"Sidni"
Obwohl ich persönlich mit dem Jetlag gen Osten weniger Probleme habe, bin ich schon mal
gegen 4.30am wach. Vielleicht bin ich auch nur auf Sydney gespannt.
Von unserem Fenster kann man den Sonnenaufgang beobachten und den Farbwechsel des Himmels.
Einfach mal traumhaft. Doch die Opera ist unbeleuchtet und bleibt weiterhin im Schatten.
Kurz nach 7am beginnen wir den Tag mit dem Hotelfrühstück.
Das Angebot ist grandios und der Cappuccino exzellent.
Doch hier im Café ist es kalt. Schweinekalt!
Vom gemütlichen Zeitungslesen mit einem Kaffee keine Spur. Es ist eher ein "essen fassen".
Wir sind froh, daß wir uns im Zimmer aufwärmen können.
Trotzdem, bei dem Wetter entscheide ich mich für den bevorstehenden Tagestrip für Sandalen.
Der erste Blick gilt dem strahlend, wahnsinnig dunkelblauem Himmel.
Wir sind begeistert.
Die Lage des Hotels war wirklich eine gute Wahl. Wir sind binnen Minuten am Circular Quay.
Hier starten Busse, Fähren und Bahnen in alle Richtungen.
# Royal Botanic Gardens
Der heutige Tag soll der Erkundung des Zentrums Sydneys und dessen Hauptattraktionen gelten.
Annett, aus dem DA-Forum, hat mir etwas zusammengestellt und das wird auch unser rote Faden für den heutigen Tag.
Zuerst geht's entlang des Circular Quay in Richtung Royal Botanic Gardens.
Dieser ist kostenfrei und ist sehr gut ausgeschildert.
Der seitliche, westlich gelegene Zugang, in der Nähe des Government House führt uns über eine weitläufige
Grünfläche mit einem fantastischen Blick über die Skyline des Stadtzentrums.
Dann geht's an der Opera vorbei und entlang der Uferbegrenzung der Palm Cove des Sydney Harbours.
Das Wasser hier ist extrem sauber und man kann ganz locker das Unterwasserleben beobachten ohne dabei schnorcheln zu müssen.
Die Benutzung des Parks ist kostenfrei. Und der ist bei diesem Wetter herrlich anzusehen.
In der Sonne sind es knapp über 20°C.
Der Park ist extrem gut gepflegt. Nicht nur Touristen sind hier unterwegs sondern auch auffällig viele
Sporttreibende, besonders aber viele Jogger.
# Mrs Macquaries Chair
Oberhalb des Mrs Macquaries Chair, einer Steinformation, die einem Sessel ähnelt - hier hätte aber auch
ein Dinosaurier gut Platz. Hier also hat man einen der besten Blicke auf die Opera.
Es ist unser erster Tag in Sydney und so bin vor allem noch auf dieses Motiv extrem fixiert.
Leider sind zwei chinesische Schulklassen schon vor uns hier und so hört man sein eigenes Wort kaum.
Für fotografische Aufnahmen ist die Akustik der Umgebung nicht ganz so interessant, aber Rainer
kommt partout nicht zum Filmen. Kaum, daß eine Klasse "durchfotografiert" ist, kommt eine weitere
dazu. Grauenhaft!
Den Main Pond haben Aale in Besitz genommen. Und gleich nebenan waten Ibisse in der Modderpampe.
Schön dieser Park.
Auf einer Bank nehmen wir Platz und genießen das Ambiente.
Und nebenbei sagen wir uns: juhu, wir sind in Sydney!
Am südöstlichen Ende, in der Nähe des Palm House verlassen wir den Park.
Die weitere Straße entlang der Art Gallery Rd. ist zwar extrem gut befahren, doch
stehen hier links und rechts riesige Bäume. Und immer wieder werden wir von Joggern überholt.
Schätzungsweise 80% der hier anwesenden Menschen sind joggend unterwegs.
# St Marys Cathedral
Den Weg zur St Marys Cathedral, kann man nicht verfehlen.
Wir besuchen die Kirche.
Wunderschön anzusehen und unbedingt empfehlenswert.
# Hyde Park
Gleich nebenan schließt sich der Hyde Park an, der übrigens der älteste öffentliche
Park in Australien ist.
Auch hier ist alles gepflegt und sauber.
Es ist Mittags und viele Businessleute, aus den danebenliegenden Bürohäusern, haben es sich auf den Grünflächen mit einem Lunch in der Hand
bequem gemacht. Irgendwie erinnert dieses ganze Ambiente an den Bryant Park in NYC.
Der Park wird in einen nördlichen und südlichen Teil eingeteilt.
Die Archibald Fountain befindet sich im nördlichen Teil. Von hier hat man noch
einmal einen schönen Blick auf die St Marys Cathedral.
Wir genießen das Ambiente.
Zum auf die Wiese legen ist es uns allerdings noch zu frisch.
Am anderen Ende des Parks, im Südteil, steht das ANZAC Memorial vor einem Reflecting Pool.
Gigantisch !
ANZAC
(Australian and New Zealand Army Corps)
Im 1. Weltkrieg folgte Australien zusammen mit Neuseeland der britischen Krone in die Schlacht.
Die ANZAC-Truppen besetzten die damalige deutsche Kolonie Neuguinea, das Bismarck-Archipel und West Samoa.
Am 25. April 1915 erleiden die Australier in der Schlacht gegen die Türken bei Gallipoli
eine Niederlage mit über 8.500 Opfern.
Die Schlacht gilt als Geburtsstunde der australischen Nation.
Der Tag gilt seitdem, im Gedenken an die australischen Kriegstoten, als ANZAC-Day.
Auf der östlichen Seite des South Parks fallen uns diese überdimensionalen Patronen auf.
Vier stehende, kupfernde Patronen und drei liegende Patronenhülsen aus Marmor.
Es ist ein Mahnmal und ehrt Aborigines und Torres Strait Islander, die im ersten Weltkrieg Australien
gedient haben. Hiermit soll aber auch daran erinnert werden, wie unterschiedlich weiße Australier und Aboriginal nach
der Rückkehr behandelt wurden. Während weiße Australier zum Dank für ihren Dienst Land erhalten haben,
wurde Aborigines und Torres Strait Islandern das Land weggenommen.
YININMADYEMI - Thou didst let fall
Seine Inspiration zu diesem Werk bekam Tony Alberts, ein in Sydney ansässiger Aboriginal, durch seine
Familiengeschichte insbesondere aber durch die Geschehnisse nach dem Militärdienst seines Großvaters.
Die Patronenhülsen symbolisieren den Konflikt.
Die Anordnung, vier stehende Patronen und drei liegende Hülsen, sind dabei die symbolische Darstellung für
Gefallene und Überlebende.
Hier am östlichen Ende des South Park verlassen wir die entspannende Oase und stürzen uns in die Masse der Hochhäuser.
Ich bin geflasht von Sydney!
Bisher war alles nur beeindruckend. So grün habe ich mir Sydney nicht vorgestellt.
Sauber, die Menschen sind extrem freundlich... na und das geniale Wetter macht es noch einfacher,
sich in diese Stadt zu verlieben.
# Queen Victoria Building
Im Queen Victoria Building legen wir eine größere Pause ein.
Irgendwann vertragen auch wir eine Pause.
Das Gebäudeinnere hat historisches Ambiente. Aber tatsächlich ist das eine Shoppingmall
der gehobenen Art. Nicht gleich Gucci und Pucci, aber gediegen.
In der obersten Etage finden wir ein kleines, japanisch angehauchtes Restaurant.
Wir sitzen an der Balustrade und können das Geschehen im Gebäude beobachten.
Einfach schön.
Rainer hat ein Tempuragericht und ich ein Katsu-don.
# Darling Harbour
Gestärkt geht es zum letzten Teil der Sightseeingtour.
Über die Market Street Richtung Westen erreichen wir die Pyrmont Bridge am
Darling Harbour.
Wir schauen uns etwas um. Hier sind die Häuser einfach nur supermodern, verglast und wie es aussieht
gibt es noch viel Platz zum Bauen, denn ein Kran kann dem nächsten die Hand reichen.
Langsam hat unsere Aufnahmefähigkeit ihre Grenzen erreicht.
Auf keinen Fall kann ich zu Fuß zurück gehen.
Also nehmen wir die Fähre, die man auch mit der Opalcard bezahlen kann, und lassen uns
zurückfahren.
Eine sehr schöne und kurzweilige Tour, die direkt unter der Harbour Bridge durchfährt.
Und das Ganze bei untergehender Sonne.
Geschafft!
Jetzt geht's noch mal in den Stadtteil "The Rocks". Wir checken die zwei Fahrradvermieter.
Doch hat der eine schon ab 5pm geschlossen und Sydney Bike Tours ist gerade dabei sein Geschäft zu schließen.
Sein Englisch ist so wunderbar australisch und wir haben teilweise echte Mühe ihn zu verstehen.
Dabei lernen wir, daß die Aussies ihre Stadt "Sidni" nennen.
Dann gibt es im Schnelldurchlauf noch eine ganz gute Beratung und dann verabreden wir uns für morgen um 9.30am.
Im "Rocks Café" gibt es für jeden ein mächtiges Stück Kuchen mit geschätzten dreitausend Kilokalorien pro Stück. Dazu gibt es Cappuccino und Rainer kriegt einen Kinderkakao
Was für ein wundervoller Tag in Sydney!