Northern Territory & Kimberley
Reisezeit: 28.Juli bis 27.August 2017
- Prolog -
Ein jeder meiner Reiseberichte beginnt mit einem Prolog.
Dem Vorwort sozusagen.
Dieses Mal fällt mir so gar nichts ein - außer: wir sind zu Australienfans geworden
Nach Australien 2015 und
Australien 2016 folgt nun
Australien 2017.
Die Route stand eigentlich schon während der letzten Tour 2016 fest.
Top End und Westaustralien hat uns bisher am besten gefallen.
In Westaustralien insbesondere die Kimberley Gegend.
Im letzten Jahr sind wir ja ziemlich schnell die Strecke Darwin bis Perth durchgerauscht.
Wir wollten einfach ALLES sehen. Und so blieb Einiges auf der Strecke.
Deshalb steht in diesem Jahr nochmals der Kakadu National Park auf dem Programm.
Weiterhin Mataranka, Keep River NP, Lake Argyle, ein Sightseeing-Flug über die Kimberleys,
die Fahrt über die Gibb River Road, Cape Leveque und Freemantle sowie Rottnest Island.
Ein volles Programm also.
Bekanntes und Neues.
Los geht's!
- Anmerkung -
Unsere Reisen sind so weit es möglich ist, sorgsam vorbereitet. Trotzdem bleiben noch viele Fragen offen, weil
es oftmals sehr schwierig ist, genauere Infos im Netz zu finden.
Um meinen Lesern bei der Vorbereitung auf ihre Reise vielleicht genau die offenen Fragen zu beantworten,
führe ich während unserer Reisen ein Notizheftchen.
So schreiben wir die jeweils gefahrenen Kilometer auf sowie die benötigte
Zeit, um von einem zum anderen Ziel zu kommen. Aber auch zu den vor Ort herrschenden
Temperaturen oder auch Benzinpreisen, Eintrittspreisen und Sonstigem gibt es Notizen.
Dieses Jahr werden viele dieser Infos fehlen - leider.
In Perth hatte ein Dieb Gefallen gefunden an unserem Notizbuch, das im Auto lag.
Für uns so wertvoll - für ihn völlig nutzlos - sind all die Infos nun abhandengekommen.
Mehr gibt es dann auf der entsprechenden Seite im Bericht.
- Anreise -
Wie immer sind die letzten Tage vor dem Urlaub absolut eng durchgeplant.
Eine ganz besondere und mehrtägige Geburtstagsfeier mit Freunden, Besuch der Kinder nebst Anhang und Enkeln,
sind nicht ganz einfach weggesteckt sondern auch etwas kräftezehrend. So ist die Vorfreude auf den
vierwöchigen Urlaub noch größer als sonst.
Doch am Abreisetag gibt es nur noch einen Gedanken: Yäääh - wir fliegen heute Abend nach Australien!
Unsere Koffer packe ich - wie immer - am letzten Tag.
Optimierung ist dabei das oberste Gebot.
Trotzdem werden es zwei große Koffer und für jeden von uns ein Handkoffer.
Pünktlich 4pm fährt unser Privat-Taxi vor.
Die Stadt ist leer und so erreichen wir in einer Spitzengeschwindigkeit von 45 Minuten
den Flughafen von Berlin Tegel.
Viel zu früh.
Unsere Koffer werden durchgebucht bis Darwin.
Das obwohl wir die Routen TXL-SIN und SIN-DRW wieder einmal
separat gekauft haben. Für die lange Lufthansastrecke bis Singapore fliegen wir
in der Premium Economy. Ab Singapore wird diese Klasse nicht angeboten. Deshalb
gibt es für diese Strecke nur die Holzklasse.
In Frankfurt landen wir ganz pünktlich.
Die Wartezeit von anderthalb Stunden verbringen wir traditionsgemäß an der Cocktailbar
des Terminals Z, wo die großen und dicken Flieger starten.
Traditionsgemäß trinke ich hier einen "Cosmo" um einfach etwas entspannter zu werden.
Bekanntlich bin ich ja Flugangstpatient.
Doch dieses Mal muss ich auf andere Cocktails ausweichen.
Cosmos werden nicht mehr angeboten!
Der Flug nach Singapore ist dann vollkommen ereignislos - die Luft-"bumper" halten sich in Grenzen.
Ich ziehe mir zwei Filme rein: "Single Man" und "Passengers".
Beide schlafen wir recht viel und erreichen verhältnismäßig gut erholt Singapore.
Dazu trägt entscheidend die geringe Geräuschkulisse in einem A380 bei.
Garantiert schönste Wolkenformationen gibt es mit Sicherheit bei der Landung auf den Flughafen von Singapore.
Kurz vor 4pm Uhr Ortszeit, nach einer Flugzeit von 11:46 Stunden, landen wir in
Singapore, unserer ersten Zwischenstation.
Die Immigration dauert keine 15 Minuten.
Der Weg zum Airport Hotel, dem
Crowne Plaza Changi,
ist gut ausgeschildert. Die Zimmer sind wunderbar sauber.
Wir haben uns zu dieser Zwischenstation entschieden, da der Weiterflug erst morgen 9.20am
stattfinden wird. Die Zeit auf dem Flughafen lungernd zu verbringen, war für uns keine Option.
Halb sieben holt uns HongLi, unsere Bekannte hier in Singapore, am Hotel ab.
Auch das läuft ganz traditionsgemäß ab. Anders können wir nun nicht mehr. Es geht zum LauPaSat, wo
wir uns mit Lamm-, Chicken- und Prawns-Satés den Bauch vollschlagen.
Doch HongLi ist Chinesin und so bleibt es nicht aus, dass sie noch zusätzlich eine weitere Speise holen
"muss". Es gibt indisches Gemüse mit Huhn und Nan.
Ursprünglich sollte es jetzt noch auf das Observationdeck des SkyTowers gehen.
Doch leider befindet sich dieser momentan in der Verschönerungsphase.
Und so fahren wir einfach die Orchard Road entlang.
Die Orchard Road ist so etwas
wie unser Synonym für Singapore. Denn bei unserem allerersten Besuch 1989 haben
wir hier im
Hilton Hotel
gewohnt.
Seit dieser Zeit hat sich die Orchard stark verändert. Immer wieder kamen neue, größere und spektakuläre Bauten dazu.
Und bei jedem weiteren Besuch kommen wir normalerweise nicht aus dem Staunen raus.
Normalerweise.
Heute Abend wirkt es irgendwie verlassen und gar nicht so bunt wie sonst. Dabei ist doch Samstag.
Kurz vor zehn sind wir wieder im Hotel.
Es tut einfach gut, wieder eine Nacht im Liegen zu schlafen.
6.30am klingelt unser Wecker. Leider.
Nun läuft alles so ziemlich automatisch ab:
Kaffee kochen und trinken, nebenbei frisch machen, auschecken und wieder zum Airport wandern.
Ich bin begeistert von der Innenarchitektur dieses Hotels. Es ist so geschmackvoll eingerichtet. Kein "Airport-Kasten". Hier kann man vom langen Flug echt abschalten!
Hier decke ich mich noch preiswert mit Kosmetika ein. Aber auch eine Flasche
Bombay-Gin kommt mit.
Das Gate 26 am T2 ist schon gut gefüllt.
Gefühlt die Hälfte davon sind Deutsche, die mit dem Nachtflieger aus Frankfurt gekommen
sind. Viele davon versuchen vollkommen übermüdet auf dem Teppichboden zu schlafen.
Wir fühlen uns dagegen vollkommen frisch.
Pünktlich 9.20am hebt die B737 der SilkAir Richtung Darwin ab.
Mit SilkAir sind wir genau vor zehn Jahren das letzte Mal von Sandakan (Borneo) nach Singapore
geflogen. Damals waren die Sitze fast First-Class-like: breit und lederbezogen.
Dieses Mal sitzen wir wie Ölsardinen platzsparend eingeschichtet.
Neben uns sitzt - was sonst - eine nette deutsche Touristin mit der wir unsere Routenpläne
und Tipps austauschen.
Ich liebe Tagflüge. Vor allem, wenn der Ausblick so schön ist, kommt das Gefühl "Urlaub-ich-komme!" bei mir wirklich an.
Nichts ist so spannend wie die letzten Momente vor der Landung.
Die Freude auf den kommenden Urlaub ist übergroß.
Wir schauen aus dem Fenster und versuchen zu ermitteln, wo genau unser Flieger "unendlich" kreist, bevor
er in Darwin aufsetzt.
Nach 4:22 Stunden Flugzeit setzt unser Flieger in Darwin, unserer ersten Destination, auf.
Was für ein schönes Gefühl endlich angekommen zu sein.
Eine Viertelstunde später sind Immigration und Kofferschnappen erledigt.
Wir fragen uns, warum sind Immigration in den USA immer so ein Thema. Warum muss man dort meist mit
ein bis anderthalb Stunden Warten in der Schlange rechnen?
Egal.
Australien wir kommen!
Bei Avis kommt das große Erwachen.
Der gebuchten 4WD-SUV der Kategorie W wird uns trotz vorliegendem Voucher nicht ausgehändigt.
Der Veranstalter, bei dem wir gebucht haben, hat angeblich nicht die Kategorie W
sondern Kategorie K gebucht. Ein SUV mit AWD.
Die AVIS-Mitarbeiterin ist so gar nicht Australien-like.
Sie ist schroff und unfreundlich.
Wir dagegen verstehen die Welt nicht.
Alle Versuche ihr zu erläutern, dass wir die Gibb River Road mit einem RAV 4 nicht fahren
können, perlen an ihr ab. Dann faselt sie auch noch etwas davon, dass das Auto nicht wie gebucht in Broome
abgegeben werden kann.
Den Höhepunkt bildet dann ihre Aussage, unser Voucher sei nur Papier und für sie zähle nur, was in ihrem Computer steht!
Es ist Sonntag und Entscheidungsbevollmächtigte sind nicht vor Ort.
Nach langem Hin und Her unterschreiben wir Vertrag für den RAV4 und trotten ab.
Es geht zum gebuchten Hotel in Palmerston.
Freude über den Beginn unseres Urlaubs kommt so gar nicht auf.
Im Rydges werden wir dann superfreundlich empfangen.
Im Zimmer ist alles sehr neu und sehr sauber. Eine wirklich empfehlenswerte
Bleibe 20 Kilometer südlich von Darwin entfernt.
Doch das alles tangiert uns nur, denn wir haben nur eins im Sinn:
Klärung des Autoproblems.
Zu Deutschland haben wir momentan eine Zeitdifferenz von siebeneinhalb Stunden.
Die "Notrufnummer" die im Mietvertrag angegeben ist, ist erst ab 10 Uhr deutscher Zeit
besetzt. Das heißt: Wir müssen warten.
Mittlerweile zweifle ich schon, ob ich bei der Buchung etwas falsch gemacht habe oder
etwas übersehen habe.
Wir sind so ziemlich verzweifelt.
Der Anruf bei FTI bringt dann nur die Bestätigung, dass ich nix falsch gemacht habe.
Doch helfen kann man uns auch dort nicht. Denn es ist Sonntag und die Buchungszentrale
in Spanien ist nicht erreichbar.
Mal davon abgesehen, dass sich unser Interesse, wo FTI die Buchungszentrale hat, in Grenzen hält,
fragen wir uns allerdings nach dem Sinn und Zweck einer Notfallnummer, die nur
wochentags zu bestimmten Zeiten funktioniert.
Unsere Situation ist einfach extrem frustrierend!
Für das heutige Dinner und dem Urlaubsstart habe ich im Char Restaurant in Darwin Plätze
reserviert.
Wir bekommen dann tatsächlich den besten Platz im Restaurant, von dem man so herrlich
den Sunset beobachten kann. Doch wegen dem Gespräch nach Deutschland kommen wir dafür zu spät.
Auch egal.
Das Essen ist genau wie im letzten Jahr schon, einfach genial und köstlich.
Rainer isst Fisch-lastig und ich Kobefleisch-lastig.
Auch der tasmanische Wein ist lecker.
Die Bettschwere setzt uns kurz nach 10pm außer Gefecht.