Von Kings Canyon nach Yulara

Kurz nach 7am sind wir wach.
Es war echt kalt! Das obwohl ich mit Strickjacke und Pullover geschlafen habe.
Aber wir haben super geschlafen.
Ich öffne alle "Fenster" und wir schauen durch die Gaze.
Der Blick vom Kopfende ist genial. Nichts als unendliche Grasfläche.
Von wilden Kamelen jedoch keine Spur. Angeblich latschen sie in den Morgenstunden hier vorbei. Eigentlich ist diese Übernachtungsart eine schöne Mischung aus einfachem Hotel und Schlafen auf einer Isomatte in einem normalen Zelt.

Kurz vor 8.30am haben wir alles, was im Zelt war, ins Auto gebracht und trödeln Richtung Frühstücksraum. Unterwegs am Parkplatz quatsche ich noch mit einer ehemaligen Karl-Marx-Städterin, die vor 36 Jahren nach Melbourne gezogen ist.

Als wir am Frühstücksraum ankommen, ist dieser leer.
Nanu? Haben alle lange geschlafen?
Nein. Genau das Gegenteil ist der Fall: wir sind die letzten.
Dazu stellt sich heraus, daß man hier nur bis 8.30am Frühstück serviert. Auch die Batterie meiner Uhr ist müde geworden und zeigt eine völlig andere Zeit an.
Ok. Extra für uns werden noch einmal die Pfannen erhitzt und Eier mit Speck zubereitet. Der Rest ist Selfservice.

Die Ranch scheint riesig zu sein. Gleich an der weitläufigen Ein- und Ausfahrt befindet sich ein Gehege mit zwei jungen Kamelen und einem Kalb.
Auch bietet man hier Heliflüge an.
Diese Serviceleistung bot man in jeder unserer Übernachtungen an. Die Lärmbelästigung stört ganz schön das ruhige Ambiente. Am schlimmsten empfanden wir das während der Wanderung im Kings Canyon. Aller Viertelstunde kam so ein Brummer vorbei. Das war alles andere als schön.

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Kurz nach 10am sind es gerade mal 13°C.
Unser nächstes Ziel ist wohl für die meisten Australienreisenden das absolute Highlight: der Blick auf den Uluṟu.

Aber bis dort sind es noch 265 Kilometer.
Von dieser Strecke gibt es nichts Aufregendes zu berichten.

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Der Mt.Connor drängt sich ins Bild und sicher wird der ein oder andere denken: "das isser!"
Nein das ist nicht der Uluṟu, der ist nicht so kantig.

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Yulara, eine künstliche Stadt für Touristen, erreichen wir nach drei Stunden Fahrt.
Endlich mal checken wir nicht im Dunkeln ein und endlich sehe ich das Zimmer im Hellen für eine bessere Krabbeltierortungssichtung. Alles clean.
Das Zimmer ist viel zu groß. Und nach den letzten zwei Nächten so richtig luxuriös
Die Temperaturen sind auf knapp 25°C angestiegen und die Luft ist immer noch herrlich trocken.

Wir schnappen uns ein paar Stühle und setzen uns vor das Gebäude mit einem schönen Kaffee. Dabei wird der Tagesablaufplan für die restliche Zeit besprochen.

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Bevor es aber richtig losgeht, fahren wir in den einzigen Lebensmittelladen im Ort und besorgen uns vier Scotch-Steaks. Wir zahlen knapp 30AUD, das sind etwas über 18 Euro.
Bier gibt es hier nicht.
In ganz Yulara gibt es nur einen Ort der Alkohol verkaufen und ausschenken darf. Und das ist unser Outback Pioneer Hotel, Yulara.

Etwa fünf Kilometer von unserem Hotel befindet sich der Eingang zum Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark.
Der Eintritt beträgt 25 AUD pro Person.

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Gesamtüberblick: Uluṟu-Kata-Tjuṯa Nationalpark

# Kata-Tjuṯa

Kata Tjuṯa
In der Sprache der Eingeborenen bedeutet Kata Tjuṯa viele Köpfe.
Ernest Giles, der sie als erster Europäer am 21. Oktober 1872 entdeckt hat, benannte diese Formation nach der Königin Olga von Württemberg.

Nach kurzer Zeit sieht man schon linkerhand den Stein.
Ok. Für den ersten Moment und aus der Ferne nicht wirklich beeindruckend.

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Wir widmen uns sowieso erst der weniger bekannten Steinformation, den "Olgas", wobei Kata-Tjuṯa die korrekte Bezeichnung ist.
Es sind vom Eingang noch etwas mehr als 40 Kilometer bis zu diesen seltsam aus der flachen Ebene hervor ragenden Formationen.

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Ich mag gar nicht Felsen dazu sagen.
Man sieht sie schon von Weitem, doch man hat den Eindruck, man kommt nicht näher.
Aus der Ferne sehen sie gar nicht so monströs aus.

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Es ist beeindruckend, wie mönströs sie dagegen aus der Nähe sind.
Und wieso kennt man das nicht in Europa?
Ich habe in der Schule nie etwas davon gehört!
Erst bei den Vorbereitungen auf unsere Reise bin ich in Reiseberichten auf diese Formation gestoßen. Niemals habe ich mir vorstellen können, daß sie so massiv in der Gegend rumstehen.

Am Parkplatz stehen schon massenweise Autos und Busse.
Vorbei die Zeit der Einsamkeit.
Wir gehen den Weg den alle gehen. Und es ist genau wie während der Fahrt hierhin: man geht und geht und hat den Eindruck man steht an der gleichen Stelle. Einfach nur monströs. Mir tut es schon leid, daß wir wieder einmal viel zu wenig Zeit hierfür eingeplant haben und eine echte Wanderung gar nicht möglich ist!

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UFO im Outback

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der hier, ist doch irgendwie vom falschen Kontinent

Am Kata-Tjuṯa-Sunset-Point drängt sich ein Fotograf am anderen mit seinem Stativ. Ok. Ich knipse zum Abschied noch ein Foto und hoffe, daß wir jemals noch einmal herkommen werden. Aber dann mit mehr Zeit im Gepäck!

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# Uluṟu-Sunset-Point

Am Uluṟu-Sunset-Point für PKW - ja es gibt im durchorganisiertem National Park auch einen speziell ausgewiesenen Platz für Busse - sieht es nicht anders aus. Nichts bleibt dem Zufall überlassen!
Es ist nicht eng. Aber die erste Reihe ist schwer besetzt.
Irgendwie herrscht hier Partystimmung.
Viele Deutsche hier und auch unser "Nachbar" ist aus Hamburg.
Einige haben Angst, daß sie etwas verpassen und sitzen auf dem Dach des Autos! Ich schaue auf den Uluṟu (Unwissende sagen auch Ayers Rock )und fühle nix.
Gut, es ist der Berg... oder Felsen.
Aber die Kata-Tjuṯa waren für mich viel beeindruckender und eine echte Überraschung.
Ein Foto folgt dem anderen.
Nun warten wir noch bis der Mond so dekorativ neben dem Berg erscheint.
Aber er tut es nicht.
Wir warten bis es dunkel wird und wir fast noch ganz alleine am Viewpoint stehen.
Vom Mond aber keine Spur.

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Kurz bevor der Schatten die Unterkante des Monolits erreicht, ist die Farbe am intensivsten.
Die Furchen sind nur in diesem Moment so klar und deutlich zu sehen.

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Und wir waren auch da !

Es ist schon kurz vor halb acht, als wir mit unseren Steaks an der BBQ Stelle unseres Hotels ankommen.
Oha.
Wir sind nicht alleine hier.
Und um an den BBQ Stand ranzukommen, muß man das Fleisch hier kaufen.
Na super!
Was nun?
Wir zahlen für das Salatbuffet und erhalten einmal Besteck und einen Teller. Es sind genügend BBQ Stände vorhanden und so bereite ich meine Steaks zu.
Keine Spur vom gestrigen Outbackflair!
Hier scheint ganz Yulara zu sein, denn nur hier gibt es Bier und Wein.
Na wenigstens haben wir als Hotelgäste den Vorteil, daß wir frischgezapftes Bier kaufen können. Die anderen bekommen nur Flaschenbier. Außerdem kostet unser Bier sechs und nicht wie das Flaschenbier, acht Dollar.

Wem Flaschenbier auch genügt, der sollte sich schon in Alice Springs reichlich eindecken.