Élysées Tokyos. Besonders am Wochenende macht es Spaß, hier
unterwegs zu sein, weil die Straße für einige Stunden zur Fußgängerpromenade wird.
Es ist halb Vier, als wir uns wieder auf den Weg machen.
Die Sonne hängt tief und erzeugt harte Schatten in der Schlucht namens Chuo-dori
Wir schauen noch im Toy Park, einem Spielwarengeschäft rein. Im Hanamasa einem Lebensmittelgeschäft das im Bahnbogen seinen Platz seit mindestens 35 Jahren hat kaufen wir nur einen Snack und Getränke. Hier kann man besonders günstig Ware in Großpackungen kaufen. Aber darauf sind wir jetzt gar nicht eingerichtet. Sicher kommen wir hier nochmals vorbei. Jetzt drängt etwas die Zeit.
# Shiodome City Center
Irgendwo haben wir von einem besonderen Tipp gelesen. Im Shiodome City Center, einem Wolkenkratzer das diesen Namen wirklich verdient,
soll es eine kostenlose Aussichtsplattform geben, von der man einen wunderbaren Blick auf Tokyo haben kann.
Na ja. Man sollte nicht alles glauben.
Nachdem wir - wie so oft - fast schon dem Verzweifeln nahe einen Stellplatz für unsere Räder gefunden haben, betreten wir diesen monströsen Bau.
Der Blick auf die Tafel, die Auskunft über die Etagen gibt, lässt uns ernüchtern. Von einer Aussichtsplattform steht hier nichts. Lediglich die
Erwähnung eines Italienischen Restaurants nebst Sky Bar macht Hoffnung.
Wir nehmen also den Aufzug und steigen in der 41.Etage aus. Weit und breit ist hier niemand zu sehen. Auch ist kein Fenster vorhanden,
wo man mal rausgucken könnte. Ringsherum schauen wir auf dunkel getäfelte super edle Flächen. Das Restaurant scheint noch nicht geöffnet zu sein.
Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass die Türen verschlossen sind.
Ganz zaghaft treten wir in das Edelrestaurant. Ich mache gerade noch ein paar Aufnahmen von der Inneneinrichtung, da erscheint ein
Angestellter. Nun sind wir hier in Japan und niemals würde uns jemand unfreundlich begegnen und uns zum sofortigen Verlassen auffordern.
Aber mit so viel Freundlichkeit haben wir nicht gerechnet. Nach dem wir dem Angestellten mitgeteilt haben, dass wir auf der Suche nach einer
Aussichtsplattform sind, entschuldigt er sich dafür, dass es im Shiodome so etwas gar nicht gibt.
Dann fordert er uns auf, ihm zu folgen.
Die Fensterfront des Restaurants und die dazugehörige Bar hat genau das, was wir gesucht haben.
Mit der flachen Hand zeigt er in Richtung Fensterfront und fordert uns auf, den Ausblick zu genießen, nicht ohne sich dabei immer wieder zu verneigen.
Mir ist das fast schon peinlich. Denn wir werden definitiv hier nicht speisen. Aber das scheint ihn nicht zu stören. Vermutlich ist es
ihm nur ein Bedürfnis, uns Gästen so gut wie möglich dienlich zu sein. Das ist eben Japan.
Die Sicht ist grandios. In weiterer Entfernung ist der 634 Meter hohe Skytree, der (momentan) weltweit höchste TV Tower zu erkennen.
Wir selbst befinden uns momentan bei 215 Meter Höhe. Zwischen den anderen Häusern können wir die Dächer des Kaiserpalastes sehen.
Wir sind begeistert!
Wir bedanken uns mit der überschwänglichen Art, so gut wie wir es in Japanisch sagen können und verlassen das Gebäude.
Das Shiodome City Center von unten:
Es geht der Nase lang. Die Richtung stimmt so ungefähr.
Momentan weiß ich gar nicht, ob ich bewusst schon einmal hier in dieser Gegend war. Aber das ist nicht wichtig.
Denn die Straße ist weiträumig und einen Fahrradweg gibt es auch. Und deshalb bin ich echt froh, dass auch Sabine das Erkunden mit dem
Fahrrad so viel Spaß macht wie mir.
Wir lassen uns treiben und schauen, was wir noch so entdecken.
Tatsächlich tangieren wir ein riesiges Tor zu einer Tempelanlage.
"Was war das? Wollen wir zurück und uns das angucken?"
"Ja. Unbedingt"
Unsere Räder stellen wir neben dem Eingang ab. Der Tempelkomplex Zōjō-ji scheint sehr weitläufig zu sein. Draußen, also in der Anlage,
ist wegen der aufkommenden Dunkelheit nicht mehr viel zu erkennen. Es ist auch kein Ort, um mal kurz zu gucken. Es gibt ein Foto mit dem
dahinterstehenden Tokyo Tower und dann verlassen wir das Areal. Hier planen wir ein anderes Mal herzukommen.
Nicht nur früher sondern mit wesentlich mehr Zeit.
Laut Google Maps gibt es neben dem Tempel eine kleine Seitengasse. Ein Shortcut um den Tokyo Tower zu erreichen. Die nehmen wir und landen genau am Fuße des Tokyo Towers.
# Tokyo Tower
Mit seinen 332,6 Metern Höhe war er nach der Fertigstellung im Jahr 1958, der höchste Fernsehturm der Welt.
Auf den ersten Blick mag man an eine bloße Kopie denken. Dennoch gibt es aus Architektensicht wesentliche Unterschiede:
Der Tokyo Tower ist fast halb so schwer wie sein Pariser Vorgänger. Und er ist freitragend.
Denn die Entscheidung, den Tokyo Tower ganz nach dem Vorbild des kleineren Tour Eiffel in Paris in Stahlfachwerkbauweise zu errichten,
hatte einen wesentlich tieferen Hintergrund: Erdbebensicheres Bauen. Schließlich müssen Japans Bauwerke den andauernden Erdbeben standhalten.
Es gibt zwei Aussichtsplattformen, eine bei 150 Metern und eine weitere bei 250 Metern.
Nach wie vor gilt er als "einer der höchsten selbsttragenden, aus Stahl bestehenden Türme der Welt" [Quelle: Wikipedia].
Während des bisher stärksten in Japan aufgezeichnete Erdbebens, mit einer Magnitude Mw = 9.0 (USGS)
in japanischen Region Tōhoku am 11. März 2011, dem Tōhoku-Erdbeben (bei uns eher als Fukushima Beben bekannt) hat sich die Spitze verbogen.
Es wird als viert- bzw. fünftstärkstes, gemessenes Beben weltweit eingestuft.
Welche Kräfte dazu geführt haben, versteht man erst, wenn man weiß, dass sich Erdplatten um bis zu 27 Meter horizontal
und 7 Meter vertikal verschoben haben. Durch die Verschiebungen wurde die japanische Hauptinsel Honshu etwa 2.4 Meter nach Osten versetzt.
[Quelle: Helmhotz-Zentrum Potsdam Deutsches Geoforschungszentrum].
Der Turm stoppte sofort den Aufzug. Alle Besucher mussten per Treppe hinunter steigen.
Die Straße vom Tokyo Tower in Richtung Roppongi Crossing hat es in sich. Es geht fast durchgängig bergauf.
Gut. Mit einem E-Bike fährt es sich schon wesentlich leichter also ganz ohne Hilfe. Dennoch schlaucht die Fahrt, weil sie kein Ende zu nehmen scheint.
Es bleibt anstrengend. Einzig die weihnachtliche Beleuchtung stimmt uns etwas positiv.
Es ist verrückt. Kaum dass wir "oben" angekommen sind, fühlen wir wieder unendlichen Fahrdrang. Das Cruisen durch die Straßen von Tokyo
macht einfach mal unendlich viel Spaß. Ein Blick auf die Uhr: Kurz vor Sechs - kein Grund zum Hotel zu fahren.
Mein Vorschlag, ein Ramen-Restaurant auf der Omote (Omotesando) aufzusuchen, kommt gut an.
Also geht es über die Aoyama, wo auch ein wenig Weihnachtsdeko aufgestellt ist.
Das Kohmen Ramen in Harajuku, ist eins von drei Filialen in Tokyo.
Noch 2010 gab es eins auf der Roppongi, das in unserer Abwesenheit bis 2016 irgendwann geschlossen
hat. Dieses hier befindet sich etwas versteckt in einer klitzekleinen Seitengasse gleich
hinter dem Kiddy Land. Und wie immer muss man hier auf freie Plätze warten. Das Restaurant erstreckt
sich zwar über zwei Etagen, ist aber brechend voll.
Wir bekommen - wie gewünscht - zwei Plätze an der Bar. Für uns als Ausländer der beste Platz. So können wir schön in die Küche gucken
und beobachten, wie all die Speisen zubereitet werden. Es gibt so viele leckere Gerichte - wir können uns nicht zurückhalten.
Speisen wie Gyozas und Edamame teilen wir damit ein Glas Santori noch Platz hat 😆
Und dann gibt es für jeden noch eine große Schüssel Ramen.
Kurz vor acht erreichen wir unser Hotel.
Nach einem Cappuccino geht es in den Onsen. Was sonst?
Es gibt nichts Besseres, als die Muskulatur zu entspannen!
Und das ist unsere heutige Runde. Es sind etwas mehr als 20 Kilometer. Klingt nicht viel. Aber Tokyo ist auf Erdbebengebiet gebaut und Überwinden von Steigungen gehört zum Programm.