Das Highlight eines Ortes: die Kirche mit vielen Muschelornamenten ...
Der letzte Morgen, der letzte Blick auf die Bucht, das letzte Frühstück auf der Terrasse.
Ich kann mich kaum trennen. Und finde es schade, dass die Zeit hier vorbei ist.
Wenn ich so den Himmel sehe, denke ich: Glück gehabt. Denn eine weiße Wolkendecke zieht aus östlicher Richtung
direkt auf uns zu. Trotzdem kann man jetzt nicht von Schlechtwetter sprechen.
Doch seit der Landung in Darwin begleitet uns der dunkelblaue Himmel, bei dem man
glaubt, bis in den Kosmos blicken zu können
(PS: Ich kann ja schon mal in der Berichterstattung vorgreifen: am Airport in Broome
treffen wir Reisende, deren Weg schon
in der Bell Gorge Wilderness Lodge
den unseren gekreuzt hat. Sie kommen genau heute hier in Kooljaman an und berichten von
kalten Nächten und sehr wechselhaftem Wetter)
Unsere "sieben Sachen" sind schnell gepackt.
Wir machen noch eine große Runde, bevor wir das Gelände verlassen.
Anfangs ist die Straße wieder unbefestigt.
Aber nach etwa sechs Kilometern wird die Broome-Cape Leveque-Road zur asphaltierten Straße.
Es sind vom Kooljaman Resort etwa 85 Kilometer bis zum Abzweig, der zur Beagle Bay Community führt. Nach weiteren sieben Kilometern sind wir im Ort Beagle Bay.
Den beiden Communities Beagle Bay und Ardyaloon - One Arm Point sind die Eigentümer des Kooljaman Resorts. So habe ich es im Netz gelesen.
Die Sacred Beagle Bay Church wurde 1917 gebaut.
Entworfen hat sie Father Thomas. Errichtet wurden sie von drei Mönchen in Zusammenarbeit mit Aborigines.
Die Muschelverzierungen wurden von Father Droste und Aborigines aus dem Ort innerhalb von zwei Jahren vollbracht.
Natürlich stammen alle verwendeten Muscheln direkt aus Fängen vor Ort.
Die asphaltierte Straße endet kurze Zeit später.
Es folgt der sandige und staubige Teil.
Allerdings - und das ist jetzt rein subjektiv - empfinde ich die Rückfahrt nur halb so schlimm
verglichen zur Hinfahrt. Dieses Mal war ich schon aufs Schlimmste vorbereitet.
Als dann allerdings dieses Schild erscheint, sind wir doch froh, dass wir endlich das nächste Hotel bald erreichen werden.
Wie schon im letzten Jahr checken wir im Mangrove Hotel ein.
Zwar hatte ich im Vorfeld auch andere Hotels in der näheren Auswahl, letztendlich siegte aber:
"Never change a running system"
Halb drei stehen wir vor dem Hotel.
Das Mangrove Hotel ist ein sehr stylisches Hotel.
Und irgendwie hat es auf uns beide immer etwas von einem Californiafeeling.
Das Zimmer habe ich über Booking.com gebucht. Doch schon im Februar war die Kategorie BayView
nicht mehr zu haben.
Wie schade. Denn es sind die einzigen Zimmer, die eine Nespresso Kaffeemaschine
im Zimmer haben. Die persönliche Anfrage im Hotel brachte ein kostenloses
Upgrade auf die gewünschte Kategorie. Nicht schlecht
Das Zimmer ist riesig. Davon soll es in der gesamten Anlage nur vier Zimmer geben.
Hm. Und das haben wir einfach so bekommen?
Als ich die Gardinen aufziehe, wird mir alles klar.
Es ist ein Endzimmer mit Fenstern zu zwei Seiten. Der Blick ist allerdings ernüchternd:
Die Giebelwand des Nebenhauses direkt davor. Bay View ist etwas anderes.
Schade. Aber wir wollen hier nicht die Tage sondern die Nächte verbringen.
Alles andere ist perfekt. Und so viel Platz ist ja auch ganz nett.
Wir werfen unsere "belongings" ab und sagen der Anlage erst einmal "Hello".
Es ist eine wirklich schöne Anlage. Man gerät sofort ins Urlaubsflair - also angenommen man ist
es nicht schon.
Und für uns ist es nach vielen Tagen roten Staubes der krasseste Gegensatz zu dem,
wie wir bisher logiert haben. Viel Grün. Und - wenigstens von der Hotelwiese - der Blick
auf die weitläufige Roebuck Bay.
Viel Tag ist nicht mehr übrig und so versuchen wir wenigstens noch irgendetwas zu erkunden.
Von der Old Broome Road, etwa einen Kilometer nördlich vom Airport
zweigt ein unbefestigter Weg ab. Wir fahren eine ganze Weile und versuchen dabei nicht
das Ziel zu verfehlen. Laut GoogleMaps gelangt man so in die Nähe der Ausläufer der Roebuck Bay.
Zuletzt führt der Weg durch etwa drei Meter hohes Gebüsch, das bei Flut zum Teil unter Wasser steht.
Anhand des weißen Belages kann man das sehr gut erkennen.
Irgendwann ist Dead End.
Am Rand sitzen etwa zehn Aborigines, deren Beine bis über die Waden mit einer Art weißem Mehl
überzogen sind.
Hm. Wir steigen aus und gehen an das Ufer, um zu verstehen, warum sie hier in Reih' und Glied
fast schon teilnahmslos sitzen.
Irgendwie haben wir uns das ganz anders vorgestellt.
Vor uns ist eine Senke. Vielleicht zehn Meter tief. Die Wände gehen steil nach unten.
Unten ist nur ein Rinnsal. Vielleicht fünfzehn Zentimeter hoch. Mehr nicht.
Auf dem weißen Untergrund sieht es schön aus. Hell Türkis.
Wir überlegen, ob wir weiter fahren oder einfach fragen, ob sie etwas dagegen haben,
wenn wir Drohni hochschicken.
Es stört sie nicht.
Im Gegenzug sollen wir ihnen sagen, wie spät es ist und wann die nächste High Tide zu
erwarten ist. Sie warten auf das Wasser.
Hm. Wissen wir auch nicht. Wir sind ja wie die Frisöre losgefahren.
Aber, ich habe ja Internet.
Ich checke. Das nächste Hochwasser ist für 8:13pm angesagt.
Rainer lässt Drohne aufsteigen und Bilder machen.
Auf dem Rückflug winken sie Drohni entgegen und freuen sich.
Nach dem auch einige neugierige Einheimische die Drohnenbilder vom fehlenden Wasser gesehen haben, verlassen sie
diesen Platz und wir sind unter uns.
Irgendwie 'ne ganz andere Welt.
Irgendwie stehen die Australier, die wir bisher getroffen haben, so aufgeschlossen der
Drohnentechnik gegenüber.
Irgendwann geht's zurück. Bis nach acht Uhr abends haben wir nicht vor hier zu warten.
Auch zum Sunset am Cable Beach haben wir keine richtige Meinung.
Mit dem Auto geht's zum Hotel, wo wir es auf dem Parkplatz abstellen. Zu Fuß spazieren wir zur
Matso's Brauerei.
(Die haben übrigens eine nett aufgemachte Website)
Es ist Sonntag und der Laden ist knackevoll.
Natürlich haben wir auch nicht reserviert.
Aber wir kommen trotzdem noch unter. Draussen, auf der Veranda.
Der Platz ist genial und gefällt uns auf Anhieb.
Die Bedienung geht schon mal rum und teilt das Menü aus. Sie weist allerdings
jeden daraufhin, dass sie die Bestellung erst ab genau fünf Uhr aufnehmen darf.
Es sind noch etwa drei Minuten bis dahin.
Die Speisekarte bietet asiatisch angehauchte Speisen.
Allerdings
nicht wie sonst bekannt Nasi Goreng oder so. Nein, so ganz modern und flippig.
So sieht das Essen auch aus.
Es schmeckt extrem lecker.
Schließlich sind wir in Australien. Hier haben wir noch nie schlecht gegessen.
Rainer bestellt sich Muscheln und Fish of the Day. Ich traue mich an
Ginger Beer Pork Belly.
Als es serviert wird, bin ich einfach nur geflashed.
Bauch... ist ja bei uns eher so eine Hausmannskost.
Hier bei Matso's ist nicht nur der Schweinebauch sehr köstlich zubereitet. Die kleinen
Bauchstücke liegen auf einem gemischten Melonensalat, der leicht scharf angerichtet ist.
Leider fehlt das Foto dazu.
Am Abend gibt es noch eine Sensation.
Wir baden im Whirlpool. Das ist normalerweise nix ungewöhnliches.
Für uns dann doch. Denn wir baden zu Hause nie! Und das obwohl auch wir einen Whirlpool nutzen könnten.
Und so befreien wir uns auch vom letzten roten Staubkorn der Gibb.
Broome Tourism
Website mit Infos über Broome und den möglichen Unternehmungen in der Gegend
Matso's Broome
Ein schön gestalteter Webauftritt der Matso Brauerei in Broome