Thermalquellen mitten im tropischen Ambiente ...
Thermalquellen mitten im tropischen Ambiente ...
Wenig spektakulär - aber trotzdem ein schöner Ort zum Entschleunigen ...
Für Flachländer eine mittelschwere Wanderung. Und erst am Ende wird man mit zwei außergewöhnlich schönen Pools belohnt ...
Die Nacht war schon fast tropisch.
Von einem nächtlichen Temperatursturz, wie wir das aus dem letzten Jahr kennen, keine Spur.
Jetzt verstehe ich auch, warum Pia noch vorgestern sagte, dass es hier viel zu warm ist.
Denn während wir gewöhnlich in einem klimatisierten Hotel übernachten und uns dabei
wirklich akklimatisieren können, ist an Abkühlung in einem Zelt beziehungsweise in einem
Camper nicht zu denken.
Jedenfalls in diesem August 2017 nicht.
In dieser Nacht schlafe ich ausnahmsweise ohne Schlafmaske. Draußen ist es eh stockdunkel.
Nach zwei Stunden werde ich wach, weil die Lampe des Deckenventilators einfach angeht!
Und der Ventilator ist nur über eine Fernbedienung regulierbar.
Das nervt!
Vollkommen benommen drückt Rainer auf die Off-Taste, die offensichtlich nicht die Lösung
bringt. Denn zwei Stunden später ist das Licht wieder an.
Mitten in der Nacht die Fernbedienung zu studieren fällt aus.
Also gibt es nur eins: Schlafmaske aufsetzen.
Es ist 5.55am als ich das nächste Mal die Maske lifte, sehe ich das "Alpenglühen"
der Cockburn Ranges.
Einfach klasse.
Das Erste was wir sehen, wenn wir aus dem Zelt kommen...
Die Lärmmacher!
Kurz vor 8am sitzen wir im Restaurant und frühstücken.
Wir werden täglich früher fertig. Dabei übertreffen wir uns tagtäglich!
Das Frühstückbüffet hier ist übrigens recht lecker.
Wir zahlen 27AUD pro Person.
Mein Cappuccino mit einem Extrashot kostet 4.80AUD zusätzlich.
Wir kommen mit einem australischen Ehepaar ins Gespräch, die ganz nebenbei erwähnen,
dass die Zeebedee Thermal Springs nur von 7 bis 12 Uhr zugänglich sind.
Danach wird das Tor geschlossen und man kommt nur noch mit einer gebuchten Tour rein.
Na klasse. Diese Info haben wir irgendwie übersehen.
So müssen wir wieder unseren Plan für heute vollkommen umwerfen. Und damit ist schon jetzt klar, dass
wir die Bootstour durch die Chamberlain Gorge nicht mitmachen werden können.
Wie schade!
Info:
Ab der Emma Gorge kostet die Tour zu den Zebedee's 68AUD.
Zusammen mit der abendlichen Boots-Tour
durch die Chamberlain Gorge kostet 138AUD.
(Preise August 2017)
9.15am starten wir also in Richtung El Questro Station.
Das ist vielleicht auch der einzige Nachteil wenn man im Emma Gorge Resort wohnt, dass die meisten
Attraktionen auf dem Weg zur El Questro Station liegen.
Doch als Übernachtung hat uns die Station überhaupt nicht gefallen.
Wir sind froh, dass wir an der Emma Gorge wohnen.
Gegen 10 Uhr sind wir am Parkplatz zu den Zeebedee Spring.
Es sind schon mal angenehme 35°C.
Also perfektes Badewetter!
Die erste Aktivität des Tages ist der fünfminütige Walk zur Zeebedee Gorge.
Ein "must see", wie es in jedem Reiseführer betont wird.
Dann gucken wir uns das mal eben an.
Der 340 Meter lange Spazierweg ist schön und absolut leicht zu laufen.
Einem Palmendschungel gleich, der auch mal über schmale Stege führt.
Erinnert mich ein wenig an Palm Oasis im Palm Desert.
Unterwegs gibt es immer wieder informative Tafeln.
Und so "lernen" wir, dass den Hauptanteil der Vegetation hier die Livistona-Palmen bilden.
Die können bis zu 18 Meter hoch werden.
Die Wedel bilden eine Art dichten Schirm, der Schatten und Kühle bietet.
Diese spezielle Palmenart ist nach Baron of Livingston benannt. Man glaubt, dass es diese
Palmen nur hier an den Zebedee Springs und im Purnululu National Park gibt.
Unterwegs ist es teilweise so lichtarm, dass es sehr schwierig wird, ohne Stativ - welches ich gar nicht mithabe - verwacklungsfreie Aufnahmen zu machen.
Und so muss mein älteres IPhone herhalten.
An den Quellen angekommen stellen wir fest, dass wir nicht die einzigen sind
Doch damit haben wir ja auch nicht gerechnet.
Spätestens seit wir heute früh erfahren haben, dass
die Quellen für Individualreisende nur von 7am bis 12am geöffnet sind.
Der Wildwuchs und die heraustretenden mächtigen Wurzeln der Bäume bilden kleine
Pools. Die sind mal größer - mal kleiner. Und alle kaskadenartig abfallend.
Hat man erst einmal "seinen" Pool gefunden, hat man den aber dann ganz für sich. Wie eine Badewanne.
Das Wasser ist ganzjährig zwischen 28°C und 32°C.
Die umliegenden Felsen gehören zur Sorte des King Leopold Sandsteins.
Wir bleiben hier etwa eine Stunde.
Trotz des warmen Wassers kann man sich hier ein wenig erfrischen.
Anschließend fahren wir doch noch zur Station und füllen den Tank auf.
Man weiß ja nie.
Und die nächste Tanke ist nämlich über 380 Kilometer entfernt, an der Mt. Barnett Station.
Als nächstes biegen wir noch in die Stichstraße, die zu der El Questro Gorge, zur
Moonshine Gorge und zu Jackaroo's Waterhole führt.
Unser Plan, einen kurzen Teil des Moonshine Trails zu fahren, wird von einer
Flußüberquerung durchkreuzt. Hier scheint uns das Wasser zu tief zu sein.
Wir können es nicht erkennen. Wollen aber auch nichts riskieren, um unsere nachmittägliche Wanderung
nicht in Gefahr zu bringen.
Also kehren wir um und fahren zum Jackaroo's Waterhole.
Hier sind wir ganz allein.
Ein wirklich lohnenswerter und kurzer Abstecher von der Hauptroute.
Eine Picknickbank im Schatten lädt zum Verweilen ein.
Die Ruhe hier ist erhaben.
Wir schauen uns am fotogenen Ufer um, bevor wir diesen Ort verlassen.
Im Emma Resort ankommen, ist es halb eins.
Na prima. Wir kriegen es immer wieder hin loszuwandern, wenn die Sonne am höchsten ist.
Gut behütet starten wir um eins endlich die Wanderung in die Emma Gorge.
Der Weg beginnt eben und recht "smoothly".
Es weht ein leichter Wind in der Schlucht. So kann man die Temperaturen gut aushalten.
Die Wanderroute ist in elf Abschnitte aufgeteilt, die durch Punkte markiert sind.
Ab Punkt 2 beginnt es steiniger und etwas steiler zu werden. Die Steine, die zu überwinden sind,
werden größer und größer.
Ab Punkt 4 und 5 ist der Weg um diese Zeit schon im Schatten. Sehr angenehm!
Unterwegs sieht man schöne kleine, noch nicht vertrocknete Tümpel.
Umrahmt mit Spinnefex und Steinen gibt es wundervolle Fotomotive.
Der erste Pool, den man erreicht, ist der Emerald Pool.
Ein unbeschreiblich schöner Pool.
Und keiner badet hier.
Wieder ein wunderbar ruhiger Ort - wenn man denn alleine hier ist.
Wir sitzen auf einem Stein und beobachten Wasserläufer und hören dem Zwitschern und Zirpen der Vögel zu.
Eigentlich habe ich so gar keine Lust mehr weiter zu gehen, denn der Folgeweg beginnt sehr
steil.
Das kann man von hieraus schon sehen.
Andererseits wäre es voll der Blödsinn, so kurz vor dem Ziel aufzugeben und wieder umzukehren.
Also, Zähne zusammenbeißen und weiter gehen!
Knapp zehn Minuten später stehen wir vor dem Ende des Tracks.
Der Plungepool ist riesig.
Der Wasserfall noch ziemlich aktiv und nicht ausgetrocknet.
An den überhängenden Wänden haben sich Pflanzen angesiedelt.
Und beim Blick nach oben muss man aufpassen nicht die Tropfen, die von oben kommen, ins
Gesicht zu bekommen.
Ein traumhafter Ort!
Während ich versuche das Ganze mit allen Sinnen zu erfassen, ist Rainer schon im Wasser.
Wasserratten haben das so an sich.
So richtig leer ist der Pool jedoch nie.
Es ist ein ständiges Wechseln. Die einen kommen. Die anderen gehen.
Der Rückweg ist ebenfalls schön.
Die gesamte Strecke bis zum Resort ist nun im Schatten.
Die Temperaturen sind sehr angenehm und gut auszuhalten.
Deshalb bin ich nicht sicher, ob der Start der Wanderung am frühen Vormittag wirklich
die beste Wahl ist. Denn dann ist die Gorge über die gesamte Länge in der Sonne.
Insgesamt war dies eine wirklich empfehlenswerte Wanderung, für die wir insgesamt 3,5 Stunden gebraucht haben. Inklusive baden und unendlich vieler Fotostopps.
Für den Abend, also 6.30pm, haben wir im Restaurant einen Tisch reserviert - war ja "essential"
Bei Fish & Chips sowie einem Filet beenden wir den gelungenen Tag.
El Questro
Link zur Website, inklusive Gesamtübersicht aller Möglichkeiten auf dem Gelände
Emma Gorge Track
PDF mit genauer Info und Verlauf zum Track
Map
Link zur Übersichtskarte des El Questro - Geländes
El Questro - Self Guided Hikes
Übersicht aller möglichen Wanderungen