Rückflug

Der Wecker klingelt seit langem wieder mal sehr sehr früh. Um 5am ist die Nacht vorbei.
Jetzt läuft alles ab wie im Film.
Jeder macht sich fertig, die Schlafanzüge werden noch in's Handgepäck getan. Wir hoffen ja, daß unsere Koffer bis Berlin durchgebucht werden können. Noch ist das nicht sicher. Denn wir haben keinen Anschlussflug von MUC nach TXL am gleichen Tag buchen können und planen somit die Nacht bei unserem Sohn zu verbringen.

So verbinden wir das Nützliche mit dem Erfreulichen.
Die gute Seele des Hauses, Rosemi, ist tatsächlich schon wach, als wir aus dem Haus gehen, verabschiedet sich von uns und macht uns das Tor auf, damit wir das Grundstück der Copolia Lodge verlassen können.
Auf der Sans Souci Road sind wir nicht alleine, obwohl es so früh am Samstagmorgen ist.
Als wir am Flughafen ankommen, ist der Autovermieter auch schon da und nimmt unser Auto ganz unkompliziert entgegen.
Das geht ja besser als in den USA. Denn es bedarf keinerlei Fahrt zur Vermietstation.
Super, direkt vor der offenen Halle, in dem sich die Eincheckschalter befinden, wird auch unser Auto gleich übernommen.

Dann kommt das Übliche. Einchecken klappt und nach etwas gutem Einreden kriegen wir auch das Gepäck bis Berlin durchgecheckt. Obwohl wir in München über Nacht das Flughafengebäude verlassen werden.

Der International Airport in Mahé, SEZ, ist recht übersichtlich.
Nachdem wir unsere letzten Seychelles Rupien in Euro zurücktauschen passieren wir auch gleich die Sicherheitsschleuse, die absolut keiner internationalen Vorschrift standhält.
Egal ob es piept oder nicht, es wird jeder durchgewunken.
Auch dürfen wir unsere große Wasserflasche mit dem Copolia Brunnenwasser mitnehmen. Eigentlich sollte man sich freuen, aber andererseits ist man das nicht mehr gewöhnt.

Der Airbus 340-500 wird von zwei sehr jungen Piloten gesteuert.
Zwar haben wir uns gefreut, daß die Bestuhlung 2-4-2 ist und wir in einer Zweierreihe die Plätze reserviert haben, jedoch sind diese so eng, daß selbst meine Knie (bei einer Erdbeerstützenhöhe von 1.64m) die gesamte Zeit über mit dem vorderen Sitzen in Kontakt sind.
Auch sind die Sitze so hoch, daß ich wie ein Kind sitze und nicht den Boden erreiche. Katastrophe!

Der Service ist eher durchschnittlich.
Ich verfalle wieder einmal meiner Flugangst, will aber ohne "Helferlein" in Form von Flugangsttabletten den Flug überstehen. Das heißt aber auch, daß ich nichts essen kann. Aber das ist nun wirklich das geringste Problem.

Nach 4 Stunden und 20 Minuten erreichen wir Dubai.
Wieder müssen wir mit Bussen zum Terminal gebracht werden.

A340
A340

Wer das hier lesen kann, ist echt im Vorteil
Ein Glück, daß wenigstens die Zahlen für uns deutbar sind.

Der Airport ist großzügig gebaut und wird derzeit immer noch erweitert.
Man passiert monströse Hallen mit ebensolchen Wandwasserfällen.
Wahnsinn was sich doch in den letzten Jahren hier getan hat.

1989 waren wir zum ersten Mal an diesem Airport.
Damals war es nur eine schmucklose Halle in der, und das war über die Grenzen hinaus bekannt, Goldschmuck nur nach Gewicht berechnet wurde. Nicht nach der aufgewandten Arbeit.
Das war mir damals schon ein Rätsel, wie sich das wohl rechnet.
Es war verdammt preiswert.

2007 waren wir wieder hier.
Zu dieser Zeit hatte der Airport schon ein internationales Gesicht bekommen.
Haufenweise Duty Free Shops. Es glänzte und funkelte und hatte diesen ganz besonderen orientalisch blumigen und schweren Duft des Parfüms, den die Dubaianies hier tragen.

Eine halbe Stunde benötigen wir bis zum Terminal A.
Hier startet auch unser nächster Flieger gen München.
Doch verbleiben uns weitere 3 Stunden bis zum nächsten Flug.
Wir schauen noch im Duty Free Läden nach guten und preiswerten Angeboten. Aber die Preise sind fast wie in Deutschland.
Also nein, so investieren wir gar nichts.

Im "Giraffe"-Restaurant nehmen wir einen typisch arabischen Snack. Erst bestellen wir eine Portion zum Teilen, aber nach den ersten vorsichtigen Tests, muß gleich noch eine zweite Portion her. So lecker schmeckt das!

giraffe restaurant,DXB

Und ich bestelle mir den ersten richtigen Cappuccino seit 3 Wochen. Klar, einer reicht nicht. Da muß noch einer her !
Hier gibt es auch kostenloses Wi-Fi und wir geben ein paar Lebenszeichen in das Netz ab.

Unser nächster Flug erfolgt mit der A380-800.
Es ist eine wunderbare Sänfte und hier sind die Sitzabstände wieder ok.
Der Flieger ist fast oder vielleicht sogar ganz ausgebucht.

Ich beobachte, wie etwa 80-90% der arabisch aussehenden Frauen in einem Tschador oder mindestens einer Abaya gekleidet sind. Mal sehen ob es bei der Ankunft in München auch noch so ist.

ek51,DXB

Wir sitzen in Reihe 45A.
Es ist praktisch die 3.Reihe hinter dem Cockpit.
Unser "Trick" den Fensterplatz und den Gangplatz zu reservieren und zu hoffen, daß niemand auf den mittleren Platz gesetzt wird, geht nicht auf. Eine ältere Frau im Abaya, möchte nun nicht den Mittelplatz sondern meinen Fensterplatz.
Hm.
Na, so weit geht die Freundschaft dann auch nicht und wir einigen uns, daß sie den Gangplatz bekommt.
Der Flug ist weitestgehend ruhig.
Ist es eigentlich eine subjektive Wahrnehmung... oder sind die Flugbegleiter in diesem Flieger wesentlich freundlicher und aufmerksamer als auf dem Flug von Victoria nach Dubai?

Nach dem Abschuss der Malaysia Airlines habe ich doch wohlwollend gelesen, daß die Emirates eine der ersten Airlines sind, die alle Kriegsgebiete u.a. auch Irak weiträumig umfliegen. Das finde ich als Flugangstpatient sehr gut.

Momentan bin ich doch enttäuscht, daß wir genau über die Gebiete, die ich aus Funk und Fernsehen als Kriegsgebiete kenne, wie Basrah, Bagdad und Mosul fliegen.
Hm.
Jetzt weiß ich gar nicht, ob ich noch mehr Flugangst habe oder Angst haben muß, "aus Versehen" abgeschossen zu werden. Als wir endlich die Türkei erreichen, bin ich echt froh und auch die Wackler machen mir nach drei kleinen Flaschen Weißwein absolut gar nichts mehr aus.

Nach etwa 5 Std. gehen wir in den Landeanflug.
Es geht über dicke und fette Wolken in den Sinkflug.

torte

Und nach gefühlt 3km durchflogener Wolkenmasse landen wir in München, wo es zwar nieselt, aber ziemlich warm ist. Unsere Koffer sind ja durchgecheckt und so fällt das Warten am Kofferband aus.
Wie angenehm.
Das Taxi bis zu unserem Sohn kostet 55 € .
Unser Sohn hat für Rainer noch etwas vorbereitet: Es gibt noch nachträglich eine Geburtstagstorte und ein ganz besonderes Geschenk.
Dann stürzen sich die Zweie auf ihre Lieblingstorte.
Zuckerschock pur.

Am nächsten Tag geht es ausgeruht zum Flughafen.
Die Sicherheitskontrollen sind dieses Mal außergewöhnlich streng.
Ich werde nicht nur aufgefordert meinen Fotoapparat einzuschalten, sondern muß auch noch ein Foto machen und als Nachweis dieses auf dem Display zeigen.
Außerdem wird jedes einzelne Objektiv genauestens geprüft und durchgeschaut.
Das war jetzt auch ein Novum für uns.
Der Flug nach TXL dauert knappe 50 Minuten.

Berlin hat uns wieder und es ist fast schönes Wetter. Und das Klima nicht wirklich anders als auf den Seychellen.

Nur die Palmen fehlen

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