Ein abgelegener Strand mit feinstem Tiefsand, in dem wir fast stecken geblieben sind ...
Ein abgelegener Strand mit feinstem Tiefsand, in dem wir fast stecken geblieben sind ...
Ein Aussichtspunkt mit grandiosem Rundumblick, wie vom Bug eines Schiffes ...
Der nördlichste Punkt der Halbinsel im Dreifarbenspiel: Türkis, Weiß und Rot ist wunderschön ...
Wie auf einer Perlenkette reihen sich hier die wunderschönen Buchten aneinander ...
Riesige Salzflächen mit Pflanzen, die wie Bonsai wirken ...
Denham ist der einzige Standort unserer Reise, in dem wir ganze drei Nächte übernachten.
Geblockt war ein Tag für den François-Peron-Nationalpark und ein Tag für Rainer zum Tauchen.
Doch hier gibt es nichts zum Tauchen. Unser Host meinte, daß es sich bei der geringen Zahl an Touris nicht lohnen würde.
Rainer bedauert es. Aber mir fallen beim Blättern der Prospekte schon viele andere Ziele auf der Halbinsel ein.
Der François-Peron-Nationalpark steht auf dem Programm und darauf freue ich mich.
Hier soll es Strände geben, an den türkises Wasser auf weiße Strände und tiefrotes Küstengestein trifft.
Nach dem selbst gemachten Frühstück auf der Veranda starten wir gen Norden.
Kaum dass wir den Ort verlassen haben, sehen wir linker Hand einen blauen See, der so unnatürlich rund wirkt, als sei er
vom Menschen künstlich angelegt. Und auch der Farbverlauf ist wie photoshoped.
Der kann nicht echt sein!
Doch - der ist echt. Es ist eine Lagune, die Little Lagoon.
Ein Posting in fb hat mich darauf aufmerksam gemacht.
Und es sieht einfach genial aus.
Das schauen wir uns morgen genauer an!
Die Zufahrt zum Park ist sehr gut ausgeschildert.
Gleich an der Einfahrt wird darauf hingewiesen, daß man für den besseren Grip auf der Tiefsandstrecke hier im gesamten
Park den Luftdruck ablassen soll.
Und das stellt auch für Reisende, wie wir es sind, so gar kein Problem dar. Denn auf der linken, der
Einfahrtseite ist eine Station zum kontrollierten Ablassen der Reifenluft und auf der anderen Seite, also der Ausfahrt
ist wiederum eine Station zum Aufpumpen.
Kurz nach 10am sind wir die einzigen hier.
Doch während Rainer die Reifen den Begebenheiten anpasst, erreichen mehr und mehr Autos den Eingang zum Park.
Als wir fertig sind und starten sind wir die zweiten in der Reihe. Ein anderes Auto hatte die
Utensilien zum Luftdruck prüfen dabei.
Es fährt sich etwas nervig. Denn der Fahrer vor uns fühlt sich offensichtlich sehr unsicher in diesem
Tiefsand und bleibt fast stehen.
Ich habe den Eindruck zu Fuß wäre ich schneller.
Doch irgendwann wird ihm offensichtlich der "Druck" von der ihm folgenden Autoschlange, die er
durch sein Fahrverhalten verursacht hat zu viel. Er nutzt eine Seitentasche um viele Autos an ihm vorbeizulassen.
Prima.
Wir sitzen in der ersten Reihe!
"Ungetrübten Weitblick" nennt man das wohl
Unser Auto ackert sich brav durch den Tiefsand.
Aus dem Dickicht der linken Seite watschelt eine schwarze ballgroße "Kugel".
Was ist das denn?
Wir bleiben stehen und all die Autos hinter uns auch.
Alle steigen aus und gucken sich das Tier an: "Es ist ein Echidna", sagt jemand.
"Ein was?" frage ich.
"Noch nie gehört."
Ok. Ich mache eine Aufnahme und suche während der Weiterfahrt in meinem "schlauen Buch".
Ein Echidna [gesprochen: ekidna] ist ein Kurzschnabeligel, auch Ameisenigel genannt.
Weiter geht es die Peron Road gen Norden.
Verfahren kann man sich nicht, denn es gibt zunächst nur eine Straße.
Nach etwa einem Drittel des Weges (vom Parkeingang gerechnet) erreichen wir eine Gabelung.
Wir nehmen den Weg, der in den Nordosten der Halbinsel führt. Ab jetzt sind wir ganz alleine, dann all die anderen fahren zur
Hauptattraktion in den Norden.
Hier scheinen wir am Ende der Welt angekommen zu sein.
Erst einmal unterscheidet sich dieser Weg kaum von dem anderen.
So lange, bis wir eine ganz kahle Fläche erreichen die wahrscheinlich von oben gesehen kreisrund aussieht.
Genau wie die "Blue Lagoon" direkt am Ortsausgang von Denham.
Der Boden hier ist ganz weiß und hart wie Beton. Wie eine Salzfläche.
Nach der Überquerung dieser Fläche geht es wie gewohnt im Tiefsand weiter.
Bis es nicht mehr weiter geht, denn wir sind am Strand angekommen.
Auch der Strand ist anfangs feinster Tiefsand.
Hier ist niemand außer wir zwei.
Eine eingezäunte Fläche weckt unser Interesse.
Es ist das Gelände, auf dem früher eine Fischbüchsen Fabrik stand. Eine kleine Tafel erinnert noch daran.
Rainer wendet und bleibt erst einmal stecken.
Mir rutscht währenddessen das Herz in die Hosentasche! Wir sind ja bekanntermaßen Experten im
Tiefsandsteckenbleiben. Aber meine Angst löst sich nur kurze Zeit später in Wohlgefallen
auf, denn Rainer hat nun die Differentialsperre aktiviert.
Weiter geht es zur Gabelung an der wir schon vorhin waren.
Unser nächstes Ziel ist die Aussichtsplattform am Skipjack Point
Hier am Skipjack Point gibt es eine Plattform und eine Aussicht, die unendlich ist.
Man kann, vorausgesetzt man hat so ein geniales Wetter wie wir es haben, über die gesamte Bucht der Nordostküste schauen.
Es ist, als ob man auf dem Bug eines Schiffes steht.
Der Wind peitscht hier so stark, daß man den Eindruck hat, irgendetwas könnte
einem wegfliegen. Dennoch ist es ein so erhabenes Gefühl, das man selten erlebt.
Vom Parkplatz gibt es einen nicht ganz offiziellen Weg zum Strand an dieser Nordostküste.
Der Zugang ist etwas "tricky". Doch dieser Gang lohnt auf jeden Fall!
Nächster Stopp: Cape Peron
Cape Peron ist der nördlichste Punkt der Halbinsel.
Vom windgeschützten Parkplatz geht es über eine Erhebung hinab zum Strand.
Das ist es!
Genau das wollte ich mit meinen eigenen Augen sehen: glutrote Sandstein Klippen, fast weißer Sand und das Meer in
Farben von Türkis über Azurblau zum dunkelstem Blau.
Wahnsinn!
Ich kannte diese Fotos schon aus dem Netz konnte es mir aber nicht vorstellen, daß es in Wirklichkeit
so aussieht.
Über eine letzte Klippe erreichen wir den Strand und gehen gen Westen.
Ein Foto folgt dem anderen.
Am Ende liegen Felsen.
Diese sind jedoch ganz gut zu überwinden. Sicherlich kann man bei Ebbe hier auch im seichten Wasser gehen.
Das ist bei uns allerdings nicht der Fall.
Dahinter versteckt sich die nächste Bucht.
Vermutlich ist das die Tintos Bay. Aber das weiß ich nicht mit Sicherheit. Hier gibt es keine
Ausschilderung. Wozu auch?
Die Gregorys Bay bis Cattle Well sind Strandabschnitte an der Westküste der Peron Peninsula.
Wunderschön, doch farblich können sie überhaupt nicht mit dem mithalten, was wir gerade eben gesehen haben.
Andererseits haben wir jetzt das perfekte Fotografenlicht. Und die Farbenstreifen des Wassers sind genial!
Hier befinden sich auch einige Campingplätze. Doch es ist kaum jemand hier.
Ein paar Angler vielleicht. Sonst aber sind wir wieder alleine hier.
South Gregories:
Es ist schon früher Nachmittag und wir machen uns auf den Rückweg.
Noch einmal passieren wir eine riesige "Salzpfanne" deren Pflanzen so fotogen wie Bonsai's wirken.
Zuletzt wollen wir noch zur Big Lagoon.
Doch der Zugang ist laut Schild bis nächstes Jahr, also bis 2017 geschlossen.
(Anmerkung: Unsere Vermieter winken ab, als wir fragen warum dieser Weg geschlossen ist.
"Angeblich", und dieses Wort betonen sie sehr offensichtlich... also angeblich sollte dort eine Toilette für Touristen
gebaut werden. Mit diesem Vorhaben begann man schon im Januar 2016.
Deshalb glauben sie nicht, daß es der wahre Grund für die Schließung des Zuganges ist.)
Auf dem Rückweg sind wir wieder ganz alleine.
Am Ausgang füllen wir wieder die Reifen auf.
Mit dem malerischen Anblick auf die Landschaft am Ausgang verabschieden wir uns vom Park.
Unser Zuhause erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang.
Die Gemeinschafts-Veranda ist gerade der Treffpunkt aller Mieter des Hauses. Wir trinken alle
zusammen einen abendlichen Tee bevor es dann ins Städtchen geht.
Heute kehren wir in das Old Pearler Restaurant ein.
Angeblich bekommt man hier nur einen Platz mit Reservierung.
Keine Ahnung warum unser Vermieter das gesagt hat.
Wie auch immer. Wir bekommen einen Tisch für zwei und sind überglücklich.
Beim Blick auf die Speisekarte vermissen wir die alkoholischen Getränke.
"BYO" (Bring Your Own) sagt unsere Bedienung.
"Jetzt? Woher? Schließlich ist doch alles geschlossen?
"Gegenüber ist ein Bootle Shop, der hat offen - wie praktisch-".
"Ok"
Wir machen unsere Bestellung und gehen zum Bottle Shop, der tatsächlich bis Mitternacht geöffnet hat.
Eine Flasche Sauvignon Blanc und zwei Bier sind unser heutiges Getränk zum leckeren Dinner.
Das Besondere an diesem Haus?
Es ist aus 100% Muscheln gebaut.
Gefahrene Strecke: 133 km