Von Quy Nhơn nach Hội An
Von Quy Nhon bis Hội An soll die Fahrt mit dem Taxi vier bis viereinhalb Stunden dauern. Die nette Rezi im Maia Resort hat einen lokalen Fahrdienst bestellt. Der Preis ist sogar deutlich unter dem von Bookaway, der Plattform, bei der ich die anderen Transportdienste gebucht habe. Ganz klar für welchen wir uns entscheiden.
Der Abschied fällt schwer. Auch mit dem Wissen, dass die kommenden vier Tage ganz besonders werden.
Wie gewohnt winkt die Besatzung der Rezeption. Und ja. Hier möchte ich gern nochmals herkommen.

Jeder unserer Fahrer hatte bisher seine Eigenheiten.

So auch der Heutige: Er fährt konstant zwischen 40 und 50 km/h. Am liebsten würde ich sagen: "Hey, rück mal rüber. Ich fahre jetzt."
Aber Frauen am Steuer sind in Vietnam eher unüblich – vermutlich auch, weil nur etwa neun Prozent der Bevölkerung überhaupt ein Auto besitzen.
Vietnam ist und bleibt ein Moped-Land. Dass man damit wirklich alles transportieren kann, sehen wir tagtäglich aufs Neue.
Nun. Am Ende brauchen wir für 254 Kilometer stolze sechs Stunden 🙈 – und das, ohne dass unser Fahrer ein einziges Mal auf Google Maps schaut.
Anfangs glauben wir noch, er kenne die Strecke aus dem Effeff. Doch als wir fröhlich an unserer Unterkunft vorbeifahren, bleibt uns nichts
anderes übrig, als selbst die Navigation zu übernehmen.
Ein echtes Highlight dieser Etappe ist das Wiedersehen mit Rainers Bruder Stefan und seiner Frau Cordula. Wie wir sind auch sie seit Anfang März in Vietnam unterwegs – allerdings von Norden nach Süden. In Hội An kreuzen sich nun unsere Wege. Gerade als wir dem Fahrer noch gestikulierend den richtigen Weg zu erklären versuchen, kommen uns Stefan und Cordula auf dem Fahrrad entgegen. Sie drehen sofort um – und gemeinsam geht es weiter zur Unterkunft: dem AnVilla Boutique Resort.
An Villa heißt unsere Bleibe für die nächsten vier Nächte. Es liegt etwas außerhalb der Stadt auf halbem Weg zum Strand am Meer. Das Konglomerat aus kleinen, charmanten Häusern, umgeben von üppigem Grün. Alles wirkt verwinkelt, liebevoll gestaltet und herrlich fotogen – fast wie ein verwunschener Garten, in dem jedes Detail stimmt.

Der Zugang zum Mini-Resort ist gut versteckt – fast ein kleiner Geheimtipp. Im Innenhof liegen das Frühstücksrestaurant und ein wirklich
schöner Pool, eingebettet in viel Grün. Ich muss zugeben: So etwas hätte ich hier nicht erwartet. Es fühlt sich an wie eine eigene kleine Welt.
Der Empfang ist, wie so oft in Vietnam, herzlich und aufmerksam – mit all den liebevollen Feinheiten, die wir hier so schätzen gelernt haben.



Unsere 'Suite mit Poolblick' im Erdgeschoss ist selbst bei viel Sonne eher eine Dunkelkammer – das ist nicht ganz nach unserem Geschmack. Dafür ist alles sehr liebevoll eingerichtet. Es gibt eine kleine Küche und einen hübschen Sitzplatz, der direkt vom Zimmer aus zugänglich ist. Auch das Bad überzeugt. Es ist nicht unbedingt groß. Wichtig für uns sind aber genügend Ablagen. Und die gibt es.
"Und was ist mit Mücken?"
Ein Gestänge für ein Netz ist vorhanden. Auch das dazugehörige Netz. Aber wegen der Klimaanlage direkt über'n Kopf entscheiden wir uns dagegen.


Am ersten Nachmittag geht’s gemeinsam in die Altstadt von Hội An.
Mit Grab lassen wir uns in der Nähe absetzen und schlendern den Rest des Weges zu Fuß.
Hội An
Hội An liegt an der zentralen Küste Vietnams, unweit von Đà Nẵng, und wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Altstadt beeindruckt mit einer außergewöhnlich gut erhaltenen Architektur, die vietnamesische, chinesische, japanische und französische
Einflüsse vereint – ein Erbe aus der Zeit, als Hội An zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert ein bedeutender Handelshafen Südostasiens war.
Während des Zweiten Weltkriegs spielte Hội An keine zentrale militärische Rolle, war jedoch indirekt vom Kriegsgeschehen betroffen.
In den frühen 1940er Jahren war Vietnam Teil von Französisch-Indochina, das ab 1940 unter Kontrolle des Vichy-Regimes stand und von Japan
militärisch besetzt wurde. Die japanischen Truppen nutzten Teile Vietnams als strategischen Stützpunkt – auch in der Region um Hội An.
Zwar blieb die Stadt selbst weitgehend von Bombardierungen verschont, dennoch litt die Bevölkerung unter
Repressionen, Zwangsarbeit und Lebensmittelknappheit.
Die weitgehende Verschonung vor großflächiger Zerstörung ist einer der Gründe, warum Hội Ans Altstadt heute noch so gut erhalten ist.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die überdachte Japanische Brücke aus dem 16. Jahrhundert.
Die Altstadt ist weitgehend autofrei, bekannt für ihre farbenfrohen Laternen, kunsthandwerkliche Traditionen und zahlreiche Maßschneidereien.
Am ersten Nachmittag geht’s gemeinsam in die Altstadt von Hội An.
Mit dem Grab lassen wir uns am Rand der Altstadt absetzen und schlendern den Rest des Weges zu Fuß.
Zuerst geht es aber in eine Schneiderei, in der sich die beiden bereits am Vortag Stoffe ausgesucht haben, um sich verschiedene Kleidungsstücke
maßschneidern zu lassen. Heute steht die erste Anprobe an. Das Personal ist ausgesprochen freundlich. Was ich jedoch zu sehen bekomme,
lässt mein Herz als kritische und halbprofessionelle Schneiderin nicht gerade höher schlagen.
Im Gegenteil. Ich bin ziemlich enttäuscht von den vielen handwerklichen Fehlern.
Am Ende des Tages spazieren wir ins Zentrum – dorthin, wo sich auch die meisten anderen Touristinnen tummeln. Hier pulsiert das Leben, könnte man sagen. Es ist ohne Zweifel einer der schönsten Orte der Stadt, malerisch gelegen am Thu Bồn River.

Was aber auf den ersten Blick echt zauberhaft aussieht, hat seine Schattenseiten. Viel Trubel, laute Musik und
eine fast schon überladene Kulisse, in der das Ursprüngliche kaum zu erkennen ist. Dass man von der Schönheit der alten Häuser wegen
der ausgeuferten Freigabe der Altstadt an die vielen Händler nichts mehr sieht, enttäuscht mich zutiefst.
Natürlich sind auch wir ein Teil des Übertourismus. Dennoch stellen wir uns die Frage, ob die UNESCO-Auszeichnung nicht auch zur Übernutzung
beigetragen hat. Nachhaltigkeit und Authentizität sind auf der Strecke geblieben.
Dass Hội An von Touristen überlaufen ist, das habe ich im Vorfeld gelesen. Aber das habe ich nicht erwartet.
Die Verkäufer verhalten sich ungewohnt aufdringlich. So, dass man sich fast wie auf einem Basar fühlt. Am Ärmel gezogen zu werden oder
lautstark mit einem „Madam, Madam!“ bedrängt zu werden, habe ich in Vietnam bisher noch nie erlebt. So erreicht man bei uns leider gar nichts.
Dabei hätten wir vielleicht sogar das ein oder andere Andenken gekauft . Aber sich in Ruhe umzusehen ist Bedingung. Doch unter diesen
Umständen ist es hier schlicht nicht möglich.



Die schönen Häuserfassaden sind erst auf unserem Nachhauseweg nach 10 Uhr abends sichtbar.
Dann, wenn alles geschlossen wurde.
Am zweiten Tag gibt es am Vormittag die voller Kanne Kultur und Geschichte.
Mit dem Grab fahren wir Vier gleich nach dem Frühstück für 697.840 Đồng, das sind etwa 26€ nach Mỹ Sơn ,
das etwa 40 Kilometer südwestlich von Hội An entfernt ist.
Mỹ Sơn
Mỹ Sơn war vom 4. bis zum 13. Jahrhundert das wichtigste spirituelle und religiöse Herz der Cham Kultur in Zentralvietnam. Die Tempelanlage ist dem Hindu-Gott Shiva gewidmet und bestand ursprünglich aus etwa 70 Tempeln und Türmen.
Während des Vietnamkriegs nutzten Vietcong-Kämpfer Mỹ Sơn als Versteck. 1969 bombardierten US-Truppen und zerstörten ganze Sektionen.
Nur rund 20 Bauwerke blieben zumindest teilweise erhalten.
Die Bauten zeigen starke Einflüsse indischer Architektur und sind ohne Mörtel errichtet. Stattdessen verwendeten die Cham eine spezielle
Klebetechnik, vermutlich mit pflanzlichen Harzen, die bis heute nicht vollständig entschlüsselt ist. Viele Tempel sind reich verziert mit
sanskritischen Inschriften und mythologischen Reliefs.
Eine weitere Besonderheit stellt die Lage des Tempelkomplexes dar: Anders als die anderen Cham-Tempel, die stets auf einem Berg gebaut wurden,
befindet sich dieser in einem Tal. Warum das so ist, ist bis heute nicht geklärt.
Als wir am Ort ankommen, sind eine Menge Besucher zu sehen. Aber wie es aussieht, kommen wir mittendrin. Also die frühen Besucher sind gerade am abfahren und die Nachmittagstour ist noch nicht da. Unser Grabfahrer bietet uns an, auf uns zu warten, um uns dann zurückzufahren. Hm. Finden wir komisch. Wir entscheiden uns dann aber diesen Service anzunehmen, denn er will den gleich Betrag wie für die Herfahrt haben.
Die Tickets kosten für internationale Besucher 150.000 VDN. Das sind umgerechnet etwa 5.50€ (Stand 2025). Es folgt ein nur kurzer Spaziergang bis zum Electric Buggy Stop. Von hier kann man spazieren oder sich fahren lassen. Es sind nur 1.3 Kilometer. Dennoch entscheiden wir uns für den bequemeren Weg. Denn hier im Dschungel zeigt meine Watch 38°C. Was sie nicht zeigt, ist, wie feucht die Luft ist!
Wir leihen uns nun Fahrräder aus. Die Hitze ist zu brutal um zu laufen. Es ist nicht weit. Aber der Fahrtwind ist einfach angenehm.
Zuerst begegnet uns der Bereich des Nhóm tháp H.
Dies wird den späteren Bauphasen der Cham-Kultur, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert zugeordnet. Von dieser Gruppe ist durch die
Bombardierungen nur noch wenig erhalten geblieben.
Was man sieht, sind Sockelreste, Relieffragmente und einen erkennbaren Grundriss.
Trotz ihres schlimmen Zustands sind wir gerührt. 800 Jahre alte Zeugen der Zeit.
Irgendwie faszinierend!


Anschließend fahren wir weiter.
Die Tempelgruppen A bis D gehören zu den ältesten und bedeutendsten Bauwerken des historischen Cham-Heiligtums.
Diese Gruppen befinden sich im zentralen Bereich der Anlage und waren religiös besonders wichtig. Sie alle sind restauriert.
Nhóm tháp B, C und D sind voller detailreicher Reliefs und Türverzierungen.





Nhóm tháp A war das spirituelle Zentrum der gesamten Anlage, mit dem Haupttempel (Kalan) zu Ehren des hinduistischen Gottes Shiva.
Wir sind überwältigt von dem was wir hier sehen.



Einfach mal innehalten und die Atmosphäre auf sich wirken lassen.
Bei all der Geschichtsträchtigkeit frage ich mich unweigerlich, wie die Menschen damals mit dieser drückenden Hitze klargekommen sind.

Die Besucherzahl hält sich in Grenzen. Hier und da muss man - wie überall in der heutigen Zeit - auf ein Paar Selfie-(Ego)-Isten warten,
bis sie jede Position im Kasten haben. Dieses Mal stört uns das nur ein klein wenig, weil wir die Zeit des Wartens zum Ausruhen nutzen 😉.
Irgendwann ist es aber zu viel des Guten, was wir hier sehen.
Die drückende, schwül-feuchte Hitze, macht schlapp.
Für jede schattige Bank so zwischendrin sind wir dankbar.

Bevor wir den Haupttrakt verlassen - ein Selfie von uns.

Zuletzt gehen wir noch zum Nhóm tháp G, der etwas abseits der Hauptgruppen liegt.
Der Weg dorthin führt durch eine Art Park. Das ist schön, schattig und angenehm ruhig.
Plötzlich hören wir ein Knacken in den Ästen. Ein Makak schwingt sich von Baum zu Baum und landet schließlich direkt auf unserem Weg.
Ein wenig unheimlich ist das schon. Denn er wirkt kräftig.
Ob diese Tiere aggressiv sind, wissen wir momentan nicht. Aber er scheint Menschen gewöhnt zu sein und jagt uns ziemlichen Respekt ein.
Sogar Stefan, mit seinen zwei Metern Körpergröße, macht lieber einen Bogen um ihn.



Nach einem erfrischenden Eis machen wir uns wieder auf den Weg zurück nach Hội An. Der Fahrer hat tatsächlich am Parkplatz vor der Gedenkstätte auf uns gewartet. Jetzt sind wir doch happy mit unserer Entscheidung von vorhin. Bequemer hätte es für uns kaum laufen können. Und für ihn war es wohl auch ein leicht verdientes Geld: besser als die vielen kurzen Fahrten durch Hội An.

Wären wir allein unterwegs, hätten wir uns jetzt vermutlich ein Mittagsschläfchen gegönnt.
Aber dank Gruppendynamik – die wir übrigens richtig gut finden – geht es direkt weiter.
Wir mieten uns ein Moped, während Stefan & Co. aufs Rad steigen.
Weit kommen wir allerdings nicht: Gleich um die Ecke kehren wir in ein Café ein und füllen erst einmal unseren Coffein Haushalt auf.

Wir verabreden, uns später in der Schneiderei zu treffen.
Bis dahin nutzen wir die Zeit und fahren in die entgegengesetzte Richtung – ans Meer.
Der Weg dorthin führt schon durchs Umland – und was für eins: malerisch, ruhig, fast kitschig schön.



Der Strand selbst wird nur von einem schmalen Baumstreifen von der Straße getrennt.
Unser Urteil: Nicht schlecht. Vielleicht kommen wir morgen oder übermorgen nochmal her.

Nun kämpfen wir uns durch die Rushhour – auf dem Weg zur berühmten Japanischen Brücke, einem der Wahrzeichen von Hội Ans.
Ehrlich gesagt haben wir uns das einfacher vorgestellt. Abgesehen, dass uns GoogleMaps an einer Berufsschule vorbeifährt, in der
jetzt Feierabend ist, haben wir ein weiteres Problem:
Wo nur stellen wir das Moped ab?
Ich navigiere während Rainer sich durch die Massen kämpft.
Es geht entlang kleinster Nebengassen. So lange bis wir zurückgepfiffen werden. Denn Abends sind bestimmte Bereiche für den Verkehr
geschlossen. Ok. Bis zur Brücke ist es nur noch ein Katzensprung. Aber das, was wir auf diesem kurzen Stück von dem Ort erlebt haben,
war schon beeindruckend lebendig und bunt!





Japanische Brücke
Die berühmte Japanische Brücke ist das Fotomodell von Hội An. Und so ikonisch, dass sie es sogar auf den 20.000-Đồng-Schein geschafft hat.
Gebaut wurde die 18 Meter lange Brücke von japanischen Händlern im 16. Jahrhundert, um ihr Viertel mit dem der Chinesen zu verbinden.
Heute ist die überdachte Holzbrücke mit eingebautem Tempel ein Stück Geschichte.
Wahrscheinlich kann man nur nachts oder ganz früh morgens in Ruhe hier durchspazieren.
Jetzt, am frühen Abend, ist es eher ein kontrolliertes sich Durchschieben.
Aber gut. Wir waren da.

Für Langeweile während des Aufenthaltes hier in Hội An gibt es keinen Platz in der To-do-Liste.
Wir Frauen hatten schon vorab, also bei der Planung, viele Ideen zusammengetragen und die Tage mit Attraktionen gefüllt.
So ist heute Bastelstunde angesagt.
Kurz nach dem leckeren Frühstück in der Unterkunft machen wir uns auf den Weg. Wir wieder mit dem Moped - die anderen mit Fahrrad.
Laternenwerkstatt

Wohin man in Hội An schaut, sieht man Laternen. Kein Haus ohne Laterne. Die hatten nämlich ursprünglich eine tiefere Bedeutung. Eingeführt
im 16. Jahrhundert von chinesischen Einwanderern aus Fujijan, galt die Laterne als Symbol für Glück, Wohlstand und Licht in der Dunkelheit.
Heutzutage ist sie im Wesentlichen das Markenzeichen der Stadt.
In der Altstadt von Hội An bieten unzählige kleine Werkstätten sogenannte Lantern Making Classes an.
Und wir denken uns: Das wollen wir auch können! Laternen basteln im Workshop klingt nicht nur nach viel Spaß – es ist auch Spaß.
Wir entscheiden uns für die Werkstatt Lantern Making with Lynn.
Die Teilnahme kostet 350.000 VND pro Person – im März 2025 sind das etwa 13,50 €.
Der Kurs beginnt um zehn. Ungefähr. Denn wir finden den Zugang zur Seitenstraße nicht gleich – und kommen etwas zu spät.
Wir vier sind die einzigen Teilnehmer. Und das ist auch gut so.
Der Stress beginnt nämlich schon bei der Auswahl von Form und Stoff. Wir stehen vor einer schier endlosen Vielfalt an Farben, Mustern und Größen.
Als ich mich endlich entschieden habe – ich bin bei Entscheidungen treffen nicht die Schnellste – gibt es ausgerechnet meinen Stoff nicht mehr.
Na gut. Dann eben ein modernes Muster.
Das Gestell selbst müssen wir nicht bauen, das ist schon vorbereitet.
Auf jedem Platz wartet bereits unser persönliches Starterpaket.

Schritt für Schritt wird uns alles erklärt.
Wir beginnen mit dem Durchziehen eines festen Fadens. Klingt einfach – ist es aber nicht.
Lynn zeigt uns eine spezielle Knotentechnik, die ich beim besten Willen nicht hinbekomme. Immer wieder brauche ich Hilfe,
bis ich’s endlich gerafft habe.
Dann kommt das Ankleben der vorgefertigten Stoffbahnen in einer ganz bestimmten Reihenfolge.
Der Kleber klebt 1A. Wo gibt's den zu kaufen? Den brauchen wir auch!
Stefan meint, der Geruch erinnere ihn an früher. Wir machen Scherze, ob dieser Kleber wohl dem deutschen Umweltgedanken entspricht. Naja…
Unser Perfektionismus ist geweckt. Der Kleber klebt aber auch überall.
Oh Mann. Bastelstunde für Erwachsene ist ganz schön anspruchsvoll!
Nach anderthalb Stunden hat jeder von uns eine wunderschöne Laterne, klebrige Finger und ein Stück echtes Hội-An-Wissen im Gepäck. 😆


Nach so viel „Arbeit“ brauchen wir erstmal eine Verschnaufpause.
Gemütlich schlendern wir die kleine Seitenstraße Richtung Japanische Brücke.
Es ist halb zwölf. Die Gassen sind noch angenehm leer und noch erstaunlich ruhig.
Der tagtägliche Ansturm beginnt vermutlich erst später. Die Gebetshalle wirkt verlassen Aber sie ist offen.
Wir können reinschauen. Auch die kleinen Innenhöfe sind noch menschenleer. Die Cafés sind hier noch nicht geöffnet.

Wir sind etwas erledigt. Unser Energielevel liegt irgendwo zwischen „leichter Hunger“ und „Koffein-Defizit“.
Wir steuern ein Café an, das wir gestern Abend entdeckt haben: das Poison Coffee.
Hier ergattern wir einen wunderbaren Platz direkt an den weit geöffneten Ladenfenstern – mit Blick auf den Fluss.
Natürlich werten wir die vergangene Stunde ausführlich aus: Stoffwahl, Knotentechnik, Kleberwirkung.
Ach, war das schön!

Anschließend geht’s erneut zum Schneider – der ist gleich um die Ecke.
Ehrlich gesagt: Ich habe ein bisschen Mitleid mit den beiden. Am liebsten würde ich gar nicht mehr mitgehen.
Denn ich entdecke immer wieder kleine, aber nicht unwichtige Fehler an den geschneiderten Stücken.
Doch Cordula bestärkt mich, trotzdem mitzukommen – und meinen Senf dazuzugeben.
Den Nachmittag verbringen wir am Pool – mit konsequentem Nichtstun. Muss auch mal sein.
Leider kann (oder will) ich nicht ins Wasser. Ich habe mich am Bettrahmen so stark gestoßen,
dass ich mir eine ziemlich tiefe Wunde zugezogen habe.
Am frühen Abend gehen wir essen. Das Lokal wurde uns von Linh empfohlen, der Eigentümerin des
InnerZen Riverside Homestay's
in Bến Tre, wo wir übernachtet haben.
Die Zufälle reißen nicht ab: Als ich ihr schreibe, dass das empfohlene Restaurant ganz in der Nähe unserer
Unterkunft liegt, antwortet sie prompt:
Sie hat hier, in der An Villa, während ihres Studiums ihr Praktikum gemacht.
Zufälle gibt’s…
Das Restaurant liegt nur einen Katzensprung von unserer Unterkunft entfernt.
Der Weg führt durchs malerische Reisfeld. An der Zufahrt versperrt uns ein Transporter den Weg. Wir müssen uns eine andere Zufahrt suchen.
Irgendwie muss der Fahrer die Kurve unterschätzt haben. Jetzt steckt das Fahrzeug hinten im Reisbecken. Was erstmal sarkastisch klingt,
ist tatsächlich eine ernste Sache: Reisterrassen sind tiefer, als sie aussehen.
Aber die Beteiligten nehmen’s erstaunlich gelassen. Keiner wirkt gestresst.
Wie sie das Auto da rauskriegen, sehen wir leider nicht – so lange wollen wir nicht stehen bleiben. Schließlich wartet unser Abendessen.

The Field Restaurant entpuppt sich als echter Glücksgriff.
Die Lage ist ein Traum. Wir sind anfangs die einzigen Gäste und werden mitten auf der Wiese platziert, mit romantischem Blick auf den Fluss.
Hier gibt’s wirklich nix zu meckern.
Das Personal ist super freundlich, die Speisen fantastisch. Und als wäre das nicht schon genug, erleben wir einen perfekten Sonnenuntergang.




Memories Land Show
Für heute war das aber noch nicht alles.
Cordula hatte uns schon bei der Reiseplanung auf die Memories Land Show aufmerksam gemacht. Ich war ehrlich gesagt wenig begeistert.
Zu viel Kitsch, dachte ich. Zumal ich ja bereits die AO-Show in Saigon gebucht hatte.
Also haben wir uns darauf geeinigt, vor Ort spontan zu entscheiden. So konnten Wetter oder spontane Planänderungen nicht dazwischenkommen.
Gestern sind wir bereits am Kassenhäuschen der Show vorbeigelaufen und haben die Preise gecheckt. Überraschung: Die Tickets kosten hier
genauso viel wie online. Also haben wir die Aktion kurzerhand für heute eingeplant. Für 750.000 VND – umgerechnet etwa 30 € (Stand 2025) –
kann man wirklich nicht viel falsch machen.
Und jetzt, wo wir die Tickets kaufen wollen, kommt der Clou: Heute feiert die Memories Land Show (angeblich) ein Jubiläum und
zur Feier des Tages gibt’s eine Bootsfahrt nach der Vorstellung obendrauf.
Na, wenn das kein guter Deal ist – da sagen wir doch nicht Nein.
Das Kassenhäuschen steht genau am Beginn der beeindruckenden Cầu Trăng Thương Cảng – übersetzt etwa „Mondbrücke des Handelshafens“.
Die ist wirklich eindrucksvoll gestaltet. Ja, ein bisschen wie Disneyland auf vietnamesisch. Trotzdem schön.
Die Farben der Beleuchtung wechseln ständig, und der Ausblick auf den Fluss und die Altstadt ist schon mal besonders. Wer nur mal eben
ein Foto von hier oben schießen will, muss trotzdem ein Ticket kaufen. Ohne Eintritt läuft hier niemand über die Brücke.
Der Clou der Brücke ist ihr Mittelstreifen. Der ist nämlich aus Glas und ist bunt beleuchtet.
Man schaut also direkt auf den Fluss unter den eigenen Füßen.
Für manch' einen ist es purer Nervenkitzel 🙈



Die gesamte Hội An Memories Show spielt auf einer Insel im Thu Bồn-Fluss, die speziell für dieses Projekt erschlossen wurde. Die Insel heißt Cẩm Nam und ist über mehrere Brücken mit dem Festland verbunden. Früher war es Anbaugebiet für Gemüse und Wasserpalmen.
Es ist bereits stockdunkel, und viel Zeit bis zum Showbeginn bleibt uns nicht mehr. Dass das Gelände wie ein eigener Themenpark aufgebaut ist,
wussten wir vorher nicht. Wir hätten ruhig früher kommen können, um es zu erkunden.
Jetzt, bei Dunkelheit, können wir nur noch erahnen, was sich alles auf der Insel befindet. Was wir erkennen, sieht auf jeden Fall stimmig aus:
Hinter einem reich verzierten Tor öffnet sich eine Art Miniaturstadt voller kleiner Restaurants, Läden und traditionell gestalteter Häuser
im vietnamesischen Stil.


Anfangs sind wir noch skeptisch und fragen uns, für wen bitte diese vielen Plätze gedacht sind?
Niemals wird das Ding hier voll. Dachten wir. Aber am Ende irren wir. Noch bevor die Show beginnt, ist fast jeder Platz besetzt.
Scheint also doch kein Geheimtipp zu sein.
Die Show gefällt mir besser, als ich erwartet habe.
Der Anfang ist wirklich spektakulär gemacht. Gefühlt hunderte Darstellerinnen im traditionellen Áo dài tippeln so gleichmäßig über
die riesige Bühne, dass es aussieht, als seien sie auf einem unsichtbaren Fließband unterwegs. Sie tragen Schirme oder fahren Fahrrad. Alles wirkt
leicht. Ich bin so fasziniert, dass ich glatt vergesse, Aufnahmen zu machen. Und das will schon was heißen.
In fünf wechselnden Szenen werden neue Teile der Bühne beleuchtet. Plötzlich sieht man eine Hausfassade, dann ein Schiff, dann die Japanische Brücke.
Hội An Memories Show erzählt eben die Geschichte, den Werdegang von Hội An. Vom kleinen Fischerdorf zum florierenden Handelsplatz.
Ich muss zugeben, ich finde die vietnamesische Sprache im Alltag oft etwas abgehackt und kratzig. Aber hier, in der Show, wenn sie gesungen wird,
klingt sie weich, fast lieblich.
Das hätte ich so nicht erwartet.
Im Nachhinein recherchiere ich noch ein paar Fakten, die das Ganze noch beeindruckender machen:
Rund 500 Darsteller wirken mit. Auf einer 25.000 Quadratmeter großen Bühne.

Es folgt die Bootstour. Ein Bonus, den es wohl wirklich nur heute als Zugabe zum Showticket gibt.
Zwei Boote werden voll, mehr nicht. Wer das Ticket vorab online gebucht hat, schaut in die Röhre.
Nur diejenigen, die direkt am Eingang gekauft haben, kommen in den Genuss dieser kleinen Exklusivität.
Tja, Glück muss man haben – oder einfach spontan sein 😉

Die kostenlose Fahrt ist definitiv ein Benefit. Eigentlich hatte ich so eine Flussfahrt immer für totalen Kitsch gehalten.
Genau wie die Gondelfahrt in Venedig. Für sowas bin ich normalerweise nicht zu haben.
Aber geschenkt nehmen wir sie natürlich gern mit 😉.
Und – Überraschung! – sie gefällt uns sogar richtig gut.
Wir schippern am beleuchteten historischen Viertel vorbei, das jetzt am Abend nochmal einen ganz eigenes Flair hat.
Dann werden diese kleinen Wasserlaternen ausgeteilt. Jeder darf eine mit einem Wunsch aufs Wasser schicken. Spätestens da kippt meine Meinung:
Ja, das hat was.
Vorher gibt's noch ein Foto... Und ja, man sieht uns den langen Tag an.
Inzwischen ist es halb zehn. Nur noch wenige Menschen sind unterwegs.
Am anderen Ufer angekommen, fragt man uns ganz pragmatisch, wo unser Hotel sei. Als klar wird, dass es wieder am Ausgangspunkt liegt, bringt man
uns ohne Diskussion einfach zur Brücke zurück. Dort stehen nämlich unsere Fahrräder und das Moped. Schön, wie unkompliziert hier alles läuft.

Ein letzter Blick auf die herrlich beleuchtete Mondbrücke.

Ja - auch am letzten Tag jagt wieder einmal eine Attraktion die andere.
Wie immer beginnen wir aber den Tag - nicht ganz so entspannt wie immer - bei einem Frühstück. Hier wird jeden Tag auch eine typisch
vietnamesische Speise angeboten. Die isst aber nur Cordula und ich. Nichts für unsere zwei Männer. Denn sie essen Westernstyle Breakfast.
Getreu dem Motto "Never change a running system".

Auf dem Weg zum großen Zentralmarkt, gleich bei uns um die Ecke, gibt es einen kleinen Markt mit Gemüse, Obst, Fleisch und Geflügel:

Bei unserem ersten Aufenthalt in Vietnam 2024 wurde die vietnamesische Phở sofort zu meiner Lieblingsspeise. Im Netz wimmelt es nur
so von Rezepten. Aber ich wollte es genau wissen. Also habe ich mir eine Cooking Class bei
Mrs. Hanh ausgesucht.
Cordula und Stefan waren von der Idee sofort begeistert und sind mit von der Partie.
Hội An Central Market
Der Tag beginnt deshalb ein bisschen früher als gewohnt. Um 8:15 Uhr werden wir vom Fahrer abgeholt und zum regionalen Markt gebracht. Dort treffen wir auf eine Mitarbeiterin von Mrs. Hanh und auf fünf Koreanerinnen, die ebenfalls am Kochkurs teilnehmen.
Gemeinsam schlendern wir durch die verschiedenen Sektionen des Markts.
Uns werden Gewürze, Kräuter, Gemüse- und Obstsorten erklärt – manches dürfen wir sogar kosten. Wir sind zwar nicht zum ersten Mal in Asien unterwegs,
und ich war mir sicher, schon vieles zu kennen. Aber auch diesmal lerne ich echt dazu. Einige Gemüsesorten, Kräuter und Zutaten sind mir völlig neu.
Das hat echten Mehrwert. Denn immer wenn ich im Berliner Dong Xuan Center vor dieser fünf Meter langen Auslage voller „Blätter“ stehe – viele
sehen erstaunlich ähnlich aus.
Hier erfahre ich endlich, was ich zu Hause schon so oft einfach nur neugierig bestaunt habe.
Learning by shopping, quasi.
So sieht es live auf dem Markt aus. Man ist zu Fuß unterwegs, oder auch mit dem Fahrrad oder Moped.
Obwohl der Platz begrenzt ist, gibt es kein Drängeln, kein Schubsen und kein böses Wort.
Alle kommen gut zurecht.
Wieso klappt das hier – und in so vielen anderen Ländern nicht?

Rohes Fleisch direkt am Straßenrand...
Was für uns zunächst unhygienisch und unakzeptabel wirkt, ist hier ganz normal.
Ich bin mir sicher: Würde ich hier leben, würde ich definitiv mein frisches Fleisch genau hier auf dem Markt kaufen.
Es sieht super frisch aus und riecht überhaupt nicht.
Außerdem erfahren wir, dass nicht verkaufte Waren spätestens gegen zehn Uhr verschwindet.
Später werden sie dann nur noch als Tierfutter in einem anderen Marktsegment verkauft.



Es ist eine wahre Freude, zwischen den Ständen zu spazieren und sich einfach umzuschauen. Die Frische der Waren beeindruckt.
Am liebsten würde ich sagen: Bitte alles ein Mal. Aber wir haben keine Gelegenheit zum Kochen. So nehmen wir nur Obst mit: Mangosteen, Mango
und zwei Sternäpfel. Vermutlich zahlen wir auch einen kleinen Ausländeraufpreis – aber das ist in Ordnung.
Ohne den Kochkurs wären wir vermutlich nicht hier hergekommen. Und wir hätten definitiv etwas verpasst. Ich habe einen empfindlichen Geruchssinn und kann schlecht gelagertes Fleisch oder Fisch sofort riechen. Hier gibt es nichts, was mir auffällt. Alles wirkt sauber, frisch und appetitlich. Das überrascht – und überzeugt.




Coconut Basket Boat Tour
Bis der Kochkurs starten kann, scheint noch etwas Zeit zu sein. Wir vermuten, dass in der Küche gerade die Brühe frisch angesetzt wird – und dass wir in dieser Phase schlicht im Weg wären. Also bringt man uns kurzerhand zur Anlegestelle für die Coconut Basket Boat Tour.

Diese Tour gehört zweifellos zu den touristischen Klassikern in Hội An – genau deshalb hatten wir sie eigentlich von
unserer To-do-Liste gestrichen. Die Bilder im Netz sprechen eine eindeutige Sprache: Boote dicht an dicht, Menschenmassen, Selfie-Modus,
Musikberieselung – Naturerlebnis gleich null. Darauf hatten wir so gar keine Lust!
Nun also doch. Inkludiert in einer Cooking Class 😐
Was wir also erleben, übertrifft die Erwartungen. Allerdings eher im negativen Sinne. In Reisschüsseln eingepfercht fahren wir im Konvoi
durch enge Wasserwege. Ziel ist die Cửa Đại-Bucht, wo uns eine Art Ballermann-Volksfest erwartet. Auf schwimmenden Plattformen wird Karaoke
gesungen, es wird getanzt, applaudiert und ordentlich aufgedreht. Die Kokospalmenlandschaft ist Nebensache. Aber - wir und die koreanische
Gruppe sind die Ausnahme. Alle Vietnamesen fahren voll auf dieses Programm ab.
Immerhin: Als wir unsere Ablehnung deutlich machen, zeigen unsere Bootsführer Verständnis und biegen mit uns in einen abgelegeneren
Seitenarm ab. Dort ist es wesentlich ruhiger.


Cooking Class
Am Ende geht es endlich in Mrs. Hanh's Küche.
Hier ist schon alles vorbereitet. Für jeden ist ein Brettchen, eine Schüssel und entsprechendes "Werkzeug" bereitgestellt.
Und dann geht's schon ran an die Bouletten - wie der Berliner sagt. Wir fertigen eine Dipping Sauce und anschließend die Masse für
die Frühlingsrollen, um diese in ziemlich viel Sojaöl zu Deep Fryed Spring Rolls zu frittieren.
Es gibt eine kleine Vorführung, wie man Rosen aus Tomaten herstellt. Erstaunlicherweise klappt es dann, als wir sie machen, besser als gedacht.
Gleich anschließend geht's an die Vietnamese Rice Pancakes. Den Teig dafür rührt Lin für uns alle an. Die Gruppen werden dann geteilt. Weil ich keine Shrimps esse, koche ich an einem anderen Tisch und habe die Ehre Mrs.Hanh allein nur für mich zu haben. Eigentlich bin ich eine versierte Köchin. die Zubereitung eines Pancakes ist ein Klacks - denke ich. Aber überraschenderweise kann ich mehr dazulernen, als ich mir das vorab vorstellen konnte.



Danach geht es an's Probieren.
Jedes Grüppchen bringt sein Zubereitetes an den Tisch und wir schlemmen uns durch.
Unglaublich wie einfach doch die Zubereitung ist und wie lecker das alles schmeckt. Könnte man doch zu Hause locker nachmachen.

Zuletzt machen wir uns an die Zubereitung der Phở. Der vietnamesischen Suppe, weshalb ich unbedingt diesen Kurs machen wolle.
Die Brühe ist schon vorgekocht. Uns bleibt nur noch das sorgsame Anrösten der Gewürze übrig.
Ein anderer Teil der Gruppe kümmert sich um das Kochen der Reisnudeln.
Et Voila - fertig ist die Phở!


Am Ende der Veranstaltung gibt es für jeden einen besonderen Gemüseschäler und Raspeler. Und ein Heft mit Rezepten für die Speisen, die wir hier gekocht haben.
Kurz nach Eins sind wir wieder im Hotel. Nach einer kurzen Pause entschließen wir uns nochmals auf den Zentralmarkt zu fahren. Der sieht um diese Zeit doch recht aufgeräumt aus. Die Gemüse und Obststände sind alle schon geschlossen. Nur noch im Hauptgebäude sind vereinzelte Kioske geöffnet. Wir kaufen Reispapier und Utensilien für die Küche und fahren zurück. Während ich mich (mit meiner immer noch nicht ausgeheilten Verletzung) ausruhe, fahren die anderen an's Meer. "Abbaden" nennen wir das.

Was war noch?
Denn Schwager und Schwägerin lassen sich dort Maßkleidung anfertigen. Leider erweist sich der gesamte Prozess als äußerst nervenaufreibend.
Die Details würden diesen Reisebericht sprengen. Wir können es nicht mehr zählen, aber es sind am Ende wohl mindestens sechs Anproben notwendig gewesen.
Und jedes Mal waren weitere Nacharbeiten nötig. Ein Bote bringt die Stücke immer wieder zurück in die „Factory“, um sie zu überarbeiten.
Am letzten Abend verlassen wir die Schneiderei gar nicht mehr. Denn die Zeit drängt.
Ich vermute stark, dass hier keine professionellen Maßschneider am Werk sind. Für Menschen mit Standardmaßen mag es eine günstige Option sein.
Wer jedoch von diesen Maßen abweicht, ist in solchen Schneidereien nicht gut aufgehoben.
Am Ende wird alles irgendwie gut. Aber ich bezweifle, dass es ohne meine ständigen Hinweise als Hobbyschneiderin
auf die offensichtlichen Mängel auch so gelaufen wäre.

Das war unsere Zeit in Hội An.
Wie jeden Abend kommen wir auch am letzten Abend sehr spät zurück in unsere Unterkunft.
Die Tage hier waren knüppeldicke gefüllt mit Eindrücken und Aktivitäten. Jetzt brauchen wir erst einmal mal Urlaub😉
Die letzte Aufnahme vom Pool.
Damit endet unser Aufenthalt hier in Hội An und der schönen Anlage des
# An Villa Boutique Resort

So geht es weiter
Nach vier gemeinsamen Tagen verabschieden wir uns.
Für Stefan & Cordula geht’s nach Hà Nội. Ihrer letzten Station, bevor ihr Urlaub endet.
Wir befinden uns gerade in der Mitte unserer Reise und bleiben in Zentralvietnam.
Der nächste Stop wird Đà Nẵng. Eine weitere Küstenstadt. Eine der wichtigsten und modernsten Städte Vietnams.