Majestätisch anzusehen ...
Das frühe Aufstehen (5am) hat einen erfreulichen Grund.
Denn heute steht eine ganz außergewöhnliche Aktivität auf dem Plan: Wir werden einen
Rundflug über die Kimberleys machen.
Gebucht haben wir das bei Kingfisher. Die Tour nennt sich Windjana Explorer.
Kurz vor 6am stehen wir am Busshelter des Resorts.
Nur ein paar Minuten später, fährt ein "Girlie" mit einem Kleinbus vor.
Das "Girlie" heißt Rachel und ist nicht nur unsere Busfahrerin sondern, wie wir später erfahren, auch unsere heutige Pilotin.
Rachel ist 23 Jahre alt.
Ok.
Wir fahren zum Airport und ich frage mich gerade, ob ich es gut finde, dass so ein
jungsches Mädel die Kontrolle über mein Leben übernehmen wird.
Bekanntlich bin ich ja Flugangstpatient!
Am Airport wird uns bewusst, dass wir heute die einzigen Fluggäste sind.
Deshalb werden wir mit einer kleinen Cessna unterwegs sein.
Rachel erklärt uns ganz souverän die heutige Strecke auf einer Landkarte.
Ihre Art gefällt mit vom ersten Moment an. Sehr sachlich.
Ich beichte ihr schon mal nebenbei, dass ich das zwar hier gebucht habe, aber tierische Angst
vor dem Fliegen habe.
Andererseits natürlich die Welt von oben sehen will.
Sie fragt mich, ob es mir schlecht wird. Denn dafür hätte sie ja Tabletten.
Sonst sagt sie nichts weiter.
Dann geht es auf zum Flugfeld und Rachel macht die "Leinen" los.
Hier stehen sehr viele von diesen kleinen Cessnas.
Und irgendwie wirkt es auf mich wie ein überdimensionaler Parkplatz. Nicht anders als Parkplätze auf
denen ich mit meinem Auto stehe.
Also völlig anderes Flair als auf einem "richtigen" Airport, von dem wir sonst fliegen.
Anhand der Aufnahmen mit dem IPhone und der MotionX-GPS App war das der Verlauf unseres Fluges.
Also genau so wie uns das Rachel vor Beginn des Fluges auf ihrer Karte gezeigt hat.
Im Flieger gibt es noch kurze Anweisungen.
Rainer sitzt neben Rachel in der ersten Reihe - ich sitze in der Zweiten.
Der Start ist kaum spürbar.
In Nullkommanix sind war auf Reiseflughöhe.
Wir überfliegen den Ord River und haben den Blick auf die Farmen entlang der Ivanhoe Road.
Es folgt der Flug über die Cockburn Ranges und El Questro.
Namen wie Emma Gorge, El Questro Station, El Questro Homestead habe ich zwar schon gehört, kann sie aber noch nicht einordnen.
Wir fliegen eine zusätzliche Runde, während sie uns das alles erklärt und viele Fakten nennt.
Blick in die Emma Gorge
Jackaroo's Waterhole
Rechts: El Questro Homestead
El Questro Homestead
Dann geht's weiter über den Pentecost River, die Home Valley Station, bevor es zum etwas langweiligeren
Teil des Fluges übergeht.
Klingt schlimmer als es ist. Denn Rachel erzählt viel Wissenswertes. Aber es sind leider zu viele
Infos, um sich alles merken zu können.
Wir halten Ausschau nach der Gibb River Road, die wir in zwei Tagen in Angriff nehmen werden.
Rachel erhöht die Flughöhe und erklärt mir, dass es so weniger Turbulenzen und damit weniger Gewackel gibt.
Etwa eine Stunde später erreichen wir die Mitchell Falls.
Sie minimiert soweit die Flughöhe, dass man die Wasserfälle sehr gut erkennen und
fotografieren kann.
Wir drehen vier Runden.
Mal höher - mal niedriger.
Mal näher - mal mehr vom Weiten.
Wir sind begeistert.
Ich glaube, wir würden jetzt noch da kreisen, wenn wir ihr nicht zu erkennen geben würden,
dass wir nun genug gesehen haben
Auch die Landschaft zwischen den Mitchell Falls und der Nordküste ist eine Augenweide.
Da wo die Flüsse ins Land drängen, blüht die fast ausgetrocknete Erde, die erst von oben gesehen, die Schönheit dieser Landschaft erkennen lässt.
Und wenn Schlammflächen und die sogenannten Salzpfannen aufeinander treffen, gibt es unendlich viele Variationen von Oberflächenmustern.
Dann geht es direkt an die wunderschöne Nordküste der Kimberleys, die Timor Sea.
Rachel zeigt uns traumhafte Anwesen und Resorts, auf denen eine Übernachtung drei bis
vier Tausend Australische Dollars kosten. Minimum.
Ebenso liegen hier Privatboote, die hier ankern und die man ab 28 Tausend Dollar pro Nacht
anmieten kann.
Mir ist echt unklar, warum ich gerade hier Urlaub machen sollte. Denn Rachel wird nicht müde zu betonen,
dass man in diesen Gewässern nicht baden sollte. Hier gibt es massenweise Salzwasserkrokodile und Haie.
Also notiere ich: wieder 28.000AUD mal sieben gespart. Denn die Küsten in der Timor See
sind schön anzusehen aber zum Baden unbenutzbar
Steep Head Island
Mungalalu-Truscott Airbase
Nach insgesamt etwas mehr als zwei Stunden Flug ab Kununurra peilen wir den Airport in Kalumburu an,
der nördlichsten Siedlung der Kimberleys.
Dies war nur der erste Teil des Scenic Flight Wandjina Explorer, aber wir sind
schon jetzt so fasziniert, dass es schwer vorstellbar ist, was jetzt noch Beeindruckendes kommen könnte
Kingfisher Tours
Link zur Beschreibung der Wandjina Explorer Tour.