Immer anders als geplant
Wir verlassen heute Page, denn heute wollen wir zum Toroweap Point fahren und im Auto übernachten,
um den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang genießen zu können.
Doch bevor wir Page verlassen, kaufen wir im Wal-Mart Kopfkissen, eine Matratze, die genau die Abmaße unserer
"Ladefläche" im Auto hat, und genügend Wasser ein.
Dann geht’s zum Safeway, wo wir uns etwas zu Essen kaufen.
Wir nehmen die Straße am Lake Powell und "verabschieden" uns.
Und wir besuchen noch einmal die Stelle vor dem "Lake Powell Resort",
wo wir schon mal Mitte der 90er Jahre mit unseren Kindern gewohnt haben.
Damals war der Wasserstand des Lake Powell so hoch, daß das Wasser hier vorn,
wo der rote Kiesel endet, begann. Die Spitzen der Bäume schauten weit draußen
aus dem Wasser.
So weit sind wir damals gar nicht rausgeschwommen.
Kaum daß wir Page verlassen haben, sehen wir am Horizont immer dunklere Wolken bzw. Unwetterfronten mit Gewitterclustern. Na klasse!
Am Ortseingang in Kanab (aus Page kommend) gibt es rechterhand ein BLM.
Wir treffen hier auf eine kompetente Angestellte, die wir nach dem Zustand des
Weges zum Toroweap fragen.
Hm. Sie schaut sich den Wetterradar an und traut sich
nicht uns diesen Weg zu empfehlen, denn unterwegs gibt es "heavy rains and thunderstorms".
"Der Weg wird wohl so zur Schmierseifenpartie."
Wir wägen ab. Sehr lange. Entscheiden uns schweren Herzens gegen
die Fahrt dorthin.
Und was machen wir jetzt?
Wir brauchen ein Ersatzprogramm, denn wir haben für heute Abend kein Hotel reserviert.
Wir fragen sie nach Übernachtungsmöglichkeiten im Little Finnland. Gut.
Das kennt sie nicht. Ich zeige ihr in meinem „Photographing SW“ das Ziel.
Sie freut sich, etwas Neues gelernt zu haben.
Sie meint, wir sollen in Mesquite im Visitorcenter noch einmal fragen.
Wir fahren also weiter und spätestens in St. George sind wir frustriert,
wieder in der Zivilisation zu sein.
Breite und volle Highways und keine Spur von roten Steinen.
Das Visitor Center in Mesquite ist geschlossen.
Wir schauen uns einen Campingplatz am Virgin Wash an.
Sehr einfach und staubtrocken und es ist schön heiß hier.
Rainer will aber partout sein „Outdoorerlebnis“.
Mittlerweile steigen die Temperaturen bis auf 97°F.
Wir streichen Little Finnland aus dem Programm und überlegen am Lake Mead auf einem Campingplatz
zu übernachten.
Also verlassen wir die Interstate 15 und fahren auf den Moapa Valley Boulevard (SR169),
der später zur Northshore Rd. wird.
Rechterhand liegt das Valley of Fire. Die tiefstehende Sonne malt die Canyons und Steine in
dunkles Rot. Die Straße würden wir sonst nie fahren. Manchmal entdeckt man in einem Notfall
noch etwas Wunderschönes.
Wir finden den Campingplatz bei Overton mit Blick auf den Lake Mead.
Und tatsächlich sind hier von ca. 30 Plätzen ganze zwei belegt.
Wir haben also die volle Auswahl.
Wir machen die Tür auf und: boah!!!
Hier können wir nicht bleiben, es ist viel zu heiß!
Es sind mittlerweile 104°F und das nach 6pm.
Sauna genießen wir lieber wieder in Deutschland.
Was nun?
Wir sind total gespannt, voller Erwartung was der Tag noch so bringt.
Eigentlich suchen wir nach einem kleinen Landhotel bevor wir morgen drei Tage Urlaub vom Urlaub machen.
Aber hier gibt es einfach nichts derartiges.
Letztendlich sind wir nahe Henderson und fahren bis zum dem Hotel, das wir eigentlich
erst ab morgen reserviert haben.
Wir nehmen ein Zimmer mit Blick auf die unendliche und graue Wüste.
Aber es
ist eh schon dunkel.Wen interessiert's also.
Das Zimmer im M Resort&Spa
in Henderson ist riesengroß und superstylish.
Naja, ist ein "kleiner Trost" zur Übernachtung im Auto.
Gegessen wird natürlich "auf'm Zimmer" und zwar das, was wir heute am Torweap essen wollten.
Badezimmer mit Fenster sind in den neueren Hotels offensichtlich nix Besonderes mehr.
Toroweap muß nun noch ein Jahr warten!
Gefahrene Strecke: 338mi = 544km