Nur wenige Shreine haben die Erdbeben, Brände und den 2. Weltkrieg überstanden ...
Nur wenige Shreine haben die Erdbeben, Brände und den 2. Weltkrieg überstanden ...
Der Shrine ist dem Gott des nordöstlich von Kyōto gelegenen Berg Hie geweiht ...
Der kaiserliche Garten ist vor allem im Frühjahr durch ein Meer von japanischen Azaleen bekannt ...
Die erste Tat am heutigen Tag ist der Blick in den Computer.
Das Einchecken ist immer noch nicht möglich und die Lufthansa hält sich mit neuen Informationen ziemlich bedeckt.
In den Nachrichten erfahren wir, daß die Luftraumsperre über Europa nach wie vor das Fliegen untersagt.
Im Frühstücksraum sprechen wir mit anderen Europäern. Auch hier weiß keiner mehr, als das wir bisher erfahren konnten.
Wir werden wohl weiter abwarten müssen.
Gut zu wissen
1868, als das Kaiserhaus von Kyoto nach Tōkyō verlegt wurde, wählte der Kaiser Meiji noch im gleichen
Jahr zehn Schreine aus, die sich in der Nähe des Kaiserpalastes befinden und für die neue
Hauptstadt von Bedeutung sein sollten. Daraus entwickelte sich eine Pilgerroute, die aber später leider in Vergessenheit
geriet ehe sie 1975 wieder bekannt wurde.
Oft findet man zur Bezeichnung eines Shrines die zusätzliche Bezeichnung : Jinja/Jingu. Es steht für Stätte der Shintō-Religion.
Es ist wieder Samstag und wir machen noch eine kleine "Shrine-Tour".
Zwei der zehn von Kaiser Meiji ausgewählten Schreine stehen auf unserem heutigen Plan, der Hikawa Shrine
und der Hie Shrine
Wegen der Nähe zum Hotel geht's zuerst zum Hikawa (Jinja) Shrine.
Es liegt auf der Strecke zwischen der Roppongi und der Akasaka Station.
Adresse: 6-10-12 Akasaka, Minato-ku, Tōkyō 107-0052
Den Namen Hikawa Shrine tragen über 200 Shrines in Japan.
Doch was ist so besonders an diesem Shrine?
Es ist einer der wenigen, die vom Bombardement während des 2.WK verschont geblieben sind.
So sind nur einige Gebäude rekonstruiert.
Der Shrine ist 1730 von Tokugawa Yoshimune, dem 8. Shogune der Tokugawa-Dynastie, gebaut worden.
Das Gelände ist sehr weitläufig und waldähnlich.
Es strahlt inmitten des "hustle & bustle" Akasakas unendliche Ruhe aus.
Dann geht es weiter, vorbei an unseren ehemaligen "Laufstrecken" bis Akasaka Mitsuke.
Immer wieder sind wir begeistert von den so unterschiedlichen Bebauungsarten.
Fast schlößchenartige Gebäude neben supermodernen vollverglasten bzw. granitbestückten Hochhäusern.
Das ist eben Asien. Hier scheint bautechnisch alles möglich zu sein!
Zum Hie Shrine gibt es mehrere Zugänge.
Einer der Zugänge befindet sich an einer langen und breiten Treppe bzw. Rolltreppe, die an der Satobori Dori
beginnt.
Beim Blick von der Treppe auf das Tori trifft die Moderne die Tradition.
Es gibt unterschiedliche Angaben zum Baujahr des Hie Shrines.
So soll der Shrine schon 1478 von Ōta Dōkan als Schutzschrein für die neu errichtete Burg Edo gegründet worden sein.
Andere Quellen datieren den Bau auf die Jahre 830 bzw. auf 1362.
Der Shrine ist dem Gott des nordöstlich von Kyōto gelegenen Berg Hie geweiht.
Für das heutige Erscheinungsbild spielt es keine Rolle, denn nach wiederholten Zerstörungen,
z.B. durch den Meireki-Großbrand 1657, wurde er zuletzt in den 1960er Jahren wieder neu rekonstruiert.
Seinen derzeitigen Standort bekam der Hie Shrine erst 1659. Davor war er etwas nördlicher in
Hayabusachō, zu finden.
Den Abschluß unseres heutigen Sightseeing-Trips bildet der Besuch des Gartens im Kaiserpalast in Chiyoda-ku.
Der 21 Hektar große Kitanomaru-koen, Eastgarden of the Imperials Palaces ist das einzige Gelände des Palastes, das
täglich für die Öffentlichkeit zugängig ist.
Hier gibt es im April die größten japanischen "Azaleenteppiche", die ich kenne.
Doch aufgrund der bisherigen Temperaturen sind die "Teppiche" noch nicht in ihrer höchsten Blüte.
Trotzdem ist die weitläufigen Anlage einen Besuch wert.
Im Vordergrund die historischen Gebäude der Palastanlage und im Hintergrund direkt die Skyline von Marunouchi,
dem Banken- und Geschäftsviertel, dem modernen Machtzentrum der Hauptstadt.
Eine wunderbare Mischung aus Alt und Moderne.
Kaum einer weiß, daß das gesamte Viertel dem Mitsubishi-Konzern gehört.
Für etwa 7000 €, damals eine recht hohe Summe, hatte einer der Gründer Mitsubishis der Meiji-Regierung
das ehemalige Exerziergelände abgekauft und sich damit dem Spott der Geschäftswelt ausgesetzt, die
das offensichtlich nutzlose Grundstück "Mitsubishi-Brachland" taufte.
Heute lacht niemand mehr.
Es ist früher Nachmittag.
Wir fahren wieder nach "Mitske" und schauen, wo wir etwas essen können.
Dabei fällt mir dieses Schild auf. Ganz schön sportlich die Jungs:
geöffnet von 11.00 - 14.00 Uhr und dann von 20.00 - 26.00 🤣
Ok. Dass man in Japan nach wie vor sehr viel und sehr lange arbeitet, das weiß jeder..
Aber gleich noch den Tag um zwei Stunden zu verlängern, das halten wir etwas für übertrieben!
Nun, da es am Nachmittag geschlossen hat, werden wir wohl trotz der verlockenden
Öffnungszeiten auf ein anderes Restaurant zurückgreifen müssen
Wir landen im "Moti", einem Inder. Den haben wir früher geliebt.
Hier haben wir unsere erste Bekanntschaft mit dem indischen Essen gemacht. Mit Bezeichnungen wie
Naan, Mutton Curry, Lassi & Co. Heute absolut usus - früher waren indische Restaurants bei uns eher eine
Seltenheit.
Immer noch ist man hier sehr freundlich und zuvorkommend.
Doch ganz ehrlich? Wir hatten das Essen viel
leckerer in Erinnerung. Wie soll es auch anders sein. Seit wir 2008 ganze drei Wochen Indien bereist haben,
2012 in Singapore einen Vormittag lang in die indische Küche einen kleinen Einblick genießen durften,
sind wir jetzt mehr als verwöhnt.
Wir spazieren Richtung Hotel.
Eigentlich ist jetzt Packen angesagt.
Auf der Seite der Lufthansa gibt es nun die deutliche Ansage, daß unser morgige Flug ausfallen wird.
Und daß man sich am Sonntag um 9.00 Uhr im Lufthansa City Center einfinden soll.
Hm.
Mehr ist da nicht zu lesen.
Nun gut. Wir packen unsere "sieben Sachen" und schauen nach der neuesten Nachrichtenlage.
Auf "n-tv" werden rund um die Uhr wartende und aufgeregte Passagiere auf den Flughäfen der Welt interviewt.
Manche berichten über horrende Preise, die die Hotels für eine Verlängerungsnacht verlangen.
Wir sind noch etwas verunsichert, ob wir morgen früh nun zum Flughafen nach Narita fahren sollen oder zum LH City Center.
Es bleibt die Frage was es bringt, nach Narita zu fahren, wenn sowieso kein Flieger nach Europa fliegt.
Aber verfallen uns dann irgendwelche Ansprüche?
Zumal eine Fahrt auch nicht gerade billig ist. Man muß mit etwa 25€ p.P. rechnen. Und das für eine Richtung.
Wenn wir also nichts erreichen, müssen wir entweder in einem Flughafenhotel übernachten und warten bis
es endlich wieder Flüge gibt. Doch momentan sieht es nicht so aus, als wenn es schon am Montag losgehen könnte.
Und Narita. Naja. Ist nicht gerade sehenswert.
Wir "überwachen" bis zur späten Stunde alle uns zur Verfügung stehenden Nachrichten.
Es bleibt also spannend. An einen ruhigen Schlaf ist nicht mehr zu denken.