Urlaub vom Urlaub ...
Der Wecker, der klingelt wieder einmal viel zu früh.
Rainer hat ein "Date" - mit dem Diveshop, bei dem er gestern die Walhai-Tour gebucht hat.
Sieben Uhr ist Treffpunkt in der Lobby.
Ich dagegen habe es gut.
Ich kann liegenbleiben und dem Licht der aufgehenden Sonne zuschauen.
Es wäre eine Tortur für mich mit einer "Nussschale" auf's Meer rauszufahren.
Zugegeben, einem Walhai in's Maul zu schauen ist sicher ein magischer Augenblick.
Doch plagt mich meine Angst vor "echten" Haien.
Wie auch immer.
Ich mache heute Urlaub: frühstücke im Bett, lese etwas in australischen Journalen bevor
ich mir die nähere Umgebung anschaue.
Exmouth liegt an der Westseite der Cape Range Peninsula und ist als Ort alles andere als attraktiv.
1967 - also noch gar nicht so langer Zeit - war dieser Ort eine Versorgungsstation für die im Norden stationierte Navy Communication Station Herold E. Holt.
Eine militärische Einrichtung und ein Gemeinschaftsprojekt Australiens und der USA.
Im Laufe der Zeit wurde aus dem Versorgungsort auch ein Wohnort. Wegen der guten Tauchgründe und der Nähe zum
Ningaloo Reef entwickelte sich auch nach und nach die Tourismusindustrie.
Tauch- und Schnorcheltouren sind hier das Hauptgeschäft.
Walhaie ziehen an der Westküste der Peninsula ganz zuverlässig von März bis Juli ihre Bahnen. Das trägt dazu bei, daß
Exmouth -als einziger Ort auf der gesamten Halbinsel - ein Anlaufpunkt für Wassersportfans ist.
Trotzdem konnte man es bisher erfolgreich verhindern, daß der Massentourismus hier Einzug hält.
Die Variante: Fahrrad ausleihen fällt aus. Gibt es nicht am Ort.
Also schnappe ich mir meinen Fotoapparat und gucke mich um.
Aus der Ferne wirkt der Strand irgendwie "unfertig".
Jedenfalls wirkt das auf mich so.
Riesige Steine bilden so etwas wie einen Damm. Der Strand ist relativ fest und der Sand grobkörnig.
Vereinsamte Liegen bieten sich an um belegt zu werden. Doch es ist so gut wie niemand hier.
Ganz am anderen Ende sehe ich ein paar Angler.
Irgendwie doch ein schöner Ort um abzuschalten.
Ein Schild, das in diesem Steinwall steckt, beantwortet mir die Frage, warum es hier so aussieht. Es ist also ein Schutz gegen Hochwasser.
Mein Mittag gibt es auf dem Zimmer:
Tütensuppe und eine leckere Avocado
Ich mag die Anlage des Hotels.
Alles ist piksauber und modern. Es macht Spaß sich hier umzuschauen.
Anschließend schnappe ich mir meinen Laptop, trinke auf der Terasse ganz gediegen einen Cafe Latte und lasse mich in einem
dieser tropfenförmigen Loungesessel nieder.
Ok. Sessel ist etwas untertrieben. Die Fläche ist so groß, daß ich mich in voller Länge ausbreiten kann, Mittagsschlaf
machen kann und mein ganzes Sammelsurium trotzdem noch genügend Platz hat.
Rainers Schnorcheltour beginnt mit einer halbstündigen Anfahrt zum Bootsanleger im Westen der Peninsula.
Die Spots, wo genau sich die Walhaie momentan befinden, werden per Funk vom Flugzeug durchgesagt.
Die Boote fahren somit nicht unnötig um die Tiere zu finden.
Es gibt genaue Anweisungen wie man sich verhalten soll:
Anfassen ist auf alle Fälle verboten!
Alle Schnorchler bilden ein Spalier und lassen das Tier vorbeiziehen.
Mitschwimmen ist erwünscht aber in gebührendem Abstand.
Mehrere Wale ziehen vorbei, die man sehr gut beobachten kann. Danach geht es zu einem flacheren Gebiet, wo man ein paar wenige Rifffische beobachten kann. Auch Schildkröten sind von der Partie.
Letztendlich ist die Sicht nicht perfekt. Das mag aber auch an dem gerade vorbeigezogenem Tief liegen, das den Ozean ziemlich aufgewühlt hatte.
Und so sieht das Ganze aus, wenn es vom Profi gemacht wurde.
foto credit: kissthedolphin
Mit der Wahl für das Exmouth Diving Center ist Rainer sehr zufrieden.
Die Crew arbeitet sehr professionell, ist freundlich und behilflich in jeder Lage.
Am frühen Abend kehrt dann auch Rainer zurück und wir genießen die
abendlichen Impressionen im Resort.
Der Ausblick von unserer Terrasse beim Sonnenuntergang.
Das Dinner gibt es wieder im Hotelrestaurant. Und tatsächlich. Es schmeckt wieder so lecker wie gestern
Gefahrene Strecke: 0 km