Abseits der bekannten Pfade

Manchmal frage ich mich, wie oft man wohl nach Moab kommen muss, um alles gesehen zu haben. Wenn ich all unsere Moab-Aufenthalte zusammenrechne, dann waren wir schon drei Wochen hier.
Dennoch reisen wir Jahr für Jahr mit einer nie enden wollenden to-do-Liste ab.

So stand auch im letzten Jahr der Crocodile Rock auf dem Plan. Aber eine abgesoffene Brücke kurz vor dem Ziel und der sogenannte „Summermonsun“, von dem wir vorher noch nie gehört haben, ließ uns scheitern.

Dieses Jahr ist das Wetter in Moab wie wir es kennen: staubtrocken und Sonne pur.

Der Crocodile Rock und der Five-Hole-Arch liegen ca. 30 km Luftlinie von Moab entfernt. Aber eben nur Luftlinie.
Wir starten kurz nach 8 Uhr gen Norden. Nach Green River.
Die GPS-Daten sind noch vom letzten Jahr in der GPS-App eingespeist und warten auf die Ausführung.

Im Ort Green River geht es erst auf die CR 1010 und dann weitere 37,5 Meilen auf der CR 1026 und vom Abzweig zum Parkplatz sind es wiederum etwa 4,8 Meilen.
Auf der gesamten Strecke sind wir ganz allein. Kein anderes Auto überholt uns oder begegnet uns.

Hier erkennen wir die Stelle, an der im letzten Jahr noch ein See war.

5. Juli 2011:

30. Juni 2012: nur noch Salzkruste

Es ist immer noch relativ früh am Morgen. Die Luft ist klar und die Sonne färbt die Steine in tiefstes Rot.

Diese Brücke war im letzten Jahr total überflutet und damit auch unsere Endstation. Offensichtlich hat es längere Zeit nicht geregnet und somit gibt es hier kein Problem mit der Überquerung.

Die weitere Fahrt ist holprig - für "Rote-Steine-Fans" eine Augenweide.

Nach ungefähr 2,5 Stunden, teilweise sehr holpriger Fahrt, sind wir auf dem Parkplatz angekommen und unser Auto zeigt deutlich, welche Art Straße wir gefahren sind:

Hier beginnt nun unser Marsch.
Jetzt gilt es nur noch den schönen Stein zu finden, der wie ein Krokodil aussieht.
Es läuft sich super, denn man wandert auf glattem Stein, der sehr griffig ist.
Einziges Manko: es ist fast schon wieder Mittagszeit mit Temperaturen um die 105°F!
Nun. So lange man auf der oberen Kante läuft, weht ein laues Lüftchen.

# Crocodile Rock

Trotz GPS-Daten brauchen wir eine Weile, um den Crocodile Rock zu finden.
Als wir ihn endlich entdecken, ist uns alles klar:
der Stein ist nicht viel größer als ein Krokodil in Natura. Er ist so ungefähr sechs Meter lang. Ok.
Gut sieht der trotzdem aus.

ein seltsamer Stein

# Five Hole Arch

Um unser nächstes Ziel zu finden, den Five-Hole-Arch, testen wir verschiedene Wege aus. Sehen kann man den Arch aus der Ferne oder auch von der Rim-Kante nicht.
Aber laut den GPS-Daten muss dieser ganz in der Nähe sein. Wir suchen immer wieder nach Möglichkeiten, um einen Abstieg zu finden ohne dabei ganz in die tiefe Schlucht zu fallen.Es ist einfach zum Verzweifeln!
Abgesehen davon, ist der Blick Richtung Green River fantastisch. Selbst wenn wir den Stein nicht finden sollten, hätte sich diese Tour trotzdem gelohnt.
Ich bin begeistert!

Irgendwann steht Rainer verzweifelt genau auf dem anvisierten GPS-Punkt. Der Arch ist dennoch nicht zu sehen. Damit ist klar: der Arch scheint genau unter uns zu sein.
Wir stehen genau auf dem Bogen des Arches, und somit zu hoch. Nun gilt es den Weg zu finden um vor dem Bogen zu stehen.

Nach einer weiteren halben Stunde stehen wir endlich vor dem Arch.

Der Five-Hole-Arch ist gigantisch und gleicht im Aussehen so in etwa dem Double Arch im Rattlesnake Canyon/CO.
Schön ausgeformt durch Wind und Sand.
Von hier oben hat man auch noch einen wunderbaren Blick auf die Schlucht mit dem Green River.
Hier zu sitzen und den Blick ins Tal zu genießen: unbezahlbar!

Daneben ist noch ein Arch Könnte der Access-Arch sein.
Ich habe von seiner Existenz nur etwas gelesen, hatte aber keine GPS-Daten.
Ist ja auch egal.

Wir kühlen uns im Schatten des Bogens ab und treten den Rückweg an.

Ja auf dem Rückweg sehen wir auch die Steinmännchen, die einem den Weg weisen.
Aber sie sind nicht durchgehend bis zum Parkplatz aufgestellt.
Wer also Glück hat diese Steinchen schon auf den Hinweg zu finden, kann wesentlich schneller zum Ziel finden.

Zehn kleine Wasserflaschen später und nach ungefähr einer Dreiviertelstunde, sind wir froh, wieder am Parkplatz zu sein.
Für den gesamten Hinweg, inklusive Sucherei auf dem Hinweg, haben wir übrigens 1,5 Sunden gebraucht.

  # Crocodile Rock & Five Hole Arch

Date: Distance: Elapsed Time: Avg Speed: Max Speed: Avg Pace: Min Altitude: Max Altitude: Start Location Latitude: Longitude: End Location Latitude: Longitude:

30.06.2012 2.83km 1:22:48 2,09/h 11.10km/h 29'20" per km 1513m 1574m 38º34'35" N 110º05'23" W 38º35'10" N 110º04'35" W

Fazit: leicht zu erwandernde und wunderbare Attraktion nur eben nicht bei über 40°C!

Um wieder nach Moab zu kommen, nehmen wir eine andere Strecke.
Vom Abzweig an der CR 1026 angekommen (38°33'37''N - 110°09'17''W) biegen wir nach links und entscheiden uns für die südliche Route der unbefestigten Straße.
Diese ist etwas kürzer und besser zu fahren.
Kurz bevor wir die UT24 erreichen gibt es auf der rechten Seite noch dieses Schmankerl:

Am Abend geht's zu „Zax“.
Das Restaurant ist ungewöhnlich leer. Wie ganz Moab.
Die BBQ-Ribs sind lecker. Wären sie auch noch warm serviert worden, wären sie perfekt!

Gefahrene Strecke: 225 mi = 362 km