Drei Tage Rancho Mirage - Drei Tage Kunst & Architektur
Der tägliche Tagesbeginn ist wie ein Déjà-vu. Also das was man landläufig unter Déjà-vu
versteht. Denn Google meint, dass ein Déjà-vu bei gesunden Menschen vereinzelt spontan,
im Zustand der Erschöpfung oder bei Vergiftungen, aber auch in Träumen gehäuft auftritt.
Nee nee. Wir sind weder vergiftet noch erschöpft. Wir fühlen uns grandios!
Besser geht's eigentlich nicht mehr.
Beim Frühstück zubereiten sind wir ein gut eingespieltes Team: Rainer brät den Speck und die Spiegeleier
und ich übernehme die Herstellung der perfekten Hashbrowns.
Die Beladung des Frühstückstisches auf dem Balkon erfolgt so ganz nebenbei.
Es ist unser zweiter Aufenthalt in diesem Resort im Jahr 2022. Und der Fünfte seit 2013.
Und da hätten wir schon unser Problemchen: Haben wir früher die Hotels im Coachella Valley immer wieder gewechselt,
kommen wir hier nicht mehr weg. Es gibt nix zu meckern. Und die Preise
für den Aufenthalt haben sich - ausgenommen an Wochenenden - seit vielen Jahren nicht mehr geändert.
Was so bleiben kann!
Die Unterhaltung kommt vom Golfrasen. Ganz kostenlos.
Während wir also noch im Schlafanzug den Tag einläutend frühstücken, gibt es früh aufstehende
Golfer, die schon "Sport" machen. Und wir, die hier in der Loge sitzen,
geben pausenlos unfachmännische Kommentare wie Waldorf & Statler aus der Muppet Show.
Und es läuft immer und immer wieder nach dem gleichen Muster ab. Vorfahren mit Golfcart,
Abschlagen mit mehr oder weniger Erfolg. Gerade letzteres ist der spannendste Moment.
Landet der Ball im Bunker? Oder war es gar eine Mondrakete? Und wie kriegt man den Ball aus dem
Bunker auf das Grün?
Dabei frage ich mich, warum man unbedingt ein spezielles Golferdress tragen muss?
Kann man nicht einfach in Jeans golfen?
Die Tage laufen nach einem gleichbleibenden Muster ab:
Den fast noch kühlen Vormittag - 32° bis 34°C kann man ruhig noch als "kühl" bezeichnen - den
nutzen wir für den Aufenthalt am East-Pool. Das ist eher der langweilige Pool.
Einige Häuser weiter, befindet sich ein Pool, der wesentlich größer und Actionbehafteter
ist. Den haben wir uns im Januar angeschaut. In dem Pool selbst waren wir allerdings noch nicht.
Es ist Anfang Juni. Es ist nicht unbedingt Nebensaison.
Ich glaube, hier ist nie Nebensaison. Aber es ist schon ein Unterschied zu unseren
Aufenthalten während des amerikanischen Sommers, wo es selbst an diesem "langweiligen" Pool laut und voll werden kann.
Wie auch immer.
Wir genießen es hier so allein!
Auch hat die eine Luftmatratze, die immer nach Rancho Mirage mit uns reist Zuwachs bekommen. Nun hat jeder seine Matratze.
Faulenzen im Pool ist unser neues Lebenselixier.
Inzwischen habe ich den Dreh raus und löse die Fotos über meine Watch aus.
Technik die endlos begeistert!
Und nach dem Baden geht's unters Schirmchen.
Mittagsschlaf steht auf der Tagesordnung.
Frischgemacht und aufgehübscht gibt es einen Snack und spätestens halb Zwei geht's auf die Piste.
Drei ganze Tage stehen uns hier in Rancho Mirage zur Verfügung.
Die drei Tage nutzen wir eher kulturell. Denn was mir früher nicht aufgefallen ist,
ist das breite Spektrum, das im Valley diesbezüglich angeboten wird. Zum Wandern - das haben wir
im Laufe der Jahre gelernt - ist es zu heiß. Anstrengend und ungesund. Schöngeistiges zu bewundern ist
da wesentlich entspannter.
# Public Arts of Palm Springs - Tag 1
Anfang Oktober 2019 waren wir zum ersten Mal im Palm Springs Art Museum. Wir waren begeistert von der leichten und unterhaltsamen Kunst, die wir Kulturbanausen auch verstehen konnten und Spaß daran hatten. Bekannte und Familie, die schon im April und Mai in Palm Springs waren, sendeten interessante Aufnahmen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen!
Unser Auto parken wir in der Tiefgarage des Museums. Das Parken ist kostenlos. Egal, ob man anschließend ins Museum geht oder nicht.
Unter dem Hashtag #pspublicarts stellt die Stadt Installationen und Skulpturen im Freien aus, bietet Künstlern Fläche für Wandmalereien an und unterstützt so die Künstler. Das Projekt öffentlicher Kunst in Palm Springs ist 2022 genau 30 Jahre alt. Das Ganze ist also nicht neu. Neu ist es nur für uns.
Auf dem Grundstück gegenüber dem Hauptcampus des Museums steht ein Auto hochkant
auf der Front. Es nennt sich History of Suspended Time, ein "Denkmal für das Unmögliche". Es bleibt für
ein Jahr an diesem Ort.
Das Auto scheint sich der Schwerkraft und der Zeit zu widersetzen. Als ob es über
dem etwa 12 Meter großen, kreisrunden Pool aufgehängt wäre.
Mit der Spiegelung sieht es klasse aus. Ich mache unzählige Aufnahmen.
Das Schwarz-Weiß-Foto ist mein Favorit.
Auf einer Tafel am Rand ist der Sinn erläutert:
Ursprünglich als Performance geschaffen, bei der der Künstler ein restauriertes Auto mit
einem Kran über einen See hob und das Auto dann ins Wasser fallen ließ, während er es mit einer Hochgeschwindigkeitskamera filmte.
Anschließend stellte der er dieses Bild im Rahmen der Biennale Amerikas 2010 als monumentale
Installation auf einem Parkplatz des Museum of Contemporary Art Denver nach.
Wir gehen weiter Richtung Zentrum.
Eingezäunt krabbeln riesige metallene Baby-Skulpturen in einer Art Grube voller Schmutz.
Einige an den Wänden.
Den Anblick auf die Gesichter der Palm Springs Babies empfinde ich etwas verstörend.
Soll das gruselig sein? Gut dass es zu allem eine Erklärung gibt:
Anstelle von Gesichtern hat jede Skulptur einen Barcode.
Des Künstlers Ausdruck zur gesellschaftlichen Entmenschlichung.
Die von David Cerny erstellten Baby Skulpturen krabbeln auch in Prag und Chicago.
Die Fault Line Meditation, eine Anlehnung an den San Andreas Graben, der genau hier durch das Valley führt, stellt einen metaphorischen Spaziergang entlang eines "Fehlers" dar, der die Verlagerung des Fokus von Schuld auf Reflexion und Heilung fördern soll.
Den Zusammenhang zu den Babies erkenne ich nicht.
Oder ist das eine Frage des Platzes gewesen? Zwei in einem - sozusagen.
Gleich daneben steht eine alte Bekannte. Die Skulptur meine ich.
Marilyn Forever ist wieder da.
Schon 2013 haben wir sie bewundern dürfen.
Damals stand sie allerdings am Palm Canyon Drive/Tahquitz Canyon Way.
Jetzt hat sie unweit der Fußgängerpromenade ihren Platz gefunden. Für wie lange ist allerdings nicht gewiss.
Greetings - eine erfrischende Wandmalerei.
In der Promenade zwischen Hotel und Restaurants sitzt Isabelle. Eine erstaunliche Metallskulptur - an der man nicht einfach
vorbeigehen kann.
Polierte Edelstahlscheiben sind aneinandergereiht und je nachdem aus welchem Winkel
ich dieses Kunstwerk betrachte, sieht es anders aus.
Im rechten Winkel zu den Scheiben, ist Isabelle fast unsichtbar.
Geschaffen durch den einstigen Quantenphysiker, Julian Voss-Andreae.
Am Ende des Durchgangs ist ein kleiner Platz. Viel ist hier nicht los.
Etwas versteckt sitzen vereinzelt Homeless People. Keiner bettelt. Keiner tut uns etwas.
Und doch ist es verstörend, sie hier zu sehen. Ich kann mich bei unseren letzten Besuchen
nicht erinnern, jemals hier welche gesehen zu haben. Eine Frau holt sich eine
gerade weggeworfene Box mit Pommes aus dem Müll und isst sie mit den Fingern.
Und wie sie diese ist, zeigt deutlich, dass sie Hunger hat. Echten Hunger.
Das gibt mir zu denken.
Den Tipp zu Shermans zu gehen, haben wir von unserem Schwiegersohn bekommen. Hier soll
es das beste Pastrami geben. Bis dahin zu laufen ist eine kleine Herausforderung. Es sind
knapp 40°C und Schatten spendende Bäume anzupflanzen, hat man offensichtlich
bei der Stadtplanung vergessen. Vielleicht sind wir auch selbst schuld. Wer läuft schon
in Palm Springs zu Fuß?
Dabei hätte man direkt vor dem Shermans so gut parken können!
Das Gebäude der Sherman's Deli & Bakery sieht aus wie aus der 1960er-Jahre Kiste hervorgeholt.
Ich schau auf die Website... und Yes! Meine Einschätzung war richtig: "A landmark restaurant since 1963".
Wir lassen uns draußen platzieren. Nicht nur wegen Corona. Hier draußen bekommt man vom Flair
viel mehr mit. Also Flair ist natürlich etwas übertrieben. Es passiert gar nichts auf der Straße
das von Interesse sein könnte.
Dafür ist die Bedienung super flott und spaßig aufgelegt. Bevor die Pastrami-Stullen serviert werden, gibt es Kraut
und selbst eingelegte Gurken. Herrlich leicht säuerlich und lecker, genau wie ich sie auch mache. Und kühl sind sie außerdem.
Ob eine Portion wirklich reicht - werden wir gefragt.
Aber ja!
Im Grunde haben wir keinen großen Hunger. Deshalb bestellen wir nur eine Portion und teilen
sie.
Share-man eben 😉. Was für ein schönes Wortspiel.
Der riesen Haufen mit warmer Pastrami wird fix geliefert.
Und dass eine Portion nicht reicht, war doch klar. Oder?
Auf dem Rückweg zum Auto gönnen wir uns noch einen Frappuccino auf der Terrasse der Starbucks-Filiale. Frappucciono ist ein Getränk, das wir nur in sehr warmen Gegenden trinken. Am besten mit viel Schlagsahne. Der Barista hat es gut gemeint mit uns. Schlagsahne bis dass es aus der Öffnung quillt. So viel hat er drauf gemacht!
Gleich um die Ecke ist diese Wandbemalung.
Lädt ein, um sich fotografieren lassen.
"Stay Human" von Colette Miller, 2019 gehört auch zum großen Projekt öffentliche Kunst.
Zurück geht's wieder durch die Parkanlage.
Alles ist trotz der Trockenheit sehr gepflegt. Auch wenn nicht jeder Quadratzentimeter mit
grünem Golfrasen bepflastert ist, gibt es kühle Schattenplätze ganz kostenlos.
Am Rand steht eine Agavenpflanze. Richtig groß. Vielleicht einen halben Meter im Durchmesser.
Ich überlege mir solche Ausschnitte in meinem Bad aufzuhängen. Die Pflanze sieht
wohlstrukturiert aus und hat keinerlei durch Vögel oder andere Tiere zugefügten Verletzungen.
Also los, denke ich. Ein perfektes Objekt.
Und erst auf dem Display sehe ich die seltsame Formation der Blätter.
Sieht doch aus wie ein Tölpel, der da aus dem Grün guckt.
Später kommt ein ganz zarter Schatten in hell drauf und ein angedeutetes Auge.
Et Voilà 😎
# Melissa Morgan Sculpture Garden - Tag 2
Am 2. Tag widmen wir uns wieder ein wenig der Kunst auf öffentlichen Räumen.
Es geht nach Palm Desert. Auf die El Paseo. Das ist die Les Champs-Élysées des Ortes.
Übrigens nennen Amerikaner sie den Rodeo Drive der Wüste.
Erst mal interessieren uns weniger die Shoppingpalais.
Den Melissa Morgan Sculpture Garden habe ich beim Surfen auf der offiziellen Palm Springs Website
entdeckt. Die dort abgebildeten Skulpturen sahen irgendwie interessant aus.
Palm Deserts Melissa Morgan Sculpture Garden in El Paseo ist natürlich "always open"
Der Garten ist kein Garten im üblichen Sinn. Es ist eine Schotterfläche, auf der
die teilweise ganz interessanten aber auch verrückten Objekte platziert sind.
Obwohl alles draußen steht ist alles sauber. Keine meterhohe Schicht an Flugsand.
Wir bleiben eine Weile. Jedes Objekt hat eine kurze Beschreibung. Und wir nehmen uns die Zeit,
jedes einzelne zu ergründen.
Mein Fazit: Hier ist die perfekte Umgebung für solche Werke.
Nur hier und vermutlich in LA wohnen die Menschen, die das Kleingeld und den gebührenden Platz
dafür übrig haben.
In Palm Desert und seiner Hauptstraße ist "Totentanz", wie wir Berliner sagen.
Kein Mensch auf der Straße - kaum jemand in den Geschäften.
Bei Apple gucken wir kurz rein und eruieren das Angebot und die Preise an Zubehörteilen. Im
Grunde genommen ist das Angebot das Gleiche wie zuhause. Manche Dinge sind etwas preiswerter.
Doch der Euro steht schlecht. Die Parität ist noch nicht erreicht. Aber viel fehlt nicht mehr.
Und so verlassen wir den Laden ganz ohne Geld ausgegeben zu haben.
Am Abend geht's nach Coachella.
# Etherea by Edoardo Tresoldi und La Quinta - Tag 2
Coachella hat ja wohl schon jeder irgendwie gehört. Meist im Zusammenhang mit dem
gleichnamigen Festival das an zwei Wochenenden im April jeden Jahres stattfindet.
Und wer es bisher nicht wusste, dem sei angeraten seinen Aufenthalt hier im Desert tunlichst
so zu planen, dass er an diesen Wochenenden nicht auf eine Übernachtung angewiesen ist.
Die Übernachtungspreise sind so verrückt wie zum Münchener Oktoberfest. Vermutlich
sogar noch höher. So kostet die Übernachtung in unserem Condo das Siebenfache!
Curios ist auch, dass dieses Coachella Valley Music & Arts Festival gar nicht in Coachella stattfindet sondern
auf den Edelwiesen Indios. Das Festival ist kein reines Musikfestival, es ist auch
eine riesige Ausstellung für Kunstobjekte. Nach dem Festival werden die
von den Künstlern wieder eingepackt oder gehen auf Wanderausstellungen
zum Beispiel nach Bombay Beach oder die Orte erwerben diese Kunstobjekte.
Der Ort Coachella zum Beispiel hat 2018 eins der drei transparenten Skulpturen aus Drahtgeflecht gekauft
und es an einem weitläufigen leer gefegten Platz gestellt.
Leider hat man in der Zwischenzeit das Land anderweitig genutzt. Ein Altersheim oder
etwas in der Art, wurde erbaut. Das Kunstwerk hat seine Luftigkeit verloren.
Wir machen uns trotzdem auf den Weg zum Ausstellungsort an der Kreuzung Cesar Chavez Street & Sixth Street.
Atemberaubend würde ich den Anblick "Ethereas" von der Straße nicht nennen. Dazu stört das dahinterstehende Haus ganz im amerikanischen Papphausstil. Mit eben dem gewohnten Farbanstrich.
Wir parken in der Seitenstraße und tricksen etwas. Soll heißen, wir suchen einen Ort, um das
Gebilde aufzunehmen, ohne dass die Kamera das Haus erfasst. Bei tief stehender, nachmittäglicher Sonne
im Gegenlicht kann man sogar den Flachbau auf der gegenüberliegenden Seite der Straße ausblenden.
Edoardo Tresoldi heißt der Künstler, dessen Werke übrigens alle aus Drahtgeflechten geschaffen sind,
hat ursprünglich sich bei seiner dreiteiligen Komposition von neoklassizistischer und barocker Architektur
inspirieren lassen. Drei unterschiedlich große Basilikas, von denen hier nur eine
steht. Welche es genau ist, kann ich nicht ergründen.
Egal. Cool sieht's trotzdem aus.
Von Innen und außen ein fotogenes Stück!
Wir scheinen etwas zu früh da zu sein. Die Beleuchtung des Objekts ist noch nicht an. Bis dahin hier zu warten, kommt nicht in Frage. Hier ist einfach nichts los. Also entscheiden wir kurzerhand an den nah gelegenen, künstlich angelegten Cahuilla Lake zu fahren. Vorbei an den Plantagen voller Dattelpalmen, die so eng aneinander gepflanzt worden sind, dass es zwischen ihnen so dunkel ist wie das in unseren Wäldern.
Die Idee zum Cahuilla Lake zu fahren war prima. Leider ist dieser eingezäunt und der Zugang verschlossen.
Es gibt nicht einmal eine Möglichkeit von einer Anhöhe auf den See zu schauen. Ok.
Dann lassen wir uns mit dem Anblick der unendlichen Weite gegenüber abspeisen. Der so schlimm auch nicht ist!
Für den Rückweg fahren wir Schleichwege durch Wohngebiete La Quintas.
Den Namen La Quinta assoziieren wir mit der gleichnamigen Hotelkette. Ein eher durchschnittliches
Haus. Und so sind wir überrascht, was wir hier sehen. Ein Wohnquartier reiht an das
nächste an. Mit meist hohen Hecken bleibt uns der Einblick verwehrt. Gleichzeitig
schaue ich mir die Anlagen bei GoogleEarth an. Und komme aus dem Staunen nicht raus.
Wohngebiete eingebettet in Golfanlagen, der Empire Polo Club und auch das Areal
auf dem das Coachella Valley Music & Arts Festival stattfindet...
Puh. Nicht schlecht
wo sich die Haute Volaute niedergelassen hat.
Zurück an der Drahtskulptur "Etherea" ist die Abendbeleuchtung schon voll am Start. Wir machen ein paar letzte Aufnahmen und fahren zurück ins Resort.
# Architecture Self-Guided Tour Tag 3
Die Architektur der 1960er Jahre hat ja nach wie vor einen besonderen Charme.
Die Zeit Frank Sinatras und der Rat Packs, die Zeit zu der wir Europäer gern in den Westen geschaut haben
und entsprechende Filme ein ganz bestimmtes Bild über Palm Springs geprägt haben.
Palm Springs' Architektur zu dieser Zeit ist im Wesentlichen von damals vielen unbekannten
Architekten geprägt worden, die hier viel Land und Geld finden konnten, um all ihre Ideen zu verwirklichen.
Vieles steht noch heute. Man kann eine geführte Tour durch das Areal machen oder
im Visitorcenter für fünf Dollar eine entsprechende Map erwerben und die Tour praktisch
als Selfguided durchziehen. Die zweite Variante ist die, für die wir uns entscheiden! Logisch.
Das Palm Springs Visitor Center im 2901 N. Palm Canyon Drive ist eine einstige
Straßenbahn-Tankstelle, entworfen von Albert Frey erbaut zwischen 1963 und 1965.
Das auffällige Dach wurde geschaffen, um die Aufmerksamkeit von Autofahrern die Palm Springs einreisten, zu bekommen.
Zum Schutz vor drohendem Abriss, in den 1990er Jahren, erhielt das Gebäude den Status eines
historischen Wahrzeichens. Und kurz darauf wurde es zum Palm Springs Visitor Center.
Mein Handy kann zwar viel - aber bei der Aufnahme des Dachs gelangt es an seine Grenzen.
Los geht's ganz in der Nähe des Visitor Centers.
Wir werden mit der kleinen Karte durch verschiedene nah liegende Wohngebiete geführt.
Nicht jedes Haus ist besonders oder stammt von einem mittlerweile bekannten Architekten.
Meine Enttäuschung ist groß. Denn meist sieht man sehr wenig oder gar nichts vom
ausgewiesenen Haus. Geschweige denn etwas von deren Anlage. Was uns bleibt ist der teils
außergewöhnlich gestaltete Eingangsbereich. Hier haben Skulpturen, wie wir sie gestern gesehen
haben sicherlich einen idealen Platz. Nun. Auch die Aussicht von der Straße Richtung Tal
ist insbesondere von den hochgelegenen Grundstücken sehr schön.
Insgesamt ist es nicht so, dass ich beim Anblick ins Schwärmen verfalle.
Und das Haus hier, erinnert mich an einen Fünf-Meter-Turm eines Schwimmbades.
Diese netten Flachdächer sind da eher mein Fall:
Oder die hier. Die wirken edel und unauffällig:
Das Haus Frank Sinatras ist gar nicht so leicht zu finden. Es befindet sich im "normalen" Areal. Mitten zwischen fast zusammengefallenen Lauben, die wohl nie zur High Society Gebäuden gehörten.
# Robolights - Tag 3
Um die Ecke, in der E Granvia Valmonte St befindet sich das Robolights.
Es gibt keinen offiziellen Eingang. Kein Kassenhäuschen.
Vieles kann man von außen sehen. Und um reinzukommen, müsste man klingeln und um Einlass bitten.
Das machen wir nicht. Obwohl ich es zu Hause vielleicht bereuen werde.
Was man von draußen schon sehen kann ist bunt, groß und schrill.
Alles ist aus recycelten Materialien. Sehr einfallsreich zu Skulpturen zusammengefügt.
Auch eine Rarität: Ein Starbucks ganz leer und ohne Warteschlangen:
Diese auffällige Wandmalerei nennt sich "Woman In Glasses" von James Haunt und Zes MSK.
Es ist die Fassade eines Hotels am North Palm Canyon Drive in Palm Springs.
Die späten Nachmittage und Abende verlaufen nach dem immer gleichbleibenden Muster:
Frisch machen, eventuell ein Snack auf dem Balkon einnehmen.
Die Temperaturen liegen, jetzt Anfang Juni, bei etwa 38°C am frühen Abend.
Dennoch sehr angenehm, wenn man keine körperlich anstrengende Tätigkeiten macht.
Und das haben wir auch nicht vor.
Für uns gibt es nun nur ein: Faulenzen im Pool.
Die Tage beenden wir ebenfalls auf dem Balkon. Es gibt wenig Schöneres, als
bei dieser Wärme die lauen Abende bis Mitternacht zu genießen.
Sind wir in anderen Urlauben noch abends essen gegangen, haben wir uns hier sehr gut eingerichtet, als wenn
wir hier wohnen würden.
Jeden Abend werden Steaks gegrillt, warmes Gemüse und Eisbergsalat angerichtet und dazu
gibt es ein kaltes Bier. Nach den ersten Tagen des Aufenthalts in den USA hat jeder sein Lieblingsbier
gefunden. Fürs nächste Mal wird es fotografisch protokolliert.
Wir lieben es hier!
Morgen ziehen wir weiter.
Es geht wieder Richtung Küste. Nach Los Angeles!
Gefahrene Strecke: 40 (64) - 105 (169) - 43 (69) Meilen (Kilometer)