Ein echtes Juwel jenseits ausgetretener Pfade ...
Ein echtes Juwel jenseits ausgetretener Pfade ...
Kurzvisite in Fremantle ...
Ramenbar mit leckeren und authentischen Gerichten - bei Instagram entdeckt ...
Der erste Blick, direkt aus dem Fenster, ist schon genial.
Anders kann man es nicht sagen.
Die Skyline von Perth ist nicht mit der in Hong Kong, Singapore oder New York zu vergleichen -
einfach der Größe wegen - aber der Anblick der handvoll Wolkenkratzer vor dem spiegelglatten
Swan River hat schon etwas Erhabenes.
Dazu färbt die aufgehende Sonne die Spiegelfassaden und den Himmel in kitschige Farben.
... und das ist der Blick nach Osten. Also rechts von der typischen Skyline-Ansicht.
Das Frühstück ist dieses Mal im Hotelpreis inbegriffen.
Den Frühstücksraum teilen wir uns mit zwei anderen Gästen.
Vermutlich sind die anderen Gäste schon längst unterwegs. Aber wir haben ja Zeit.
Schließlich sind wir im Urlaub.
Das Angebot ist überschaubar.
Der Kaffee schmeckt selbst aus der Espressomaschine grauenhaft.
Das fehlende Frischobst wird durch die reichliche Auswahl an Joghurts und frischen
Smoothies wettgemacht.
Was soll's. Toast macht auch satt.
Bevor das Auto einen Meter bewegt wird, ist das notieren der gefahrenen Kilometer
des Vortags Rainers erste Amtshandlung.
Genau dafür haben wir ein kleines, gebundenes Notizheft. Hier notieren wir nicht nur die
gefahrenen Kilometer. Dies ist auch unser analoges Tagebuch einer jeden Reise.
Die Tagestemperaturen, die Start- und Fahrzeiten sowie Entfernungen zu bestimmten Zielen
werden hier peinlichst genau notiert.
All das ist in meinem rosa Heftchen seit vielen Jahren zusammengetragen worden. Zusammen mit zwei bis drei Stiften
in einer Hülle von Lufthansa ist dieses Accessoire stets griffbereit im Mittelteil des Autos.
Auf jeder Reise.
Rainers gewohnter Blindgriff in den Mittelteil führt ins Leere.
"Wo ist das Heft? Haben wir es noch nicht ausgepackt?"
"Hm..."
Wir überlegen. Dann fällt uns ein, dass wir den Kilometerstand eingetragen haben, als
wir das Auto übernommen haben. Oder doch nicht?
Rainer flitzt nach oben ins Zimmer.
Nein dort ist es auch nicht.
Hm. Jetzt ahnen wir auch warum unsere Scheibe gestern eingeschlagen wurde. Ganz offensichtlich
vermutete der Dieb in dieser kleinen DIN A5 Hülle Wertsachen. Geld vielleicht.
Wir sind echt traurig.
Für den Dieb hat dieses Notizbuch so gar keinen Wert.
Vielleicht hat er es gleich durchsucht und festgestellt, dass da nix ist und hat es
weggeworfen.
Wir fahren in den South Perth Forshore - eine gepflegte Parkanlage, wo sich auch
das Restaurant in dem wir gestern Abend gegessen haben, befindet.
Zuerst suchen wir den kleinen Parkplatz ab. Die gekrümelten Scherben unserer Scheibe liegen immer noch da.
Wir schauen in die Papierkörbe.
Gerade ist eine Park-Reinigungskolonne unterwegs.
Wir sprechen sie an und fragen, ob sie eine Hülle oder ein dunkelrosanes Notizbuch gefunden
und in den Müll getan haben. Aber nein. Sie haben nichts Derartiges gefunden.
Der Typ auf dem Rasenmäher verspricht uns, im Falle er findet etwas, dass er es auf ein
Podest eines Containers legen wird.
Hm. Wäre ja auch viel zu einfach und zu schön gewesen, wenn wir es jetzt noch finden würden.
Dieser Park, hier in South Perth ist wunderschön und prima gelegen für Blicke auf die andere Seite.
Ich kriege einfach nicht genug!
Und das, obwohl ich immer behaupte: Perth ist nicht meine Lieblingsstadt
Und Perth gibt sich mit diesem Wetterchen auch alle Mühe unsere australische Lieblingsstadt zu werden.
Im The Boatshed Restaurant geben wir den Besen
und die Handtücher dankend ab.
Sie freuen sich darüber. Ganz offensichtlich haben sie gar nicht
damit gerechnet, diese Dinge jemals wieder zu sehen.
Dann kommt der Geschäftsführer auf Rainer zu und will ihm in seinem Arbeitszimmer
etwas zeigen. Eine Mitarbeiterin sitzt am Computer und wertet die Videoüberwachungskamera aus.
Denn auch das Restaurant ist daran interessiert, dass ihre Gäste bei ihnen sicher
ihr Auto abstellen können.
Und tatsächlich ist der Einbruch dokumentiert. Wir können sehen, wie der Dieb vorgegangen ist.
Auch wie er die Scheibe eingeschlagen hat und mit einem gekonnten Griff die Hülle mit dem
Notizheft rausgenommen und in sein Auto geworfen hat.
Hm. Damit ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir es im Park finden werden.
Dann kann man noch sehen, dass er kurz nach Mitternacht nochmals wiederkommt und sich nach parkenden
Autos umsieht. Dieses Mal parkt er sogar vor dem Restaurant.
Wir sind mittlerweile sechs Leute in dem kleinen Büro.
Und alles schaut gebannt auf den Bildschirm.
Denn wie wir hören, sind wir nicht die ersten, die auf diesem Parkplatz ausgeraubt wurden.
Die Spannung steigt, als das Auto ganz nah und dazu in perfekter Position zur Kamera steht.
Doch leider ist die Qualität nicht gut genug. So ist das Nummernschild überblendet und
selbst mit Nachbearbeitung nicht erkennbar.
Wie schade.
Sicher hätten nicht nur wir gern den Täter entlarvt gesehen!
Nun ist klar, dass ich mein Notizheft nicht mehr wiederfinden werde.
Deshalb gibt es in diesem Bericht keine Entfernungsangaben beziehungsweise keine
gefahrenen Tageskilometer.
Das nächste Ziel soll das vielgelobte Fremantle sein.
Doch unterwegs auf dem Hwy 6 verlassen wir kurzentschlossen die Hauptstraße und schauen uns
im Perths Vorort Attadale um. Hier gibt es nicht nur schnuckelige Villen.
Hier gibt es auch das Attadale Reserve, eine Parkanlage mit teilweise
geschützten Landabschnitten.
Im am Swan River gelegenen Park genießen wir einfach nur das Ambiente.
Ja die Lage dieser Vororte gefällt mir. Nicht weit bis Perth - aber auch nicht weit bis
zum Meer.
Jedenfalls bei fantastischem Wetter ist dieses Fleckchen traumhaft.
Wir atmen hier durch - im wahrsten Sinne des Wortes und genießen diesen besonderen Moment.
Von hier kann man die Skyline von Perth sehen.
Mit der Drohne bekommt man den Überblick.
Auf dem Bildschirm der Drohne entdecken wir eine interessante Stelle, an der eine langgezogene Sandbank - mitten in den Swan River ragt.
Das sieht sehr interessant aus.
Technik sei Dank, orten wir uns über Google, um zu bestimmen, wo wir gerade sind und welche Strecke wir nehmen müssen,
um der Sandbank ganz nahe zu sein.
Der Point Walter Sandbar ist unser nächster Stopp.
Am Parkplatz entdecken wir ein recht auffälliges Schild, auf dem vor Autodieben
gewarnt wird.
Hm. Haben wir noch nie zuvor gesehen. Oder ist es uns einfach noch nie aufgefallen,
weil wir nicht betroffen waren?
Die Sandbank ragt ziemlich weit in den Swan River ein.
Und von oben ist sie noch besser zu sehen!
Es ist ein Uhr mittags, als wir den Park verlassen.
Bis Fremantle sind es etwa 20 Minuten Fahrweg.
Wir fahren eine erste Runde durch den Ort. Einfach zur Orientierung.
Dann eine zweite und dritte Runde, um einen Parkplatz zu finden. Denn obwohl die Stadt wie eine
leerstehende Filmkulisse aussieht, sind alle Parkplätze besetzt.
An der Esplanade endlich wird ein Parkplatz frei.
Es geht zur Jetty von Fremantle.
Hier ist es etwas belebter. Ein Fisch-Restaurant reiht sich am anderen.
Ein schönes Flair. Jedenfalls wenn das Wetter so ist wie heute.
interessanter Hinweis am Bahnübergang...
Die Hauptflaniermeile, die South Terrace, ist unser nächstes Ziel.
Es ist früher Nachmittag und hier ist absolut nichts los.
Da habe ich mir einfach mehr versprochen.
Nun. Es ist tiefster Winter. Aber eben T-Shirt-Wetter.
In der Monk Brewery suchen wir uns ein Plätzchen
auf der schmalen Terrasse. Es tut so gut hier zu sitzen.
Das hier gebraute Bier schmeckt einfach köstlich.
Und das Essen überrascht uns mit einem pfiffigen Rezept.
Nun schlendern wir weiter zum Parkplatz und nehmen die Impressionen in den leeren Straßen von Fremanlte auf.
Es geht zurück nach Perth.
Wir haben Glück. Denn trotz Berufsverkehr sind wir schnell wieder in Perth.
Vielleicht auch weil die Masse auf dem Weg nach Hause in die Vororte unterwegs ist.
Wir dagegen sind asynchron unterwegs.
Wir parken am Fährterminal Mends St Jetty in South Perth.
Hier startet die Fähre, die uns direkt zur Elizabeth Quay Jetty bringt.
Die Fahrt ist einfach nur empfehlenswert. Wieso haben wir diese noch nicht im letzten
Jahr genutzt?
Den Sonnenuntergang genießen wir Cocktail schlürfend auf der oberen Etage, der offenen Terrasse, der Reveley Bar.
Diese Bar haben wir im letzten Jahr ganz zufällig entdeckt.
Hier stimmt nicht nur die Aussicht sondern das gesamte Flair. Die Musik und die Cocktails.
Um die letzte Fähre nicht zu verpassen, fahren wir nach dem kleinen "Vorglüher" wieder nach South Perth und holen unser Auto.
Inzwischen ist nicht nur die Sonne untergegangen - nein in kürzester Zeit ist es stockdunkel geworden.
Auf dem Pier gibt es verschiedenste Illuminationen.
Und auch die Baustelle sieht alles andere als unschön aus.
Nein im Gegenteil. Alles wird entweder illuminiert oder bunt angestrahlt.
Echt schön!
Noch ist die Elizabeth Quay nicht fertig und buntangestrahlte Kräne stehen da, wo es mal
Hotels- und Apartmenthäuser geben soll.
Eine Idee wie es mal aussehen soll, zeigt ein großes Plakat an einer Bauwand.
Allerdings steht nirgends geschrieben, wann es so weit sein soll.
Vielleicht gibt es auch einen Baustopp? Denn seit dem letzten Jahr ist kaum eine
Änderung zu sehen. Vielleicht baut man erst mehrere Etagen in die Tiefe?
Unser letztes Ziel am heutigen Tag ist eine japanische Ramen Bar, die Eatme Ramenbar, die mir bei Instagram durch ansprechende Foodfotografie aufgefallen ist.
Obwohl wir die genaue Adresse haben, ist es nicht wirklich leicht die Bar zu finden.
Wir drehen mehrere Kreise. Dann suchen wir zu Fuß. Dabei fällt uns auf, dass es hier
viele asiatische Restaurants gibt.
Da könnte man ja auch etwas essen. Aber nein das wäre zu leicht.
Entsprechend der Straßennummerierung wurde offensichtlich die Nummer 110 in der Barrak Street
ausgelassen.
Hm. Kann ja nicht sein. Ist es also nur ein Fake-Account?
Fast wollen wir schon aufgeben, als wir auf der gegenüberliegenden Seite einen ganz kleinen
Eingang mit entsprechendem Namenszug sehen.
Ok. Geschafft.
Der Raum ist nicht größer als ein kleines Wohnzimmer.
Und jeder Millimeter scheint ausgenutzt zu sein. Etwa dreißig Gäste essen im superbeengten
Raum. Die Tische sind schmaler als Festzeltbänke. Und die Sitzmöglichkeiten sind ebenso
platzsparend.
Und während wir uns orientieren, werden wir schon angesprochen. Wir müssen mit einer voraussichtlichen
Wartezeit von zwanzig Minuten rechnen. Dafür stehen vor dem Lokal viele Gartenstühle.
Nun ja. Es ist Winter. Und wenn die Sonne ihre wärmenden Strahlen eingezogen hat,
ist es empfindlich kalt.
Etwa zehn Minuten später werden wir reingerufen.
Lange brauchen wir nicht für die Auswahl des Menüs.
Wir kamen wegen Ramen, der japanischen Nudelsuppe. Und diese lassen wir uns auch bringen.
Beide Varianten schmecken lecker.
Als wir das Lokal verlassen, warten etwa zwanzig Leute auf einen Platz.
Da waren wir mit zehn Minuten Wartezeit echt noch gut dran.
Nun geht's zurück nach South Perth und dann ins Hotel.
Der Tag war voller Ereignisse und neuer Eindrücke.
Fremantle Visitor Center
Nette und informative Website über die Gegend
The Reveley Bar
Bar mit wundervollen Blick auf die Elizabeth Quay. Besonders empfehlenswert zum Sonnenuntergang.