Ankommst Oslo

Unsere zweite Langzeitreise startet im kalten Februar 2024.
Es wird wohl die für uns längste Reise, mit diesem Plan.
Die Vorbereitung ist etwas chilliger - vor allem viel kürzer. Sechs Wochen Zeit hatte ich zum Planen und Buchen.
Beim Packen kommen alle unsere Erkenntnisse unserer ersten Langzeitreise durch Südamerika zum Einsatz. Aus Unwissenheit über die Bedingungen vor Ort, haben wir viel zu viel Kleidung mitgenommen. Und dieses Mal bleiben auch die Schlafsäcke zu Hause. Es werden letztendlich dennoch zwei Koffer. Und einer ist etwas über 23 Kilogramm schwer. Das könnte problematisch werden. Denn der erste Flug nach Oslo findet mit Norwegian statt. Es gibt weder Premium noch Business Class, die ein höheres Gewicht erlauben. Andererseits wollen wir definitiv kein drittes Gepäckstück mitnehmen.

Mit zwei Koffern also, geht es am Freitag den 2.2. zum Airport.
Norwegian ist ein LowCost Carrier. Die werden am BER an einem anderen Terminal abgefertigt. Das wissen wir nicht und lassen uns ganz selbstverständlich am Terminal 1 absetzen. Stellen hier fest, dass wir hier falsch sind. Nicht schlimm. So lernen wir einen Teil des Airports kennen, den wir gepamperten Lufthansaflieger noch gar nicht kannten.

Oslo,Norwegen,born4travel.de

Das Terminal 2 befindet sich abseits und hier wird einem deutlich gezeigt, dass man nicht Linie fliegt.
Alles wirkt wie noch nicht ganz fertig. Ich sag’s mal positiv: Industrial Style 😉
Die Bar in der Mitte des Aufenthaltsraums ist dennoch wirklich nett.
Und bei Musik aus unserer Jugend stoßen wir auf unser Vorhaben an.

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Bei feinem Nieselregen geht es wie in der uralt „Drei-Wetter-Taft“-Werbung zum Flieger.
Der Flieger ist knackevoll. Vermutlich die Folge des gestrigen Streiks des Sicherheitspersonals, als alle Flüge deutschlandweit gestrichen wurden. Dennoch starten wir sehr pünktlich.

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Einiges ist wie früher. Eine Erinnerung als ich mit meinen Eltern auf Reisen gegangen bin. Wir haben nämlich unseren eigenen Proviant mit: Es gibt Schrippen, Möhren und Gürkchen.
Die Sicht ist leider gleich Null. Eine dicke Wolkendecke verhindert den Blick Richtung Erde.
Kurz vor der Landung in Oslo lugt ab und an Land heraus. Aber was ist das denn? Das ist ja Schnee 🥶

Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Der Flughafen beeindruckt uns.
Viel Holz wurde hier verarbeitet. Anfangs laufen wir sogar auf Parkett.
Die Ausschilderung ist super und so finden wir auch ganz fix die Automaten zum Zugang des Expresszubringers Flytoget, der uns in die Stadtmitte bringen soll.

Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Mit dem Flytoget-Schnellzug sind wir in einer knappen halben Stunde an der Sentralstasjon. Dem Hauptbahnhof im Zentrum Oslo’s.

Der Weg bis zum Hotel wird nochmals zur echten Herausforderung. Matschig ist der Weg. Teilweise sauglatt. Außerdem ist heute Freitagabend. Da gilt es auch zwischen den vielen Gruppen junger Menschen durchzukommen.
Unser Hotel Citybox ist das, was der Name schon sagt: Klein und praktisch. Einchecken erfolgt über Self-checkin. Das hat den Vorteil, dass man fix im Zimmer ist. Aber den Nachteil, dass man nicht zur Rezi gehen kann, um wegen der lauten Straßenbahn ein anderes Zimmer zu erbetteln. Wie das bei uns ist. Nun ja.
Dreiviertel Acht erreichen wir unser Zimmer.

Viel passiert heute nicht mehr. Nicht einmal zu einem Gang durch die Innenstadt können wir uns aufraffen. Das Hotel bietet zwei Restaurants an. Eins, die "Rent Melt Pizzeria" spricht uns genau an. Hier gibt es leckeres Bier, fantastischen Cappuccino und eine ausgezeichnete Pizza.

Rent Melt Pizzeria im Hotel Citybox Oslo,Norwegen,born4travel.de

Oslo

Oslo - die Hauptstadt des Königreichs Norwegen liegt in innerer Fjordlage und ist von Wald und Fjord umgeben.
Gegründet in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist sie seit 1314 die Hauptstadt des Landes. Der einstige Name der Stadt war von 1624 bis 1924 Christiania.
Der Großteil der gesamten norwegischen Bevölkerung (etwa 5,3 Millionen) lebt im Ballungsraum Oslo.

Dass Oslo nur ein Notaufenthalt ist, das hatte ich ja schon geschrieben. Seit Tagen verfolge ich schon die Wettervorhersage. Und es bleibt dabei: In Oslo ist Winter. Und es ist trüb.
Gut, dass Wettervorhersagen so unperfekt sind. Ein Blick nach draußen und: Wir haben so ein Glück! Strahlender Sonnenschein und tief blauer Himmel.

Hotel Citybox Oslo,Norwegen,born4travel.de

Nach dem Minifrühstück, bestehend aus einem Cappuccino und einem super leckerem Blätterteiggebäck im anderen Restaurant des Hotels, im "Spor Nord Café", sind wir startklar für die Erkundung Oslo's.

Spor Nord im Hotel Citybox Oslo,Norwegen,born4travel.de
Spor Nord im Hotel Citybox Oslo,Norwegen,born4travel.de

Auf Wintertemperaturen waren wir vorbereitet. Aber nicht auf vereiste Fußwege.
Etwa 3 bis 5cm ist die unebene Eisschicht, auf der wir laufen müssen. Das Horrorszenario, also dass jemand von uns beiden hinfällt und die Reise schon hier wieder endet, stets im Sinn, eiern wir ganz langsam und brauchen eine Ewigkeit um hinzukommen.

Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Wir wohnen im Stadtteil Bjørvika.
Das erste Ziel liegt nur einen Block von uns entfernt. Es ist die Bucht, in der die Opera von Oslo steht. Das Laufen ist eine Herausforderung. Aber der Anblick der Bucht ist eine Entschädigung.
Wir sind zum ersten Mal in Oslo und deshalb vollkommen unbeleckt was die Attraktionen anbetrifft. Deshalb bleibt uns erst einmal der Mund offen, als wir die ersten Sauna-Schiffe sehen. Dass dies hier zum Stadtbild gehört, ist uns neu.

Oslo,Bjørvika,Norwegen,born4travel.de
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Bjørvika,Norwegen,born4travel.de

# Operahuset - Oslo Opernhaus

Das 2008 eröffnete Opernhaus von Oslo ist ein architektonisch beeindruckendes Gebäude.
Das Dach ist ein Aussichtsplateau, das für alle zugänglich ist. Leider aber wegen der dicken Eisdecke geschlossen. Schade aber nicht zu ändern.

Das Gebäude wurde hauptsächlich aus drei Materialien gefertigt. Aus weissem Carrara-Marmor, Eichen-Holz für das Foyer, öffentlichen Galerien und im Haupthaus und Aluminium für das Dach. Darüber hinaus hat man riesige Glasfassaden eingesetzt.

Ein schönes Gebäude, dessen Inneres man besuchen kann. Wir sind heute glücklich es überhaupt sehen zu können. In Anbetracht des kurzen Aufenthaltes ist eine Führung nicht drin.

Operahuset - Oslo Opernhaus,Bjørvika,Norwegen,born4travel.de
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Den langen Weg gehen wir entlang des Wassers bis wir am Fuße des Akershus landen. Es ist nach wie vor nicht ungefährlich zu laufen. Irgendwann machen wir es wie die anderen und nutzen die eisfreie Fahrradspur auf der Straße. Im Osloer Hafen angekommen folgt ein historischer Platz dem anderen. Wir bleiben dennoch nur auf den Wegen, die eisfrei sind.

Das Gebäude der Hafenbehörde, Oslo Havn, befindet sich an der Ostflanke vom Stadtteil Pipervika.
Hiermit erreichen wir den nächsten Arm des Fjords.

Es ist extrem windig. Und alles was nicht geschützt ist, friert ein. Handschuhe wären von Vorteil. Doch die liegen im Hotel. Wir genießen dennoch - so weit es geht - den weiteren Erkundungsgang.

Oslo Havn,Norwegen,born4travel.de
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# Oslo Rathaus, Oslo rådhus

Das Rathaus, dass unter anderem wegen der jährlich dort stattfindenden Verleihung des Friedensnobelpreises bekannt ist, hat eine sehr interessante Geschichte:
Nach der Ablösung von Schweden wurde 1914 mit einer Initiative zu einer Spendensammlung aufgerufen und der Bau eines Rathauses beschlossen. Erst der achte Entwurf der auserwählten Architekten, jener von 1930 kam zum tragen. Verzögerungen durch den 1. und 2. Weltkrieg trugen dazu bei, dass erst 1931 die Grundsteinlegung erfolgte, 1939 die ersten Büros eingeweiht wurden und die offizielle Einweihung erst im Mai 1950 stattfand. Um den Blick auf den Oslo Ford zu öffnen, musste ein Armenviertel abgerissen werden.
Im Jahre 2000 wurde das Glockenspiel, bestehend aus 49 Bronzeglocken unterschiedlicher Größe, erweitert.

Der Bau besteht aus rotem Backstein und verfügt über zwei Türme, einen 63 Meter hohen und einen 66 Meter hohen. Die verwendeten Ziegel sind größer als zum Zeitpunkt des Baus üblich. Mit einem Maß von etwa 27,5 x 13 x 8,5 Zentimetern haben die Ziegel etwa die gleiche Größe wie im Mittelalter.

Rathaus,Oslo Havn,Norwegen,born4travel.de
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Diese 1.4 Tonnen schwere Glocke aus dem Jahr 1949 wurde aus dem Glockenturm des Osloer Rathauses entfernt, weil sie nicht mehr im Gleichklang mit den anderen 48 Glocken war. Ein Künstler fand sie, restaurierte sie und fand diesen Platz.
Eigentlich gibt es einen Fußhebel mit der man sie aktivieren kann. Leider ist der gerade defekt.

Glocke,Oslo Havn,Norwegen,born4travel.de

Dies ist das Nobel Friedenscenter gleich vis-à-vis vom Rathaus.

Nobelhaus,Oslo,Norwegen,born4travel.de
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# Aker Brygge

Die Westseite von Pipervika, einem Arm des Oslo-Fjords, wo einst die Werft von Aker Mekaniske Verksted AS stand, wurde bis Ende der 1990er Jahre völlig umfunktioniert. Einige alte Industriegebäude wurden abgerissen, während andere große Werkstatthallen in Einkaufszentren mit Geschäften, Restaurants, einem Kino, Büroräumen und Wohnungen umgebaut wurden. Darüber hinaus gibt es einen kleinen Bootshafen und ein Terminal für die Fähren nach Nesodden.

Heute ist Samstag und auf der wunderschönen Promenade der Aker Brygge sind Himmel und Menschen unterwegs. Und dennoch macht alles einen entspannten und friedlichen Eindruck.

Aker Brygge,Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Skillebekk,Oslo,Norwegen,born4travel.de
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# Astrup Fearnley Museet

Die Halbinsel Tjuvholmen ist ein Stadtviertel im Osloer Stadtteil Frogner. Es beherbergt ein Museum, ein Bürogebäude mit einem neuen öffentlichen Skulpturenpark, einen Badestrand und eine Promenade am Wasser.
Das Astrup Fearnley Museet ist eines der bedeutendsten skandinavischen Museen für zeitgenössische Kunst. Direkt am Fjord gelegen, ist es der spannende Bau, der seit 1993 fasziniert. Es ist zu einem Wahrzeichen der Hafenpromenade von Oslo geworden.
Seine besondere Form umschließt den Kanal zwischen den Gebäuden.

Astrup Fearnley Museet,Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Die Mutigen nutzen den Badestrand beziehungsweise gehen von der Mole gleich ins Tiefe. Die meisten Spaziergänger nutzen wie wir die vielen Sitzgelegenheiten, um sich in der angenehmen Sonne zu wärmen.

Astrup Fearnley Museet,Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Hier an der äußersten Spitze machen wir kehrt und suchen uns einen Platz auf der Terrasse des Restaurants "Pastis Bistrobar". Draußen zu sitzen ist selbst bei 4 Grad kein Problem. Die vielen Heizpilze und die wärmende Sonne lassen uns die Zeit genießen. Unser Essen ist große Klasse. Leicht und frisch. Definitiv ohne Geschmacksverstärker!

Aker Brygge,Oslo,Norwegen,born4travel.de

Danach lassen wir uns nur noch treiben.
Es geht vorbei am Königlichen Schloss und dann zurück über die Karl-Johanns Gate . Vorbei am Nationaltheater, dem Parlament und dem Dom bis wir völlig durchgefroren wieder das Hotel erreichen.

Das Königliche Schloss zu Oslo:

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Nationaltheater:

Nationaltheater Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Impressionen von der Karl Johans Gate:

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Das Parlament:

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Oslo gefällt uns gut. Sehr gut. Die Menschen sind freundlich und das, was wir gesehen haben, war sehr sauber und gepflegt. Gern hätte ich noch das ein oder andere Museum besucht. Und natürlich noch mehr von Oslo gesehen. Nun, da wir wissen, wie schnell Oslo aus Berlin zu erreichen ist, sehe ich mich bald wieder hier. Dann aber mit Badeanzug in diesen schwimmenden Saunas und dem riesigen Tauchbecken - genannt Fjord 😎


Unsere Unterkunft: Citybox Oslo

Im Hotel Citybox beziehen wir das Zimmer 531 im Haupttrakt B.
Es ist recht minimalistisch gestaltet. Die angedeuteten Absteller neben dem Bett sind super klein. Auch das Bad ist sehr praktisch. Und die Dusche nicht beengend.

Für einen längeren Aufenthalt scheint es auf den ersten Blick nicht geeignet zu sein. Dem entgegnet das Hotel mit einem anderen, für uns neuem, Konzept. Es gibt im Erdgeschoss viele unterschiedlich gestaltete offene Aufenthaltsräume mit unterschiedlichsten Sitzgelegenheiten. Es gibt sogar eine Bügelecke😉

Hotel Citybox Oslo,Norwegen,born4travel.de
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Zum Hotel gehören zwei angeschlossenen Restaurants.
Die "Rent Melt Pizzeria" ist gut, um abends essen zu gehen und das "Spor Nord Café" für's Frühstück und Lunch.


So geht es weiter

Am Abreisetag ist das Wetter trüb. Dafür ist das Glatteis verschwunden.
Nun geht's den gleichen Weg zurück, wie wir auch gekommen sind. Mit dem Flytogo 1, das ist der ganz ohne Zwischenstopp erreichen wir in 39 Minuten den Airport.

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Die Zeit bis zum Abflug verbringen wir in der SAS-Lounge. Hier ist nicht nur die Einrichtung sehr spartanisch sondern auch das Büffet

Tschö Oslo!
Die Sonne steht schon tief. Sehr tief. Und die Landschaft wird ganz flach von den allerletzten gelben Sonnenstrahlen gefärbt. Oslo war ein voller Erfolg und vermutlich werden wir hier nochmals herkommen.

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Auch wenn diese Speise bei der Lufthansa schon sehr oft serviert wurde, ist die sehr schmackhaft.
Kalb mit Himbeersoße und Apfel-Meerrettich. Genau das Richtige für einen kleinen Snack.

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Die 3.5 Stunden Aufenthalt am Frankfurter Airport vergehen recht schnell. Wir futtern etwas, trinken Prickelwasser bis der nächste Flieger für uns bereit ist. Denn nun geht es zum nächsten Zwischenstopp auf dem langen Weg nach Perth in Australien.