Drakensberge: Cathedral Peak – majestätisch schön!
Von der gewitterreichen Nacht ist nichts zu spüren.
Die Wiese ist trocken und die Sonne scheint, als wenn nix gewesen wäre.
Der Blick aus dem Bett kurz nach 6 Uhr ist unbezahlbar! Und das Smartphone ist natürlich immer bereit.
Für die noch bessere Aufnahme muss ich allerdings dann doch aufstehen
Frühstück ist in der Zimmerrate inbegriffen. Deshalb wandern wir zum Haupthaus.
Es gibt eine gut bestückte Frühstückstheke. Eier kann man nach Wunsch gleich hier zubereiten lassen.
Wieder sind wir nur drei Paare. Jedenfalls momentan. Vielleicht waren die anderen schon früher hier.
Unser Plan für heute: Wanderung zu den Doreen Falls.
Doch die klare Sicht auf die Bergsilhouette verleitet uns den Plan etwas umzuwerfen.
Also starten wir kurz vor 9 Uhr bei frischen 19°C erst einmal zum Mikes Pass.
# Mikes Pass
Der Mikes Pass startet linkerhand, kurz nachdem man den Eingang zum Didima Camp passiert hat.
Im März 2018 ist nur ein Teil des Trails wegen Bodenerosion für die Öffentlichkeit geöffnet.
Zwar ist es als 4x4WD Strecke ausgewiesen, jedoch ist der momentan zugängliche Teil auch mit einem 2x4WD oder
bei absoluter Trockenheit auch mit einem PKW fahrbar.
Sobald man den Weg hinter dem Berg passiert hat, eröffnet sich rechterhand ein - man kann schon sagen -
dramatischer Ausblick.
Am Fuße liegt das Didima Camp und in der Ferne die Spitzen der Drakensberge.
Hier oben sind wir nicht ganz allein.
Ein paar Paviane - Baboons. Genau die, vor denen im Chalet gewarnt wird.
Ok. Wir bleiben im Auto und beobachten sie. Und sie uns.
Zu einer Annäherung kommt es nicht. Im Gegenteil. Sie flüchten noch bevor ich ein
paar geeignete Fotos machen konnte!
Eine echt aufgebrachte und gescheuchte Horde kommt uns auf der Zufahrtstraße
Richtung Cathedral Peak Hotel entgegen. Ein Fußgänger schreit und macht Lärm.
Offensichtlich ist das das richtige Verhalten, wenn einem eine sehr große
Gruppe Paviane begegnet.
# Doreen Falls
Die 4 Kilometer lange Wanderweg zu den Doreen Falls gehört hier zu den einfachsten und damit für uns zu
den Machbarsten.
Im Netz haben wir mehrfach gelesen, dass sich der idealste Startpunkt am Parkplatz zum untersten Hoteleingang
des Cathedral Peak Hotel befindet. Und genau so machen wir das.
Am Parkplatz stehen zwei weitere Autos - wir stellen uns daneben.
Den Weg kann man nicht verfehlen. Ein etwa 50 Zentimeter breiter ausgelatschter Pfad weist den Weg.
Anfangs startet es recht steil. In kürzester Zeit aber, erreichen wir eine Höhe die wieder
schöne Sichten auf das Massiv erlauben. Ein Foto folgt dem anderen.
Weiter geht es wieder bergab und dann wieder bergauf. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass
wir doch besser hoch zum Hotel gefahren wären und auf diesem Platz geparkt hätten.
Aber nun ist es zu spät.
Als das Gras wieder "Manns"-hoch wird, schalten meine Augen auf Scanmodus. Kriege ich doch
das Schlangenplakat nicht aus dem Sinn!
Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir beziehungsweise tangieren wir das Cathedral Peak Hotel.
Na klasse. Hier hätten wir auch ohne Mühe schon sein können.
Irgendwie ist heute nicht mein Tag!
Als ich dann auch noch neben dem kleinen Bächlein ausrutsche, breche ich stinkesauer die
Wanderung ab!
Während Rainer zum Wasserfall aufbricht, mache ich es mir auf der Terrasse des Hotels gemütlich.
Das geschätzte Durchschnittsalter der hiesigen Gäste würde ich auf etwas über 75 Jahre schätzen.
Dementsprechend geht es hier sehr gediegen und ruhig zu. Natürlich auch vornehm!
Nach Zwei Stunden holt mich Rainer im Hotel ab.
Im Gepäck hat er nicht nur eine gute Fotoausbeute sondern eine neue Erkenntnis für einen
völlig entspannten und graslosen Zugang zu den Doreen Falls: Im Hotelhof gibt es einen Startpunkt
für alle Wanderungen. Wenn man von hier aus direkt durch das Hotel in Richtung Doreen Falls läuft,
wandert man nicht am Flusslauf sondern über Felder und Weiden mit schönem Ausblick über das Tal.
Und das sind die Doreen Falls - beziehungsweise ein Teil davon.
Die Speisen auf dem Menü klingen verführerisch. Aber wo in Südafrika tun sie das nicht?
Rainer nimmt 'ne Suppe - ich einen Spinatauflauf.
Lecker schmecken die Gerichte, doch gibt es in meinem Essen noch eine Überraschung: eine etwa 3x4 Zentimeter
großes Folie.
Oha! Nicht wirklich appetitlich.
Flugs erscheint der Koch, entschuldigt sich sehr wortreich und...? Gar nix. Kein neues Gericht. Kein kostenloser Kaffee
oder ein anderes Getränk.
Wir verweilen hier noch eine ganze Weile. Der Blick auf die Landschaft, das Zuschauen der Vogelwelt, die sich so unbeobachtet fühlt, ist einfach ungemein entspannend.
Zum Parkplatz gehen wir zu Fuß.
Mitten auf dem asphaltierten Weg.
Es geht steil bergab.
Und man möge mich Schisser nennen, aber ich will mir nicht ausmalen, wenn eine solche Horde
von Pavianen uns entgegen kommen sollte.
Aber wie erhofft, kommt kein Tier. Glück gehabt!
Dafür belohnt uns der Weg mit einer gepflegten Anlage und wunderschöner Natur.
Und dann doch noch ein Tier: Eine ganz scheue Antilope
Bevor wir zum Chalet zurückfahren, schauen wir uns das Museum an.
Der Eintritt ist frei, doch es gibt kein Licht. Nur eine Notbeleuchtung.
Und natürlich funktioniert die Klimaanlage nicht.
Ok. Wir schauen uns an, was zu sehen ist. Nach etwa 20 Minuten sind wir fertig mit der Ausstellung.
Diesen Nachmittag ist Freizeit angesagt.
Bei leckeren Sauvignon Blanc geht jeder seinem Hobby nach: Rainer spielt mit Drohni
und ich sichte und sortiere meine fotografischen Schätze.
Insgesamt war es ein ruhiger und entspannter Tag.
Gefahrene Strecke: 11 km