Inhalt:
▫️ Zahlen und Fakten
▫️ Das Zimmer 29
▫️ Das Hotel
▫️ Mein Fazit
Des "Hirsch´n" seine Geschichte begann 1407.
Von damals bis heute ist das Hotel Goldener Hirsch immer wieder erweitert worden,
bis es zu einem Konglomerat aus neben- und gegenüberliegenden, mehrfach umgebauten sechs Häusern mit verschiedenen Grundrissen wurde.
Direkt an der Champs-Élysées Salzburgs gelegen, der Getreidegasse, befindet sich auch der Haupteingang zum Hotel.
Unweit und wirklich nur wenige Schritte vom Hotel entfernt befinden sich Salzburgs Highlights wie
das Geburtshaus Mozarts,
der Dom zu Salzburg, der Residenzplatz, der Stift St. Peter mit seinem hervorragenden
Stiftskulinarium
und in der anderen Himmelsrichtung fließt die Salzach mit dem bekannten Makartsteg. Bekannt auch als "Love Lock Bridge".
Kurz gesagt: Besser geht es nicht!
Die Fassade fügt sich in das Gesamterscheinungsbild der Getreidegasse ein.
Mir gefällt vor allem das Understatement. Den Luxus im Inneren sieht man der Fassade nicht an.
Hier trifft man Jedermann und die internationale High Society. Ohne großes Gewese.
Das Personal - immer diskret und hoch professionell.
Wie könnte es auch anders sein. Der Chef Concierge ist Thomas Klingsbigl,
und Mitglied des „Les Clefs d’Or“, einer Vereinigung internationaler Concierges mit etwa 4.500 Mitgliedern weltweit.
Sie sind leicht zu erkennen an dem gekreuzten, goldenen Schlüssel, den sie an ihrem Revers tragen.
Im Rahmen einer Einladung der Salzburg.Info darf ich dieses Hotel, das seit mehr als 20 Jahren Teil des UNESCO - Weltkulturerbes "Historisches Zentrum der Stadt Salzburg" ist, noch vor der offiziellen Neueröffnung nach einer umfangreichen Modernisierung testen.
Zahlen und Fakten
Der Stolz ist ihm anzusehen. Wolfgang Putz, der GM des "Hirsch´n"
hat alle Zahlen im Kopf.
Im September 2018 begann ein umfangreiches, 30 Millionen Euro - Facelift für das 600 Jahre alte Hotel.
Spannend war die Vorgabe. Denn zur Eröffnung der Salzburger Festspiele Ende Juli 2019, also nach nur 10 Monaten,
sollte das Haus aus Marriotts Luxury Collection wieder eröffnet werden.
Die Tradition mit seinem besonderen Flair zu behalten und zeitgemäße Technik und entsprechenden
Luxus einzubauen, war eine echte Herausforderung. Zudem traten beim Ausheben einer Grube
zur Unterkellerung archäologische Funde zum Vorschein.
Seine Fakten nehmen kein Ende:
- etwa 240 Kilometer Leitungen aller Art sind verlegt worden
- 120 alte und historische Möbel wurden restauriert
- 600 neue Türen wurden benötigt
- 6.600 Meter Stoff wurden verbraucht. Nur um einige zu nennen.
Der Stil der Zimmerdekoration bleibt wie er ist. Authentisch und im Salzburger Stil so wie es Gräfin Walderdorff,
einstige Besitzerin, liebevoll und sorgfältig ausgesucht und eingerichtet hat. Ausgewählte traditionelle Stoffdrucke, Fleckerlteppiche
und Holzmöbel
treffen auf Moderne wie Villeroy&Boch-Hightec-Toiletten mit Fernbedienung und Steckdosen mit USB-Anschlüssen.
Das Zimmer 29
In 70 Zimmern und Suiten beherbergt das Hotel Goldener Hirsch
seine Gäste. Aufgrund der Historie sind die Zimmer recht unterschiedlich geschnitten.
Auch die Aussicht variiert.
Die einen schauen auf die Getreidegasse, die anderen zum Herbert-von-Karajan-Platz oder aber auch in den Innenhof.
Letztere bieten praktisch keinen Weitblick, dafür sind diese Zimmer sehr ruhig.
Mein Zimmer befindet sich im Haupthaus in der 3.Etage. Zimmer 29 ist sehr großzügig. Drei Fenster
lassen viel Licht in das Zimmer.
Das Interieur hat etwas Heimeliges. Das Zimmer gefällt mir sehr gut.
Auf den zwei sogenannten Ohrensesseln kann man es sich sehr gemütlich machen und zum Beispiel Zeitung lesen.
Ein kleiner Tisch mit einer Obstschale ist auch vorhanden.
Viele kleine Gadgets verstecken sich, wohin man auch schaut.
Ein Hotelregenschirm, ein Safe, Bügeleisen und Bügelbrett gehören wie in jedem internationalen
Luxushotel der gehobenen Klasse auch hier zur Ausstattung.
Es gibt auch eine Illy Espressomaschine mit entsprechendem Zubehör.
Besonders neckisch finde ich die Lichtschalter. Aus Porzellan und wie früher zum Drehen.
Auf dem Nachttisch steht ein Telefon mit Drehscheibe. Ob es wohl der jüngeren Generation klar ist,
wie man es bedienen kann?
Es gibt genügend Steckdosen im Zimmer. Das ist etwas, das oftmals fehlt. Nicht hier! Die oberste Lade des Nachttisches, zum Beispiel, beherbergt eine Abstellfläche und eine Steckdose mit zwei USB Anschlüssen. So kann man sein Smartphone, seine Watch oder auch das Tablet aufladen, während man schon oder noch im Bett liegt. Ohne lästiges Aufstehen. Auch das gefällt mir!
Die Bettwäsche ist sehr angenehm. Doch die vielen Falten im Bettbezug sind für mich klitzekleine Schönheitsfehler.
Das geht besser.
Auch der Turndown-Service am frühen Abend fällt im internationalen Vergleich ab. Die Bettschuhe liegen
halb unter dem Nachttisch, das Tuch ist nur halb aufgeklappt.
Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau.
Dem Schminktisch sieht man auf den ersten Blick seine Raffinesse nicht an.
Ein eher schlichter Tisch über dem ein runder Spiegel hängt, steht vor dem Fenster.
Klappt man den mittleren Teil auf, erscheint eine Lade mit mehreren kleinen Abteilen.
Wunderbar für verschiedene Kleinigkeiten. Im hochgeklappten mittleren Teil befindet sich ein weiterer Spiegel.
Ich bin begeistert!
Und auch hier hat man an alles gedacht. Auch hier gibt es ein Steckdosenteil. Verborgen unter einer weiteren Klappe des Tisches.
Die Bäder sind unterschiedlich ausgestattet. Mein Zimmer hat eine Dusche. Am Wasserdruck gibt es nix zu meckern. Auch die Temperatur ist stabil und bleibt gleichmäßig.
Der Toilettenraum ist durch das Bad zu erreichen. Die Kloschüssel von Villeroy&Boch mit der Möglichkeit es auch als Bidet zu nutzen, sollte auch jeden verwöhnten Japaner zufriedenzustellen.
Die Waschbecken und die Wasserhähne sind dem gesamten Stil des Hotels angepasst. Hübsch sind auch die Porzellan-Zahnputzbecher mit dem Hirsch'n drauf.
Mir fehlten allerdings einige kleinen Annehmlichkeiten wie zum Beispiel ein
zusätzlicher Papierkorb im Bad sowie eine Tissuebox, Q-Tipps, und Ähnliches. Doch gerade Letzteres
habe ich auch in anderen Hotels der Marriott-Gruppe vermisst.
Dafür gibt es einen flauschigen Bademantel mit Hirschstickerei und wundervolle, große weiche
Badetücher.
Der Ausblick aus meinem Zimmer gefällt mir ganz besonders. Ich kann direkt das rege Treiben auf der
Getreidegasse beobachten. Ganz in der Ferne ist der Kapuzinerberg zu sehen und zur anderen Seite
befindet sich der Mönchsberg, auf dem das Museum der Moderne mit dem angesagten
M32 thront.
(Unbedingt nach oben spazieren, wenn man einen der besten Ausblicke auf Salzburg haben will.)
Das Frühstück wird in der ersten Etage angeboten.
Der Raum scheint etwas klein, besticht aber durch ein warmes Flair. Das Angebot ist
sehr heimisch und verglichen mit Angeboten anderer Luxushotels auf die österreichische Küche
beschränkt.
Was ein internationaler Gast fremder Kultur eventuell vermissen sollte, macht allerdings das
außergewöhnliche Personal wieder gut. Schon am zweiten Tag weiss man, dass ich
meinen Cappuccino mit einem zusätzlichen Espresso aufgepimpt trinke. Dass mir der Marillenkuchen
so gut geschmeckt hat und dass ich Orangensaft mit Fruchtfleisch liebe.
Wo gibt es denn noch so etwas?
Das Hotel
Hier noch ein paar Impressionen aus dem Inneren des Hauses über dem Haupteingang:
Im "Goldenen Hirsch" gibt es zwei ausgezeichnete Restaurants. Beide sind stilistisch passend zum gesamten Interieur des Hauses.
Im Restaurant "Goldener Hirsch" wird gehobene österreichische Küche serviert.
Sportlich elegante Kleidung wird erwartet.
Und das "Herzl" ist das Restaurant für ungezwungenes Ambiente.
In beiden Restaurants wird Mittag- und Abendessen serviert.
Aufgrund des kurzen Aufenthaltes blieb allerdings leider keine Zeit, um eins dieser Restaurants zu testen.
Die Bar "Goldener Hirsch" ist eine Art Loft. Das Glasdach in der obersten Etage
lässt helles Tageslicht rein und gibt diesem Ort eine schöne Ausstrahlung.
Hier wird auch der hauseigene Cocktail "Susanne" serviert. Und was es mit diesem Getränk
auf sich hat, das sollte man unbedingt den Barkeeper fragen 😉
Das Hotel Goldener Hirsch vom Herbert-von-Karajan-Platz gesehen
Die Außenansicht von der Getreidegasse gesehen.
Bei Tag und bei Nacht.
Mein Fazit
Das Hotel Goldener Hirsch ist ein Hotel in bester Lage Salzburgs.
Nach der aufwändigen Renovierung trifft hier Tradition die Moderne. Es hat alles, was einem Gast
den Aufenthalt angenehm macht.
Besonders aber ist das mit Liebe zum Beruf hervorragend geschulte Personal. Das ist ein
bedeutender Aspekt, warum ich dieses Haus nochmals besuchen möchte.