Eine echte Herausforderung: Wandern bei 40°C ...
Eine echte Herausforderung: Wandern bei 40°C ...
Blick vom Gipfelplateau ...
Das Frühstück auf dem Balkon mit grandioser Aussicht ist zwar verlockend,
doch bei 30°Celsius wenig erfrischend. Und so muss unser Bett herhalten.
Ein Kühlschrank im Zimmer macht es möglich, dass wir uns nicht nur von trockenen Cerealien
ernähren. Kalte Milch - natürlich die mit 4% Fett - und Orangensaft gehören
zu unserem perfekten, selbsgemachten Frühstück.
Unsere bisherigen körperlichen Aktivitäten des diesjährigen Urlaubs beschränkten
sich bisher auf Kurzwanderungen von maximal 500 Metern.
Natürlich viel zu wenig.
Deshalb nehmen es heute in Angriff. Versorgt mit Wanderschuhen, Getränken, heissen Tee und ein paar Stullen
gehts zum Informationcenterdes Capitol Reef National Parks.
Hier lassen wir uns bezüglich unserer Routeccauf den neuesten Stand bringen.
Die Rangerin ist sehr kompetent und informiert uns über unsere geplanten Hikes.
Meine ursprüngliche Idee, einen ganztägigen Hike zu starten, der in Fruita über den Cohab Trail startet, weiter über die Frying Pan geht
und über den Trail zum Cassidy Arch runter im Grand Wash endet musste ich schon bei der Planung
ad Acta legen.
Es gibt keinen Shuttle beziehungweise keine andere Verbindung zwischen Fruita und
dem Grand Wash. Man müsste entweder den Weg zurückwandern oder ein zweites Auto haben.
Deshalb werden wir die Wanderung in zwei einzelne Wanderungen trennen.
Bei all dem Planen in den Wintermonaten im kalten Deutschland
habe ich doch ganz vergessen wie heiss es hier vor Ort werden kann!
Dazu kommt "Soilmoisture" - wie man das hier nennt. Dabei handelt es sich um aufsteigende
Bodenfeuchtigkeit, die durch den zart bedeckten Himmel nicht in den All abpfeiffen kann.
Es herrschen momentan feuchte 36°Celsius !
Auch deshalb rät uns die Rangerin von einer langen Tour ab.
Es fühlt sich außerdem auch viel besser an wenn man eine ganz offizielle Ausrede hat.
Kurz nach 10 Uhr parken wir dann endlich unter Bäumen am wunderschönen Park in Fruita unser Auto und starten die Wanderung. Bis zum Beginn des Cohab Canyon Trails sind es etwa 300 Meter vom Parkplatz.
Die erste dreiviertel Meile ist anstrengend. Sehr anstrengend.
Es ist das anstrengendste und steilste Stück der gesmaten Wanderung.
Stetige "switchbacks" bringen uns langsam aber stetig nach oben.
Wir fühlen uns gut und sind guter Dinge!
In kurzer Zeit gewinnt man ganz gut an Höhe. Von hier oben
gibt es die erste grandiose und von vielen Bildern bekannte Aussicht.
So malerisch eingebettet liegt der Park in Fruita.
Wir stechen nun in eine Art "Slot Canyon" (so bezeichnete es die Rangerin),
der ab hier nur noch eine leichte Steigung hat. Doch eine neue Herausforderung steht vor uns:
Der Kampf mit der Hitze!
Immer wieder suchen und finden wir dann doch ein Schattenplätzchen unter einem riesigen "Klopper".
Die Hitze ist unerbärmlich! Straffes Wandern ist etwas anderes!
Aber wir lassen uns Zeit. Und zum Fotografieren braucht man auch eine rugige Hand.
Auf der gesamten Wanderung treffen wir auf zwei weitere Familien. Ansonsten sind wir ganz alleine unterwegs. Es gibt nicht so viele Verrückte, die sich diesen Weg im Sommer antun.
Das letzte Stück - kurz vor dem "wow"- Moment - ist dann noch einmal etwas steil. Aber die Aussicht als Belohnung ruft.
Oben angekommen stehen wir vor einer Weggabelung. Hier gilt es zu entscheiden:
will man zum südlichen oder zum nördlichen Outlook.
Zu allererst interessiert uns der Blick am nördlichen Punkt.
Im letzten Jahr schon, als wir nach dem Aufstieg zur
Hickman Bridge zum dahinterbefindlichen Plateau
gewandert sind, haben wir genau von dort aus auf der gegenüberliegenden Seite Wanderer gesehn.
Da hatten wir schon das nächste Ziel im Visier...
Und jetzt sind WIR hier.
Die Aussicht ist, für Aussichtsfreaks wie wir es sind, grandios.
Die Anstrengung ist vergessen, die Hitze auch!
Blick auf die UT24 gen Osten
Zur anderen, also zur westlichen Seite geschaut, sieht man die UT24 wie sie sich nach Torrey schlängelt.
Rainer geht nun noch zum südlichen Aussichtspunkt.
Darauf habe ich so gar keine Lust und platziere mich unter einem schattenspendenden
vertrocknetem Baum, genieße den Schatten und die Aussicht.
Käfer, Squirels und handtellergroße Schmetterlinge...
Langweilig wird es auch nicht wenn man auf einer Stelle verweilt!
Eine Viertelstunde später kommt Rainer zurück und ist ganz ernüchtert vom südlichen Aussichtpunkt.
Man kann diesen also getrost weglassen.
Wie immer wirkt der Rückweg wesentlich kürzer und die roten Steine erscheinen im anderen Licht. Demzufolge gibt also wieder viele neue Fotomotive.
Richtig schön zufrieden nach dieser schönen, wenn auch furchtbar heißen, Wanderung bleiben wir noch ein wenig
unten am Parkplatz des Parks sitzen und trinken unseren mitgebrachten "Earl Grey".
Es gibt einfach nichts Besseres als warmen Tee zu trinken und abzukühlen!
Und meine Runtastic-App sagt, daß ich 1020 kcal verbraucht habe. Na das ist doch ein echter Ansporn für die nächste
Wanderung.
Oder?
Natürlich sind wir nicht die Einzigen hier.
Diese Oase der Ruhe und Kühle ist ein Anziehungspunkt für Familien mit Kindern.
Doch sind wir die Einzigen ohne einen riesigen Cooler.
Anschließend schauen wir noch beim Startpunkt des Hickman-Bridge-Trails vorbei.
Daß der Trail seit Frühjahr 2013 wegen Steinabgängen und Einstürzen geschlossen ist, das wußte ich schon.
Daß dieser auch noch voraussichtlich für längere Zeit geschlossen bleiben wird, darüber hat uns die
Rangerin informiert. Sie meinte auch, daß die gesamte Area momentan sehr fragil sei.
Was runtergekommen ist, das kann man sogar von der Straße aus sehen.
Und so sieht's aus:
Am Abend geht es in's "Saddlery Steak House" in Torrey.
Es gibt ein "Porterhouse-Steak and cremed spinach"
Das ist absolut lecker
Gefahrene Meilen: 38mi = 61km
Lage:
- Verkehrsgünstig gelegen an der UT24
- nahe Fruita, Capitol Reef NP und Einfahrt zum Burr Trail
- Sehr saubere, hell eingerichtete Zimmer
- Gute Matratzen
- Mikrowelle, Kaffeemaschine und Wasserkocher nebst Zubehör im Zimmer
- Terrasse mit Sitzmöbeln
Capital Reef National Park
Website des National Park Services
Karte des Parks
Website des National Park Services