West meets East

Reisezeit: 22.November bis 30.November 2013

- Prolog -

Es ist schon Mitte September und wir haben noch nicht die letzten sechs zur Verfügung stehenden Urlaubstage verplant.
Was für ein Luxusproblem!
Bei so wenig Tagen wäre ein Wanderurlaub in den USA einfach zu kurz.
Europa als Reiseland bietet sich förmlich an. Denn wir reisen um die Erdkugel aber das Nahe wird permanent gemieden...
Rom!... da waren wir noch nie! Zwei Tage Rom und anschließend könnte man mit Auto in die Toscana, nach Florenz fahren. Dort waren wir vor mehr als 10 Jahren... und es war einfach nur schön!
Achja... und hatten wir nicht im letzten Jahr geplant noch einmal für eine Woche in die Schweiz zu fahren?
Bis Ende September sind ja die meisten Pässe noch offen...hm...
Aber es ist schon Mitte September...
Ich schaue mir ein paar Alben an und dann bin ich mir ganz sicher: HongKong!
Ja, das ist es!
In HongKong waren wir 2003, aber wenn ich mir die Fotos anschaue...
Rainer ist nicht schwer zu überzeugen, denn schließlich müssen hier einfach mal neue Fotos her, die alten sehen ja grauenhaft aus.

Schnell ist auch ein bezahlbarer Flug bei der Lufthansa gefunden.
Für die Hotelwahl brauche ich eindeutig mehr Zeit. Denn die Hotelpreise sind innerhalb der letzten 10 Jahre extrem in die Höhe geschossen. Fast bin ich bereit, in ein preiswertes Hotel zu ziehen. Aber andererseits geben wir gern mehr aus, um eine wunderbare Aussicht zu haben... siehe Singapore...
Da müßte schon ein anderes Haus davor gebaut werden, ehe wir auf den Aufenthalt dort verzichten würden.

Das Hyatt-TsimShaTsui und das Hotel Icon kommen in die engere Auswahl... letztendlich entscheiden die vielen guten Beiträgen bei tripadvisor und ein B&B-Sonderangebot auf der Website für das Hotel Icon.

9 Tage nur HongKong.
Das kann nur eins heißen: 2 aktuelle Reiseführer müssen her!

Auf dem Plan stehen nicht nur Wiederholungen, wie HongKong Island, LanTau sondern auch noch Lamma Island, die New Territories sowie ein Nachmittag oder Abend auf dem Happy Valley Racecourse und Tea Time im Peninsula Hotel.

Die Reihenfolge darf das Wetter bestimmen.

Hongkong map

- Anreise -

Es ist Donnerstag.
Am frühen Abend geht es zum Flughafen.
Eigentlich viel zu früh. Aber wer kann schon vorhersagen, wie viel Zeit man im Berufsverkehr bis Tegel benötigt.
19.45 Uhr geht es erst mit der A320-200 nach MUC und anschließend geht es weiter mit der A340-600 gen HongKong.
Die Maschine hat eine angenehme Bestuhlung: 2-4-2. Und ausgebucht ist sie auch nicht.
Es gibt eine Speisekarte und das in der Holzklasse. Wie edel.

Flug MUC-HKG

Das Essen ist wirklich gut und der Wein auch.
Und wieder einmal habe ich vergessen eine Aufnahme vom Essen zu machen. Na wenigstens sieht man, daß ich alles aufgegessen habe. Und somit kann das Wetter in HKG nur gut werden.

Es gibt bis zur Grenze von China einen Hotspot und rein theoretisch könnte man wohl im www surfen.
Aber wir sind zu müde und schlafen gleich nach dem Essen ein.
Nachtflüge haben einfach mal den Vorteil, daß man sozusagen den normalen Tagesrhythmus einhält.

Wir haben einen sehr ruhigen und fast verwacklungsfreien Flug. Trotzdem bin ich nicht einmal 5 Stunden später wach. Ich kann es nicht erwarten und will schon mal einen Blick erhaschen auf das Himalaya-Gebirge Tibets.

Doch leider sitzen wir auf der "falschen Seite" und so suche ich mir im dahinterliegenden Abteil eine freie Zweierreihe wo ich in Ruhe rausgucken kann.
Was für ein Anblick! Einfach nur ein Traum... von dem ich nach kurzer Zeit getrennt werde, denn die Flugbegleiterin fordert mich auf, sofort das Lid des Fensters zu schließen damit die anderen Gäste nicht wach werden.
Hm...
Na gut.
Ich hole mir meinen neuen Fotoapparat und komme wieder zurück.
Abgedeckt unter der Decke "hänge" ich wieder am Fenster und mache ein paar Aufnahmen. Was für eine Aussicht! Man fühlt den beißenden Frost...

Flight MUC-HKG, Himalaya
Flight MUC-HKG, Himalaya
Flight MUC-HKG, Himalaya
Flight MUC-HKG, Himalaya

Der Flug bleibt bis zu Letzt sehr angenehm. Vor der Landung machen wir einen großen Schlenker um die Inseln HongKongs. Der Pilot stimmt uns schon auf die schönen und angenehmen Temperaturen vor Ort ein. Er spricht von Sonne aber wir sehen nur noch Wolkenschichten die wir durchfliegen müssen.

Flight MUC-HKG, Himalaya
HKG Airport
Flugzeit

Der Flughafen ChekLapKok ist riesig, sauber und trotzdem übersichtlich. Vor genau 10 Jahren, als wir das letzte Mal hier abgeflogen sind, war die Übersicht noch nicht gegeben, denn viele Teile waren noch im Bau.
Aber heute macht es richtig Spaß hier. Vor allem vor dem Hintergrund unseres Berliner Pleitebaus!

Alles ist perfekt ausgeschildert. Und so erreichen wir den Stand wo man die Tickets für den Airport Express und die Octopus Card erwerben kann. Wir werden vom Verkäufer darauf hingewiesen, die Tickets für den Expresszubringer separat zu kaufen, auf diese Weise ist es für uns günstiger. Die Bezahlung muß bar erfolgen. Kreditkarten werden hier nicht akzeptiert.

Der Weg zum Zug ist nicht zu verfehlen. Sollte man doch irgendein Schild nicht gesehen haben, stehen genug Helfer da und weisen einem den Weg.
Unterwegs sehen wir immer wieder Angestellte der Gesundheitsbehörde, die sporadisch Reisende auspicken um deren Körpertemperatur zu messen. Vor 10 Jahren, 2003 brach im Herbst SARS in HKG aus und damals mußte jeder durch einen Scanner.
Im Expresszug weisen schon Aufkleber darauf hin, wie man in HKG kostenlos per Wi-Fi surfen kann. Wie besucherfreundlich. Rainer meldet uns schon mal an.
So schnell kann man gar nicht gucken und wir sind im KowLoon Cityterminal angekommen.
Wir schnappen unsere Koffer und gehen zum Bus K3. Diese Busse sind ein kostenloser Service für Passagiere die den Airport-Express bezahlt haben.
Der K3 fährt unser Hotel an, das Hotel ICON.

Das Hotel ist die "Praxisstätte" der dazugehörigen Hotelmanagementschule. Hier hat man es nur oder fast nur mit sehr jungen Menschen zu tun. Alle sind übermotiviert und freundlich.
Das macht wirklich Spaß.

Unser Zimmer befindet sich in der 20. Etage. Und es ist schon beeindruckend, wie man eine Grundfläche von 36m2 interessant gestalten kann. Das Bad ist schon eine Buchung in diesem Hotel wert. Alles wirkt sehr luxuriös. Die Beleuchtung und die vielen Glaswände sind einfach klasse.

Hotel Icon, HKG
Hotel Icon, HKG
Hotel Icon, HKG

Geworben wird auch mit der Minibar, in der man sich kostenlos bedienen darf.
Nun gut. Die Minibar ist nicht ganz so "artenreich" bestückt, wie man es sonst aus den Hotels kennt. Aber immer hin gibt es hier alles was man braucht: je 2 Flaschen Wasser, Coke, Coke Zero, Bier, Orangen-und Apfelsaft und der absolute Clou sind 4 kleine Tütchen M&M's.

Aber natürlich ist der Ausblick der absolute Höhepunkt. Nur das Hyatt stört etwas. Trotzdem sieht man fast die gesamte berühmte Skyline HongKongs.
Beeindruckt von allem machen wir ein paar Aufnahmen. Ich nutze erst einmal nur mein Smartphone, denn "richtige" Bilder mit Stativ mache ich ein anderes Mal.
(Ich greife mal in meinem Bericht vor: die Aufnahmen aus dem Zimmer habe ich dann ganz aus den Augen verloren und es doch tatsächlich vergessen!!!)

Wir machen uns etwas frisch und dann stürzen wir uns in's "hustle and bustle" von TsimShaTsui.

Es hat sich nicht wesentlich viel verändert. Ein Uhrenladen folgt dem anderen, ein Luxuslabelgeschäft dem anderen. Eigentlich ist es schon dunkel, doch die Beleuchtung macht die Straßen taghell.
Massen an Menschen sind unterwegs.
Wir genießen es hier zu sein!

Nathan Road, HKG
Hotel Icon, HKG

Im Yoshinoya, einem japanischen Schnellrestaurant, kehren wir zum "Dinner" ein. Wie schön. Hier werden die Speisen genau wie in Japan noch in Porzellanschalen serviert. Die meisten jedoch haben ein kleines Öfchen vor sich und kochen ihre einzeln ausgewählten Zutaten. Sieht interessant aus. Aber für solche Entscheidungen sind wir einfach schon zu müde. Mit der uns bekannten Beef Bowl sind wir auf der sicheren Seite und wissen, was wir bekommen.

Auf dem Rückweg passiert, was nicht passieren darf: ein Riemchen meiner bequemsten Sandalen, meiner Lieblingsreisesandalen, reißt einfach so!
Und nun?
Na klasse!... außer Badelatschen und ein paar schicken Sandaletten, jedoch für unsere geplanten Touren völlig ungeeignete Schuhe, habe ich keinen Ersatz.
Zwar laufen wir an unzähligen Schuhläden vorbei, aber da gibt es entweder Business-Schuhe oder Plasteschuhe. Und nichts ist schlimmer als Blasen an den Füßen.
Na das kann ja noch heiter werden...