EIn Eldorado für Hoodoo-Fans ...
EIn Eldorado für Hoodoo-Fans ...
Ohne die Cracked Eggs eher nur mittelmäßig ...
3.34Uhr
Irgendein Geräusch holt mich aus meinem Komaschlaf. Die Klimaanlage.
Ich versuche den Knopf zu finden, um diese abzuschalten. Aber es ist so dunkel,
daß ich nichts sehen kann.
Dann versuche ich die Stehlampe anzumachen, finde auch
hier nicht den Schalter. Habe aber auch keine Lust auf eine Begegnung der unheimlichen
Art, zum Beispiel mit einem Viech zu machen.
Ah. Meine Ohrstöpsel sind griffbereit. Es kostet mich große Überwindung diese
in mein Ohr zu stopfen, denn immer noch "leide" ich an den Folgen der ersten
Wanderung im Rattlesnake Canyon, wo uns unendlich viele Insekten als Frischfleisch
gesehen haben und das auch ausgenutzt haben.
Soll heißen: Stiche habe ich sogar im Ohr!!!
4.40Uhr
Ich kann immer noch nicht schlafen. Die Klimaanlage scheint Haken Nr.2
zu sein. Langsam habe ich ein Muster in dem Geräusch feststellen können:
Es beginnt mit einem leisen Pusten.
Dann folgt das Anlaufen. Alle Teile vibrieren mit unterschiedlichem
Amplitudenausschlag.
Geräusche überlagern sich zu einer Amplitude damit wird das Geräusch
noch lauter, mein Tinitus ist geschlagen!
Und dann kommt das Abschalten der Klimaanlage.
Das hört sich so an, als wenn eine B 747 ganz hart landet, die gesamte Innenverkleidung klappert
und man wartet auf den Moment, in dem eine Überkopfklappe aufschießt und ein Gepäckstück
rausschleudert.
Es folgt leises Pusten.
Aber das alles ist eine rein subjektive Empfindung, denn Rainer schläft wie ein Stein!
8.00Uhr
Endlich klingelt der Wecker. Trotz der kurzen Nacht fühle ich mich
unheimlich fit für den Tag.
Der Frühstücksraum hier im ABVI ist klein aber fein. Im Nebenraum ist
das Frühstücksbüffet. Ein Paradies für alle Liebhaber des Süßen.
Ich kann allerdings nichts „Richtiges“ entdecken, ich bin nämlich kein Fan
des süßen Frühstücks. Verzweifelt suche ich nach etwas Eßbarem und entdecke
ein Waffeleisen.
Ah super.
Daneben steht ein Behälter mit der fertigen Waffelmasse.
Noch besser!
Ich gieße so viel drauf, daß die untere Fläche "mit Berg" bedeckt ist.
Deckel drauf und...
Die gesamte Masse läuft aus...
Rainer verdreht die Augen und "just in time" kommt die mexikanische Angestellte und sieht das Dilemma.
Ich schaue nicht zu ihr, spüre aber ihren „tötenden“ Blick
Meine blaßbraune Waffel ist irgendwann fertig, ich bin ganz stolz auf mich.
Als ich noch eine Waffel machen will, entdecke ich das Schild auf dem jeder
Schritt erläutert ist: Fläche mit Butterspray benetzen, vorgesehenen Meßbecher für die
richtige Menge benutzen...
Ups...na morgen, da mache ich es perfekt!
So gegen 10Uhr können wir auch endlich starten.
Das Wetter ist fantastisch!
Heutiger Plan: erst schauen wir und die Ah-shi-sle-pah Wilderness an und anschließend geht es zu den Bistis.
Wir entscheiden uns die Ah-shi-sle-pah Wilderness über Bloomfield und
dann über die NM550 zu nehmen.
Die Straße ist super und es dauert nicht lange bis wir die Trading Post
erreichen. Weiter geht es über die gut preparierte NM57 Road.
Kaum angekommen sprinte ich zu der Abbruchkante und kann nur bestätigen, was ich in verschiedenen Reiseberichten gelesen habe: ein Hoodoo-Eldorado.
Den besten Zugang in den tiefer gelegenen Wash erreicht man, wenn man
anfangs entlang der Abbruchkante gen Westen läuft.
Traumhaft.
Dann kann ich mich nicht mehr mit dem Fotografieren zurückhalten. Kleine, große, dicke, doppelte Hoodoos sind so leicht zu erreichen.
Manche haben schon ihren „Hut“ verloren, manche haben einen viel zu großen Deckel drauf.
Nachdem wir verschiedene Gänge angeschaut haben, werfen wir einen Blick auf den vertrockneten Sandboden und versuchen nachzuvollziehen was hier wohl passieren würde, wenn es stark regnet und es zu einer Flash Flood kommt.
Seit dem letztjährigem Flash-Flood-Erlebnis im Upper Antelope Canyon sehen wir vertrocknete Flußbetten mit anderen Augen.
Weiter geht’s auf der CR 7870 Richtung Bisti Wilderness.
Dort angekommen sind wir enttäuscht.
Alles sieht hier eher grau aus wie auf
einer Abraumhalde in Bitterfeld.
Wir gehen die von Synnatschkes beschriebenen Bisti Bonus Tour, können dem Ganzen aber nicht viel abgewinnen.
Offensichtlich sind das wirkliche Highlight der Bistis die "Cracked Eggs".
Es ist 14.30Uhr, das Licht ist brutal.
Die Sonne beißt. Und so können wir uns nicht überwinden noch bis zu den
Cracked Eggs zu laufen.
Das nachmittägliche Unwetter mit "isolated thunderstorms" steht auch schon bereit.
Die Eggs werden auf heute Abend oder für den morgendlichen Sonnenaufgang verschoben.
Fazit: um Ah-shi-sle-pah zu erreichen, empfehlen wir die Strecke
Bloomfield NM550. Die Straßen sind eindeutig im besseren Zustand.
Die NM 371 ist sehr uneben, mit vielen Bodenwellen/Querrinnen bestückt und die
unpaved road ist fast durchgehend mit Waschbrettrillen versehen.
Am Nachmittag ist Erholung angesagt.
Rainer verbringt die Zeit am Pool, ich muß mal mein Schlafdefizit abarbeiten.
Abends gehen wir noch ins "K-Bobbs Steakrestaurant". Das Restaurant ist ganz auf texanisch gemacht. Die Salatbar ist sehr gut, die Steaks sowieso.
Wer jetzt noch eine neue Airconditionstory erwartet. Nein, die wird es nicht geben.
Die Diskussion ob das Gerät in der kommenden Nacht ausbleiben sollte, habe ich
haushoch verloren.
Also baue ich aus den drei vorhandenen Kissen eine Art
Carport für meinen Kopf und schlafe durch bis zum nächsten Weckruf.
Gefahrene Meilen 147mi = 237km