Die heutige Route im Überblick ...
Die heutige Route im Überblick ...
Das Shyok Valley beginnt in Diskit und dehnt sich weit über die pakistanische Grenze aus ...
Das weit entfernt von der Zivilisation liegende Dorf Turtuk ist noch völlig untouristisch ...
Eine Grenzerfahrung ...
Ein Kloster und die wohl besterhaltene Mani - Mauer im zentralen Ladakh...
Der Schlaf in einem Raum mit festen Wänden hat richtig gut getan.
Keine
flatternden Wände. Keine pfeifenden Windgeräusche.
Der Blick aus dem Fenster verspricht für den heutigen Tag gutes Wetter.
Front-Blick vom Balkon
Das Frühstück im Stone Hedge ist gut. Es besteht aus einem kleinen Büffet mit
einigen indischen Gerichten. Aber es gibt auch Westliches. Zum Beispiel Toast und Marmelade.
Auch Müsli scheint auf dem indischen
Frühstückstisch ein ganz fester Bestandteil zu sein. Der Joghurt ist wie selbst gemacht.
Wie man den von früher kennt. Ohne zusätzliche Helferlies, die den cremig machen.
Die Butter wird warm und in flüssiger Form angeboten. Was für eine coole
Idee. Wie oft habe ich mich in anderen Hotels schon über diesen harten "Steine" geärgert, mit denen man nur das Toast
zerstört.
Die Kellner sind etwas unbeholfen aber so nett, dass man sie mögen muss. Sie tragen
einem sogar die Butter auf den Toast auf und bringen die Tasse Tee, die man
am Büffet zurechtgemacht hat, an den Tisch.
Blick von der Restaurant-Terrasse
Die Route für den Tag im Überblick:
Gefahrene Strecke: etwa 176 Kilometer
Neun Uhr verlassen wir das Hotelgelände und fahren tief rein in den
südlichen Arm des allgemein als Nubra Valley bekanntes Tal.
Richtig ist: Shyok Valley.
Höhe: 3.200 Meter
Das Shyok Valley ist das Tal des Shyok River,
der dem Rimo Glacier entspringt.
Der Fluss fließt erst gen Osten bis zum gleichnamigen Ort und wendet dann im spitzen Winkel von etwa 45° um wieder
gen Westen zu fließen.
Etwa 550 Kilometer später, in Pakistan, fließt er in den mächtigen Indus River.
Der Name Shyok ist Uyghur (gesprochen in Yarkhand) und bedeutet Fluss des Todes.
Vermutlich waren Händler, die auf dieser Route Richtung Ladakh unterwegs waren, die Namensgeber. Denn
auffällig viele Ortsnamen der Karakoum Range haben Namen, die mit dem Tod in Verbindung gebracht werden können.
Diese Route galt seit jeher als eine der schwierigsten Überquerungen, bei der viele
Händler ihr Leben lassen mussten.
Die etwas tiefer gelegenen Orte des Tals, sind trotz der Höhe sehr fruchtbar.
Hauptsächlich werden hier Aprikosen und Walnüsse angebaut.
Seit 2010 ist der Teil gleich hinter der Hundar Bridge, die sich hinter der Hundar Monastery befindet, für uns Touristen geöffnet. Der Zugang in dieses abgelegene Gebiet, das bis zur pakistanischen Grenze führt, wurde aufgrund einer Petition der hier lebenden Bevölkerung geöffnet. Nun sind die entlegensten Dörfer, die sich im äußersten Nordwesten von Jammu & Kashmir befinden, mit der Welt verbunden.
BRO kümmert sich um den Diskit-Turtuk Highway, wie um alle strategisch wichtigen Verbindungen.
Diese ist die einzige Straße in diesem Valley, die bis zur pakistanische Grenze führt.
Im Gegenzug befinden gleich hinter den touristischen Orten Hundar und Sumor (im nördlichen Arm des Nubra Valley)
riesige Areale auf dem das Militär seine Kasernen und Ausbildungszentren hat.
Das erste begegnet uns gleich hinter der kleinen Ortschaft Thoise.
Auf einem Areal so breit wie das Valley an dieser Stelle ist, befinden sich Camouflage-bedeckte
Baracken, eine Militärschule und eine ordentlich lange Start- und Landebahn.
Es ist umzäunt aber vollkommen einsehbar.
Fotografieren ist natürlich strengstens verboten!
Wenn man von der Fahrbahnbreite absieht, wechselt der Zustand der Straße von exzellent bis grottenschlecht.
Letzteres ist meist durch Erdrutsche in Form von Sand oder Steinen oder extreme Wasserabgänge verursacht.
Es ist einfach verständlich, dass die Ausbesserungsarbeiten bei nicht allen Straßenschäden gleichzeitig passieren können.
Man versucht mit Unmengen an Arbeitern diesen Abschnitt in Schuss zu halten.
Doch es ist schwierig.
Denn die Natur will sich das Gelände zurückholen und gewinnt auch fast immer.
Gleicher Ausgangspunkt - stark angezoomt:
Largiap Bridge, eingeweiht am 4. April 1985 :
Die Farbspiele im Gestein sind atemberaubend.
Manchmal nehme ich die Sonnenbrille ab und prüfe, ob es wirklich so "bunt" sein kann.
Und ja. Es kann!
Größenvergleich gefälligst?
Im unteren linken Viertel der Aufnahme ist eine Brücke.
Über diese Brücke fahren auch wir und überqueren hiermit den mächtigen Shyok River:
Die Fahrt auf dem Diskit-Turtuk Highways ist eine Fahrt voller fantastischer und abwechslungsreicher
Naturlandschaften.
Gleich mehrere Orte liegen auf der Strecke.
Meist sind sie wunderschön gelegen mit viel Grün. Jedenfalls aus der Ferne.
Durchqueren wir einen solchen Ort wirkt er grau und ärmlich. Obwohl dies sicherlich ein falsches Bild ist, das ich mir da mache.
Die Häuser selbst sehen aus wie nach einem Erdbeben oder nach einem anderen zerstörerischem
Naturereignis. Oder nur nicht zu Ende gebaut?
Die meisten entsprechen eben nicht unseren mitteleuropäischen
Vorstellungen von "schön". Sie sind grau und meist nicht verputzt.
Einige sehen allerdings villengleich aus.
Ich glaube, ich muss mich mit diesem Anblick erst einmal vertraut machen und meine
leichte Voreingenommenheit im Zaume halten!
Das Grau wird aber dann von der bunten Kleidung der Frauen unterbrochen.
Diese kräftigen Farben ihrer Röcke, Hosen oder auch deren Oberteile
sind ein wunderschöner Farbklecks. Und ich frage mich, wie sie solche Farben dann noch
pflegen können ohne Ariel & Co 😉
Bogdang ist einer dieser Orte, die wir auf Nico's Liste haben.
Noch ist nicht ersichtlich, was genau wir hier sehen sollen. Das einzig Besondere sind die Bewohner,
die indoarischen Ursprungs sind. Blaue oder grüne Augen und hellbraune Haare sollen sie haben. Das ist
ihr Markenzeichen. Doch solche Menschen sehen wir hier nicht.
Überall wuselt es. Wir sehen sehr dunkelhäutige Menschen. Keine Wunder aber auch.
Sie arbeiten den gesamten Tag an der Sonne. Männer wie Frauen
verrichten Schwerstarbeit - mit primitivsten Werkzeugen. Einen Kran sucht man hier vergeblich.
Diese Straße ist etwas breiter als ein Auto.
Wozu dann also die Mittellinie 🤣
Am meisten beeindruckt uns die schiere Größe der Landschaft. Diese Weite. Die verrückt gewundene Straßenführung!
Wenn da nicht ab und zu eine Brücke, ein Haus oder etwas Ähnliches wäre, hätte man so gar keinen Vergleich.
Und manchmal sehen wir auch ein Auto auf der gegenüberliegenden Seite, das uns zu einer Einschätzung
der Breite verhilft.
Meist bewegen wir uns in einer Höhe von 3.000 bis 3.500 Metern. Schaut man
nach oben, geht es noch weitere zwei- bis drei tausend Meter nach oben.
Einfach nur gigantisch!
Höhe: 2.867 Meter
Den Ort Turtuk, auch Turtok geschrieben (die Schreibweise variiert sehr häufig aufgrund
der verschiedensten Sprachen, die hier gesprochen werden) erreichen wir nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt.
Turtuk gehörte bis 1974 zu Pakistan. Nun zu Indien. Die Menschen selbst zählen
sich zu Baltistan. Eine Region die zum umstrittenen Gebiet in Kashmir zählt und
sich teils auf indischem und teils auf pakistanischem Gebiet befindet.
Hier spricht man eine andere Sprache. Selbst unser Fahrer kann sich nur in Hindi
mit diesen Menschen verständigen. Er, der sonst nur Ladakhi spricht.
Für die Einfahrt in diese Stadt benötigen wir ein Permit.
An der Brücke bleiben wir stehen. Nazir, der leider nur sehr schlecht englisch spricht,
deutet uns an, dass wir hier einen Stopp einlegen. Wir sind etwas irritiert.
Wie jetzt? Trinken wir nur einen Tee?
Ok. Das tun wir. Und jetzt?
Jetzt haben wir Zeit zur Erkundung Turtuks.
Hm. Ja klar. Er ist ja nur Fahrer und kein Guide.
In unserem Reiseführer, der uns bisher
gute Dienste geleistet hat, finden wir
zum Ort Turtuk auch so gut wie keine Infos. Kein skizzierter Lageplan oder etwas, was helfen würde sich einen Überblick zu verschaffen.
Auch bei der Vorbereitung habe ich im Netz sehr wenig gefunden. Überall liest man den Einheitssatz,
den vermutlich jeder vom anderen abschreibt:
"Die Menschen sind sehr freundlich und den Touristen sehr aufgeschlossen".
Kein Foto das ich sah, war überzeugend genug um diese Fahrt anzutreten. Nico war es, der
mich überredete hierher zu fahren. Er schwärmte allein über die Anreise. Der Weg wäre schon
das Ziel. Und er hat nicht übertrieben. Die Fahrt bis Turtuk war grandios, phänomenal,
faszinierend und natürlich gigantisch! Neu-Deutsch: MEGA!
Also überqueren wir die Brücke und stürzen uns in die Erkundung.
Erst einmal muss man über diese Brücke...
... dann über einige atemraubende (nicht atem-be-raubende) Treppen. So gelangen wir auf die Ebene
von Turtuk Village.
Auch hier fällt erst einmal Bautätigkeit auf.
Doch je tiefer wir in den Ort dringen wird es enger.
Erst passieren wir einige Guesthouses, die offensichtlich recht neu sind und nur
Lückenbauten sind. Denn auch hier hat man wohl die Zeichen der Zeit erkannt und
will vom immer mehr erkundungsfreudigen Touristen profitieren.
Das eigentliche alte Turtuk ist ein ineinander geschachteltes Konglomerat an Häusern.
Für uns sind kein Anfang und kein Ende zu erkennen. Verschiedene Höhen und verschiedene
Breiten. Manche Hauseingänge sind nicht einmal 1.60 Meter hoch. Manche erreicht man über ein paar Stufen.
Der Weg, auf dem wir laufen, ist etwa einen Meter breit. Daneben fließt in einem offenen
Kanal glasklares Wasser.
Einige Meter vor uns läuft eine Familie aus "Dälli". An einem touristischen Schild fotografieren sie sich und
kehren um. Das kommt für uns nicht in Frage.
Wir laufen weiter. Hier kann man nicht verloren gehen. Rechts ist das Bergmassiv.
Links die Schlucht.
Das Dorfleben findet wahrscheinlich hinter den Türen statt.
Wir sehen hier und da Menschen. Die meisten aber verschwinden flugs hinter den Türen.
Sie wollen nicht fotografiert werden. Und nur wenigen ist es egal.
Aber ein freundliches Julley oder Hallo gibt es immer.
An einem Tümpel, den wir als Dorfteich definieren, und der ausnahmsweise nicht glasklar ist, baden Kinder.
Hier stechen wir noch tiefer ein. Vermutlich hat dieses Dorf etwa drei bis fünf solcher Reihen.
Als Rainer an einer Gruppe kleiner Jungs vorbeigeht, sind sie an unserem Reisebuch
interessiert und wollen schauen, was da drin steht.
Interessanterweise haben wir solche Begegnungen in abgelegenen Gebieten auch schon auf anderen Reisen erlebt.
Kinder lassen sich dann gern etwas vorlesen. Auch wenn sie kein Wort verstehen.
Das gibt ein gutes Bild.
Eigentlich beschließen wir wieder umzukehren.
Letztendlich lockt aber wieder die Neugier doch noch weiter zu gehen. Noch tiefer
einzutauchen.
An einer Hauswand entdecke ich dann eine Skizze der Highlights von Turtuk.
Genial!
Es gibt einen Eiskeller und ein Kloster, das etwa einen Kilometer von hier entfernt ist.
Ohne diese Skizze hätten wir dies nie erfahren.
Wir entscheiden uns gegen die Umkehr und für das Kloster.
Zuerst passieren wir den "Polo Ground", dass eigentlich ein Sportplatz vor einer muslimischen
Schule ist, über dessen Breite ein Volleyballnetz gespannt ist.
Einige Jungs sitzen auf den Treppen rufen uns zu. Und winken.
Dann passieren wir einen Wald voller Aprikosenbäume.
Aprikosen sind eines der Hauptanbauprodukte im Nubra Valley. Rechterhand ist ein
weitläufiges Buchweizenfeld. Das Grün der Pflanzen ist fast schon unnatürlich.
Beim Anblick spürt man, wie gesund die Ähren und Bäume sind.
Genau auf der Hälfte des Weges befindet sich ein offenes aber überdachtes Restaurant. Das ist schon witzig. Wer geht denn hier essen? Es ist total leer. Der Kellner steht davor und bittet uns rein. Wir lehnen dankend ab. Das tut mir fast schon leid. Aber wir haben ein Ziel: Die Turtuk Monastery.
Es ist einfach beeindruckend, wie saftig grün die Ebene hier oben bei fast 3.000 Meter Höhe ist.
Das letzte Stück des Weges ist extrem steil. Eigentlich ist meine Luft schon aufgebraucht.
Doch Rainer geht weiter. Also will ich mich nicht geschlagen geben.
Und das war eine gute Entscheidung. Zwar gehe ich nicht ganz hoch - denn an dem Kloster bin ich nicht interessiert -
doch gehe ich so weit, dass ich über die Baumgrenze und etwas höher in die Ferne gucken kann.
Die Aussicht ist atemberaubend schön.
Und unser Wetterglück gibt noch eine Rarität frei: Den Blick auf den K2, dem
höchsten Berg im Karakorum Gebirge.
Mit seinen 8.611 Metern Höhe ist der K2 der zweithöchste Berg der Welt.
Den Blick auf den höchsten Berg, den hatten wir ja schon während unserem ersten Aufenthalt im Himalaya, in Tibet
Grundstücksabsicherung auf Ladakhi: Stacheldraht - ganz natürlich
Auf dem Rückweg schauen wir am Natural Freeze House vorbei.
Während Rainer das Schild mit den Hinweisen zum Natural Freeze House
liest, kommt ein alter Mann vorbei. Er spricht uns an. Aber natürlich in seiner Sprache. In Balti.
Er deutet auf diesen Naturkühlschrank.
Wir wissen also nicht mit Sicherheit zu sagen, ob es tatsächlich noch als Kühlschrank genutzt wird oder nicht.
Vermutlich wird dies so sein. Warum auch nicht.
Viel zu sehen gibt es nicht. Nur zu fühlen.
Denn vor den etwa einen Meter hohen Türen stehend, spüren wir die ausweichende Kälte.
Genial.
Nangchung ist Balti und heißt "Cold House". Es sind aus großen Steinbrocken gebaute
Bunker, die im Sommer kälter und im Winter wärmer als die Umgebungstemperatur sind. Hier bewahren die Menschen Butter
und Fleisch auf.
Das Prinzip ist ganz einfach:
Die Erde ist ein Isolator. Die Temperatur im Erdinneren wird von äußeren
Schwankungen nicht beeinflusst und bleibt ziemlich konstant.
Irgendwie gibt das Ganze zu denken.
Turtuk, ein Ort am Ende einer so unbewohnten Gegend ist einerseits auf Besucher eingestellt. Sonst wäre nicht so ein Schild mit der
Erläuterung dieses Kühlraums vorhanden. Andererseits gibt es keine aussagefähige Literatur zu diesem Ort.
Was wäre aber, wenn der Tourismus hier Einzug hält?
Wäre auch Schade. Dann würde die Ursprünglichkeit vermutlich verloren gehen.
Nach anderthalb Stunden verlassen wir diese faszinierende und so ganz andere Welt.
Zurück am Auto bitten wir Nazir, nicht das auf dem Plan stehenden Museum anzusteuern,
sondern bis zur indisch-pakistanischen Grenze zu fahren.
Er stimmt sofort zu.
Interessanterweise war er selbst auch noch niemals dort.
Vermutlich ist er happy Gäste zu chauffieren, die so etwas sehen wollen.
An der Grenze selbst angekommen, werden wir abgewiesen. Weil wir Ausländer sind.
Mit einem Permit könnten wir aber in das letzte Dorf hoch oben fahren.
Nico, der Betreiber des Indus River Camps, der all meine Reisewünsche zu einem Paket geschnürt hat, war clever genug und hat mehr Permits besorgt, als für unsere Reise notwendig sind.
Und gerade als wir starten wollen, spricht ein älterer Herr Nazir an und bittet um eine Mitnahme. Nazir ist ganz unsicher. Und fragt uns. Und natürlich haben wir nichts dagegen. Er lässt ihn ganz hinten im Gepäckraum Platz zu nehmen.
Das Dorf Tyakshi (auch Tiyakshi) ist wesentlich höher gelegen als die militärisch kontrollierte Grenze im Ort.
Und der Weg nach oben ist steil. Extrem steil.
Wir passieren mehrere Serpentinen. Unterwegs will ich natürlich auch etwas über den Mann wissen.
Nazir macht den Übersetzer. Wir erfahren, dass er 75 Jahre alt und jeden Tag
einmal nach unten und dann wieder nach oben läuft.
Faszinierend. Unsere Hochachtung hat er! Bewegung um jung zu bleiben auf baltistanisch.
Oben angekommen gibt es ein Foto und ein paar kurze Storys für uns.
Er zeigt uns die wirkliche Grenze, wo sich die indische-pakistanische Grenze befindet.
Und wo die Sniper sitzen. Das finde ich jetzt etwas gruselig.
Rainer verbiete ich jetzt einfach das Filmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
dies gut ankommt. Zumal wir aus der Ferne nicht wie Einheimische aussehen.
Er selbst war in seiner Jugend Pakistani. Bis zum 17. Geburtstag.
Nun ist er aber Inder. Im Herzen aber Baltistani.
Als Inder lebt er viel komfortabler. Denn er wird mit Lebensmitteln versorgt.
Und weil alle so in Fotografierlaune sind, gibt es hier die Männer-Fotos.
Links unser Gast-Passagier und rechts Nazir unser Fahrer.
Beim Anblick dieser Frauen, die gerade aus dem Dorf Tyakshi kommen, wird mir bewusst, wie gut es mir geht. Mit dem Auto fahre ich vor das Haus und muss nur in die 4.Etage das Eingekaufte hochbringen. Sie waren sicher eine knappe halbe Stunde auf dem Weg zu ihrem Haus.
Tief berührt fahren wir wieder runter und zurück nach Hundar.
Auch Nazir ist berührt und freut sich, dort gewesen zu sein. Denn er ist noch nie
weiter als nach Turtuk gekommen.
Blick auf den indisch-pakistanischen Grenzposten
Der Rückweg ist nicht weniger beeindruckend.
Wieder fahren wir durch die gleichen Dörfer. Und nun, da ich mir viele dieser Häuser
in Turtuk viel genauer angesehen habe, stört mich das Unverputzte nicht mehr.
Die Sonne steht jetzt besonders gut um die andere Seite der Karakorum-Gebirgskette
(manchmal auch Karakoram geschrieben) fotografisch
festzuhalten.
Ein Stopp direkt am Shyok River
Manchmal bleibt keine Zeit um stehen zu bleiben. Dieses Foto musste ich also während der Fahrt machen. Es zeigt wie verworren sich unser Weg durch das Tal schlängelt.
Wie immer ist es fast unmöglich die schiere Größe zu erkennen.
Die Luft ist sehr klar und die Sicht genial. Es kommt einem gar nicht so groß vor.
Doch visiert man einen Baum in der Ferne an, wird klar, welche Größe diese Gebirgskette hat.
Und hoch oben, kaum zu erkennen, befindet sich auf einer Klippe ein Kloster. (siehe kleines Bild)
Ist das nicht verrückt?
Mani Steine
entspringen dem Tibetischen Buddhismus. Es sind mit heiligen Texten gravierte Steine in tibetischer Schrift
Die Hundar Monastery befindet sich aus dem Westen kommend auf der rechten Seite.
Das Hauptgebäude thront auf einer Anhöhe.
Das Kloster ist mehr als 550 Jahre alt. Es untersteht dem Kloster in Thiksey. Auch wohnt hier kein
Mönch. Betreut wird es von zwei Mönchen der Diskit Monastery.
Besondern die Manimauer ist hier sehenswert. Es soll die einzige und besterhaltenste
Manimauer in Zentral-Ladakh sein.
Viele Mani-Steine liegen lose auf und am Fuße der Mauer.
Die meisten sind in sehr gutem Zustand. Einige sind jedoch gebrochen.
Es gibt hier keinen Hinweis. Aber es sollte niemand versuchen nur einen Manistein als Andenken nach Hause zu nehmen.
Es drohen Höchststrafen!
Rainer macht sich auf den Weg nach oben zu Kloster. Ich selbst bin gesättigt von Klosterbesuchen und schaue mir in aller Ruhe die Mani-Wand an. Einer der bedeutendsten in ganz Ladakh.
Der Blick von oben ist ja nicht zu verachten.
Ich glaube, beim Betrachten der Fotos die Rainer mitgebracht hat, dass ich tatsächlich etwas verpasst habe.
Doch nun ist es zu spät am Abend. Wir wollen Nazir nicht noch länger in Beschlag nehmen.
Zuletzt verschlägt es mich noch auf die andere Seite der Schlucht. Hoch oben befinden sich viele Chörten. Die ziehen mich magisch an. Die haben etwas Sonderbares.
Zum Dinner gehen wir heut schon um Sieben.
Ganz ohne Lunchtime haben wir auch wieder Appetit.
Und heute gönnen wir uns auch "Hard drinks" - nämlich Bier 🤣
Bevor die Sonne hinter den Bergen verschwindet, musste ich noch dieses Ambiente einfangen.
Als Andenken sozusagen. Morgen werden wir um diese Zeit nicht mehr hier sein. Und ob wir jemals
in das Nubra Valley wieder kommen, ist auch nicht sicher. Die Welt ist einfach zu groß für ein Leben.
Es ist der Blick von der Terrasse in die Richtung, wo der unser Shyok auf den Nubra trifft.
Beim genauen Hinsehen erkennt man rechterhand den Maitreya Buddha auf
seinem Thron sitzen.
Zugegeben. Man muss es schon wissen, dass er dort sitzt !
Mit diesem letzten Licht, nach unserem Dinner und dem letzten Stück Sonne ganz hinten auf der Bergspitze, verabschiedet sich der ereignisreiche und erkenntnisvolle Tag.