Wer Serpentinen und Aussicht mag ...
Wer Serpentinen und Aussicht mag ...
Eine tolle grüne Landschaft mitten südwestlich des Deserts ...
Noch vor dem Frühstück holen wir "unsere" Longtail ab.
Schön sieht sie aus!
Das ungedämmte Geräusch ist der Hammer und wir fühlen uns in die Jugendzeit versetzt.
Wir cruisen, stolz wie Bolle, durch die Straßen von Palm Desert.
Gefrühstückt wird in unserem neuen „Lieblingsfrühstücksrestaurant“ IHOP.
Dann geht es zu dem Hügel, den wir gestern von dem Mount Sant Jacinto State Park
gesehen haben.
Zuerst ist es die Wärme und die trockene Luft, die wir genießen. Das Gefühl der
absoluten Freiheit, einfach nur geil!
Wir starten auf dem "Pines to Highway", der CA74, die praktisch die Weiterführung der
Monterey Avenue in Palm Desert ist.
Es folgen die ersten Serpentinen, die das Herz eines jeden Motorradfahrers erfreuen.
Ich bin da nicht so der Fan und so lasse ich mich an dem höchstgelegenen Vistapoint absetzen
und Rainer fährt die Strecke in seinem Stil noch einmal alleine.
Am Lake Hemet machen wir eine Pause und gucken uns auf dem Campingplatz um. Mit Baden ist nix. Das Wasser hier ist voller Algen. Wir sehen überwiegend Dauercamper aber schön anzusehen ist diese Umgebung doch.
Weiter geht es vorbei an Farmen und weitläufigen, grünen Landschaften.
Dann verlassen wir die CA74 und nehmen die CA243, dem Banning-Idyllwild Panoramic Highway.
Die Landschaft verändert sich deutlich und wenn man
nicht genau wüßte, daß einige Meilen weiter unten die heiße Desert-Area ist,
önnte man auch glauben, in Wyoming, am Lake Tahoe oder in den grünen Wäldern Colorados zu sein.
Ein wunderbarer, feuchter und harzgetränkter
Waldduft empfängt uns bei gefühlten Temperaturen um die 25°C. Blockhäuschen
in malerisch kleinen Orten reihen sich aneinander.
Ein derber Kontrast zu dem, was wir sonst in dieser Umgebung erwarten.
Der Ort Idyllwild könnte auch aus irgend einem 60er-Jahre Doris-Day-Film stammen, wo James Garner oder Rock Hudson einen kleinen Einkauf beim Händler nebenan machen.
Wir nehmen fast jeden Vistapoint mit.
Viel zu spät stelle ich jedoch fest, daß ich bisher ganz vergessen habe, Fotos zu machen.
Es bleiben trotzdem noch viele schöne Motive übrig.
Ist eben so, wenn man auf „Cloud 9“ schwebt.
Irgendwann ist der Kamm überschritten. Man sieht wieder das trockene Tal und wir fragen uns, wieso wir noch nie zuvor einen Abstecher in diese so wunderschöne Gegend gemacht haben. Schließlich sind wir zum achten Mal hier im Desert.
Unser nächstes Ziel ist noch einmal „schnell“ durch den Joshua NP zu fahren.
Das heißt in Banning müssen wir auf den Interstate 10 HWY.
Hier erwartet uns ein höllischer Gegenwind. Und nun rächt sich
auch unsere unbedarft gewählte Kleidung: Capris und Sandaletten. Ich bin jedenfall für
diese Straße völlig falsch gekleidet. Jetzt weiß ich, warum "andere" bei dieser Hitze
in voller Lederklamantur fahren.
Man lernt eben nie aus.
Blick in Richtung Palm Springs
Der Motorblock unseres Motorades strahlt zusätzlich zu den mittlerweile mehr als 110°F
Lufttemperatur eine Wahnsinnshitze aus.
Ich will ja nicht übertreiben, aber das Death Valley ist dagegen eine Art Antarktis.
Auf dem Highway kommt es zum Äußersten:
der Verwirbelungswind der vorbeirasenden Tracker...
die Lautstärke, die extreme Trockenheit...
das alles macht einfach keinen Spaß mehr am Motorradfahren.
Ich will nur noch weg vom Highway!!!
Wir sind gerade mal die 11,9 Meilen bis zur Abzweigung auf die CA111 Richtung Zivilisation
gefahren. Aber es kommt einem wie eine Ewigkeit vor.
Vollkommen dehydriert stürze ich in das erste öffentliche Gebäude, einem Visitor Center,
in dem ich auf WASSER hoffe.
Eine untypisch, unfreundliche Tussi steht hinter der Theke: "...nee Wasser haben wir nicht!"
Na gut, dann eben nicht.
Wir wären nicht in den USA, wenn nicht gleich am Stadtrand ein Lokal zu finden wäre.
Bei Carl's Jr. kaufen wir das größte Getränk, füllen es auf mit dem süßesten Gesöff ever und trinken
den gesamten Inhalt des Maxibechers auf ex aus - ohne dabei zu atmen.
Kurzentschlossen wird der Plan, den Joshua Nationalpark zu durchqueren auf
nächstes Jahr verschoben. (Joshua NP 2012)
War wohl ein Wink aus dem
Universum, denn in den abendlichen Nachrichten hören wir, daß ein Kleinflugzeug auf das
Gelände des Joshua Park's abgestürzt ist. Na da wären wir auch nicht weit gekommen.
Das Cruisen entlang der CA111 bis Rancho Mirage macht wieder Spaß.
Aber nun muß mein Coffeinhaushalt dringendst wieder aufgefüllt werden!
Während ich bei dem bekannten, amerikanischen Kaffeezubereiter versuche abzukühlen,
bringt Rainer unser "Maschinchen" zum Verleiher zurück.
Die restlichen Stunden des Tages ? Etwas shoppen, Pool und Fastfood auf Zimmer.
Wow, war das ein toller Tag. So etwas muß unbedingt wiederholt werden.
Zum Beispiel gleich im nächsten Jahr.
Versprochen. Aber die gesamte Strecke des Urlaubs so zu fahren?
Nö, da sind wir noch nicht so weit.
Aber wie heißt es so schön: je oller desto doller. Nix ist also ausgeschlossen.