Ein Garten mit einer enormen Sammlung alter Bonsai-Bäume ...
Ein Garten mit einer enormen Sammlung alter Bonsai-Bäume ...
Japanischer Landschaftsgarten in der Tokyo Bay ...
Nicht nur für Powershopper sondern auch für Architekturfans interessant ...
Von hier hat man einen wunderbaren Weitblick bis zum Ginza District ...
Die bekannteste Kreuzung der Welt ...
Ach wie schön. Der Tag verspricht wettertechnisch traumhaft zu werden.
Trotz der Enge in diesem Apartment haben wir gut geschlafen.
Die Matratzen sind übrigens die Breitesten, die wir hier auf unserer Reise hatten.
Es ist also nicht alles nur schlecht hier
Zum Schlafen ist diese Bleibe also empfehlenswert. Mehr aber auch nicht.
Hier zu Frühstücken ist -jedenfalls für uns - keine Option!
Die Aussicht ist das womit die Anzeige bei AirBnB geworben wird.
All die bekannten Gebäude sind von hier aus zu sehen.
Doch die sieht man erst wenn man auf den Balkon geht.
In Wirklichkeit schaut man vom Bett nur auf die gegenüberliegende Hauskante.
Der Ausblick vom Balkon Richtung Akasaka:
Wie immer ist unser Tagesplan voll gepackt.
Und am besten kriegen wir das hin, wenn wir mit Fahrrädern unterwegs sein werden.
Am Mori Tower befindet sich eine Station von docomo.
Nicht nur das.
Dort stehen momentan genügend Räder zur Auswahl.
Doch vorher wollen wir Frühstücken. Denn in unserer Wohnung zu Frühstücken ist uns einfach
zu ungemütlich.
In Roppongi öffnen die meisten Cafés und Restaurants erst gegen 10am.
Zu spät für uns!
Im Midtown Roppongi finden wir erst keine Tür die unverschlossen ist.
Über Umwege finden wir den Zugang in's Basement. Hier gibt es Starbucks und Co.
Wollen wir nicht.
Im Netz finden wir eine Bäckerei, die auch schon jetzt geöffnet ist.
Doch wir stellen
uns ziemlich an, verlieren die Orientierung bevor wir endlich im Laden stehen.
Das Café ist groß aber gemütlich.
Zum Mori Tower, den man von hier sieht, ist es nicht weit.
Vor bis zur Roppongi-Kreuzung und dann immer den Highway entlang.
Nur kommt das für mich nicht in Frage.
Ich muß Rainer erst mit bösen Blicken überreden einfach mal Seitenstraßen zu laufen.
Männer haben ja manchmal so ihre Problem zu akzeptieren, dass auch Frauen die Orientierung nicht verlieren und diese ganz gut beherrschen.
Und so laufen wir in den "Hinterhöfen" der ganz großen Häuser.
Hier ist es nicht nur ruhig, sondern es ist wie in einer anderen Welt.
Die Häuser sind viel kleiner und viel traditioneller. Eine ganz andere Bauweise als die, die man an der Hauptstraße sieht.
Auf der Hauptstraße Hypermodernes:
Traditionelles hinter den Frontreihen:
Am docomo Stand ist die Auswahl an Fahrrädern riesig.
Wir finden auch auf Anhieb je ein
Rad das passt und einen Batteriestand über 80% hat.
Über Azabu geht es zum ersten Tagesordnungspunkt:
dem Happō-en .
Eine Karte brauche ich nicht, denn diesen Weg bin ich schon sehr oft gefahren.
Doch dieses Mal ist etwas anders.
Neue Straßenführungen, neue Häuser... ?
Nun habe ich doch Probleme den kürzesten Weg zu finden.
Die Gegend hier ist extrem bergig.
Hier kommt das E-Bike so richtig zum Einsatz!
Nach gefühlten fünf Umkreisungen finden wir den Eingang des Gartens.
Der Happō-en ist schon längst kein Geheimtipp mehr.
Fast jeder Reiseführer hat dieses Ziel in seinem Portfolio.
Trotzdem sind hier keine Touristenströme zu sehen.
Der Grund: die Gartenanlage liegt so ziemlich abseits einer jeden anderen Sehenswürdigkeit.
Ein Besuch hier läßt sich ziemlich schlecht mit anderen Highlights verbinden. Und die meisten Besucher der Stadt
sind schon mit dem Garten des Königspalastes beziehungsweise im Hibiya Park mit dem Anblick eines japanischen
Parks zufrieden.
Happō-en zählt zu den ganz alten und echten japanischen Gärten.
Errichtet im frühen 17. Jahrhundert. 1915 vom japanischen Industriellen Fusanosuke Kuhara renoviert,
beherbergt es eine der größten Bonsai Sammlungen.
Die "Jüngsten" sind knapp hundert Jahre alt und die ältesten Bonsai's etwas über 500 Jahre.
Lage und Anfahrt:
Die naheste Station ist die Shirokane-dai Station (白金台).
Diese Station kann mit der Namboku line und auch mit der Mita line erreicht werden.
In Shirokane-dai sollte man den Ausgang No. 2 nehmen, um den Garten zu erreichen.
Adresse:
JP: 〒108-0071 東京都港区白金台1−1−1
EN: 〒108-0071 Tokyo, Minato-ku, Shirokanedai 1-1-1
Eintritt: frei
Telefon Nr.03-3443-3111
Parkplätze sind auf dem Gelände vorhanden.
Zur Anlage gehört ein fotogener See in dem Koi's schwimmen. Auch eine Steinlaterne neben einem Teehaus ziert den kleinen Teich.
Im Restaurant werden Bankette abgehalten und Hochzeiten gefeiert.
Letzteres ist der Grund, warum man hier fast jeden Vormittag Hochzeitspaare sieht.
Natürlich wollen wir die auch sehen.
Während das erste Paar in traditioneller Kleidung sich noch zum Fotografieren positioniert, sind im Hintergrund schon die
nächsten zwei Paare zu sehen.
Leider, leider haben die nur noch westliche Kleider an.
Doch viele Gäste sieht man noch in echten Kimonos.
Beim letzten Mal waren wir hier zur Kirsch- und Azaleenblüte.
Die obligatorischen Bilder müssen allerdings heute ausfallen. Denn das Teehaus befindet sich in der Rekonstruktion.
Nach etwa einer Stunde verlassen wir diesen Ort.
Wir befinden uns nicht weit der Tokyo Bay und deshalb werfe ich schnell mal den Plan um.
Also steuern wir den nächsten Park an, der bei keinem Besuch fehlen darf: Hamarikyu Garden.
Kreuz und quer über große Hauptstraßen aber auch über kleine Seitenstraßen geht es Richtung Bucht.
Interessante Architektur unterwegs:
Es ist gerade Mittagszeit und viele Büroangestellte sind unterwegs.
Das erinnert uns an ehemalige Zeiten. Als auch wir dazugehörten.
In Tokyo - vielleicht aber auch in ganz Japan - haben alle Angestellten zur gleichen Zeit Mittagspause.
Die Restaurants sind darauf eingerichtet. Der Service, der ohnehin schon sehr schnell ist, ist zu dieser Zeit
noch schneller.
Von der Straße aus gibt zwei Eingänge in den Park, das Otemon Gate und das Nakanogomon Gate.
Fahrräder dürfen hier nicht rein.
Der Park ist 250 Tausend Quadratmeter groß.
Einst gehörte dieser landschaftlich wunderschöner Garten der Tokugawa-Familie und wurde Mitte des
17. Jahrhunderts angelegt. Nach der Meiji Restauration wurde der Park von der kaiserlichen Familie übernommen,
die Ende des Zweiten Weltkrieges den Park an die Stadt übergab.
Das Besondere an diesem Garten sind die mit dem Meer verbundenen Wassergräben und Teiche,
die durch Ebbe und Flut ihre Gestalt und Größe ändern.
Es gibt mehrere Teehäuser sowie einen Schießstand, der früher zur Entenjagd genutzt wurde. Heute werden die Enten nur noch mit
den Fotokameras "abgeschossen".
Lage und Anfahrt:
Die naheste Station ist die Shiodome Station (汐留駅).
Diese Station kann mit der Oedo line erreicht werden.
Weitere Stationen in der Umgebung:
Daimon Station (大門駅) - Oedo line/ Asakusa Line
Shimbashi Station (新橋駅) - Ginza Line/ Asakusa Line
Adresse:
JP: 〒104-0046 東京都中央区浜離宮庭園1-1
EN: 〒104-0046 Tokyo, Chuo, 1-1 Hamarikyu Teien
Eintritt: 300 Yen
Telefon Nr.03-3541-0200
Es sind keine Parkplätze auf dem Gelände vorhanden.
Nach so viel Entspannung für die Seele, nach so viel natürlicher Schönheit kriegen wir Hunger
und machen uns auf den Weg zurück.
Gleich hinter dem Park am Shiodome Building sehe ich eine docomo station, also einer Fahrradstation.
Eine gute Gelegenheit um mein Rad zu wechseln. Abgesehen, daß ich nur noch 40% Batteriekapazität habe,
kann ich meinen Lenker am jetzigen Rad nicht leiden.
Der Tausch ist absolut problemlos.
Kurze Zeit später bekomme ich eine e-mail mit minutengenauer Abrechnung für die Anmietung
des zurückgebrachten Bikes.
Beim Yoshinoya Shibadaimon testen wir heute mal ein neues Gericht.
Im Grunde genommen sind die Grundzutaten ähnlich wie bei einer Beefbowl.
Nur dieses Mal stehen nicht nur mehr Bestandteile
auf dem Tablett, sondern Teile werden erst in dem Töpfchen, das sich auf einer Feuerstelle befindet,
frisch zubereitet:
Das rohe Ei wird mit den Stäbchen durchgerührt und in die suppenähnliche Speise gerührt.
Auch verstecken sich im Topf unter dem Fleisch zusätzlich noch Udonnudeln.
Das sind die weißen aber dicken Nudeln. Das Essen ist köstlich.
Der grüne Tee rundet die Speise ab. Wir sind begeistert.
Es wird - jedenfalls meine - neue Lieblingsspeise bei Yoshi!
Ganz schnell finden wir den Weg auf die Straßen in "unserer" Gegend.
Bei Hanamasa kaufen wir noch etwas Getränke für unterwegs, etwas japanische Knabberei, Reis und ein paar
dekorativ verpackte Tees ein.
Über die Ginza bis zur Kreuzung soll es nun - noch bevor die Sonne untergeht - zum fotogenen
Tor am Kaiserpalast gehen.
Das war der Plan.
Doch wir verlieren uns kurz aus den Augen - wir fahren ja nicht immer zusammen, jeder hat seine Vorlieben zum Gucken und
Staunen - und so stehe ich an der Kreuzung an der Hibiya Station und wer ist nicht da? Rainer.
Ich warte und warte.
Schieße ein paar Fotos...
... und fahre dann schon Richtung Kaiserpalast.
Die Sonne steht für eine Aufnahme der Brücke am Nachmittag eh ungünstig, wie ich jetzt erkennen muß.
Also fahre ich ganz aufmerksam wieder zurück. Rainer hat eine schwarze Funktionsjacke an, die
ist auch so ziemlich schwer auszumachen.
An der Brücke zur Hibiya Station treffe ich auf Rainer und wir nehmen uns noch einmal Zeit, um
am Wassergraben des Kaiserpalastes stehen zu bleiben. Das Fahren mit einem Fahrrad ist von der Seite
am großen Platz nicht erlaubt. Und zum Laufen haben wir keine Lust mehr.
Deshalb schauen wir uns am Südtor um. Schöne Spiegelungen der Bürohäuser gibt es hier.
Die Sonne malt zusätzlich noch pastellige Farben auf's Bild.
Auf dem Rückweg in Mitsuke, gibt es eine Kaffeepause bei Tully's, unserem Lieblingskaffee.
Das tut vielleicht gut!
Es ist kurz vor Fünf. Und das Café ist extrem gut besucht.
In Anbetracht der Erfahrung in einer solch engen Wohnung zu wohnen, wie wir es momentan auch tun, können
wir es noch besser verstehen und nachfühlen, warum Japaner in Cafés so etwas wie einen Ersatz für ihr zuhause
finden.
Die kleinen Tische sind fast alle besetzt. Jeder hat seinen Laptop vor sich und arbeitet offensichtlich.
Manche machen es sich auch ganz gemütlich, mit einer mitgebrachten Decke.
Neben uns sitzen zwei Männer. Der Eine versucht dem Anderen eine langfristige Geldanlage oder Versicherung zu verkaufen.
So etwas macht man bei uns in Deutschland eher zuhause. Damit ja niemand von außen mitbekommt, wie die eigene
finanzielle Lage aussieht. Ich kann hier ganz ungeniert rüberschauen und die Zahlen sehen.
Der nachmittägliche Aufenthalt hier im Café ist fast schon so etwas wie eine Sehenswürdigkeit.
Wir kommen kaum dazu uns zu unterhalten. Das Geschehen um uns ist schon sehr interessant.
Das Schöne hierbei: wenn man sich ein neues Getränk oder Snack holen will, man kann alle "belongings" so
liegen lassen, sich entfernen und trotzdem keine Angst haben, daß sich da jemand an seinem Eigentum
bedient!
Auf dem Weg nach Shibuya fahren wir noch schnell an unserer Wohnung vorbei und laden unser Eingekauftes ab.
Über die gesamte Aoyama gehts im abendlichen Verkehr nach Shibuya.
Die Straßen sind so voll, wie das auch bei uns zum Feierabend ist.
Aber das stellt für uns so gar kein Problem dar. In den drei Tagen hier in Tokyo haben wir uns wieder
daran gewöhnt, wie man hier Fahrrad fährt und mit dem Verkehr umgeht.
Ich kann nur eins sagen: Wir lieben es !
Die Kreuzung von Shibuya ist ja weltweit bekannt.
Vielleicht sagt der Name der Kreuzung dem Einzelnen nichts.
Doch das Bild oder das ein oder andere Video dieser Kreuzung, an dem alle Fußgängerampeln gleichzeitig auf Grün schalten
und damit eine gefühlte Million mit einem Schlag kreuz und quer über die Straße laufen, hat sicher jeder schon einmal gesehen.
Und übrigens: diese Art Ampelschaltung gibt es in Japan öfter. Nicht nur in Shibuya. Vielleicht war es aber weltweit die Erste. Keine Ahnung.
Wie immer genießen wir den Trubel, die Masse, die Unmengen an aufleuchtender Werbung und die Musik. Auch wenn es unvorstellbar klingt, man hört aber noch nebenbei die Zikaden in den Bäumen.
Die Seitenstraßen sind weihnachtlich geschmückt. Wir fahren ein paar Straßen ab. Machen ein paar Aufnahmen. Nicht immer nur mit der Kamera. Auch mit den Augen und den Sinnen.
Dann geht's zurück nach Mitsuke.
An der U-BahnStation bringen wir unsere Räder wieder zur docomo-Station.
Ein kleiner Absacker, ein Bier für den wieder gelungenen Tag muß noch sein.
Im 82 Ale House, einem British Pub, finden wir zwei Plätze.
Es ist wieder Freitag.
Genau heute vor einer Woche sind wir gelandet. Und obwohl es gerade mal sieben Tage her ist,
haben wir den Eindruck, dass wir schon "ewig" hier sind. So viele unterschiedliche Erlebnisse haben
diesen Aufenthalt bisher zum vollen Erfolg gemacht.
Das Ambiente gefällt uns hier gut.
Trotz der Tatsache, daß man hier auch rauchen darf.
Schließlich sind wir Nichtraucher.
Aber die Belüftungs- und Abzugsanlagen funktionieren hier sehr gut.
Die Japaner haben sicher diese Erfindung wieder perfektioniert!
Trotz des recht hohen Preises haben wir mehr als nur einen Absacker.
Kurz nach Elf verlassen wir die Bar.
Im Hidakaya Ramen, einem preiswerten aber
sehr empfehlenswerten Ramen Restaurant, das noch geöffnet ist, essen wir unser verspätetes Abendbrot.
Es gibt Reis mit Fisch, ein paar Gyoza, Ramen und Bohnen.
Schwer vorstellbar, dass diese Kombi schmecken kann. Doch: ja - es schmeckt köstlich!
Zu Fuss zurück bis Nogizaka würde es sicher noch zwanzig Minuten Laufweg bedeuten.
An einem Morgen wäre es ok. Aber nach einem solchen Tag entscheiden wir uns für ein Taxi.
Schon zehn Minuten später im Bett zu liegen, kostet uns 730 Yen (5.90 Euro - Stand November 2016).