# Prolog
"Die weltweite Pandemie hat uns immer noch im Griff"."
Ein Satz, den ich nicht mehr hören kann und dennoch hört man ihn täglich!
Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA bis Ende September die Schranken für uns öffnet,
schwindet von Tag zu Tag. Ende August geben wir das Warten auf eine solche Nachricht auf!
Die schon mehrmals verschobenen Flüge bei der Lufthansa stornieren wir
und nur zwei Wochen später flattert die gesamte Summe wieder auf unser Konto.
Keine Frage ist auch, was wir mit den aufgesparten drei Wochen Urlaub machen:
Italien - na klar!
Wir sind doppelt geimpft und Reisen innerhalb Europas scheint nicht die große Gefahr darzustellen.
Schließlich haben wir schon im Sommer gute Erfahrungen mit den Umständen in Italien gemacht.
Erst soll es wieder eine Reise durch Oberitalien werden. Doch die Stornierungsrichtlinien
in "unserem" Hotel auf der Seiser Alm sind nicht akzeptabel. Tickets für da Vincis "Das Letzte Abendmahl"
in Mailand sind schon vier Wochen im Voraus ausgebucht. Jedenfalls für die Zeit, wenn
wir da sein würden. Das Zimmer in Vernazza, das wir im Sommer angemietet haben,
ist zu unseren Terminen auch schon nicht mehr verfügbar.
Deshalb geht nur noch eins: Think big!
Und zwar ganz big!
Die Wahl fällt auf eine Stiefel-Umrundung.
Immer schön entlang der Küste. Schließlich sind die Temperaturen Ende September bis Mitte Oktober
erwartungsgemäß noch sehr sommerlich und im Süden herrscht noch Badewetter.
Ganze drei Tage benötige ich für die Hotelauswahl - wie immer bei Booking.
# Route
Und so sieht die fertige Route aus:
Gebuchte Hotels:
1 Nacht Garching Courtyard By Marriott Munich Garching
3 Nächte Genua - NH Collection Genova Marina
2 Nächte Bagnoregio - Piazza San Donato Casa Vacanze
3 Nächte Rom - Spanish Steps Design Penthouse
2 Nächte Procida - Insula Boutique Hotel
3 Nächte Capo Vaticano - Capovaticano Resort Thalasso Spa
3 Nächte Lecce - Policastro Boutique Hotel
3 Nächte Nocci - Dimora Casanoja - Dimora Ulivi
2 Nächte bei Vieste - Shanti B&B
1 Nacht Chioggia - Hotel Grande Italia
1 Nacht Garching - Courtyard By Marriott Munich Garching
Etwa zwei Wochen vor dem Start passiert Seltsames. Booking teilt mir mit, dass das ausgesuchte Hotel am Capo Vaticano storniert habe. Warum? Ich hatte doch eine Bestätigung. Ich frage das Hotel an und sie meinen: Booking hätte storniert. Es folgen einige Telefonate, die absolut nicht zielführend sind. Letztendlich buche ich direkt auf der Website.
Wenige Tage später erhalte ich von weitern Hotels und B&B's Mitteilungen, dass sie
meine Stornierungen bedauern.
Beim Telefonservice der Booking-Plattform kann man mir nicht helfen und ist der Meinung, dass
vermutlich meine Kreditkarte überzogen sei oder die Nummer falsch sein könnte. Beides ist nicht der
Fall. Ich kontaktiere also die entsprechenden Unterkünfte und bitte sie, eine Stornierung nicht zu
akzeptieren. Denn wir kommen auf jeden Fall!
Wir buchen schon seit fast zehn Jahren bei Booking. Mit absoluter Zufriedenheit. Noch nie hatten wir
weder vor der Reise noch vor Ort Probleme. Deshalb hoffe ich, dass dies ein einmaliges Ereignis
war und wir in Italien keine Probleme bekommen werden.
# Anreise
Gepackt wird im Schnellverfahren. Schließlich sind wir ja nur in Europa unterwegs und dann auch noch mit dem Auto. Obwohl ich Packlisten etwas für totale Anfänger halte, haben wir schon während dieser Reise im Sommer dennoch eine Liste erstellt. Dinge wie Stativ, Powerbank und Verteiler wegen der vielen Geräte, die allabendlich geladen werden müssen, haben wir vergessen und deshalb stehen sie auf der kurz gebliebenen Liste und landen gleich als erstes im Koffer. Für das Packen habe ich nach so vielen Jahren eine bestimmte Ordnung im Sinn. Das hat sich immer bewährt.
Am letzten Vormittag, bringe ich noch der Briefkastenschlüssel zu Nachbars. Auch die
Wohnungsschlüssel landen in vertrauensvollen Händen.
An nichts Schlimmes denkend, checke ich die Mails. Und ich falle fast aus dem Sitz, als ich lese,
dass die Übernachtung in Lecce storniert wurde. Booking beteuert, dass das Hotel wohl überbucht
hat. Also rufe ich in Lecce an und frage, ob das ein Fehler sein könnte.
"Leider nein". Der Rezeptionist schwört, dass sie eine Stornierung von Booking erhalten hätten.
Und das schon vor drei Tagen. Zum Beweis sendet er mir die entsprechende Mail. Und nun
sei das Hotel tatsächlich ausgebucht!
Ich bin stinkesauer!
Booking schlägt mir irgendwelche Hotels vor, die ich nun noch buchen könnte. Aber keins der Vorschläge
passt mir. Denn ich benötige kein Apartment sondern nur ein Hotelzimmer. Die Zeit hängt mir im Nacken, denn
wir wollen bald los. Man könnte natürlich während der Reise etwas suchen, doch das Angebot in Lecce
sieht auch auf anderen Portalen ausgedünnt aus.
Die Wahl fällt auf das Policastro Boutique Hotel, Lecce.
Es gibt dort nur noch ein Zimmer, das auf den Fotos am kleinsten aussieht. Egal. Verärgert bin
ich dennoch. Wir lieben einfach schöne Hotels. Und im Palazzo, Lecce hatte ich ein Zimmer mit einem Pool im Bad ausgesucht.
Ok. Ist nicht zu ändern.
Es ist früher Nachmittag als wir endlich starten können.
Garching ist unser erstes Ziel. Nach einem Arbeitstag ist diese Strecke gerade noch machbar.
Das Courtyard haben wir auf der Rückreise aus Italien entdeckt. Es ist gerade erst im
Juni eröffnet worden und ist von der Qualität und Standard weitaus besser als die bekannten
Courtyards in den USA. Es befindet sich auf dem Campus-Areal. Heißt also: Da ist nix los.
Aber für uns geht es nur um ein sauberes und gepflegtes Bett. Die Preise sind
auf der Marriott-Website durchaus attraktiv.
Viertel nach Neun checken wir im Zimmer 637 ein.
Im Untergeschoss befindet sich zwar ein Restaurant, aber als perfekte, bundesdeutsche Hausfrau habe
ich etwas vorbereitet 😉
So ersparen wir uns den Gang ins Restaurant zu so später Stunde. Abgesehen davon,
dass Rainer noch etwas Bürokram erledigen kann, planen wir morgen früh zu starten.
Büroarbeiten machen sich hier ganz gut. Denn dieses Hotel ist eher ein Business-Hotel und der
Schreibtisch bietet sich dafür wunderbar an.
Gefahrene Strecke: 624 Kilometer
Halb Neun sitzen wir beim Frühstück.
Na ja. Etwas später als geplant. Aber Ausschlafen ist ja auch wichtig!
Das Frühstück kostet hier 15€ pro Person und ist sein
Geld auch wert. Die Auswahl an Wurst, Käse, Schrippen aller Art ist reichlich. Typisch deutsch eben.
Kurz vor Zehn sind wir wieder "on line" Richtung Süden. Der Urlaub kann kommen!
Als ein rotes Lämpchen auf der Armatur aufleuchtet und Kühlmittelmangel anzeigt, sind wir gerade auf dem westlichen Ring bei München. In solchen Momenten bin ich glücklich, dass man in einer Zeit lebt, bei der man jederzeit auf das WorldWideWeb zugreifen kann und schnell zum Beispiel eine Vertragswerkstatt gefunden ist.
Landsberg am Lech befindet sich fast auf unserer Strecke. Die Werkstatt ist groß und modern
und sie hätten auch Zeit damit ein Monteur einen Blick drauf werfen kann.
Nuuuur... wir sind in Bayern, und der Kollege ist gerade zur Brotzeit. Geduldig zu bleiben,
fällt vor allem mir schwer. Schließlich haben wir den größten Teil der heutigen Strecke noch vor uns. Und langsam
zweifle ich, ob die Strecke, Garching - Genua, auch an einem Tag machbar ist.
Als der Kollege dann erscheint, nimmt er sich auch entsprechend Zeit, um alles genau zu prüfen.
Das Auto ist ja noch recht neu und mit nagelneuen Autos haben wir nicht nur die besten Erfahrungen.
Aber es musste nur etwas Kühlwasser nachgefüllt werden und alles ist wieder in Ordnung.
Bis zum Bodensee passiert nicht viel. Die Fahrt außerhalb
des Tunnels erweist sich als Zeitfresser. Es ist Viertel nach Zwölf als wir die Grenze zu Österreich
überfahren. Diese Strecke kennen wir gut. Insbesondere ich, die
vor vielen Jahren hier öfter auf dem Weg nach Bern unterwegs war. Und ich kenne da eine Tankstelle, an
der es außergewöhnlich gute Paninis gibt. Doch meine letzte Fahrt ist schon vier
Jahre her und die Tankstelle gibt es nicht mehr. Die nächste ist kurz vor der Schweizer Grenze.
Hier soll nicht nur getankt werden, sondern auch so ein Pickerl für die Schweiz besorgt werden.
Gerade als wir - es ist schon halb Zwei - die Grenze zur Schweiz passieren fällt Rainer ein, dass er doch das Pickerl
vergessen hat zu kaufen. Ok. Dann machen wir eben einen kleinen Umweg und besorgen es an der nächsten Tanke in Au.
Das Wetter ist fantastisch und die Landschaft auch. Die Straße ist relativ voll befahren.
Als wir Lichtenstein tangieren, bin ich auch ganz enttäuscht, dass dies gar nicht ausgewiesen
war. Ich dachte, auch hier gäbe es eine Grenze.
Die A13, die wir schon ab dem Bodensee fahren, schlängelt sich immer schön im Tal zwischen den Bergen entlang. In Graubünden werden sie dann immer höher und für uns aus dem Flachland kommend, ist der Anblick jederzeit eine Augenweide.
Für ausgiebige Pausen haben wir natürlich keine Zeit. Die Fotos entstehen während der Fahrt. Mit meinem IPhone. Früher wäre es für mich ein No-Go. Doch mittlerweile können sich Aufnahmen mit einem Smartphone sehen lassen.
Impressionen von Sufers am Sufner See, das an unserem Auto vorbeizieht:
Je mehr wir uns dem San Bernardino Tunnel nähern, wird die Straße immer voller. So peu à peu - ohne dass wir das wahrgenommen haben.
# San Bernardino Pass
Es ist unsere dritte Fahrt nach Italien. Und für jede Fahrt habe ich mir schon bei der Planung
einen Pass ausgesucht, den wir zuvor noch nie gefahren sind. Bisher war es jedes Mal ein Erfolg.
So sind wir im Sommer 2020 die Großglockner Hochalpenstraße
gefahren und im Sommer 2021 den Stelvio Pass.
Aber wir hatten auch jedes Mal fantastisches Wetter.
So auch am heutigen Tag.
An der Abfahrt 32 verlassen wir die Schnellstraße, die direkt und auf kürzestem Weg
durch den 6.6 Kilometer langen San Bernardino Tunnel führt.
Die Abfahrt zum San Bernardino Pass ist sehr gut ausgezeichnet. Die Hochstraße ist mir,
wegen der wunderschönen Aussicht, empfohlen worden.
Tatsächlich entpuppt sich die Strecke als sehr gut. Vor allem als sehr wenig befahren. Außer zwei Motorradfahrern, die uns überholen, sind wir allein unterwegs. Alle anderen sind durch den Tunnel gefahren.
Über viele Kehren geht es nach oben bis wir die höchste Stelle bei 2.066 Metern
erreichen. Erst vertreten wir uns etwas die Beine und schauen uns etwas um.
Sehr schön. Doch irgendwie fand ich die anderen Hochstraßen und Pässe wesentlich sensationeller.
Es ist kurz nach Drei. Die Terrassen-Freifläche vor dem Rasthaus lädt praktisch zu einem Cappuccino ein.
Um diese Zeit wäre es auch nicht schlecht einen kleinen Happen zu essen.
Wir sitzen und warten und warten und warten.
Als Rainer reingeht um zu bestellen, wird er wieder fortgeschickt: "Hier wird bedient"
Irgendwann sind wir bedient und gehen ohne einen Snack und fahren weiter.
Passstraße auf der anderen Seite:
Haben oben die Oberflächen schon oder noch sehr herbstlich ausgesehen, mit viel Goldgelb und Braun, wird es immer grüner je weiter wir an Höhe verlieren. Hier sieht es fast aus wie im Frühsommer. Draußen herrschen angenehme 20°C. Dabei haben wir Ende September.
Weiter geht's.
Der Ortsname Mesocco klingt ziemlich un-deutsch.
Doch wir befinden uns immer noch im schweizerischen Graubünden, in dem zwar überwiegend
deutsch gesprochen wird, jedoch auch italienisch und noch seltener rätoromanisch. Im Gebiet
wo wir uns jetzt befinden, also südlich des Bernardino Massivs, wird wiederum italienisch gesprochen.
(Danke für die Info zur Sprachgrenze, Romy!)
Die Ruinen des Castello di Mesocco sehen extrem fotogen aus. Wir haben jetzt noch mehr an Höhe verloren.
Und so türmt sich im Hintergrund eine Nebelfläche auf.
Insgesamt eine Traumgegend!
Google zeigt noch eine Fahrzeit von etwa drei Stunden bis Genua aus.
Das meiste ist geschafft. Und die drei Stunden sind auch schnell vorbei - so denken wir.
Erst überqueren wir den Schweizer Teil des Luganer Sees, bevor es über die Grenze in Como gehen soll.
Und gut nur, dass ich ab und zu bei GoogleMaps die Lage checke. Anfangs wird ein Stau mit einer Verzögerung
von ein paar Minuten angezeigt. Kein Problem denke ich und suche eine andere Straße aus. Noch bevor
wir dort sind, wird plötzlich ein Unfall angezeigt und die Verzögerung länger und länger.
Auch auf der A9 wird inzwischen ein Unfall angezeigt.
Boa.
Jetzt heißt es, die richtige Entscheidung zu treffen. Wir verlassen die A2 (die in Italien zur A9 wird) und fahren durch Kleinstorte.
Wir sind nicht die Einzigen, die nun eine Ausweichroute fahren. Dennoch. Es war die richtige Entscheidung.
An der Grenzübergangsstelle Dogana di Ronago (Novazzano) fahren wir durch ohne anzuhalten.
Es geht noch viele Kilometer über seltsame Wege, die uns GoogleMaps anzeigt. Manchmal wirkt
der Weg als riesiger Umweg, aber letztendlich ist es der Schnellste.
Noch vor Mailand geht es gen Westen über die A4 bis zur A26, die zur E25 wird und uns gen Süden,
nach Genua bringt. Diese Strecke hätten wir ohne diese Staus nie gewählt. Bis wir die Küste erreichen,
sind wir weitestgehend allein unterwegs.
# Arriving Genua
Halb acht erreichen wir Genua über die westliche Zufahrt. Während ich am Smartphone den genauen Weg verfolge, zeigt Rainers Navi, dass wir am Ende der Straße wieder wenden sollen. Am angezeigten Wendepunkt angekommen, sehen wir keinen Grund, um das zu tun. Denn die Straße geht ja weiter. Es ist auch keine Straße, sondern eine der langen doch meist sehr hochgelegenen Brücken Genuas. Jetzt dämmert es uns: Es kann nur die Brücke sein, die im August 2018 eingestürzt ist.
Nachtrag:
Hier stand tatsächlich bis 2018 die einstige Morandi-Brücke.
Nach nur zwei Jahren Bauzeit wurde diese neue Brücke gebaut. Sie gehört zu den
Hauptschlagadern der Stadt.
Nun trägt sie den Namen San Giorgio Bridge.
So schnell ist nicht einmal das Navi, das im erst sieben Monate alten Auto
eingebaut wurde 😐
Die Zufahrt zum gebuchten Hotel an der Marina ist gut ausgeschildert. Ohne dem
wären wir wohl etliche Male vorbeigefahren. Denn die Einfahrt befindet sich unter der Hochstraße.
Es ist extrem viel los hier, an der Marina. Eine Schranke versperrt die Zufahrt. Eine
Anzeige zeigt eine Eins.
"Ah, Glück gehabt", denken wir. Noch ein Parkplatz ist vorhanden.
Wir warten also geduldig bis die Schranke öffnet.
Ein paar Meter entfernt befindet sich die Ausfahrt.
Und jedes Mal wenn da jemand rausfährt, lauern wir, bis sich unsere Schranke öffnet. Doch
es passiert gar nix.
Hinter uns steht ein weiteres Auto.
Der Fahrer ist eher ein Ungeduldiger, kommt an den Eingangspfosten, drückt auf den Knopf
und spricht in italienischer Geschwindigkeit irgendetwas rein.
Plötzlich sagt eine Stimme in deutscher! Sprache: "Haben sie gebucht?"
Vollkommen verdutzt antworten wir dementsprechend mit: "Ja, haben wir."
Irgendwie ist das surreal. Die Schranke geht auf und hinter uns gleich wieder zu.
In der Tiefgarage sind nur noch zwei Parkplätze frei. Der eine so eng, dass er nicht benutzbar ist. Den anderen nehmen wir dann. Die Wertsachen kommen mit, der Rest bleibt im Auto und gehts ab zur Rezi.
An der Rezi werden wir in Deutsch begrüßt. Ich mag das eigentlich nicht. Schließlich bin ich im Ausland. Zu Corona-Zeiten dauert das Einchecken länger als gewöhnlich. Aber das kennen wir schon.
Unser Zimmer befindet sich in der obersten, zweiten Etage.
Es ist sehr geräumig und hat sogar zwei Balkone. Wie schön.
Aber was ist mit dem Marina-Blick? Das ist doch kein Blick auf die Marina...
Wir gucken auf einen Kanal in dem beidseitig Boote stehen. Auf der anderen Seite
gucken wir auf eine "Blech"-Wand.
Also geht's wieder zur Rezi und wir zeigen unseren Ausdruck. Unsere Rezi-Dame greift nach 'ner Weile zu zwei Schlüsseln
und fährt mit uns in die dritte Etage. Ein Zimmer ist viel kleiner als unseres und
das andere hat den Frontblick auf die Marina von Genua. Jedoch ganz ohne die Möglichkeit
etwas frische Luft ins Zimmer zu lassen. Aber irgendwie haben wir uns
vorgestellt das Meer dahinter sehen zu können 🤔
Hier erst realisieren wir, dass es diesen Blick nicht geben kann,
denn das Hotel befindet sich in einer runden Bucht.
Also bleiben wir da wo wir sind. Wir haben schon das beste Zimmer!
Unser Zimmer ist riesig gegen die anderen, die uns gezeigt wurden.
Wir packen ein paar Dinge aus.
Die elektronischen Geräte wollen auch mit Strom gefüttert werden.
Es geht doch aber auch nix über die gewohnte Bequemlichkeit zusammen
mit Ritualen, die man so mit dem Alter einschleichen lassen hat:
Rainer bereitet einen Cappuccino zu. Aus unserer kleinen Nespresso Maschine, die wir
mitgebracht haben.
Um es nicht ganz zu verpassen, rufen wir schnell noch unsere Tochter und Schwiegersohn an. Die beiden haben nämlich heute ihren 5. Hochzeitstag! Und das entsprechende Foto kommt dann wenige Minuten nach dem Gespräch angeflattert.
Kurz nach halb Zehn sind wir bereit, um Essen zu gehen. Viel zu spät um jetzt noch ein Restaurant in der Altstadt zu suchen. In Genua sind wir zum ersten Mal und kennen uns absolut nicht aus. Also essen wir auf der Außen-Terrasse des Hotelrestaurants.
Gesättigt geht es dann doch noch in die Altstadt. Die beginnt auf der anderen Seite
der Hochstraße. Weit kommen wir nicht. Die ersten Restaurants, die wir sehen, sind hoffnungslos überfüllt.
also kehren wir um. Den Genua-Begrüßungsdrink verschieben wir auf morgen.
Eigentlich reicht es auch an Impressionen für heute.
Wir gehen zurück und schlafen wie die Murmeltiere.
Gefahrene Strecke: 713 Kilometer