Uluṟu und Flug nach Cairns

Frühstück gibt es wieder im Hotel mit altbekanntem Trick: an der "Rezi" ein Voucher kaufen und zehn Dollar sparen! Das Frühstück kostet uns 50 AUD, das sind 33 Euro.

Bevor wir das Zentrum des Outbacks verlassen, fahren wir direkt ran an den "Stein" und schauen uns den aus der Nähe an.

# Uluṟu

Ganze 348 Meter ragen hier in den Himmel.
Und obwohl die "Olgas" bis zu 546 Meter hoch sind, wiegt der Stellenwert des Uluṟu subjektiv höher.

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Aber wieso eigentlich Uluṟu und nicht Ayers Rock?
Weltweit ist er unter diesem Namen doch bekannt?

Als W.Gosse 1873 ihn als erster Europäer entdeckte, benannte er ihn - wie es damals üblich war - nach einer berühmten Persönlichkeit. Und so wurde er nach dem damaligen Premier von South Australia, Sir Henry Ayers benannt.

Bei den ansässigen Aborigines, den Pitjantjatjara und Yankunytjatara (heute nennen sie sich gemeinschaftlich Anangu), hieß der Monolith seit jeher Uluṟu. Für sie war und ist er einer der wichtigsten heiligen Orte.

In den 1940er Jahren begann die touristische Eroberung.
1958 wurde das Gebiet zum Ayers Rock - Mt. Olga National Park erklärt.
1959 gab es das erste Motel. In den 70er Jahren gab es schon vier Motels und einige Campingplätze.
1984 wurde die künstliche Stadt Yulara in einem Abstand von 50 Kilometern zum Uluṟu geschaffen. Mit zunehmenden Touristenströmen war es den einheimischen Aborigines nicht mehr möglich, ungestört ihre Zeremonien abzuhalten. Man versuchte infolge dessen, die Ureinwohner umzusiedeln.
1976 wurde der Aboriginal Land Rights Act beschlossen. In mehreren Rechtsstreits forderten die Anangu nun ihr Land zurück. Erst sprach man ihnen das Land außerhalb des Nationalparks zu. Aber mit dem Sieg der Labor Party wurde am 26.Oktober 1985 das Land vollständig den Anangu zugesprochen.
Premier Minister Hawke verknüpfte allerdings das "Handback" an zwei Bedingungen: die Ananges mußten für 99 Jahre den Nationalpark an die Bundesregierung zurückverpachten und sie durften den Aufstieg auf den Uluṟu nicht verbieten.
Erst im Jahr 2002 wurde der Name "Uluṟu (Ayers Rock)" offiziell bestätigt und eingetragen.

So viel zu Geschichte des Namens.

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Die Umwanderung ist knapp zehn Kilometer lang.
Doch für das Umwandern haben wir nicht genug Zeit.
Denn heute Nachmittag beenden wir unsere Zeit hier im Outback. Und wieder bin ich von dieser Einöde - auch wenn es in diesem Park alles andere als einsam ist - fasziniert. Und so muß es für eine Umrundung mit dem Auto reichen.

Noch bevor der aller erste offizielle Vistapoint erreicht ist, müssen wir einfach stehen bleiben.
Das muß man sich einfach in Ruhe anschauen.

Was aus der Ferne, insbesondere bei Sonnenschein, wie ein homogener Stein wirkt, ist in Wirklichkeit mit vielen Facetten, Höhlen und einer Art Carvings im Stein versehen.
Teilweise sieht es aus wie Lochfraß im Stein mit beeindruckenden Mustern.

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# Mala Walk

Am Parkplatz zum Mala Walk befindet sich rechter Hand der "Climb".
Obwohl es ein sehr auffälliges, recht großes und in vielen Sprachen ausgeführtes Schild der Anangu gibt, die darum bitten ihr Heiligtum nicht zu betreten, sind erstaunlich viele Ignoranten auf dem Berg.
Überwiegend Asiaten. Für sie gibt es die Ausführungen sogar in mehreren asiatischen Sprachen.

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Der Mala Walk beträgt als Rundweg nur zwei Kilometer.
Er führt vorbei an kleinen gut beschilderten Höhlen.
Es wird die Geschichte der Malas erklärt.
Auch hat man hier die Gelegenheit guterhaltene Felsmalereien zu sehen.
Nur Wasserfälle gibt es in den Wintermonaten nicht.
Trotzdem gefällt uns dieser Weg und es ist ergreifend so nah an Zeugnisse der Geschichte herangehen zu dürfen.

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Während der Umrundung mit dem Auto gelangt man mal mehr und mal weniger nah an den Uluṟu. Gerade deshalb kann man die Muster im Felsen als Ganzes sehen und als ein neues Bild identifizieren.
So braucht man nicht wirklich viel Fantasie, um hier "Darth Vader" im Profil zu erkennen.
Oder?

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So aus der Nähe gefällt mir der Berg letztendlich viel besser.
Hier reiht sich eine Geschichte an die andere.
Ich notiere: "... nächstes Mal mindestens zwei oder besser noch drei Nächte hier in Yulara einplanen!"
Zu gern wäre ich lieber ringsherum gewandert, um noch näher dran zu sein.

# Mutitjulu Walk

Der Mutitjulu Walk ist ein kurzer, ein Kilometer langer Wanderweg.
Wir werden an Höhlen mit Wandmalereien vorbeigeführt.
Am Ende des Weges befindet sich ein Wasserpool. Der "dazugehörige" Wasserfall ist ausgetrocknet.
Trotzdem ist es schön hier.

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# Cultural Center

Als letzte Aktion im Park besuchen wir das .
Dieses ist ganz der Geschichte bis zum heutigen Tage der Anangus gewidmet.
Es ist sehr informativ und überhaupt nicht langweilig.
Ganz nebenbei erfahren wir, daß man sich Räder für die Umrundung ausleihen kann.
Also nächstes Mal wieder...

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Jetzt gilt es nur noch unser Auto zu tanken. Wir waren mit einem Diesel unterwegs. Und so stand Tanken nie auf der Tagesordnung. Der Tank scheint ja recht groß zu sein, denn wir tanken 100 Liter und zahlen 200 AUD (August 2015: 137€).
Die Rückgabe des Autos ist absolut easy und ganz anders als wir das aus den USA kennen: Auto irgendwo auf den Parkplatz abstellen und Schlüssel am Schalter abgeben.
Also eigentlich.
Denn gerade als wir das Auto eingeparkt haben, lief eine Angestellte mit einer Pappschachtel an uns vorbei, in die wir den Schlüssel legen konnten.

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Die Wettervorhersage für Cairns

Unser Flieger zum Teil 3 unseres Urlaubs startet kurz nach 15.30pm.
Die Strecke Yulara - Cairns werden wir mit Quantaslink fliegen.
Am Airport gibt es kostenloses wifi. Ich checke das Wetter für die nächsten Tage. Doch das sieht leider nur noch mittelprächtig aus. Man sind wir verwöhnt von dem wolkenlosen Himmel mit 0% Regen.

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Was haben wir für ein Glück!
Wieder sitzen wir auf der "richtigen" Seite und freuen uns über einen letzten Blick auf den Uluṟu.
Und wieder einmal hat keiner die Fenster geputzt
Aber wir erkennen das was wir wollen.
Heute Vormittag sind wir noch da unten unterwegs gewesen und haben all die schönen Facetten sehen können.
Unvorstellbar!
Und nein, es war nicht die Liebe auf den ersten sondern erst auf den zweiten Blick.

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Der Flug ist mittelruhig.
Das Essen ist wie überall bei kleineren Airlines ziemlich bescheiden.
Ich gönne mir ein kleine Flasche leckeren australischen "Champagne". Und überraschenderweise schmeckt dieser ausgesprochen gut.

Die Aussicht während des Fluges ist nicht so gut wie auf dem Flug nach Alice Springs.
Keine dramatischen "Muster" in der Landschaft. Keine Muster als Gebirgsformation.
Kurz bevor wir die Gebirgskette Richtung Osten überfliegen, erscheint das Land jetzt urbar gemacht. Definierte Brände erscheinen wie Feuerlinien von hier oben. Die Sonne verabschiedet sich gerade als wir landen.
In letzter Minute erkenne ich bei der Landung noch unser nächstes Hotel.
Yäääh!

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- Teil 3 unserer Reise beginnt hier -

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Der Flughafen in Cairns ist ein internationaler Flughafen. Trotzdem erscheint hier alles etwas verschlafen.
Wir holen bei Europcar das gebuchte Auto ab. Es ist ein Mitsubishi Outländer mit über 30000 Kilometern auf dem Tacho. Mit dem sind wir echt unzufrieden und fühlen uns etwas betrogen in der Klasse. Alle größeren sollen angeblich nur mit riesigen Aufschlägen zu haben sein. Aber andere Autos sind auch nicht mehr da. Schließlich ist es jetzt abends.
Die Prozedur kostet uns schon mal eine Stunde.
Und es ist schon wieder stockdunkel.
Wir geben die Diskussion auf und verschieben sie auf morgen.
Denn jetzt müssen wir noch nach Trinity Beach, das etwa zwanzig Kilometer nördlich von Cairns liegt. Wir verfahren uns mehrfach und finden anfangs nicht den richtigen Highway.

In Trinity Beach schläft schon alles. Schließlich ist es schon halb acht!
An der "Rezi" der gebuchten Apartmentanlage ist kein Mensch. Ein Schild weist eine Telefonnummer auf, wo wir auch anrufen. Rainer versteht nur jedes zweite Wort... willkommen in Queensland, wo English wirklich ganz anders klingt.
Letztendlich liegt der Schlüssel für unser Apartment genau hinter dem Schild in einem Briefumschlag.
Uns wurde das Apartment 404 zugewiesen.
Auch gibt es genau markierte Stellplätze für jede Wohnung. Wir sind schon etwas verwundert. Denn es gibt zwei Parkplätze für die 404 nebeneinander.
Der Aufzug funktioniert nur mit der Zugangskarte. Alles ist wirklich modern hier.
Auf der etwas unübersichtlichen Etage finden wir dann endlich die Nummer 404.
Die Tür steht sperrangelweit aufgerissen und drin brennt das Licht.
Hm.
Was soll das heißen?
Ist die Wohnung schon jemand anderem zugewiesen worden?
Beim Betreten rufen wir ob jemand schon hier ist... aber es meldet sich keiner.
Wir sind verunsichert.
Habe ich doch ein Onebed Apartment gebucht, gibt es hier erst einmal ein Bedroom mit getrennt stehenden Betten, zusätzlich ein Masterbedroom, zwei Bäder, eine Miniwaschküche, ein Wahnsinnwohnzimmer mit offener Küche und einen Balkon in Terrassengröße... da fehlen uns die Worte.
Wir beschlagnahmen also dieses Condo und nehmen erst einmal an, daß alles so seine Richtigkeit haben wird.

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Unsere letzte Aktion für diesen Tag ist die Fahrt zu einem Lebensmittelladen. Die "Night-Owl" ist der einzige Laden, der auch noch kurz nach acht Uhr offen hat.
Zum ersten Mal in unserem Urlaub werden wir mit dem australischen Angebot an Lebensmitteln und deren Preisen konfrontiert. Rainer findet seine Lieblingscornflakes nicht. Ich aber auch nicht. Wir zahlen achtzig Dollar und haben genug für die nächsten Tage zum Frühstück. Den Rest können wir dann morgen einkaufen.

Das reicht erst einmal an Erlebnissen und Eindrücken für den heutigen Tag... bis morgen!