Wenn in LA keine Sonne scheint

Frühstück ist inklusive - hieß es. Ist es ja auch. Nur das was wir vorfinden, ist bei bestem Willen nichts, womit ich in den Tag starten will. Davon abgesehen, sieht das Büffet aus, als wenn hier ne Horde Raben drüber gestiefelt wäre.
Warum manche so gar keine Erziehung erhalten haben, erschließt sich mir nicht!
Klischee hin oder her. Aber das muss nicht sein. Spricht hier überhaupt jemand Englisch oder sind wir hier die einzigen Amerikaner?
Abgelegte Pappteller, Plastikgabeln irgendwo rumliegend, bekleckerte Flächen.
Da hat das Personal beim besten Willen keine Chance!
Neben mir sitzt jemand mit einem asiatischen Hintergrund. Sie hat exakt das gleiche gefunden wie ich: Zwei Paddys und ein Becher Kaffee. Toast? Würde passen. Aber wenn Großfamilien gerade am Zuge sind, dann hat man keine Chance.
Der Raum ist brechend voll. Ich mag nicht einmal meine Maske absetzen. Krieg ich die mexikanische Variante von Covid-19? Wir beide fühlen uns nicht wohl und gehen aufs Zimmer. Gut dass wir noch ein paar Leftovers haben: Cornflakes und Milch.

Die Sonne macht Pause. Und die Temperaturen an der Küste sind eh nicht so kuschelig. Strand fällt also aus. Etwas planlos startet der Tag.
Ich könnte die Zeit nutzen und schon etwas packen. Diese ungeliebte Tätigkeit bleibt ja immer mir überlassen. Rainer meint, wir bräuchten noch einen Koffer. Die zwei sind zu wenig. Brauchen wir das? Hm. Im Grunde genommen würde ja alles in die zwei Koffer passen. Nur eben auf Presspassung. Also fahren wir in das nahgelegene TJ Maxx.
Koffer gibt es hier viele. Aber die kosten alle um die 90 USD. So viel wollten wir eigentlich nicht investieren. Nebenan ist ein Ross - Dress4Less. Na bitte. Das Angebot ist auch riesig, das Ambiente nicht ganz so schick, aber wir finden einen Koffer für 55USD. Auf Rainers Wunsch in Weiß mit Braunen Zierelementen. Na gut.

Shopping ist außer am ersten Tag ziemlich kurz gekommen.
Noch ein Laden. Bitte! Ein TJ Maxx Home.
Der liegt zufälligerweise auf der Strecke, die wir heut eh fahren werden.
Ein toller Laden. Verteilt auf zwei Etagen. Oben Home und unten Klamotten. Na bitte. Und ich finde sogar passende Sport-BH. Und eine Regenjacke. Brauch ich die? Nein. Aber die sieht so schön aus!

# Petersen Automotive Museum

Die Tickets fürs Automuseum haben wir gestern Nacht gebucht. 17USD pro Person.
Auf die Idee das Automuseum zu besuchen kamen wir, als wir gestern ganz durch Zufall das Gebäude mit der außergewöhnlich beeindruckenden Fassade entdeckt haben. Autos gehen immer. Vor allem solche, die nicht ganz so alltäglich sind.

Mit Online Tickets muss man sich nicht anstellen. Man fährt gleich in die oberste Etage. Ich bin erstaunt, wie gut besucht das Museum ist. Hier handelt es sich um keine Sonderausstellung sondern eine Dauerausstellung.

Petersen Automotive Museum,Los Angeles,Reisebericht 2022 Southern California,born4travel.de
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Es gibt viel zu gucken. Und auch zu lesen.
Anfangs fotografiere ich fast jedes Auto. Weil sie so besonders aussehen.
Beim Schreiben des Berichtes fällt mir die Auswahl der Aufnahmen ziemlich schwer. Bis ich sie kategorisiere:

Hier kommen die Schnucklichen:
Mit denen würde ich sogar heute zum Shopping fahren.

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Und das sind die Historischen:

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Und das die etwas Sonderbaren.
Die ersten Versuche E-Autos zu entwickeln.

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Und die, die kennt man aus diversen Filmen:

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Und Motorräder, die sind hier natürlich auch ausgestellt.

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Zuletzt schaffen es die Detail-Stars auf meine Website:

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In der untersten Etage sind viele oder alle Autos aus James Bond Filmen. Dieser Teil ist klasse gemacht. Der Raum ist abgedunkelt und bei jedem Ausstellungsobjekt sind die Sounds aus dem entsprechenden Film zu hören.
Und auf das Snowmobil darf man sich sogar draufsetzen.

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Insgesamt verbringen wir zweieinhalb Stunden im dreistöckigen Museum.
Wir sind begeistert! Und würden immer wieder hier her kommen.

Als wir das fensterlose Gebäude verlassen scheint die Sonne und der Himmel ist sogar wolkenfrei. Es folgt der zweite Anlauf nach Paradise Cove zu fahren. Gestern war der Highway zu überfüllt und es war eh schon viel zu spät. Heute passt alles.
Der Weg dahin ist ne nette Fahrt. Nur selten hat man den Blick auf das Meer.

# Der Hype um Paradise Cove

Paradise Cove zu besuchen war ein Tipp.
Mir sagt der Ort nichts. Und Rainer erst recht nicht.
Aber wir sind immer offen für Neues.
Das Schild an der Schranke ist ein Schock. Besser gesagt: Ich kann das gar nicht glauben. Dass Parken in den letzten Jahren ein immer kostspieligerer Spaß geworden ist, damit haben wir uns schon abgefunden. 15 USD Gebühren für Parken und Besuch des Cafés ist akzeptabel. Aber 65USD wenn man dann an den Strand will?
Erlöst wird man von diesen Gebühren, wenn man im Café etwas konsumiert.
Was für eine Geschäftsidee!

Paradise Cove,Malibu,Reisebericht 2022 Southern California,born4travel.de
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Gut dass wir einen Tisch schon online reserviert haben. So müssen wir nur eine halbe Stunde warten. Und das nur weil wir drängeln. Wir bekommen einen Tisch natürlich ohne Meerblick. Mein Stuhl kippelt. Ach nee. Es ist nicht der Stuhl sondern der fehlende Untergrund unter dem linken Stuhlbein. Eine falsche Bewegung und ich lande mit dem Kinn auf der Tischkante. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.

Im Inneren schaue ich mir die Wandgestaltung an. Alles bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen. Wobei für die meisten wohl meine Eltern geschwärmt haben. Irgendwo lese ich, dass Madonna und die Spears hier ihre Videos gedreht haben.
Nun gut.
Die Burger schmecken trotz des Preises lecker.
Wir zahlen knapp 54 USD mit Trinkgeld und haben praktisch das Parkticket geschenkt bekommen. Aber nur für den Aufenthalt von vier Stunden.
Das kriegen wir hin.

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Zuletzt kommt das große Highlight! Wir betreten den Strand von Paradise Cove. Und dann die Seebrücke.
"Der schönste Strandabschnitt Kaliforniens" soll das sein.
Nun ja. Da waren die Herrschaften sicher noch nicht auf Balboa Island 😎

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# Griffith Observatory

Mit dem heutigen Abend beenden wir den Urlaub. Das Griffith Observatorium ist ideal dazu.
Und natürlich hoffe ich auf eine gute Sicht auf Downtown LA.

Doch schon bei der Zufahrt - insbesondere auf dem letzten Abschnitt - ist klar, dass wir nicht die Einzigen mit dieser Idee sind. Wir zuckeln also meterweise und kommen kaum voran. Kurz vor der entscheidenden Abzweigung stehen Ordnungskräfte und winken praktisch alle vorbei. Das heißt, man hat vollkommen unnötig gewartet. Es geht dann praktisch auf der anderen Seite wieder runter. Ohne, dass man die Möglichkeit hat, das Auto irgendwo zu parken.
Na Klasse!
Die Schlange wird gleichmäßig von beiden Seiten abgearbeitet. Und ohne einen Grund zu erkennen, dürfen vereinzelt doch Autos zum Observatorium fahren. Wer sitzt da drin? Tom Hanks, Elon Mask oder die Kadashians? Als wir endlich dran sind, werden auch wir vorbei gewunken.
Rainer, mein Held, fragt: Wieso wir nicht eingelassen werden.
Ob es da ein Ticket gäbe oder eine Reservierung.
Die Antwort: Nur Schwerbeschädigte mit einem entsprechenden Ausweis dürfen passieren.
Das ist mein Signal. Kein Problem! So einen Ausweis habe ich auch.
Ich wühle also ganz konzentriert und doch etwas verzweifelt in meiner Handtasche. Finde alles, von Nähzeug über Pflaster bis zu einer Kette, die ich schon seit Ewigkeiten vermisse. Aber vom Ausweis keine Spur!
Ich bin über mich selbst verärgert. Und werfe die Tasche trotzig in die hintere Reihe. Glücklicherweise beobachtet der Ordnungshüter meine Verzweiflung und hat offensichtlich Mitleid. Und er lässt uns durch!
Glück gehabt!

Nun sind es immer noch etwa ein ganzer Kilometer, den wir fahren müssen, bis wir einen Parkplatz finden.

Das letzte Mal waren wir etwa vor zehn Jahren hier. Oder war es noch etwas länger her? Egal. Jedenfalls war es die anderen Male nie so voll wie heute. Ganze indische Reisegruppen müssen hier abgeladen worden sein. Und im Grunde genommen wollen alle nach oben. Auf die Plattform des Observatorium. Denn von hier kann man auf DTLA gucken.
Die Sicht ist mittelprächtig. Aber wir haben schon schlechtere Ausblicke gehabt.

Griffith Observatory,Reisebericht 2022 Southern California,born4travel.de
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Bevor wir gehen: Blick auf das Hollywood Zeichen:

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Auf einen Gaststättenbesuch haben wir keine Lust.
An der "USA Gas"-Tankstelle in Hawthorne tanken wir unser Auto voll. Der Preis für die Gallone: 5.999 USD

Halb Zehn sind wir wieder im Hotel.
Packen ist mit drei Koffern kein Kunststück. Im Grunde genommen ist es ein gleichmäßiges Verteilen.
Zuletzt stoßen wir mit einem Bier auf das Ende des erfolgreichen Urlaubs an und haben letztendlich nicht den Eindruck, dass es nur 10 Tage Urlaub waren. Wir haben so viel erlebt und so viel Neues entdeckt!

Gefahrene Strecke: 124 Meilen = 200 Kilometer