Die endemische Palme mit der berühmtesten Frucht, die Coco de Mer, ist hier zu Hause ...
Die endemische Palme mit der berühmtesten Frucht, die Coco de Mer, ist hier zu Hause ...
Wo die Natur üppig wuchert. Ein Kurzbesuch im Landesinneren lohnt sich wirklich ...
Endlich sind wir "beweglich" denn für den heutigen Tag haben wir ja den Flitzer von Randy.
Aber bevor es los geht, kommen wieder einmal die notwendigen Schichten Sonnenschutzcreme und
Mückenschutzmittel auf unsere Körper.
Ist überhaupt nicht mein Ding. Aber was sein muß, muß sein!
Zuerst fahren wir den Weg entlang der Küste.
Fahren kann man das nicht wirklich nennen. Ständig sehe ich eine andere Location, die ich fotografieren
muß. Jeder große Stein am Wasser fasziniert mich.
Und so machen wir auf der Strecke zwischen Anse Takamaka und Anse Citron mehrere Aufnahmen.
Dabei kann ich die genauen "Anses" nicht bezeichnen. Diese sind weder bezeichnet noch scharf voneinander getrennt.
Aber egal. Wir befinden uns an der südwestlichen Küste Praslins.
Das Wetter ist heute hervorragend und die Farben des Meeres bieten alle möglichen Farben auf einmal an:
vom dunkelsten Blau bis zum hellsten Türkis.
Und ganz hinten am Horizont kann man sogar die Inseln Cousin und Cousine erkennen.
Letztere Aufnahme macht dem Namen Anse Takamaka alle Ehre. Ein toller Takamakabaum ragt
über den Strand.
Doch da fällt mir gerade ein, ich dachte eigentlich hier werde ich Aufnahmen von einer einzelnen, in's Meer
ragenden Palme machen können. Aber derartige einzelne Palmen habe ich in den letzten Tagen noch nicht gesehen.
Wie auch immer. Das hier ist auch schön.
Die Straßen hier sind nicht nur klein, eng und kurvig sondern auch ohne jegliche Leitplanken. Das obwohl es hier gleich neben der Straße durchaus mal 4-8m steil bergab geht.
Am Vallée de Mai angekommen, entscheiden wir uns für einen Guide. Für 30€ führt uns Micheal
durch einen Teil des Parks. Er spricht ein hervorragendes und deutliches Englisch, beherrscht auch viele
Begriffe in Deutsch, da er selbst längere Zeit in der Schweiz gelebt hat.
Michael überhäuft uns mit unendlich vielen Informationen. Das macht wahrlich Freude.
Er erzählt uns auch über die Entstehung der Inseln, über Fauna und Flora, über die Sprache u.v.a.m.
Auch lernen wir, daß die Seychellois die Bezeichnung "de Flughunde" kennen.
Vallée de Mai
liegt im Inneren der Insel und war bis vor 40 Jahren völlig unberührt. Der Nationalpark gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Seychellen.
Seit 1983 gehört es zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Hier ist die endemische Seychellenpalme zu Hause mit der wohl berühmtesten Frucht, der
Coco de Mer.
Das Geschlecht einer Palme kann erst frühestens nach 12 Jahren bestimmt werden. Dabei werden die weiblichen Palmen bis
zu etwa 15m hoch, die männlichen bis zu 28m hoch.
Man vermutet, daß die langsam wachsende Palme bis zu 200 Jahren alt werden kann.
Eine einzelne Frucht, die Coco de Mer wiegt dabei etwa 25kg. Die Reifung der Frucht dauert
bis zu sieben Jahre.
Schon am Eingang kann man sehen, wie gigantisch die Palmen hier sind.
Und gleich hinter dem Eingang sind die berühmtesten Früchte der Seychellen die monströsen Coco de Mer zum Anfassen und Anheben
ausgestellt.
Natürlich muß man dann dieses ganz typische Foto haben:
die Frau hält die männliche Frucht und der Mann die weibliche Frucht
TIPP: wer sich nicht ständig über unscharfe Fotos ärgern will, der sollte unbedingt ein Stativ mitnehmen. Denn es ist kaum vorstellbar. Aber selbst bei Mittagssonne ist es auf den Wegen ziemlich dunkel. Denn die Blätter der Seychellenpalme sind riesig.
Die Tour dauert neunzig Minuten und wir bereuen überhaupt nicht, diese zusätzlichen Informationen
in Anspruch genommen zu haben.
Im Gegenteil: ich würde es jedem nur empfehlen. Ohne einen Guide geht man sonst durch den Park und
sieht nur Palme neben Palme. Sonst nix.
Nachdem wir also Michael verabschiedet haben, gehen wir noch einmal in den Park und zwar mit Stativ.
Wir sind fast ganz alleine hier und wenn ein Windstoß im Tal die riesigen Blätter in Bewegung setzt, dann
wird es mir etwas mulmig. Ein einzelnes Palmenblatt hat doch die Größe eine Doppelbettdecke.
Dabei sind die Teile so fest und starr, daß die Geräusche bei jeder Bewegung klingen, als wenn man Dachpappen gegeneinander
verschiebt.
Der Anblick dieser massiven Ansammlung von Palmen und des saftigen und dichten Grüns und der dazwischenliegenden
Masse an abgefallenen und abgestorbenen Riesenblättern versetzt einen für die Zeit des Aufenthalts in die Urzeit zurück.
Hier wird die Natur sich selbst überlassen und ich bin happy so ein unberührtes Stück sehen zu dürfen.
Was für ein Erlebnis: Ein Spaziergang in einer Welt, in der man sich als Mensch ganz klein vorkommt!
Im Café des Restaurants trinken wir noch eine "Citronelli-Limanade". Diese hat uns Michael empfohlen.
Sie ist genau das Richtige nach einer solchen Wanderung durch den feuchtwarmen Urwald.
Anschließend düsen wir in's nahegelegene Örtchen Baie Ste. Anne zum Rent-a-car-Shop.
Hier haben wir gestern mal angefragt und man hat uns den gleichen Flitzer nicht nur für 40€ angeboten, sondern
wir können auch mit Kreditkarte bezahlen. Wir vereinbaren den Vertrag per Zuruf, denn die Dame von gestern ist nicht da, nur ihr Vater.
Wir sind ganz zuversichtlich, daß das hier alles seinen Gang gehen wird.
Das Wetter ist heute postkartenreif und so nehmen wir uns Zeit für ein paar Aufnahmen und eine Ministippvisite
auf der angrenzenden Halbinsel. Doch wird hier gebaut und so gibt es ab der Verbindungsbrücke nichts zu entdecken.
Die Farbe des Wassers hier im Kanal ist traumhaft schön.
Die Insel ist nicht groß und so jetten wir mal wieder genau in die andere Richtung, um im Lemuria Resort den Zugang zum Anse Georgette für morgen zu reservieren.
Ganz in der Nähe ist noch eine schlecht gepflegte Straße die in's Landesinnere führt. Mit unserem kleinen Flitzer trauen wir uns und fahren soweit es nur geht. Hier wohnen keine Touristen sondern nur Einheimische. Es ist schon beeindruckend, wie wild und ungezügelt die Natur sich alles nimmt, was sie bekommt. Wo die Pflanzen nicht gezügelt werden, überwuchern sie üppig alles was nicht genutzt wird. Alte Ruinen, Großmüll etc. Das Ende dieser Fahrt ist die Busstation Mt. Plaisir. Und eins ist mir auch klar. Mit dem Bus möchte ich hier nicht fahren!
An der Bushaltestelle steht ein Seychellois, der uns irgendeine Leistung anbieten will. Später erfahren wir auch
was genau: er will uns einen Weg zum Anse Georgette außerhalb der Resortanlage anbieten.
Nun gut. Wir nehmen morgen den gepflegten Weg.
Auf dem Rückweg zum Hotel erscheint das Meer im nachmittäglichen Licht.
Wie schön und tiefblau nun das Meer aussieht.
Ach langsam freunde ich mich doch mit den Seychellen an.
Es ist schon später Nachmittag und wir haben noch nichts gegessen.
Also geht es wieder zu unserem Hotel. Hier ruhen wir uns in diesen riesigen Rundlounges erst einmal von den "Strapazen" aus,
lassen uns zum Lunch Sandwiches mit freilaufendem Huhn liefern, trinken noch den Cocktail des Tages und
flitzen wieder in den Norden der Insel zum Sunset am Anze Lazio.
Rainer läßt es sich nicht nehmen, noch schnell in's Wasser zu flitzen. Aber bei meiner ständigen Angst vor Haien,
wird nach kurzer Zeit das Rauskommen "befohlen"...
Knapp südlich vom Äquator gibt es kaum eine Dämmerung und die Sonne "plumpst" praktisch in's Wasser und nur
wenige Minuten später ist es stockdunkel.
Ich versuche noch schnell ein paar Aufnahmen zu machen.
Was war das wieder für ein toller Tag.