Klein aber fein - ein Mini-Canyon voller buntgestreifter Hoodoos und anderer Steingestalten ...
Klein aber fein - ein Mini-Canyon voller buntgestreifter Hoodoos und anderer Steingestalten ...
Gegen Sechs werden wir wach.
Rainer hat heute Geburtstag. Wir killen eine Flasche Cremant, den ich schon aus Deutschland mitgebracht habe
und der über Nacht ganz heimlich auf Trinktemperatur abkühlen konnte.
Die Überraschung ist gelungen und wir haben echt unsere Freude!
Beim Frühstück, das bei der Buchung inklusive war, gehören wir zu den Ersten.
Die Auswahl kann man als gut bezeichnen.
Es gibt die üblichen Würstchen, Speck, Ei, allerlei Zubehör für Körner-Liebhaber und eine
gute Auswahl an frischem und leckerem Obst.
Der Kaffee schmeckt irgendwie bitter. Aber das schmälert den Gesamteindruck für das erste amerikanische
Frühstück in diesem Jahr nicht wirklich.
Pünktlich 9.15 Uhr verlassen wir bei frischen 24°C den Parkplatz.
Unser erstes Ziel:
der Paint Mines Interpretive Park.
Der befindet sich etwa 56 Kilometer (35 Meilen) nordöstlich von Colorado Springs, im
östlichen El Paso County.
Ungefähr halb Zehn stehen wir am Eingangsschild.
Wie zu erwarten war, sind wir nicht die ersten vor Ort. Doch dass diese Attraktion so
gut besucht ist, das hätte ich auch nicht erwartet.
Allein der Anblick vom Parkplatz ist überwältigend.
Bekanntlich ist die Mittagszeit nicht
die beste Fotozeit. Das gilt allerdings nicht für dieses Gebiet.
Die Farben sind klar und leuchtend. Es benötigt keiner "künstlichen" Nachbearbeitung der Fotos.
Also #nofilterneeded
Wir sind begeistert.
Das Gebiet ist eine geologisch fragile Landschaft
mit Labyrinth artigen Gängen aber auch mit vielen Freiflächen und Lookouts für den besseren Überblick.
Voll mit wunderschön buntgestreiften Monolithen und Unmengen an Fotomotiven.
Der Park umfasst eine Fläche von etwa 7.5 Quadratkilometer.
Ausgewiesene Wege führen in verschiedene Teile mit immer neuen und faszinierenden
Steinformationen.
Detailliertere Infos über den Calhan Paint Mines Interpretive Park und vor allem noch mehr Fotos gibt es in einem gesonderten Artikel.
Wir wandern zusammen los und es dauert nicht lange da ist praktisch jeder auf
seiner Erkundungstour.
Anfangs ist man über die schiere Größe der Hoodos - darf man sie überhaupt als Hoodos bezeichnen?
Dazwischen wandernd kommt man sich wie in einer überdimensionalen Welt vor.
Kleine Höhlen, runde und metergroße Steine scheinen den Weg zu versperren.
Erreicht man ein Plateau, dann hat man wieder die volle Übersicht.
Das Gelände ist übersichtlich. Es sind zwar einige andere Besucher hier, denn es ist Sonntag, aber wir
finden auch Teile, an denen wir ganz alleine sind.
Einfach klasse!
Die Wolken-Armada, die einen guten Kontrast zu den bunten Steinen bildet, wird immer
dunkler und fast schon bedrohlich. Teilweise wird ganzen Teilen des Parks das Licht abgeschaltet.
Aber noch regnet es nicht. Noch nicht. Der Regen ist ja laut Wetter App auch erst für heute
Abend avisiert.
Gut, dass wir doch recht früh hier waren.
Nach anderthalb Stunden verlassen wir total begeistert den Ort.
Für die erste Sehenswürdigkeit unseres Urlaubs, war dies hier schon mal ein toller Einstieg und
der volle Erfolg.
Genug gesehen. Genug fotografiert!
Leider scheint sich das Wetter nicht an die Vorhersage zu halten.
Der Himmel wird immer dunkler und auf dem Weg zur nächsten Attraktion beginnt es sogar ganz leicht
zu nieseln.
Hm. Und nun?
Wir lassen uns nicht irritieren und fahren ganze 50 Meilen wieder gen Westen.
Am Abzweig zur Fountain Avenue CO-94 W verlassen wir die vielbefahrene oder besser
gesagt die fast verstopfte US-24 W.
Diese führt ohne Umwege zum Pikes Peak Highway.
Alles ist sehr gut ausgeschildert.
Der Highway ist eine Toll Road und die Benutzung kostet 15,-USD pro Person (Stand Juli 2018)
Umfangreichere Infos zum Pikes Peak Highway, und
einer der ältesten Rennstrecken der Welt, gibt es in einem gesonderten Artikel.
Kurz nachdem wir den Eingangsbeitrag gezahlt haben, fängt es an zu regnen.
Nein es ist kein Regen wie man es gewöhnt ist. Es schüttet so extrem, dass
blitzartig, in der Rinne neben der befestigten Straße, ein immer breiterer Strom entsteht.
Die Aussicht auf das Umland ist gleich Null.
Was wir sehen sind beeindruckende und furchteinflößende Wolkenformationen. Aus denen erst
ein Grummeln, dann aber auch Blitze zu sehen sind.
Am Infocenter -auf der Hälfte der Strecke- bleiben wir stehen.
Die Straße ist ab hier vor wenigen Minuten vor uns abgesperrt worden. Da oben soll es schneien oder hageln.
Ich - aber auch nur ich - fühle mich abgezockt.
Wieso kassiert man uns ab, wenn man genau weiß, was da oben abgeht?
Also gehen wir in das Infocenter und werden ein wenig Geld los.
Die Jungs kaufen sich jeder ein Basecap.
Wieder am Parkplatz hört unser Sohn ganz zufällig ein Gespräch am Walkie Talkie eines Rangers.
Es gibt ein Zeitfenster, in dem die Straße geöffnet wird.
Glück gehabt.
Wir reihen uns ganz schnell ein und gehören zu den wenigen, die weiterfahren dürfen.
Und tatsächlich hat ab und zu auch die Wolkenmasse ein Fenster offen.
Oben angekommen befinden wir uns auf einer Höhe von 14.115 Fuß das sind 4.302,35 Meter.
Die Aussicht ist besser als gedacht.
Ein Rundumblick bis ins Tal ist bei diesem Wetter nicht drin. Aber es ist besser als gar nix zu sehen!
Selbstverständlich gibt es auch ein "have-been-here"-Foto.
Auf dem Weg nach unten ziehen die Wolken wieder die allerletzten "Fenster" zu.
Glück gehabt. Einerseits, dass wir nun doch nach oben durften. Und andererseits konnten wir
die ein oder andere Aussicht und den Blick auf die Serpentinen mitnehmen.
Der viel zu kurze Aufenthalt auf dem Pikes Peak wirft etwas unsere Planung um.
Für 18.30Uhr habe ich in einem Steak-Restaurant einen Tisch reserviert. Doch bis dahin sind es noch
knapp drei Stunden. Also was tun?
Für den Garden of the Gods ist das Wetter auch gar nicht geeignet. Es regnet immer noch.
Irgendwie finden wir auch kein nettes Café, in dem man es sich gemütlich machen kann.
Auf dem Weg Richtung Hotel kehren wir in die Colorado Mountain Brewery ein.
Die Brauerei ist gut besucht. Doch einen Cappuccino gibt es hier nicht.
Klar. Ist ja auch eine Brauerei. Dabei müsste ich dringend meinen Koffeinhaushalt auffüllen.
Wir bestellen ein handgezapftes Bier, Rainer isst noch eine Kleinigkeit und anschließend
geht es zurück zum Hotel.
Ein wenig drückt der Jetlag!
Das Famous Steakhouse gehört
zu den Restaurants der gehobenen Klasse. Es befindet sich in der Altstadt von Colorado Springs.
Das Ambiente hier ist ganz besonders. Doch trotz der gehobenen Preise gibt es keine Tischdecken.
Es ist extrem gut besucht und die Raumakustiker haben etwas falsch gemacht.
Denn entspanntes Unterhalten ist nicht drin.
Wir bestellen Carpaccio und anschließend Steaks für jeden. Die Männer bestellen sich
je eine Ofenkartoffel und ich nehme "creamed spinach".
Optisch ist das servierte Steak, das von einer Art Suppe umgeben ist, nicht der Brüller.
Aber der Geschmack ist einzigartig und die Konsistenz des Fleischstückes schafft es
in die Liga der Besten. Zart wie Butter.
Selten hatten wir so etwas Außergewöhnliches auf dem Teller.
Die Rechnung?... die übernimmt unser Sohn. Praktisch als Geburtstagsgeschenk. Inklusive Trinkgeld zahlt er 260USD.
Kurz vor 9pm ist dann auch für uns der Tag zu Ende.
Trotz des Wetters ein gelungener Tag!
Gefahrene Strecke: 155.3 km
Lage:
- Etwa 7 Meilen nördlich von Old Colorado City
- Gute Verkehrsanbindung
Zimmer:
- Vollausgestattete Küche
- Geräumiges Wohnzimmer
- Vorraum vor Bad mit vielen Ablagemöglichkeiten
- Gut geeignet für drei Erwachsene
Sonstiges:
- Sehr gutes und stabiles kostenloses WiFi
- Gutes Frühstück mit frischem Obst inklusive
- Genügend freie Parkplätze vorhanden
- Zimmer in westliche Richtung direkt an der Bahntrasse
Paint Mines Interpretive Park
Offizielle Website des Parks
Calhan Paint Mines
Mehr Infos zu den Calhan Paint Mines
Pikes Peak Highway
Mehr Infos zum Pikes Peak Highway