Auf in die Hauptstadt Italiens
Heute verlassen wir die Cività. Leider. Der Aufenthalt hier war etwas Besonderes. Auch wenn wir nur am Vormittag und ab späten Abend hier waren. Bei mehr Zeit könnte ich mir auch vorstellen, länger hier zu bleiben. Ein fantastischer Ort zum Abschalten.

Nach dem Frühstück mache ich noch eine Runde durchs Dörfchen.
Ein paar Aufnahmen bei Vormittagslicht. Und das Ganze bevor die Tagestouristen
die Cività erklimmen.
Hinter unserem Block geht's los.
Ich mag diese Ruine.
Und diesen Blick auf das Gegenüber.
Und überhaupt frage ich mich, wer pflegt das alles. Denn dafür, dass hier nur noch neun bis zehn Menschen
leben, sind alle Hecken, Blumentöpfe und Gärten sehr gut gepflegt.




Impressionen vom anderen Ende der Insel:







Und hier endet meine Tour. Ich bin wieder auf der Piazza San Donato angekommen. Vor dem Haus gegenüber steht wieder das Schild mit dem Menü. Komisch. Die Tür war dort immer geschlossen.


Halb Zehn geben wir Monica Bescheid, dass der Kofferzubringer unser Gepäck abholen kann.
Das haben wir vor dem Haus aufgestellt.
Und dann verlassen auch wir diesen herrlichen Ort.
Gerade als wir die Cività verlassen, knattert eins dieser Shuttles an uns vorbei. Ganz sicher holt er jetzt unsere Koffer.

Kurz vor Elf ist das Gepäck im Auto verstaut und wir starten zum nächsten Ziel. Es fühlt sich sonderbar an. Wir verlassen eine Welt, die scheinbar vor hunderten von Jahren stattgefunden hat. Ich bin etwas traurig. Denn es war ein außergewöhnlicher Aufenthalt. Zwar plane ich in solchen Momenten nochmals hierher zu kommen. Aber werden wir das tatsächlich tun?
Zweieinhalb Stunden später erreichen wir das quirlige Rom.

Das Haus in dem sich das gebuchte Apartment befindet ist schnell gefunden.
Ohne dass wir uns verfahren. Aber ob die Fahrt bis vors Haus auch legal war,
da sind wir uns nicht ganz so sicher. Unsere Vermieterin meinte zwar, es sei erlaubt, um
zum Beispiel das Gepäck abzuladen, aber wir versperren damit jedem Zubringerauto die Durchfahrt.
Alles ist sehr eng hier. Viel zu eng!
Gegenüber dem Eingang befindet sich eine Vinoteca. Dort holen wir den Schlüssen ab und erhalten
die Anweisung bis zur 5.Etage zu fahren. Gegenüber vom Lift befindet sich die Tür zu unserem Apartment.
Soweit - so gut.
Und weil das Gehupe in dieser engen Gasse kein Ende nimmt, können wir nicht wie sonst,
beide das Gepäck hochbringen. Also trennen wir uns.
Rainer kümmert sich um das Auto und ich um das Gepäck.
Das von der Vermieterin empfohlene
Parkhaus entpuppt sich als Flopp. Man kann da gar nicht parken. Das Parkhaus ist nur den Hotelgästen
vorbehalten. Na super!
Ich sende Rainer die Kontaktdaten der Vermieterin. Sie ist immer per WhatsApp erreichbar
und dementsprechend antwortet sie auch sehr schnell. Sie empfiehlt ein anderes Parkhaus. Das
Parcheggio Ludovisi, ist das am nächsten gelegene Parkhaus. Also macht sich Rainer auf den Weg.

Inzwischen bin ich echt froh, mit dem klapprigen Aufzug längst vergangener Zeiten, in der
5. Etage angekommen zu sein. Zwischendrin hatte ich echte Bedenken, ob ich stecken bleiben würde.
An der Tür befinden sich drei Schlösser.
Doch nur eins ist wohl aktiv. Doch welches?
Ich besitze genau zwei Schlüssel. Die Kombinationsmöglichkeiten sind
deshalb endlich. Dennoch. Ich kriege die Tür nicht auf!
Also kontaktiere ich wieder die Vermieterin. Sie vermutet, dass ich nicht in der richtigen Etage
bin. "Doch, doch. Ich bin in der 5.Etage". Außerdem erkenne ich durch
das Flurfenster die Terrasse, wie sie bei Booking abgebildet war.
Die Vermieterin verspricht mir ihren Assistenten zu schicken. Aber es würde
noch etwa 20 Minuten dauern.
Inzwischen kommt die Nachbarin mit ihrem Hund mit einer gefühlten Größe einer Kuh.
Der Flur ist eng. Zur Rettung meines Lebens springe ich blitzartig eine halbe Etage höher.
Doch der Hund ich nicht nur so groß wie eine Kuh, sondern auch ziemlich behäbig.
Dennoch. Ich gucke mir den lieber aus der Ferne an.
Nach etwa 45 Minuten höre ich, wie sich laut schnaufend jemand der 5. Etage
nähert. Endlich! Es ist die Vermieterin. Rettung naht. Denn auch meine Blase
macht sich mittlerweile unangenehm bemerkbar.
Mein erster Gedanke: Wieso kam sie eigentlich nicht mit dem Aufzug?
Sie scheint echt nett zu sein. Ihr Englisch ist sehr gut.
Als erstes bestätigt sie, dass ich auch vor der richtigen Tür stehe.
Ganz verzweifelt gebe ich ihr den Schlüssel. Sie nimmt ihn und...
Schließt die Wohnung auf.
What ?!?!
Wieso konnte ich die Tür nicht öffnen? Ich frage, mit welchem Trick sie die Tür geöffnet hat.
Aber sie zuckt mit den Schultern und meint: Gar kein Trick.
Ich kann es nicht glauben 😲
Noch völlig verstört, meint sie, sie wäre sowieso gekommen. Denn: Noch haben wir
die Rate nicht gezahlt. Angeblich hat Booking meine Zugangsdaten gelöscht.
Also zeigt sie mir die riesige Wohnung. Ich bezahle die Rate per Sumup und dann
verschwindet sie wieder.
Nachtrag: Booking hat meine Daten nicht gelöscht. Sie (ihren Namen habe ich nie erfahren)
hat die Buchung storniert und damit Booking um die Provision geprellt.
# Spanish Steps Design Penthouse
Das Apartment ist wirklich riesig. Und im Grunde genommen könnten hier sogar 6 Erwachsene Personen wohnen. Die moderne und stylische Einrichtung ist so wie wir zu Hause auch wohnen.
Die Küche bietet alles was man benötigt. Es gibt sogar eine Nespresso Maschine.
Genug Geschirr für riesige Feste ist in zwei weiteren Schränke außerhalb der
Küche verteilt. Schön finde ich, wenn so etwas wie Salz, Pfeffer und Öl zur Verfügung
stehen. Und genau so ist das hier. Sogar Sojasoße, Balsamicoessig sowie ein paar Gewürze
sind im Mini-Apothekerschrank. Alles sehr schön und sauber.
Während ich so alles checke, finde ich eine Pfanne, deren Teflon wie Fransen abstehen.
Hm. Etwas doof. Denn ich will morgen früh keine Teflon-Eier essen. Also schicke ich
der Vermieterin ein Foto und frage, ob sie noch irgendwo eine benutzbare Pfanne hat.
Ein paar Minuten später ertönt das typische Bing von WhatsApp.
Sie entschuldigt sich und
verspricht noch heute ihren Assistenten mit der neuen Pfanne bei uns vorbeizuschicken.
Ob das klappt - bin ich echt gespannt.


Die Terrasse ist das absolute Highlight der Wohnung. Die ist riesig und in zwei miteinander
verbundene Teile aufgegliedert. Ein Tisch für vier Personen, ein Tisch für acht Personen,
eine ausladende Lounge-Garnitur. Und nicht zu vergessen der TV und die Klimaanlage,
die an der Hauswand hängt 🤣
Bei den momentanen Temperaturen um die 30°C hätte uns schon die Terrasse alleine genützt.



Das ist das Schlafzimmer Numero 1 mit dazugehörigem Bad. Hier steht sogar
eine Waschmaschine. Leider besitzt diese keine Tür.
Na ja. Wir brauchen eh keine.


Und das ist Schlafzimmer Numero 2 mit dazugehörigem Bad und eigenem Terrassenzugang.



Gerade als ich das gesamte Apartment durchfotografiert habe und Einiges ausgepackt habe,
kommt Rainer. Auch er ist begeistert von der Wohnung. Die zwei Bäder teilen wir uns ein.
Jeder bekommt seins. So kann sich jeder mit seinen Belongings ausbreiten. Das Schlafzimmer
Numero 2 gefällt uns beiden am besten. Da hat man aus dem Bett auch einen besseren Ausblick.
Außerdem kühlt die Klimaanlage irgendwie besser.
Bevor wir nun auf erste Tuchfühlung mit Rom gehen, fläzen wir auf der Terrasse, trinken Cappuccino und lesen
etwas im Reiseführer. Für heute habe ich keine Tickets gekauft und so wollen wir mal sehen, was wir noch Sinnvolles mit dem Rest des Tages
anfangen.
Die Lage des Apartments ist ideal. Alle bekannten Sights kann man zu Fuß erreichen - So stand es in der Beschreibung.
Bis zum Petersplatz sind es knapp zwei Kilometer Fußmarsch. Das schaffen wir ganz locker.
Schließlich hatten wir ja heute noch gar keine Bewegung.
Auf dem kürzesten Weg geht es erst Richtung Tiber. Dem Fluss, der durch die ganze Stadt fließt.
Über die Ponte Cavour geht's zum westlichen Teil Roms.
Wir haben genügend Zeit und schlendern entlang des Flusses. Hier sind unzählige Stände aufgebaut, wo
Bücher, handgemalte Bilder, nette Andenken angeboten werden. Am Castel Sant'Angelo
sorgt ein Straßenkünstler, der US-amerikanische Country Songs singt, für Stimmung.
Ein echt cooles Flair.



Und das ist der Blick Richtung Petersdom:

Die Piazza San Petro, der Petersplatz, ist recht leer.
Das macht uns Hoffnung, dass wir sogar heute schon den Petersdom besuchen könnten.
Denn dafür muss man kein Ticket kaufen. Der Eintritt ist kostenlos.
Der Zutritt zum Platz wird durch einen Zaun begrenzt. Wir waren noch nie zuvor in Rom und deshalb wissen wir nicht, ob das nun ein Sicherheitszaun sein soll, oder eben die Grenze zum Vatikanstaat darstellt. Eine Kontrolle gibt es nicht. Dennoch stehen Sicherheitsleute beidseitig des Zugangs.
Es ist schon irgendwie irre, an einem Platz zu sein, den man schon so oft im Fernseher gesehen hat.
Meist zu Ostern. Mit Tausenden von Menschen.
Dennoch habe ich mir den Platz noch größer vorgestellt.
Der Obelisk ist so ein Objekt, der sich in meinem Hirn eingebrannt hat. Und
nun stehe ich persönlich hier. Ich bin dennoch überwältigt von dem, was man hier sieht.
Ich glaube am meisten beeindrucken mich die Statuen auf den umlaufenden, perfekt symmetrisch verlaufenden Kolonnaden.
Die sind in einem so guten Zustand, als wenn die erst gestern aufgestellt worden wären.



Wir schauen uns noch ein wenig um, bevor wir uns in die recht kurze Schlange für die Sicherheitskontrolle einreihen. Es werden nicht nur die Taschen und Rucksäcke kontrolliert, sondern auch der Impfstatus.
Insgesamt warten wir keine Viertelstunde.

Blick vom Eingang des Doms Richtung Petersplatz:

# Basilika Sankt Peter im Vatikan
Bevor wir den Dom durch diese riesige Bronzetür betreten, lassen wir es uns nicht entgehen, scharf nach oben zu schauen. Da ist er also, der Balkon, von dem der Papst seine Gläubigen segnet und mit dem Urbi et Orbi zu Weihnachten und zu Ostern seine Grüße in die Welt schickt!




Fakten zum Petersdom:
Nach Beisetzung des Heiligen Petrus 61 n.Chr. entstand über dem Grab 321 eine Basilika.
Im 15. Jahrhundert drohte der Bau einzustürzen.
1503 beauftragte Papst Julius II. für den Bau eines Gotteshauses die Architekten der Renaissance & des Barock
(u.a. Raffael, Bernini und Michelangelo). Die korinthischen Säulen schuf Carlo Maderno.
Die 136.5 Meter hohe Kuppel schuf Michelangelo
Fertigstellung war 1626. Mit dem Grundriss eines Kreuzes.
Rom wurde mit dem Petersdom zum Mittelpunkt der christlichen Welt.
Und das ist, was man beim Eintreten in den Innenraum sieht.
Es ist ein unbeschreiblich erhabener Blick.
Dennoch. Ganz ehrlich?
Ich habe mir alles viel größer vorgestellt. Auch dass ich in eine Kirche trete,
bei der ich nicht zu allererst hinter Bankreihen stehe, gibt mir das Gefühl
in eine Ausstellung, ein Museum einzutreten.
Aber das ist mein ganz persönlicher und rein subjektiver Gedankengang.
Rainer kann sich dem überhaupt nicht anschließen.
Wir haben zwar keinen Audioguide, aber dafür einen detaillierten Rom-Reiseführer.
Und es ist bei uns schon seit Jahren zur Tradition geworden, dass während wir uns
solche Gebäude oder auch besondere Highlight einer Stadt anschauen, dass Rainer die
Fakten und alles Wissenswerte zum Gesehenen vorliest.
Zwar kann man alles vorher oder auch hinterher nachlesen. Aber vor Ort ist das noch einmal
um ein Vielfaches eindringlicher.
Plan und Wissenswertes 👉🏻 Link zur Website Archeoroma

Die Basilika ist 187 Meter lang.
Die Kuppel ist beeindruckend schön. Sehr symmetrisch und fein detailliert.
Hier könnte ich Stunden verbringen.
Der Kuppelbau wird auf Michelangelo zurückgeführt. Doch eigentlich hat er erst 1555
den Auftrag durch Papst Paul IV. erhalten, nachdem sein Vorgänger knapp 50 Jahre
mit seinem Bau nicht wirklich fortgeschritten war. Anhand eines Holzmodells entwickelte er die
Kuppel. Doch die ursprünglichen Pläne waren seine Inspiration.
1564 starb Michelangelo in einem Alter von 89 Jahren.
Der Architekt Giacomo della Porta beendete den Bau. Wich jedoch von den Plänen Michelangelos ab und erhöhte
die Kuppel noch um einige Meter. Michelangelo erlebte die Fertigstellung im Jahr 1591 nicht mehr.
Man hat schon etwas den Drang sich genau darunter zu stellen. Doch das ist nicht möglich. Denn unter der Kuppel steht der Papstaltar. Überdacht mit einem Baldachin aus Bronze. Genau über dem Grab von Petrus.


Irgendwann verlieren wir uns beim Betrachten der kunstvollen Bögen, die zwar ähnlich aber nie gleich sind.
Es gibt so viel zu sehen und zu bewundern. Es scheint mir gar nicht greifbar zu sein, was
man hier sieht. Und ich frage mich gerade, wieso ich vorhin, beim Betreten der Basilica, über die Größe
fast schon enttäuscht war. Die unermessliche Größe nehme ich erst wahr, als ich im Scheitelpunkt stehe.
Vermutlich bräuchte ich für die Erkundung viele Tage. Das alles ist viel zu viel - und viel zu überwältigend.
Was waren das für Meister, die sich so etwas ausgedacht haben?
Nachtrag: Beim Schreiben des Berichtes habe ich einen sehr interessanten Beitrag
über die Zeit der Entstehung gelesen. Es ist ein guter Einblick, um nur ein wenig zu
verstehen, welche Akteure und Kämpfe unter den bedeutenden Auftraggebern und den
Architekten und Bildhauern bestanden.
👉🏻 Link zum Artikel




Auf den ersten Blick gleichen sich die Bögen. Doch jeder Bogen ist einzigartig!




Was ist eine Pietà? :
Als "Pieta" wird in der christlichen Kunst die Darstellung der sitzenden Gottesmutter Maria bezeichnet,
die den Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus, ihrem Sohn Jesus, auf dem Schoss hält.
Am Eingang des Doms, gleich rechts in der ersten Seitenkapelle, steht eine
der bekanntesten Skulpturen Michelangelos. Er war nur knapp 25 Jahre, als er diese Marmorskulptur geschaffen hat.
Sie ist als ein Bildwerk gemacht worden, welches zwar 174 Zentimeter hoch, 195 Zentimeter breit aber nur 69 Zentimeter tief ist.
Das sieht man allerdings nicht, wenn man davor steht. Es wirkt wie ein freistehendes Werk.
Die Pietà wechselte mehrmals den Aufstellungsort innerhalb des Petersdoms. Am jetzigen Ort steht sie erst seit dem 18.Jahrhundert.
Auch wurde Michelangelos Werk im Laufe der Geschichte schon mehrfach beschädigt.
Der letzte Anschlag (1972, ein geistesgestörter Mann fügte der Skulptur mit Hammerschlägen schwere Schäden zu)
war Grund, weshalb man vor die Skulptur eine Scheibe aus Panzerglas aufgestellt hat.
Michelangelo - ein Perfektionist - oder doch nicht?
Die Pietá ist ein Werk das selbst 500 Jahre nach ihrer Entstehung noch neue Erkenntnisse und weitere Fragen aufwirft.
So hat ein römischer Kunsthistoriker bei einer internationalen Parodontologie-Tagung im italienischen Rimini
seine neueste Entdeckung vorgestellt: Die Marmorskulptur des toten Jesus hat einen überzähligen Mittelzahn
im Oberkiefer. Diese Anomalie gibt es zwar, ist aber eine Seltenheit. Im christlichen Glauben gilt sie jedoch als Omen.
Deshalb wird vermutet, dass Michelangelo uns damit etwas sagen wollte.
Und noch etwas, das man erst sieht, wenn man es weiß:
Jesus ist lebensgroß, seine Mutter jedoch etwas größer. Fachleute haben errechnet, dass wenn sie
sich aufstellen würde, würde sie etwas mehr als zwei Meter groß sein.
Was selbst mir als absoluten Laien auffällt, dass Mutter Maria wesentlich jünger aussieht, als ihr Sohn.

Die Größe dieses Weihwasserbeckens verdeutlicht durch die beidseitig angeordneten, übergroßen Putten, die etwa zwei Meter groß sind, noch besser die Dimension des Petersdoms.


Zu den weiteren nennenswerten Kunstwerken im Dom gehört die Bronzestatue des heiligen Petrus.
Sie steht im Mittelschiff auf der rechten Seite.
Wir müssen etwas suchen, um sie zu finden. Denn bei all der Menge von Kapellen, Altären und Statuen,
wirkt sie eher zurückgenommen.
Sie ist mit einer roten Kordel eingezäunt.
Der Grund dafür ist ganz einfach:
Das Berühren des rechten Fußes soll Glück bringen. Jahrhundertelang haben also
Gläubige an den Fuß gefasst oder gerieben und haben den so verkleinert, dass man nun
weder Sandale noch Zehen erkennen kann.
Um dem ein Ende zu bereiten, musste dieser Abstandshalter her.


Denkmal für Bartolomeo Alberto Cappellari - Papst Gregor XVI.

Cappella del Santissimo Sacramento

Das war's also.
Genug gesehen. Beziehungsweise. Die Speicherkarte im Hirn ist voll. Das muss erst einmal verarbeitet werden.
Beim Rausgehen fragen wir noch nach eine Eintrittskarte zum Aufzug auf die Basilica.
Und ja. Das wäre der richtige Ort. Nur hat man vor wenigen Minuten geschlossen.
Wir sollen morgen wieder kommen.
Das machen wir!
Zum Abschluss noch eine von fünf Eingangstüren zur Basilica.
Und dann wird man durch die Begrenzungen rausgeleitet. Direkt an den Wachen zum hinteren Teil
der Vatikanstadt.


Die Sonne verschwindet gerade zwischen dem Petersdom und den Kolonnaden.
Für alle Aufnahmen im Inneren der Basilica habe ich mein iPhone benutzt. Mit dem
Ergebnis bin ich weitestgehend zufrieden.
Doch für diese Aufnahme muss dann doch meine Canon her. Die habe ich bisher geschont, damit die Batterie
gespart wird.

Wir spazieren langsam zurück. Immer schön am Tiber entlang. Von den vielen Brücken ist der Blick gen untergehende Sonne am allerschönsten.
Hier bleiben wir so lange, bis es fast ganz dunkel wird.


Tja. Was jetzt?
Es ist noch zu früh, um essen zu gehen. Also werfen wir uns ins Getümmel. Da wo
Rom jetzt von Touristen belagert wird. Das kommt uns nach zwei Tagen weit weg vom
Massentourismus sehr trubelig vor. Aber eigentlich lieben wir das auch.
# Trevi Brunnen
Der Trevi Brunnen, einer der Hotspots Roms ist nicht weit entfernt.
Wir waren noch nie zuvor in Rom. Aber wir waren schon oft an Plätzen dieser Welt,
die weltweit bekannt sind. Aber was hier los ist, das habe ich zum letzten Mal
am Rockefeller Center zur Weihnachtszeit gesehen. Boa!
Aller paar Sekunden hört man den Ton der aufdringlichen Triller-Pfeifen. Die Ordnungskräfte haben
voll zu tun, denn tatsächlich gibt es genügend Deppen, die in den Brunnen steigen. Also
sie versuchen es zumindest. An der Arena artigen Umrundung des Brunnens stehen hunderte
von Menschen. Das Gute daran ist, die meisten machen ein Foto und gehen wieder.
So finden auch wir ohne weiteres ein Plätzchen für einen kurzen Rundumblick.
Letztendlich ist der Brunnen ja schön. Aber es hat nix mit Genießen des Anblicks zu tun.
Auch wir machen ein paar Aufnahmen und nehmen uns vor, morgen wieder zu kommen.



Der Versuch eine Weitwinkelaufnahme mit einem Smartphone-Gimbel zu machen.

Dann geht es noch zur Spanischen Treppe.
Hier ist es nicht so voll wie am Trevibrunnen.
Keine Ahnung was hier nun so besonders sein soll. 'Ne Treppe halt.
Wir gehen zurück Richtung Apartment. Im Nespresso-Shop holen wir noch zwei Stangen Kapseln der Sorte Kazaar.
Das Restaurant gegenüber unserem Haus ist eine reine Weinstube. Hier kann man etwas
Kleines essen. Wir wollen allerdings etwas "Richtiges" haben.
Aber entweder wir sind müde oder noch von der Besichtigung total abwesend.
Keine Ahnung. Keins der Menüs, die immer am Eingang der Restaurants angetackert sind, spricht uns an.
Das Marcianella wiederum sieht gut aus. Hier können wir auch draußen essen.
Und es gibt jede Menge freier Plätze. Doch - jetzt kommt der Paukenschlag - wir haben nicht reserviert.
Ok. Diskutieren und bezeugen, dass wir in einer Stunde wieder weg sind, bringt absolut
gar nichts. Hier ist man auf eine einmalige Belegung pro Abend eingestellt.
Bei so einem ungastlichen Verhalten, verneinen wir auch, als wir gefragt werden, ob
wir für morgen reservieren wollen. Nö. Wollen wir nicht!
Auf der anderen Seite, auf der Piazza San Lorenzo in Lucina, sind gleich mehrere Restaurants.
Wir entscheiden uns für das "Vitti dal 1898". Ein weitläufiger Außenbereich und viele
Tische sind vorhanden. Und tatsächlich bekommen wir auch ohne Reservierung einen Tisch zugewiesen.
Der Kellner ist sehr freundlich - die Campari Spritz lecker.
Auch das Essen ist wunderbar.

Es ist kurz nach Acht. Etwa eine halbe Stunde später ist alles knüppeldicke voll.
Da haben wir echt noch mal Glück gehabt.
Dennoch beschließen wir schon heute Abend, dass wir morgen zu Hause auf unserer Terrasse essen werden.
Denn das Betteln um einen Tisch nervt uns total. Außerdem. Wozu haben wir ein Apartment mit einer
riesigen Terrasse, wenn wir sie nicht nutzen?

Bevor es also ganz nach Hause geht, suchen wir uns einen Carrefour ganz in der Nähe. Doch der
schließt in zehn Minuten und lässt uns nicht mehr rein. Irgendwie verstört das etwas. Sind wir noch in
Italien mit den herrlich gastfreundlichen Menschen?
Ok. Wir suchen uns einen anderen Shop dieser Kette. Und der ist nicht nur näher
zu unserem Apartment, sondern es ist auch ein Späti, der bis 23 Uhr geöffnet hat.
Wir decken uns nun für drei Tage Frühstück und zwei Abendessen ein und dann geht's home.
Der Tag war lang genug!
Gefahrene Strecke: 136 Kilometer