auf alten Pfaden durch Singapore
Im Jahr 2002 haben wir hier im Stamford zum ersten Mal übernachtet.
Zusammengezählt dürften es schon insgesamt etwa 35 Nächte gewesen sein, die wir in diesem Hotel genächtigt haben.
Und nie wurde uns diese Aussicht langweilig.
Weder zum frühen Morgen noch zum späten Abend.
Jedes Mal konnten wir den Zuwachs an Landfläche durch Aufschüttungen beobachten, den Zuwachs an architektonisch
beeindruckenden Gebäuden und damit den Wandel an dieser Marina inklusive dem des Financial Districts.
War noch vor zwanzig Jahren eher die Orchard Road der Mittelpunkt des Interesses, ist es seit Eröffnung der
Opera im Jahr 2002 bzw. spätestens seit Eröffnung des "Marina Sands Bay Hotels" im Jahr 2010 die Gegend rund um die Marina, die
alle in den Bann zieht.
Seit dem wir dieses Hotel zu unserem Lieblingshotel in Singapore auserkoren haben, hat sich unser tägliche Ablauf nie geändert:
Der erste Akt des Tages ist der Gang auf den Balkon, um den Ausblick zu genießen.
Danach erst geht es zum Frühstück.
Die Qualität und Vielfalt ist dem Frühstück in Sydney gleichzusetzen.
Hier gibt es alles: Die gesamte Palette Asiens. Von Laksa über Dhals, Currys, Dimsums, Misu & Sushi über alle Leckereien aus der westlichen Welt.
Nur eins vermisse ich in diesem Jahr: Smoothies.
Aber dafür gibt es den perfekten Cappuccino. Und den können die Schweizer gut!
Der Plan für heute bzw. für die nächsten Tage?
Es gibt keinen Plan. Wir besuchen einfach nur die Orte in Singapore, die wir mögen.
Wie praktisch das doch ist, wenn man kostenloses wifi im Zimmer nutzen kann.
Gerade als wir das Zimmer verlassen wollen, appt uns HongLi an und fragt wie wir den Tag verbringen wollen.
Diese Anfrage kommt genau richtig. Denn sie ist gerade in der Nähe und "gives us a ride" nach Vivo City.
Ganz nebenbei erfahren wir, daß die "hazy air" nicht von der Feuchtigkeit in der Luft stammt, sondern durch kontrollierte
Brände in Sumatra. All die Anrainerstaaten leiden Jahr für Jahr unter dieser Luftverschmutzung.
Hm. Wir riechen nichts. Aber frisch wirkt die Luft irgendwie auch nicht!
# Vivo City
Wir mögen Vivo City.
Vivo City ist ein Shopping Center gegenüber von Sentosa Island.
Die Läden haben gerade aufgemacht, doch die Mall ist schon extrem gut besucht.
Dem Treiben zuzusehen macht Spaß. Es ist bunt, doch nicht schrill.
Oben auf der Terrasse befindet sich ein "wading pool", in dem ein paar Kinder planschen.
Hier rasten wir etwas denn es ist nicht nur warm sondern auch drückend feucht.
Nächstes Ziel soll die Orchard Road sein. Wir wollen den alten Pfaden folgen und in Erinnerungen schwelgen.
Singapore hat ein sehr gutes Nahverkehrssystem. Und das nicht nur mit der U Bahn. Sondern auch mit dem Bus.
Wir entscheiden uns für die Fahrt mit dem Bus.
Denn Busfahren hat den entscheidenden Vorteil: Man kann alles sehen und im Doppelstöcker aus der
oberen Etage hat man die beste Aussicht kostenlos.
Doch erst einmal heißt es den Weg zu finden auf die Seite, von wo der Bus startet. Und das ist ganz schön tricky.
Nach einigem hin und her irren erweist sich die Unterführung durch die Metrostation als die Schnellste und Effektivste.
Na hoffentlich merken wir uns das bis zum nächsten Mal. Denn dieses Problem haben wir jedes Mal, wenn wir hier sind.
Ich kann mich noch sehr gut an kamikaze-ähnliche Überquerungen der Telok Blangah Road erinnern
Ich bin zwar kein Autofan aber diese Kutschen fallen selbst mir auf. Die sieht man hier überall und das nicht selten!
An der Station Paterson Lodge steigen wir aus. Von hier kann man den Weg bis zur Orchard nicht mehr verfehlen. Denn von weitem schon sieht man den ION-Tower. Wer da oben wohnt, hat sicher mehrere Millionen SGD hinblättern müssen.
# Orchard Road
Die Orchard Road ist nach wie vor eine wichtige Hauptverkehrsader.
Was wir sofort vermissen, sind die buntbedruckten Busse. Die meisten Busse sind im neutralen Weiß gehalten.
Am Wheelock Place zieht es Rainer zu allererst zum Hilton. Hier haben wir bei unserem ersten Singaporebesuch im Jahr 1989 gewohnt. Und es sieht haargenau so aus wie früher. Jedenfalls die Fassade.
Die Luftfeuchtigkeit, die uns sonst nicht stört, macht uns träge.
Wir schaffen es gerade wieder zurück bis zu einem Straßencafé. Bevor wir uns ins Zentrum der vollkommen quirligen
und ultrabunten City begeben, holen wir erst einmal bei einem Eiskaffee Luft und beobachten das Treiben aus dieser geschützten Position.
Wir sind ja wahrlich keine Neulinge in Asiens Metropolen, doch Singapore erfindet sich für uns immer wieder neu.
Immer wieder ist es bunter. Immer wieder sind die Effekte verrückter.
Einfach unbeschreiblich.
Asiaten konsumieren eben anders.
Die Shoppingtempel Wisma Atria, NGee Ann City und das ION sind in den letzten Jahren zusammengeschmolzen und unterirdisch verbunden.
Man verläßt die eine Area und betritt die nächste, ohne die Grenze zu bemerken.
Es ist ein unbeschreibliches Farbenspiel. Und ich persönlich bin froh, daß hier die Musik dezent ist.
Trotzdem leistet hier das Auge Schwerstarbeit
All die Eindrücke kann man leider nicht einfangen.
Auch wenn ich den Eindruck habe, fotografierend alles konservieren zu können.
Für den Rückweg zum Hotel gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die schnellste Verbindung ist definitiv mit der U Bahn. Doch muß man dazu in Dhoby Ghaut
einen ziemlich langen Umsteigeweg laufen. Und dazu habe ich nach dem Tag so absolut gar keine Lust.
Viel bequemer ist der Weg mit dem Bus.
Die Linien 14e, 162, 167, 171 und 700 fahren bis Raffles City. Also die Auswahl ist recht groß.
Und die Busse kommen hier gefühlt im Sekundentakt.
Am frühen Abend treffen wir im Marché noch Petra ihren Mann und Enkelin, vom Reise-Forum - Vivien und Erhard.
Sie beenden, genau wie wir hier in Singapore ihren Urlaub.
Der Abend ist sehr informativ und amüsant.
So ist das eben immer, wenn sich Reiseverrückte treffen
Als wir dann zum Hotel über den Haupteingang gehen, fällt uns auf, daß die Fassade des Hotels mit bunten Lichtern
angestrahlt wird.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir nicht auf den Balkon gehen sollen.