Die moderate Wanderung führt durch den Urwald. Oben angekommen gibt es den 360° Rundumblick ...
Die moderate Wanderung führt durch den Urwald. Oben angekommen gibt es den 360° Rundumblick ...
Blick aus unserem Fenster zum Sonnenaufgang
Unser vorletzter Tag.
Auf unserer to-do-Liste steht noch immer der Copolia Trail.
Das Wetter könnte nicht perfekter sein und so starten wir gleich nach dem morgendlichen Ritual.
Wieder einmal erweist sich unser Domizil auf der Sans Souci Road als idealer Ausgangspunkt für eine
weitere Attraktion auf Mahé.
Täglich beobachten wir von unserem Zimmer aus, daß Besucher auf der Durchfahrt stehen bleiben, um entweder
den Ausblick von hier oben zu genießen oder den Copolia Trail zu wandern.
Und wir beobachten auch, daß in der Zeit zwischen etwa 8am und 4pm am Startpunkt zwei bis drei Männer in
Polizei- bzw. Nationalparkuniform sitzen.
Von anderen haben wir gehört, daß sie zum Schutz der Besucher hier sind.
Ist uns jetzt nicht ganz klar, wie sie die Wanderer auf diese Weise schützen wollen, aber das wird wohl schon
seine Richtigkeit haben.
Wir fühlen uns hier auf den Seychellen aber nicht unsicher.
Gegen 10.30am sind also auch wir so weit.
Die anfänglichen ersten Meter finde ich ziemlich frustrierend. Denn ich weiß, daß wir auf den Copolia wollen,
der viel höher liegt als unser Ausgangspunkt. Doch der Weg geht erst einmal steil bergab.
Der Weg ist zwar erkennbar ausgetrampelt, doch es liegen allerlei Ästchen und Blätter drauf. Dadurch wirkt es schon sehr wild.
Wir sind weit und breit alleine. Doch habe ich gesehen, daß heute schon andere gestartet sind und wir somit
nicht die ersten auf dem Weg sind.
Trotzdem marschiere ich durch ein Spinnennetz das über meinem Gesicht und meinen Haaren
auf Dehnbarkeit geprüft wird. Die Fäden des Netzes sind viel spürbarer als die, die man von uns zu Hause kennt.
Ich kriege erst einmal einen Schreikrampf und fuchtele rum, denn ich will gar nicht wissen, ob ich jetzt irgendwie
eine Spinne am Körper habe.
Rainer kontrolliert, sieht aber nichts. Puh. Glück gehabt!
Der Weg zieht sich dann wieder ziemlich steil bergauf.
Wir laufen kaum über ebene Wege.
Es gilt einige Male über etwa 1,5-2m lange Bohlen zu laufen, die eine Art Brücke darstellen.
Dann steigt man über in den Granit eingearbeitete Treppen...
Und sehr oft ist der steile Weg befestigt und vor dem Abrutschen durch Querbohlen gesichert. Diese sind mit zwei bis
drei Pflöcken, die fest in die Erde gerammt sind, gestützt.
Warum ich das so genau beschreibe?
Ganz einfach. Ich bin fasziniert über die Kraft der Natur. Denn die oben und unten abgesägten Pflöcke,
die sich bei unseren Temperaturen sehr wahrscheinlich auflösen würden, schlagen hier neue Wurzeln und
bringen wunderschöne kleine Pflänzchen hervor.
Die Aussicht ist einfach großartig!
Man kann praktisch den ganzen nördlichen Osten Mahé's sehen und die vorgelagerten Inseln, die künstlich
Aufgeschütteten und Unbebauten als auch die Bebauten...
Der Ausblick reicht auch bis zum internationalen Flughafen SEZ.
Man sieht Ste Anne Marine National Park und die Insel Cerf.
Und ganz schwach sieht man auch die Silhouette von Praslin und LaDigue.
Wir lassen uns von einem einzelnen Wanderer fotografieren und fragen ihn nach diesen "Pitcher Plants",
die es hier zu Hauf geben soll. Aber er versteht gar kein Englisch. Ok.
Dann machen wir uns eben selbst auf die Suche.
Alle, mit denen wir gesprochen haben, haben von den riesigen Mengen
dieser fleischfressenden Pflanzen gesprochen.
Wir finden aber keine!
Es ist wohl wie beim Pilze suchen. Hat man erst einmal einen entdeckt, findet man auch andere.
Und tatsächlich gibt es hier Unmengen dieser Kannenpflanzen, die immer am Fuße anderes Gebüsch umsäumen.
Wir genießen die Zeit hier oben und entscheiden uns auch noch so lange zu bleiben, bis der Flieger
der Emirates kommt. Damit man einfach das grandiose Gefühl hat, wenn der "riesige Vogel" an uns vorbeifliegt und
landet.
Wir warten und warten. Inzwischen landet nur eine B737-800 der Kenya Airways.Aber keine Spur von Emirates.
Was für ein schöner Anblick auf diese "quer-ausgelegten" Bäume, die so an afrikanische Savannenbilder erinnern. Es sind afrikanische Akazienbäume , die sehr schnell wachsen und innerhalb von 2-3 Jahren bis zu 30m hoch werden.
Blick Richtung Morne Seychellois National Park
Am anderen Ende des Plateaus sehe ich einen in Uniform gekleideten Mann.
Ist das jetzt ein Armeetyp?.
Oder warum steht er die ganze Zeit an der Stelle, an der man das oberste Plateau betritt?
Muß ich jetzt doch Angst haben?
Hm.
Wir geben auf und warten nicht weiter auf den Anflug der A340.
Schade, hat wohl Verspätung.
An der Leiter angekommen, sprechen wir den bewaffneten Typen an und er erzählt uns, daß er zu unserem
Schutz hier ist. Wir wären die einzigen Wanderer, die noch nicht zurückgekommen sind. Alle anderen haben den Trail
wieder verlassen. Er erzählt uns auch, daß es vor 8 Jahren hier einen Überfall auf Touristen gab und seitdem
gibt es diesen "Aufpasserposten".
Für den Rückweg brauchen wir eine dreiviertel Stunde.
Jetzt bleiben wir auch nicht ständig stehen, um etwas zu fotografieren. Jedoch ist der Abstieg aus unserer Sicht
anstrengender für unsere lädierten, alten Knie.
Bei dem Anblick der Copolia Lodge sind wir froh, die Wanderung geschafft zu haben.
Den restlichen Tag verbringen wir mit Poolen, Faulenzen und Mittagsschlaf.
Das Dinner gibt es wieder in der Lodge.
Heute Abend kommen wir auch mit den zwei jungen Österreicherinnen in's Gespräch. Sie sind sehr nett und
das steife Flair wird durch unser Gegacker beim Dinner etwas gelockert.
Auch danach sitzen wir noch lange in der "Loungeabteilung" und tauschen allerlei Reiseerfahrungen aus.
Lage:
- Traumhaft eingebettet im Grün des Dschungels
- Sans Soucis Road
- Direkt gegenüber startet der Copolia Trail
Zimmer:
- Einrichtung sehr klar strukturiert
- Je nach Kategorie Blick auf die Inseln der Ostküste
- Frühstück inkludiert
Sonstiges:
- Kleiner aber feiner Pool
- WLan nur in der Hauptetage