Auf der Jagd nach Sonne

Vor der Auswahl des Frühstücksmenüs haben wir uns gestern noch erfolgreich drücken können. Nicht ahnend, dass wir so leicht dann doch nicht davon kommen.
Aber erst einmal von vorn.

Geschlafen haben wir in unserer Grube - Grube weil unser Zimmer nur ein kleines Klappfenster in dreieinhalb Meter Höhe hat - ausgezeichnet. Bis kurz nach Neun. Bis halb Zehn dauert es dann noch, bis wir aus den Puschen kommen und im Erdgeschoss ankommend, als Erstes freundlich begrüßt werden.
Wir sind die Einzigen hier. Mir scheint, wir kommen wieder einmal als Letzte. Doch unsere Bedienung wiegelt es ab.
Nein, Nein. Alles in Ordnung. Sie sind hier im Urlaub.
Ihr Englisch ist perfetto.
Sie spricht sehr viel und alles im italienischen Tempo. Aber die Stimme...? Ok. Sie kann nix dafür. Aber etwas nervig ist die hohe Stimmlage doch.
Wir sollen uns einen Tisch aussuchen.
Hm. Draußen in diesem kuscheligen Loft mit Licht direkt aus dem Kosmos oder doch lieber im interessant eingerichteten Frühstücksraum? Wir entscheiden uns für Letzteres.

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Jetzt kommt's wieder aus dem Vollen.
Sie legt uns das Menü für das Frühstück vor. Wir sollen entscheiden.
Und hier geht es nicht um die einzelne Speise, sondern um das Bundle.

Beide sind wir überfordert und entschließen uns zu einer systematischen Bestellung.
Heute nimmt jeder ein Komplettmenü von der rechten Seite.
Morgen von der linken Seite.
Und am letzten Tag das was uns am besten geschmeckt hat.

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Dem zufolge kommt heute das Healthy & Pugliese (Apulien) Menu auf den Tisch.
Die Wahl ist erschreckend. Nicht weil es etwa nicht geschmeckt hat, sondern weil unser Tisch für gefühlt sechs bis sieben Personen mit Tellern, die später sogar in einer doppelten Etage aufgestellt werden müssen, reichen würde. Die Qualität ist vom Feinsten.
Vom Frühstücken kann man nicht mehr sprechen, sondern eher vom üppigen Dinieren.

Vor Entzückung vergesse ich dabei zu fotografieren. Es gibt nur diese drei Aufnahmen.
Morgen werde ich das besser machen.

Ach übrigens waren wir nicht die letzten, sondern die ersten die zum Frühstück erschienen sind.

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Wetter-technisch verspricht der Tag nicht der sonnenreichste zu sein.
Das absolute Zentrum der Altstadt, die Piazza Sant'Oronzo beherbergt ein römisches Amphitheater. Errichtet im 2.Jahrhundert nach Christi zur Unterhaltung der bei Lecce stationierten Garnisonstruppen. Erdbeben und die Zeichen der Zeit nagten am Zustand. Fast vergessen wurde es erst in den 1930er Jahren freigelegt. Alle ursprünglichen Verzierungen fehlen. Dennoch. In den Sommermonaten finden hier Theater-und Konzertaufführungen statt.

Kalkarenit (ein gelblich wirkender Baustoff) auch bekannt als Pietra Leccese ist in Lecce überall zu finden. Nicht nur das Amphitheater ist aus diesem Material entstanden. Auch andere Gebäude. Besonders schön sind sie als Pflastersteine. Schön glatt geschliffen durch all die Menschen, die schon seit Jahrhunderten auf diesen Steinen unterwegs sind, sind sie leicht glänzend. Wie Poliert. Die Gassen machen so einen aufgeräumten uns sauberen Eindruck.

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Noch imposanter sieht der Himmel aus.
Ein Blick auf die RegenApp zeigt nichts Gutes. Auf Lecce kommt ein schweres Regengebiet und Unwetter zu.
Wir verlassen flugs die Stadt.

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# Regen im Urlaub

Lecce schnell zu verlassen war kein Kunststück.
Die Straße gen Osten ist frisch asphaltiert. Haben wir etwa ein Schild übersehen? Denn außer uns scheint keiner den gleichen Plan zu haben. Nebensaison eben.

Letztendlich werden wir dann doch von einer Regenschleppe erwischt.
Unvorstellbare Mengen an Regen kommen runter. Vermutlich werden Meteorologen jetzt wieder sagen: "Die Natur hat es nötig". Mag sein. Aber wir wollen nicht duschend den Urlaub verbringen.

Die folgenden Aufnahmen mache ich aus dem fahrenden Auto.
Nach einigen Schnappschüssen ist mein rechter Arm auch nass. Aber die plötzlich eingesetzte Stimmung festzuhalten, war mir diesen Umstand wert.

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Unter dem Tankstellendach zu stehen gaukelt vor, in Sicherheit zu sein. Ein Blitz nach dem anderen leuchtet auf. Und der Donner ist so gewaltig, dass die Luft vibriert.
Auch das Tankstellendach!
Wir sind gefangen. Weiterfahren macht kein Sinn. Bei jedem Donner zucke ich zusammen. Viel sehen kann man auch nicht.

Die Planung für die zwei Tage ist ja nicht starr.
Dass uns aber das Wetter den Streckenverlauf diktieren würde, damit war einfach nicht zurechnen.
Die Orte klingen alle wie Fremdwörter und während wir hier unter dem Dach wartend die Zeit totschlagen müssen, will Rainer jetzt schon wissen, wohin es nach Durchzug des Unwetters weitergehen soll. Leichter gesagt als getan.
Also übertrage ich all die mühsam aus verschiedenen Quellen zusammengestellten Attraktionen in GoogleMaps. Hätte man ja schon zu Hause machen können. Aber das wäre viel zu einfach. Die meisten dieser Orte liegen am Außenrand des Stiefelabsatzes. Dann vergleichen wir meine Karte mit der RegenApp.
Traurig aber wahr. Das können wir so auf keinen Fall machen.
Aber. In Otranto scheint das fette Unwetter-UFO durchgezogen zu sein.
Das Ziel steht also fest.

Der Weg gen Süden macht Hoffnung. Hoffnung auf besseres Wetter.
Viele kleine Orte tangieren wir. Bei bestem Wetter sicherlich schön anzusehen. Aber bei Regen? Einen Vorteil haben wir dann doch: Die Städtchen wirken wie verwaist. Niemand ist unterwegs.
Und die einzige Aufnahme, die überhaupt gemacht wird, ist diese hier in Borgagne.

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# Otranto

Der Himmel in Otranto täuscht. Der will nur spektakulär aussehen. Und ist absolut ungefährlich. Hier gibt es nicht einmal Pfützen. Was ja erfahrungsgemäß auf starken Regen hinweist. Vielleicht aber ist der Boden außergewöhnlich durchlässig. Aber das ist auf die Schnelle nicht ermittelbar und sofern auch uninteressant.

Interessant ist die Stadtmauer.
Dieser monströse Bau umschließt die gesamte historische Altstadt. An manchen Abschnitten sogar in doppelter Ausführung.

Wir erreichen den Punkt wieder einmal nicht so, wie der Reiseführer es vorgesehen hat. Die Entscheidung haben allerdings nicht wir getroffen sondern der eine freie Parkplatz in einer Seitenstraße, der sich uns anbiederte. Unsere erste Begegnung mit diesem Koloss findet am Torre Matta statt. Hier geht es leicht berghoch.

Das Castello di Otranto stammt aus dem 10.Jahrhundert, wurde mehrfach zum Teil zerstört und auch wieder erneuert und erweitert. Es gab mehrere Restaurierungen. Bei der letzten wurde der Burggraben auf seine ursprüngliche Tiefe freigelegt.

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Beeindruckend ist die schiere Masse. Kaum vorstellbar, dass so ein Mauerwerk einem Angriff nicht statthalten konnte.

Von dem Übergang gibt es den Blick in den freigelegten und ursprünglichen Graben.

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Nach der Hälfte des Rundlaufs erreichen wir die ersten Häuser der Altstadt.
Ein Ziel haben wir nicht. Wir lassen uns treiben.
Die Häuserfronten in den Seitengassen sind überwiegend weiß. Erinnert stark an Griechenland. Und die Pflastersteine sind genau wie schon in Lecce aus diesem gelblichen Stein. Leider nicht so glatt poliert. Dennoch ist es sehr sauber. Und Auto-frei.
Der Charme der einstigen Altstadt ist wohl dem Investitionsdrang wohlhabender Lecceser und Norditaliener zum Opfer gefallen. Nach und nach kauften sie das Centro storico auf.

Aus der engen Gasse kommend eröffnet sich der recht kleine Platz, wo die Santa Annunziata, die Kathedrale von Otranto steht. Sie soll zu den schönsten Kirchen Apuliens gehören. Doch leider ist die große Tür geschlossen.
Ihre lange Geschichte liest Rainer aus unserem Reiseführer vor. Ich bin multi talentiert und höre zu und suche nach einer geeigneten Perspektive. Viel Platz ist hier nicht, um eine gute Aufnahme zu machen.

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Dort vorn ist die Promenade.
Obwohl der Himmel gruselig aussieht, ist es angenehm warm. Der richtige Zeitpunkt, um eine Pause einzulegen. Die Auswahl an Cafés und Restaurants ist endlich. Otranto fehlt sicherlich auf keiner Apulien-Rundreise. Und obwohl wir in der Altstadt oft ganz allein unterwegs waren, sind hier die Plätze fast alle belegt. Außerdem wollen wir eh nicht essen. Ein Campari Spritz mit Knabbereien reicht uns vollkommen aus. Und das bekommen wir auch!

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Das nenne ich mal entspannt "gucken ob keener guckt"...

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Der Blick auf die RegenApp bestätigt, dass wir bisher alles richtig gemacht haben. Nördlich von Otranto und auf dem Meer hängt ein Monster-Regengebiet wie fest getackert und bewegt sich nicht vom Fleck.
Hier in Otranto haben wir zwar nichts zu befürchten, aber letztendlich haben wir alles gesehen und wollen weiter.

Unweit des Cafés steht dieses Denkmal.
Eine Gedenkstatue an den Überfall durch die Osmanen im Jahr 1480.

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Das Torre Alfonsina ist das Haupttor zur antiken Altstadt. Gewidmet Alfonso d'Aragona, der das Tor 1481 nach der Befreiung von Otranto durch die türkische Besetzung errichten ließ.

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Auf dem kürzesten Weg versuchen wir zum Auto zu kommen.
Begeistert vom Ambiente und Licht in den Gassen finde ich immer wieder neue Fotomotive.

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Am Wasser angekommen, vermute ich, dass mir die Farbe des Wassers niemand abnehmen wird. Doch doch. Es ist nicht die Sonnenbrille, die alles außergewöhnlich wirken lässt. Auch nicht das iPhone. Es sieht tatsächlich so aus.

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Aufgrund der geografischen Lage Otrantos ist der Ort ein beliebtes Ziel für Flüchtlinge aus Albanien und Afrika. Mit Booten werden sie dann von Schleppern hier abgeladen. Im März 1997 kam es zu einem Drama, nachdem ein italienisches Schiff mit einem Boot voller Flüchtlinge zusammenstieß. 80 Menschen verloren ihr Leben.
Dieses Boot ist das Original. Ein Mahnmal, das von einem Künstler mit scharfkantigen Glasplatten ergänzt wurde und so an das tragische Unglück erinnert.

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Erst steuern wir Richtung Norden. Nach Sant Andrea.
Als das UFO vor uns immer dunkler wird, kehren wir um und fahren an die südlichste Spitze Apuliens. Nach Santa Maria di Leuca.

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# Santa Maria di Leuca

Santa Maria di Leuca ist nicht nur die südlichste Spitze Italiens, hier treffen das Ionische Meer und die Adria aufeinander. Es ist das Ende des Stiefelabsatzes.
Es gibt kein Ziel, das angesteuert werden soll.
Es ist einfach nur das Gefühl, auch hier gewesen zu sein.

Halb Fünf ist es, als ich dieses Foto im Vorbeifahren schieße. Nicht mehr viel Zeit bis die Sonne untergehen wird.

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Wir suchen uns einen Zugang zum Meer und zur besten Aussicht überhaupt.
GoogleMaps sei Dank. Denn wir finden, was wir wollten: Punta Ristola. Die Landzunge von der wir den Leuca und das tosenden Meer gleichzeitig sehen können.

Die Zeit vergessend, stehen wir still und beobachten, wie die Wellen an die Felsen klatschen.
Ein Angler verschwindet links unten hinter dem Felsen. Das wollen wir jetzt auch. Aber schaffen es nicht. Zu groß ist die Gefahr, die Balance zu verlieren und abzustürzen.
Wir geben auf. Gesundheit geht vor Risiko.
Hier möchte man definitiv nicht ins Wasser fallen. Die schiere Kraft des Wassers ist auch ohne persönlichen Test ersichtlich.
Es ist ein wunderbarer Ort zu gucken und zu träumen.
Irgendwie denke ich, das muss doch mal aufhören. Doch das tut es nicht. Immer wieder der gleiche periodische Ablauf. Wie aus einer Wellenmaschine in einem Vergnügungspark. Unwillkürlich muss ich an den Film Papillon denken.

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Was jetzt?
74 Kilometer sind es auf dem kürzesten Weg nach Lecce. Aber nur neun Kilometer mehr wären es, wenn wir über Gallipoli fahren.
Es soll der zauberhafteste Ort Apuliens sein.
Glücklicherweise sind viele Kilometer zu schruppen für uns beide kein Problem. Deshalb ist ganz klar, wohin es als Nächstes geht.
Auf nach Gallipoli!

# Gallipoli

Fünf vor Sechs ist es als wir einen Parkplatz für unser Auto nahe der Altstadt gefunden haben und die langgezogene Brücke, der einzige Zugang zur Altstadt, passieren. Denn die Altstadt befindet sich auf einer Felseninsel.

Die Sonne steht schon extrem tief und vieles ist schon im Schatten.

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Viel Zeit haben wir eh nicht. Es soll nur ein beschnuppern sein.
Gallipoli war ja eigentlich für morgen eingeplant.

Rund um die Altstadt verläuft ein breiter Befestigungswall, der auch die Promenade darstellt und zum Spazieren und zum Verweilen in den vielen Restaurants und Bars einlädt.

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"Kalì Pòlis" ist wie viele Orte im Salento, von Griechen erbaut. Was beim Anblick der vielen weißen Häuser nicht schwer zu erraten war.
Wörtlich übersetzt heißt Gallipoli "schöne Stadt".
Und das ist sie tatsächlich!

Mir gefällt der Blick über den Stadtstrand zusammen mit den sich eng aneinander gereihten Häusern am besten. Gallipoli ist vom großen Regen verschont geblieben. Nur die dekorativen Wolken sind zu sehen. Zusammen mit dem rosa Himmel ergibt es ein wirklich schönes Postkartenmotiv.

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Die Altstadt von Gallipoli ist wirklich ein Träumchen. Gern würde ich länger bleiben. Vielleicht auch in einer Bar Platz nehmen und das früh-sommerlich Ambiente genießen. Leider ist das absolut unmöglich. Der Parkautomat muss gefüttert werden. Deshalb legt Rainer einen Zahn zu und ich muss versprechen auch sofort nachzukommen.
Ich gebe mir allergrößte Mühe und muss sogar manche Aufnahmen im Gehen machen. Sonst kann ich hier nicht abfahren. Wer weiß schon, was morgen wieder dazwischen kommt!

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Bis Lecce sind es 40 Kilometer. Und unser Navi prophezeit uns eine Fahrzeit von 39 Minuten. Eigentlich wäre es egal. Wir sind im Urlaub. Das wirkliche Problem ist, dass wir unser Hotel in der Altstadt von Lecce nur bis Sieben Uhr anfahren dürfen. Steht das Auto bis dahin nicht vor dem Hotel, wird es auch nicht in das Parkhaus außerhalb der Stadt gebracht. Dann müssen wir uns um den Verbleib des Autos selbst kümmern. Und das könnte schwierig werden. Diese Bestimmung ist keine Auflage des Hotels. Sondern ein Entgegenkommen der Stadt Lecce, die die Altstadt als Autofrei deklariert.
Der Blick auf die Uhr - es ist zwanzig vor Sieben. Das könnte echt knapp werden.

Nun. Die Strecke nach Lecce ist mit vielen 70kmh-Schildern vollgepflastert. Doch das sieht man hier in Apulien nicht ganz so ernst. Mit 130kmh gehören wir zu den langsamsten. Als dann ein Auto auf der linken Seite der Autostrada fast überfliegt, hängen wir uns ran und schaffen es tatsächlich drei Minuten nach Sieben vor dem Haus zu stehen.
Der Servicemitarbeiter wartet schon auf uns. Ein echter Vorteil in einem kleinen Hotel zu übernachten. Hier haben sie den Überblick. Was uns nur recht sein kann.

An der Rezeption erhalten wir den Schlüssel für das neue Zimmer. Ab jetzt schlafen wir im Zimmer 102, das sich gleich neben dem Eingangstor befindet. Das Gepäck wurde in unserer Abwesenheit auch schon in das neue Domizil verfrachtet.

Das Pollicastro ist ein Boutique Hotel. Jedes Zimmer ist anders gestaltet. Und anders dekoriert. Und auch dieses Zimmer lässt keine Wünsche offen. Das Bad mit Toilette, Bidet und Dusche ist getrennt von dem Raum, wo sich das Waschbecken befindet. Das Fenster hat nun auch die "richtige" Position.
Wir sind absolut zufrieden! Und der Vorteil des Umzugs: Es gibt nochmals das herrlich leckere Gebäck.

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Gegen Acht geht's noch mal auf die Pirsch. Ich habe einige empfohlene Restaurants rausgesucht. Doch die ersten gefallen uns nicht. Ein Steakrestaurant im amerikanischen Stil ist extrem voll und deutet normalerweise auf gutes Essen hin. Aber in Italien zu sein und dann amerikanisch zu essen? Ach nö.
In einem Hinterhof, recht versteckt, ist ein weiteres Restaurant mit sehr guten Rezensionen. Es sieht echt verlassen aus. Aber das haben wir ja schon gestern gelernt. Das hat nichts zu sagen. Wir sind für italienische Verhältnisse viel zu früh da. Wobei das auch unser Glück ist.
Wieder haben wir keine Reservierung und wieder akzeptiert man das, weil wir unbedingt draußen sitzen wollen. Diese neckischen Fahrräder sind zum Tisch umgestaltet und sprechen uns an. Dann wird ein Schirm gebracht - für den Fall, dass es regnen sollte.

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Wir haben einen schönen Abend. Das Essen ist gut. Und die Aufteilung ist ähnlich der gestrigen: Rainer Fischiges und Campari Spritz. Und ich Fleischiges und apulischen Wein.

Ristorante Tabisca in Lecce,Apulien,Italien,born4travel.de
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Warten auf die Nachspeise:

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Der Weg bis zum Hotel ist uns nach diesem üppigen Essen viel zu kurz.
Wir drehen noch eine Runde, gucken ob das Amphitheater noch da ist und gehen erst dann ins Hotel.

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Na bitte. War doch ein toller Tag.
Trotz des vielen Regens über Apulien haben wir das Beste rausgeholt.

Gefahrene Strecke: 212 Kilometer