Eine entspannte aber sehr informative und sehenswerte Fahrt mit dem Schnellboot ...
Eine entspannte aber sehr informative und sehenswerte Fahrt mit dem Schnellboot ...
Unterwegs auf dem zweitgrößten "man-made" Süßwasserreservoir...
Neun Uhr haben wir wieder ein Date an der Bushaltestelle im Freshwater Apartment Resort.
Wie praktisch - und das muss man einfach erwähnen - dass sich die Haltestelle Im Resort
befindet und nicht außerhalb.
Ein großer Bus fährt vor. Im Bus sitzen schon die ersten Passagiere.
Unser erster Eindruck: Puh, sind wir etwa zu jung für diese Cruise?
So habe ich mir schon immer eine "Butterfahrt" vorgestellt.
Unser Bus fährt uns von Resort zu Resort bis alle Teilnehmer der Tour von den einzelnen Resorts und den Campingplätzen eingesammelt sind. Dann erst geht es direkt zum Ankerplatz von Triple J Tours.
Das Boot, auf dem wir die nächsten Stunden verbringen werden, macht einen sehr sauberen und neuen Eindruck.
Die Sitze sind sehr bequem.
Zuletzt sind wir etwas über 40 Leute.
Vor der Buchung dieser Tour habe ich mir einige Fotos angesehen und Rezensionen durchgelesen.
Alle lobten in höchsten Tönen diese Tour.
Ich konnte mir so gar nicht vorstellen,
was mich hier so begeistern könnte. Aber neugierig war ich doch.
Als Kombiangebot habe ich die anschließende Sunset Cruise auf dem Lake Argyle dazu gebucht.
Die wird dann zwar von einem anderen Unternehmen durchgeführt, aber das stört ja nicht.
Auf diese Weise müssen wir uns so gar keine Gedanken machen, wie wir diese
verschiedenen Anbieter verbinden.
Die Sunset Tour sollte dabei das Highlight des Tages werden. Denn überall kann man im Netz wunderschöne Aufnahmen vom Lake Argyle sehen, die während der Cruise gemacht worden sind.
Die Fahrt auf dem Ord River, einem der bedeutendsten Flüsse - mit etwa 320 Kilometer nicht der längste Australiens - beginnt recht langweilig.
Jedenfalls ist das mein erster Eindruck. Wir fahren ganz langsam. Wir schweben fast über die Wasseroberfläche.
Doch dann wechseln wir die Geschwindigkeit. Das Boot nimmt Fahrt auf. Ach quatsch - wir düsen in einer extrem hohen Geschwindigkeit übers
Wasser.
Ok. Ich will nicht verschweigen: Schon allein das macht totale Laune!
Das Boot ist offen und der Wind extrem stark, dass wir unsere Hüte fix irgendwo verstauen müssen, wenn wir sie noch
später nutzen wollen.
Wieder einmal ist diese Tour eine Ein-Mann-Show.
Genau wie gestern.
Bootsführer ist Guide und Verpflegungsmanager in einer Person.
Unseren ersten Halt machen wir wegen einem Freshie. Einem Süßwasserkrokodil.
Ein ganz kleines Exemplar,
das sofort in die Versenkung geht. Wer also nicht schnell genug seine Kamera auf das Tier gerichtet
hat, der hat das Nachsehen.
Aber ehrlich gesagt, haben wir in den letzten Tagen schon so viele Krokodile gesehen,
dass ich auch keines mehr aufnehmen will.
Ich schwöre mir: Das soll der letzte sein dem ich Platz auf meiner Speicherkarte schenke!
Nach etwa zwanzig Minuten wird es dann doch noch spannend!
Jeff hat Augen wir ein Lux.
Endlich sind nicht nur Freshies Mittelpunkt sondern zahlreiche Vögel und Seeadler.
Fast so viele wie wir das schon während der Tour auf den Yellow Waters gesehen haben.
In Seitenarmen des Ord Rivers bleiben wir stehen, genießen die Stille und beobachten die Vögel.
Nun wird die Umgebung links und rechts des Flussverlaufs auch interessanter und steiniger.
Rote Felswände - nein keine spektakulär großen Wände - säumen den Fluss.
Im Kontrast zum sattem und tiefem Blau des Ord Rivers jedenfalls schön anzusehen.
Jeff erklärt voller Enthusiasmus das Projekt Ord River. Das Ganze nicht irgendwie, sondern
anhand einer Landschaftskarte, die er aus der Decke flippt.
Wir sind begeistert.
So kann man das Erzählte auch sehr gut verstehen.
Vor allem warum man so einen Hype um dieses Dammsystem macht.
Es ist der wahre Beginn der Eroberung dieses Gebietes in Ost-Kimberleys.
Mit vielen Obstsorten, wie zum Beispiel Mango, aber auch Chia-Samen erzielt man so hohe Erträge,
dass damit ganz Australien versorgt wird. Die Erträge aus dem Sandelholzanbau wiederum,
erreichen utopische Gewinne.
Leider kann man sich nicht alle Fakten merken.
Unterwegs bleiben wir immer wieder stehen und beobachten Vögel.
Es gibt so einige Seitenarme des Ord Rivers, in denen wir die Tierwelt beobachten.
Später entdeckt Jeff sogar Felskängurus. Eine ganz seltene und scheue Sorte.
Des Weiteren gab es eine Menge von Impressionen auf dem 52 Kilometer langen Weg.
Wir fahren mal schneller - mal langsamer.
Mal auf der "Hauptstraße" - mal auf Nebenarmen.
Nach mehr als drei Stunden Fahrt machen wir halt und ein Picknick wird aufgebaut.
Es gibt eine Art kaltes Buffet mit alle möglichen Zutaten, um sich selbst ein Sandwich nach eigenem
Wunsch zu kreieren. Wie man das ebenso kennt von diesen Veranstaltungen.
Auch erwähnenswert ist, dass es zwei sehr saubere Toiletten an diesem Ankerplatz gibt.
Am Ende der Tour sind wir vollkommen begeistert und können diese Bootstour nur weiterempfehlen!
Halb Zwei sind wir am Lake Argyle Damm angekommen.
Ein Bus fährt uns auf den Damm.
Hier bleiben wir stehen und bekommen die Gelegenheit
auszusteigen und den Blick zu beiden Seiten des Dammes zu genießen.
Am Campground des Lake Argyle Tourist Villages angekommen, gibt es für jeden ein Bändchen, das uns berechtigt an der
nächsten Tour, der Sunset Argyle Cruise, teilzunehmen.
Im weitläufigen Aufenthaltsraum finden wir Platz auf den primitiven Loungeplätzen.
Ich brauche eine kleine Augenpflege, bevor es gegen halb drei zum nächsten Boot geht.
Die Sunset Argyle Cruise startet für alle die nur diese Tour gebucht haben, am Lake Argyle Tourist Center.
Auch hier werden uns zu allererst mittels Karte die Fakten erklärt.
Der Lake Argyle mit seinem riesigen Wasserreservoire ist der ganze Stolz der Menschen hier in den Kimberleys.
Die Fahrt ist ganz nett. Längst aber nicht so interessant wie die vorherige Fahrt auf dem Ord River.
Wir fahren an ein paar Uferbänken vorbei, an denen sich Freshies, also Süßwasserkrokodile
in der Sonne aalen.
Eine Vorführung, wie leicht man hier einen großen Fisch angeln kann, geht dann schief.
Außer ein paar altbekannten, kleinen Fische ist nix zu sehen.
Auf einer Insel leben viele Kängurus, auf einer anderen ganz bestimmte Spinnen, deren Spinnenfäden so dick sind, wie ein Haar.
Die Känguru-Insel
Die Spinnen-Insel
Und dann die aller-allerletzte Aufnahme von den "guten" Crocs, den Freshies.Nicht schlecht das Flair.
Das Wasser hat eine Wassertemperatur von etwa 25° Celsius.
Rainer nutzt nach der Erfrischung, die Gunst des Moments, steigt auf das Bootsdach und lässt
Drohni gucken, wie das Ganze von oben aussieht.
Ja und kurz vor 5pm geht die Sonne unter.
Im übriggebliebenen Licht düsen wir zur Ausgangsstation zurück.
Dann trennen sich unsere Wege. Die meisten sind hier am Campground zu Hause.
Etwa zehn oder zwölf Leute, darunter auch wir, werden nun mit dem Bus von Josh,
einem der Bootsboys, nach Kununurra gebracht.
Eigentlich soll diese Fahrt etwa 20 oder 25 Minuten dauern.
Eigentlich.
Denn etwa zehn Kilometer vor Kununurra platzt einer der hinteren Doppelreifen.
Josh ruft seinen Chef an, ob er nun noch weiter fahren kann. Gut dass er ein Satellitentelefon
mit sich führt, denn hier gibt es sonst keinen Empfang.
Kurze Zeit später bekommen wir das ok. Allerdings nur wenn wir ganz langsam fahren!
Im Bus herrscht gespannte Stille.
Wir fahren wirklich langsam.
Es ist stockdunkel. Linkerhand ist es etwas heller, denn die gesamte Waldfläche brennt.
Wir beide finden es irgendwie nicht so prickelnd, jetzt in der totalen Finsternis
stehen zu bleiben und die Brandfläche zu fotografieren. Besonders dann nicht, als Josh
sagt, dass es kein kontrollierter Brand ist. Denn die sind bis Ende Juni abgeschlossen.
Hm. Aber offensichtlich beunruhigt das nur uns.
Die weitere Fahrt wird immer unruhiger. Der Bus vibriert. Und dann sind wir froh, als die Stimmen immer lauter werden
die Fahrt abzubrechen und auf Hilfe zu warten.
Josh hält an. Er ruft seinen Chef wiederholt an.
Taxis aus Kununurra sollen uns hier - fünf Kilometer vor Kununurra - abholen.
Taxis?
Ich habe bisher in Kununurra noch keine Taxis gesehen.
Wir warten in der Stockdunkelheit am Straßenrand.
Zwanzig Minuten später kommt ein Kleinbus und bringt uns in den Ort.
Nach drei Anläufen findet der Fahrer auch die Freshwater Apartments!
Nicht dass es schwierig zu finden ist. Denn die Anlage befindet sich direkt an der Hauptstraße.
Aber in einem unverständlichen System werden die Teilnehmer in den jeweiligen Resorts abgesetzt.
Und ganze drei Mal fahren wir am unserem Eingang vorbei!!!
Langsam sind wir ungeduldig und bitten gegenüber abgesetzt zu werden.
Für heute Abend haben wir uns mit Pia und Martin, die in der gleichen Anlage wohnen,
zum Grillen verabredet.
Doch nun ist nix daraus geworden.
Also Planänderung. Es ist ja schon halb neun.
Pia und Martin kommen zu uns auf unsere Veranda. So können wir noch schnell etwas essen und
dabei mit den beiden die Erlebnisse der letzten Tage auswerten.
Der Abend ist richtig schön.
Gegen zwölf !!! - so lange sind wir sonst nie wach in Australien - verabschieden wir uns
und wünschen eine schöne Weiterreise.
Was für ein aufregender und vollkommen ausgefüllter Tag!
Triple J Tours
Link zur Website, der unter anderem die Ord River Cruise durchführt
Lake Argyle
Website mit Infos und Buchungsportal für Übernachtungen Touren, Lake Argyle Resort&Caravan Park und verschiedenen anderen Aktivitäten rund um den Lake Argyle
Saltie oder Freshie?
Was man über Krokodile wissen sollte
Be Crockwise
Mythen über Krokodile
Be Crockwise
Zahlen und Fakten zum Lake Argyle