Im April ist der Stadtpark noch leicht verschneit - die Landschaft leicht verzuckert. So wirken die roten Steine bei bestem Wetter noch intensiver...
Im April ist der Stadtpark noch leicht verschneit - die Landschaft leicht verzuckert. So wirken die roten Steine bei bestem Wetter noch intensiver...
Ein privater und sehr gut gepflegter Park. Die Wasserfälle am Ende der Schlucht sind nur ein Highlight das den Park besuchenswert macht ...
Das bekannteste Objekt der Academy ist die Kadetten Kapelle. Die Gebäude daneben sind aber ebenfalls ein Hingucker ...
Die Stadt Colorado Springs haben wir erst im letzten Jahr für uns entdeckt.
Netto stand uns allerdings nur ein Tag zur Verfügung. Mit viel Mühe und einem "tight schedule" haben wir nur die
östlich der Stadt gelegenen Calhan Paint Mines
besucht und sind den
Pikes Peak Highway gefahren.
Dass die nette Stadt mit einem wundervollen Umland noch mehr zu bieten hat, das wussten wir.
Doch auch für den diesjährigen Besuch bleibt für die Stadt Colorado Springs nur ein ganzer Tag.
Auf jeden Fall steht der Garden of the Gods ganz oben auf der Liste.
Egal wie - ich plane den Vormittag für einen Spaziergang im Park ein.
Kurz vor 6 Uhr sind wir hellwach.
Die dunklen Wolken von gestern haben sich verzogen. Nur noch Sonne pur.
Ein Blick aus dem nicht ganz so gut geputzten Fenster lässt mein Herz höher schlagen.
Wir haben tatsächlich Aussicht auf die Bergkette!
Wir sind ja nicht so die Frühaufsteher. Aber die klare Sicht macht Lust auf Sofortaktivität!
Es geht zum Garden of the Gods.
Zum Nordeingang des öffentlichen Stadtparks sind es vom Hotel nur knapp 15 Fahrminuten.
Es ist Sonntagmorgen und die Straßen sind absolut leer.
Von der I-25 geht es über den Exit 145 (von Norden kommend) direkt in die
Garden of the Gods Road. An der N 30th Street biegen wir gen Süden.
Der Zugang zum großen Parkplatz im Norden ist sehr gut ausgeschildert.
Es ist kurz vor halb sieben. Auf dem Parkplatz steht ein weiteres Auto. Sonst ist niemand zu sehen.
Einsame Stille und eine faszinierend aussehende Kombination aus rotem Stein, stahlblauem
Himmel und weißem Schneerest. Wunderschön!
Die Luft ist sehr frisch - aber sehr angenehm. Ich habe den Eindruck, hier kann ich richtig
tief durchatmen und unendlich viel Kraft tanken.
Ein Anorak wäre jetzt auch nicht schlecht. Doch den haben wir nicht. Windfeste aber dünne Jacken, Pulli und
ein Schal ist alles, was wir haben.
Die höher steigende Sonne wärmt. Je höher desto wärmer fühlt es sich an.
Der Anblick lenkt von der Kälte ab. Wir sind absolut gefesselt und froh, dass wir jetzt schon hier sind.
Auf dem Rundweg im nördlichen Teil treffen wir auf andere Besucher.
Jogger, Spaziergänger und Fotografen mit Stativ.
Gebannt vom Anblick, vergesse ich die Einstellungen am Fotoapparat zu prüfen.
Fotografiere so mit den Parametern für meine letzten Shootings. Mondfotografie.
Ohne die Aufnahmen zu prüfen, spazieren wir durch den Park und ich fotografiere praktisch alles.
Noch nie habe ich rote Steine neben weißem Schnee gesehen. Nur auf Fotos. Aber eben nicht
mit meinen eigenen Augen.
Gut nur, dass ich wegen der Lokalisierung zusätzlich mein Smartphone einsetze. Denn mein neues iPhone
macht wirklich klasse Fotos.
So bleiben scharfe Bilder in meinem Portfolio, die gut den meiner EOS standhalten können 😉
Wie der Park zu seinem Namen kam und weiter Fakten
Am Ende fahren wir noch etwas mit dem Auto durch den Park und treffen auf Wildtiere am Straßenrand.
Die Wolkendecke wird immer dichter und das Strahlen der roten Steinwände verblasst.
Und wieder erscheint alles in einem neuen Look.
Ich muss mich zwingen, keine weiteren Fotos zu machen!
Anschließend geht es zum Frühstück.
Im Restaurant geht es wieder ziemlich turbulent zu.
Es gibt Rührei, Speck, Würstchen und die üblichen Sachen eines amerikanischen Frühstücksbuffets.
Allerdings fehlen Hashbrowns - mein absoluter Favorit eines Frühstücks in den USA 😋
Es schmeckt gar nicht so schlecht. Das muss ich mal hier festhalten.
Nur dass man hier auf Styropor Tellern mit Plastikbesteck essen muss, finde ich nicht mehr zeitgemäß.
Und total blöd. Aus dem Alter bin ich einfach raus. Ich mag das nicht.
Aber das stört offensichtlich nur mich.
Unser zweites Highlight des Tages ist der Besuch der The Broadmore Seven Falls. Sie befinden sich
auf einem Privatgelände südwestlich des Citycenters.
Die Anfahrt vom Hotel dauert etwa eine halbe Stunde.
Obwohl wir uns erst im Wohngebiet etwas "verfranst" haben, finden wir letztendlich die entscheidende Zufahrtsstraße. Der Cheyenne Boulevard bringt uns in die richtige Richtung. Es gibt ein Hinweisschild an dem man den Boulevard verlassen sollte und so über die S Cheyenne Canyon Road direkt zum Eingangstor geführt wird.
Nun sind wir allerdings etwas irritiert, was den Parkplatz anbetrifft.
Denn direkt vor dem Tor zu parken, ist nicht möglich.
Muss man denn zum Resort und von dort mit dem Zubringer zum Gelände fahren?
Es gibt in Laufnähe zum Eingang genügend Parktaschen die wir nutzen könnten.
Aber da sind diese Schilder...
Was soll's. Wir parken neben einem anderen Auto. Getreu dem Motto: Wenn zwei hier parken,
dann KANN das nicht falsch sein. Zum Eingang geht's so zu Fuß.
Es ist April und absolute Nebensaison. Vermutlich muss man aber im Sommer, wenn es viele
Besucher gibt, doch den großen vom Eingang weit entfernteren Parkplatz nutzen.
Der Eintritt kostet regulär 15.50 USD (Stand 2019).
Militärangehörige und Senioren (ab 60 +) 12.75USD.
Kinder zwischen 2 und 12 Jahren zahlen nur noch 9.50USD.
Inklusive ist die Nutzung des sehr gepflegten Parks, der Shuttle innerhalb des Parks
und der Aufzug zur Plattform, um die Wasserfälle in voller Gänze sehen zu können.
Wir lassen uns vom Parkshuttle direkt hoch zu den Attraktionen fahren. Mein linkes Knie macht Faxen und soll noch für richtige Wanderungen geschont werden.
Die Treppe startet gleich hinter dem zugefrorenen Auffang- oder Überlaufbecken.
Ein nicht übersehbares Schild zeigt uns, dass es nur 224 Stufen bis zum Top of the
Falls braucht, um den Blick von oben zu haben.
Eine tolle Herausforderung! Nicht nur dass wir gejetlaged sind, Colorado Springs liegt auch noch bei
1.839 Meter Höhe. Für uns als Flachlandtiroler ein echtes Workout.
Der Weg nach oben ist schön.
Zwischendrin gibt es zwei Plattformen.
So fühlt man sich nicht gehetzt und kann immer mal nach unten schauen.
Einfach grandios.
Man sieht nie den gesamten Wasserfall, sondern immer nur Teile davon.
Sicherlich ist das der Grund warum jeder Wasserfall einen anderen Namen hat.
Oben angekommen gibt es weitere Trails. Zum Beispiel zum Inspiration Point.
Sicherlich schön. Doch unser "tight schedule" schreit: "NO!"
Ok. Fürs nächste Mal habe ich wenigstens den Plan was man alles erwandern könnte.
Als nächstes geht es mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform Eagles Nest.
Der Zugang befindet sich am Ende eines Schachts. Der Schacht wird auch als eine
Art Museum- und Infoweg genutzt. Zahlreiche ausgestopfte Tiere, Steine und Infos.
Ein Schild ist den ehemaligen Besitzern des Canyons Albert G. & Margaret Hill gewidmet.
Dank deren Umweltengagement für diesen Canyon ist dieser geschützt, gepflegt und
vielen Besuchern zugänglich.
Die Aussicht von der Plattform ist nicht weniger - aber auch nicht beeindruckender als auf dem Aufstieg entlang der Wasserfälle. Doch hier bekommt man den Gesamtüberblick über die Broadmore Seven Falls.
Ganz ohne größere Pause geht es nun zur nächsten Attraktion auf meinem Tagesplan.
Die Cadet Chapel auf dem Gelände der Air Force Academy.
Es geht wieder in den Norden von Colorado Springs.
Unterwegs versuchen wir noch ein von Yelp am höchsten benotetes Café zu finden. Es bleibt beim Versuch. Denn die Adresse gibt es zwar. Aber von einem Café ist nix zu sehen.
Die Zufahrt zum Areal der Air Force Academy über die Academy Road (was für ein ausgefallener Name)
ist lang.
Bevor wir jedoch den Eingang passieren dürfen, werden wir von einem Officer mittleren Alters gemustert, dessen
durch intensives Training extrem definierter Body selbst durch die Uniform erkennbar ist. Sein Gesicht ist
sehnig und ernst. Für ein Lächeln sind die Fasern oder Faszien (wer weiß das schon?) vermutlich zu kurz.
Sein Knopf im Ohr mit dem zart sich anschließendem Micro, seine Sonnenbrille, die vermutlich
handgefertigt seinem Kopf angepasst wurde, wirkt auf mich etwas nachdenklich.
Soll mir das nun Respekt oder Angst verschaffen? Oder beides?
Am liebsten würde ich mein Handy zücken. Aber ich befürchte damit ein echtes Vergehen
herauszufordern. Denn es ist unser erster Urlaubstag. Ich will mir gar nicht ausmalen welche Folgen
es geben könnte.
Und deshalb muss ich dann doch eher schmunzeln. Bevor meine Fantasie die Realität verlässt.
Der weitere Weg zur Chapel ist wieder lang. Es hat was Gigantisches.
Links und rechts der Straße nur penibel gepflegte Fläche.
Es gibt keinen Anhaltspunkt um einen Größenvergleich zu haben.
Wir passieren ein Flugzeug. Ein Objekt wie ein Monolith. So riesig wirkend.
In der Ferne entdecke ich auch die Spitzen der außergewöhnlich aussehenden Kirche, die ich
schon auf vielen Bildern gesehen habe. Und ja. Nun habe ich doch einen Größenvergleich.
Das Areal der Air Force Academy scheint die Fläche einer Gemeinde oder auch einer Kleinstadt zu haben.
Google sagt mir, es sind 25.9 Quadratkilometer. Also so groß wie zum Beispiel Macao.
Folgt man artig den Schildern erreicht man den sehr weitläufigen Parkplatz vor dem Areal, wo sich
gleich mehrere Attraktionen befinden.
Das Campus Gelände ist letztendlich wunderschön gelegen und sehr gepflegt.
Das The Barry Goldwater Air Force Academy Visitor Center ist täglich von 9am bis 5pm geöffnet.
Mich interessiert zu allererst die Cadet Chapel.
Ein außergewöhnlicher und sehr auffälliger Bau mit vielen spielerischen Elementen.
Die Cadet Chapel dient als religiöses Zentrum für Kadetten und umfasst evangelische, katholische, jüdische und buddhistische Kapellen, einen Raum für alle
Glaubensrichtungen, die jeweils über einen eigenen Eingang verfügen.
Die Kapelle ist in der Lage, gleichzeitig in allen Räumen Gottesdienste abzuhalten.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr Sonntag 13:00 - 16:30 Uhr
An Thanksgiving, Weihnachten und Neujahr ist die Kapelle geschlossen.
Eintritt kostenfrei.
Wir betreten als erstes den bekanntesten und meistfotografierten Teil - die evangelische Kapelle.
Ich liebe es Kirchengebäude von innen zu besuchen. Und zugegeben, haben wir schon viele Kirchen
besucht. Auf vielen Kontinenten. Doch die hier ist außergewöhnlich. Nicht unbedingt die Schönste -
aber die mit dem größten Verzauberungspotential. Sehr einfach gehalten und sehr modern.
Durch die eingesetzten bunten Gläser kann das Licht (glücklicherweise scheint die Sonne aus voller Kraft)
genügend Helligkeit bieten, so dass man keine zusätzliche Beleuchtung benötigt.
Die Decke zu fotografieren wird zur artistischen Meisterleistung, denn die Panorama-Funktion
des Smartphone verleitet uns und andere zur Gesamtaufnahme, in dem man sich weit nach hinten
verrenken muss.
Umfallen oder Verlust des Gleichgewichts nicht ausgeschlossen 😂.
Die katholische Kapelle ist dagegen sehr schlicht und weitaus weniger beeindruckend.
Der Honor Court, der sich zwischen Kapelle und Arnold Hall befindet,
bietet Fläche für Bronze-Statuen und Flugzeugdenkmäler verschiedener in Kriegen eingesetzter Modelle.
Nicht schlecht für Fans alter Kriegsflugzeuge. Mir gibt das nichts. Denn ich kenne mich nicht aus.
Am anderen Ende der Freifläche jedoch befindet sich die Polaris Hall.
Ein Gebäude aus Glas und Stahl, das eher langweilig wirkt.
Es bietet in seinem Inneren hochmoderne Besprechungsräume, einen Hörsaal sowie einen Honor Board Room.
Es ist das Ergebnis einer öffentlich-privaten Partnerschaft.
Doch der zehn Meter hohe Turm, ein Hingucker und Augenweide, ein
Gebilde aus Stahl und Glas, das direkt auf Polaris zeigt - dem Nordstern -
wird beim ersten Anblick schon
zum Spielobjekt und Ideenpool für Hobbyfotografen wie mich.
Sobald ich meinen Standpunkt ändere - ändert sich auch der Blickwinkel mit unendlich
vielen neuen Fotomotiven und Entwicklungsspielereien.
Weiterhin bietet das uns zugängliche Gelände noch folgendes:
Planetarium & STEM Outreach Center
Hier werden u.a. von Montag bis Freitag 12.30Uhr hochmoderne Dokumentationsfilme gezeigt.
Eintritt kostenlos.
Leider heute, am Sonntag geschlossen.
Link zur Website: Nützliche Links (unten)
Arnold Hall
Eine Einrichtung die ein Auditorium für 2.500 Besucher beinhaltet und
darüber hinaus mehrere Militär- und Akademieausstellungen beherbergt.
Harmon Hall
Ein reines Bürogebäude. Das Admidnistrationscenter und Academy Headquarter.
Der Besuch der Air Force Academy hat mir sehr gut gefallen. Habe ich doch nur ein Kirchengebäude mit auffälligen Zacken erwartet, bin ich nun begeistert.
Auf dem Rückweg schauen wir nochmals am Visitor Center vorbei. Vielleicht gibt es hier ein Café? Aber leider nein.
Wir machen dann in einer Parktasche, ganz in der Nähe des monströsen und alleinstehenden Flugzeugmodells eine Pause, genießen den Blick auf den im Tal liegenden Teil Colorado Springs und essen dabei unsere mitgebrachten Stullen mit Paddys vom Frühstücksbüfett. Schließlich bin ich eine alte bundesdeutsche Hausfrau mit Hang zum Picknick à la 70er Jahre Stil, die immer im Voraus denkt und für "schlechte Stunden" belegte Stullen einpackt.
Das im Hotel angebotene "Kickback" tauschen wir gegen einen heißen Kaffee bei Starbucks,
das irgendwie so befremdlich wirkt. Am Eingang steht noch die alte Weihnachtsdekoration und draußen
ist es windig kalt.
Ich stelle fest: Starbucks in den USA ist für mich Frappuccino und zwar nur wenn draußen
Temperaturen von mindestens 30°C - und zwar PLUS! - herrschen.
Zum Abschluss des Tages kehren wir im Texas Roadhouse ein.
Das Flair ist schon sehr amerikanisch. Die Bedienung allerdings ober lahm.
Der Salat flau, das Steak "nur normal".
So könnte ich weiter jammern auf ganz hohem Niveau.
Aber sorry, ich darf jetzt meckern - schließlich habe ich Jetlag
Als wir kurz vor 9pm das Foyer des Hotels betreten, wirkt es total ausgestorben.
Hier gibt es niemanden. Auch nicht am Check-in Counter.
Ich nutze die gähnende Leere, um ein paar Aufnahmen vom Ambiente des Hotels zu machen. Denn das ist recht hübsch gestaltet.
Nach einer Weile ist es immer noch total ruhig. Nur der Popcorn-Automat, an dem man sich Tag und Nacht mit Futter versorgen kann,
surrt vor sich hin. Jetzt ist mir auch klar, warum im Zimmer ein Hinweisblatt liegt, dass man niemandem, den
man nicht erwartet die Tür öffnen soll. Auch wenn sich derjenige mit Room-service melden sollte.
In einem solchen Fall soll man zur Sicherheit an der Rezi anrufen.
Welche Sicherheit eigentlich und welche Rezi, wenn das Hotel für jeden der mag, egal ob er hier Gast ist oder nicht,
frei zugänglich ist 🤔
Gefahrene Strecke: 136 Meilen = 218 Kilometer