Hervey Bay
Ausschlafen ist angesagt.
Doch sind wir es gar nicht mehr gewöhnt und sind kurz nach 9am fertig.

Die Einrichtung wirkt eher ein wenig altbacken, aber es ist alles sehr sauber.

Und diese Aussicht haben wir vom Wohnzimmer und unserem Balkon. Leider ist dieser fast den
ganzen Tag im Schatten. Denn wir schauen gen Südosten. Die Temperaturen sind im australischen
Winter somit für ein morgendliches Frühstück viel zu niedrig.
Was soll's. Wir sind ja schon sehr zufrieden, daß die Sonne so gut drauf ist.



Das Apartmenthotel "Mantra" befindet sich genau an der Marina.
# Urangan
Das Wetter ist wieder einmal grandios.
1pm startet unsere Waltour.
Bis dahin aber nutzen wir die Zeit und fahren zum Urangan Pier.
Hier ist die
Pierlänge beeindruckend. Ganze 868 Meter geht es aufs Wasser hinaus.
Der Urangan Pier wurde 1917 fertiggestellt und die Originallänge betrug 1107 Meter.
Dieser diente als Verbindung zwischen Eisenbahn und dem Schiffsverkehr.
Die gesamte Gegend war ein Schwerpunktumschlagplatz für Rohrzucker.
1985 wurde das Pier geschlossen und 239 Meter des Piers sind zerstört worden.
2009 wurde das Pier jedoch wieder eröffnet als Antwort auf andauernde Bürgerproteste gegen das vollständige
Schließen.
Vorn an der Spitze des Piers stehen ein paar Angler und oben auf den Laternenpfosten sitzen große, fette Pelikane und betteln um jedes Stück Abfall.






Die beginnende Ebbe ist hier sehr schön sichtbar. Schon auf dem Rückweg beobachten wir,
wie Sandbänke sich scheinbar nach oben drücken. Immer mehr und immer größer.
Sofort treffen hier Möwen ein und picken Würmer und Krebse raus.
Der Strand ist nun wesentlich breiter und wird von den Badenden sofort in Beschlag genommen.
Ein schönes Naturschauspiel.
# Whale Watching
Kurz vor ein Uhr stehen wir am Pier, an dem der Katamaran der Firma Whalsong starten soll.
Während die anderen Veranstalter schon borden, ist von unserem Boot noch nicht einmal die Silhouette am Horizont zu sehen.
Wir sind so ziemlich verunsichert.

Hier warten nicht nur wir
Mit mehr als einer halben Stunde Verspätung steigen wir auch aufs Boot.
"They stucked in the Whales" wird uns gesagt.
Ja wenn das so ist, dann klingt das doch prima! Offensichtlich sind sehr viele Wale gefunden worden!
Unser Boot tuckert ziemlich langsam. Noch denken wir gutgläubig, daß es wegen der Nähe zur nächstgelegenen
Sandinsel geschieht.
Wir haben keine rechte Vorstellung, wo genau wir uns nach einer knappen Stunde befinden.
Ist das jetzt schon Fraser Island?
Das sieht auf alle Fälle nach einer unbewohnten Insel aus...

Als Rainer Getränke holen geht, erfährt er von einem Crewmitglied, daß es Motorprobleme gibt.
Und noch schlimmer: Das Problem gab es schon auf der Rückfahrt des Morgenausfluges!
Also nix mit "stuck up in the Whales".
Es dauert ganze anderthalb Stunden bis wir die Platypus Bay erreichen und auch die ersten Wale
sehen.
Letztendlich beobachten wir gemeinsam mit anderen Booten die Showeinlagen dreier Jungwale.
Ein Glück, daß es im digitalen Zeitalter keine Rolle mehr spielt, wie oft man den Auslöser abdrückt.
Sonst hätte ich sicher vier oder mehr 36-er Filme belichtet mit einem eher enttäuschenden Ergebnis.
Jeder, der schon mal so eine Tour mitgemacht hat, weiß, wie schwierig es ist, genau in die richtige
Richtung zu schauen, im richtigen Moment zu fotografieren und dann auch noch ein scharfes Bild hinzubekommen
Denn unsere Wale sind ziemlich springfaul.
Ganze vier Mal erleben wir so ein Spektakel. Ansonsten lassen sie uns einfach mal nur den Rücken oder die Flosse sehen.
Während nun andere Veranstalter neue Spots aufsuchen, drehen und stehen wir uns auf einer Stelle.
Gern würden wir größere Wale sehen wollen. Aber offensichtlich ist unser Boot gar nicht mehr in der Lage
noch weiter in der Bay zu fahren.







und tschüssikowski...
Gegen halb fünf geht es im langsamen Tempo wieder zurück.
Als die Sonne untergeht, wird es häßlich kalt.
Dafür taucht das Licht die Umgebung in den Rosa-Lila-Farbtopf.
Wir können gar nicht genug bekommen von den allabendlichen Farbspielen am Himmel.
Doch sind wir immer mehr der Überzeugung, daß die Färbung durch aufsteigenden
Rauch entsteht. Dieser wiederum wird beim Abbrennen der Zuckerrohrfelder erzeugt.
Wie auch immer.
Uns gefällt's.




Erst kurz nach 6.30pm erreichen wir vollkommen durchgefroren den Hervey Bay Harbour.
Als wir ankommen, klatschen viele Passagiere vor Freude, wie toll der Kapitän die Fahrt
trotz Motorproblemen gemeistert hat.
Hm.
Wir finden es im Nachhinein eigentlich etwas unverantwortlich