Wallaman Falls & Fahrt nach Townsville

So, die Zeit hier in Trinity Beach war schön, aber heute verlassen wir den Ort gen Süden.
Es geht nach Townsville.
Laut Plan wird es eine der längsten Fahrten unserer Reise. Wir haben genau zwei geplante lange Fahrtage. Das ist der Kürzere von beiden.

Auschecken geht ganz easy.
Die Apartmentanlage ist unbedingt empfehlenswert. Einziges Manko ist die schlechte Verbindung ins Internet.
Ach und noch das schon erwähnte Tablett
Die langen Wege aus der Küche bis zum Balkontisch, wo wir morgendlich unser Frühstück eingenommen haben, waren schon etwas lästig

Bevor wir die Gegend ganz verlassen, bleiben wir nochmals in Cairns stehen.
Statten der Lagune auf der Esplanade einen kurzen Besuch ab.
Jetzt am frühen Vormittag ist es noch relativ leer und man kann den Blick auf dieses Highlight der Stadt genießen.

cairns, Queensland,australia, australien

Anschließend decken wir uns noch auf "Rusty's Market" mit leckeren Birnen, Avocados und Erdbeerpapayas ein.

Jetzt kann die Reise endlich losgehen.
Das Wetter "verabschiedet" sich auch gerade... eine Wolkenfront zieht auf!

Den ersten Teil der Strecke kennen wir schon. Der ist so ziemlich eintönig.
Ich schnappe mir meinen Läppi und beginne meinen Reisebericht zu schreiben. Wir haben heute den 14. Urlaubstag. Der erste Tag dagegen ist so fern. Was haben wir nur alles schon erlebt...
Es dauert nicht lange und ich brauche für besseres, kreativeres Denken dringend einen Kaffee.
Gleich mehrere Schilder in leuchtendem Rot weisen auf ein Café hin.
Super!
Kommt wie gelegen.
Vor dem Café stehen drei Autos. Die Türen des einen Autos weit aufgerissen. Doch keiner sitzt drin. Und überhaupt ist niemand zu sehen.
Der Laden ist verriegelt und verrammelt.
Hm.
Wir schauen um die Ecke... ein niedliches Plätzchen mit mehreren Tischen inmitten eines botanischen Gartens. Rainer schiebt die Tür auf. In dem Moment knipst jemand im Haus das Licht an.
Etwas seltsam.
Ein junger Mann erscheint an der Theke, wir bestellen ein Cappuccino.
Der Mann verschwindet.
Inzwischen schauen wir uns im Ladenlokal um. Überall stehen Gemälde und Schnitzereien. Eine Galerie mit Café also.
Wir hören Geräusche einer echten Maschine und dann erscheint der Mann wieder mit meinem Cappuccino. Wir zahlen vier Dollar. Als wir den Laden verlassen, geht das Licht wieder aus.
Der Cappuccino ist der Beste, den ich bisher auf dieser Reise hatte. Der schmeckt genauso gut, wie der, den ich zu Hause mit meiner Maschine kreiere.

Queensland,australia, australien

Die weitere Fahrt ist wieder ziemlich nichtssagend. Ein bewirtschaftetes Feld folgt dem anderen. Überall wird Zuckerrohr angebaut.
Kann man schon von Monokultur sprechen?

Unser nächster Zwischenaufenthalt ist Cardwell.
Irgendwann muß eben jeder mal eine Toilette aufsuchen.
Der Ort ist sehr aufgeräumt, übersichtlich und vor allem sauber.
Das Informationcenter hat geschlossen. Es ist von 9am bis 1pm geöffnet. Daneben ist ein Spielplatz mit öffentlichen Toiletten. Wie gewohnt sauber.

Queensland,australia, australien
Queensland,australia, australien
Queensland,australia, australien

# Wallaman Falls

Zeitlich sind wir gut unterwegs und gönnen uns den Abstecher zu den Wallaman Falls.
Je nach Quelle sollen es die höchsten Queenslands oder anderer Literatur zufolge wiederum die höchsten Australiens sein.

In Ingham verlassen wir den Bruce Highway und folgen der Trebonne Road gen Westen.
Bis zum Wallaman Falls - Lookout sind es laut App nur 37 Kilometer.
Doch die Straße ist kurvig und schnelles Fahren ist meist ausgeschlossen.
Wir scheinen ganz alleine auf dem Weg zum Girringun National Park zu sein.
Links und rechts der Straße weiden Kühe.
Jede Menge australischer Kühe.
Die sehen so anders aus. Irgendwie bucklig mit hängenden Hasenohren.

Wallaman Falls,Queensland,australia, australien
Wallaman Falls,Queensland,australia, australien

Unterwegs gibt es einen schönen, lohnenswerten Aussichtspunkt über das sonst flache Land.

Wallaman Falls, Queensland,australia, australien
Wallaman Falls, Queensland,australia, australien

Ganz oben angekommen sind es nur wirklich wenige Schritte bis zu den Balkonen, von den man auf den Wasserfall schauen kann.
Einfach gigantisch.
Wir sind fasziniert, obwohl wir etwas zu spät kommen. Im August sollte man bis mittags hier sein, um den Wasserfall von der Sonne beleuchtet zu sehen.
Wir genießen den Ausblick trotzdem.

Wallaman Falls, Queensland,australia, australien
Wallaman Falls, Queensland,australia, australien

Runter zum Pool, also zum Basement des Wasserfalls, führt eine zwei Kilometer lange Wanderung. Der Djinda Walk ist nicht lang jedoch wahnsinnig steil. Für uns kommt es nicht in Frage, denn es ist kurz vor 4pm. Und wir haben noch eine Reisestrecke von etwa 150 Kilometer vor uns.

Auf dem Weg zum Auto kommt uns ein junges Paar entgegen. Sie kommen gerade von unten und wir fragen nach ihren Erfahrungen. Sie sind begeistert und locken uns mit einem wunderschönen Ausblick, der sich auf der Hälfte der Wanderung befinden soll. Also in nur einen Kilometer.
Rainer und ich schauen uns an und wortlos ziehe ich meine Wanderschuhe an und wir gehen los.

Erst ist der Weg nach unten sehr zivilisiert, dann folgen einige Metalltreppen mit Geländer. Der folgende Pfad führt serpentinenartig weiter nach unten. Teilweise mit unregelmäßig hohen Steintreppen, teilweise über Wurzelwerk.
Immer wieder raschelt es im dichten Urwald.

Djinda Walk, Wallaman Falls, Queensland,australia, australien

Zwar habe ich mich bisher nur beschwert, daß ich noch keine Kasuare gesehen habe, aber hier will ich keinen begegnen. Schließlich sind die Viecher mindestens einen knappen Meter hoch und ich nur 1.64 m.
Mir ist das nicht ganz geheuer und wieder einmal bin ich bereit umzukehren. Rainer schlägt mir vor hier zu warten oder schon zurückzugehen. Der Neid auf seine Erlebnisse und Aufnahmen macht mich wieder stark
Also leide ich weiter.
Endlich begegnen wir einer Gruppe junger Menschen, die auf dem Rückweg nach oben sind.
Allesamt sehen ziemlich fertig aus.
Wir fragen nach dem Outlook, denn wir sind schon mehr als die Hälfte, also tausend Meter gelaufen.
Es soll also nur noch etwa zehn Minuten dauern, bis wir dort sind. Und: "it's worthy!" rufen sie hinterher.
Ja ja ist ja gut...
Als der Weg samt Buschwerk immer schmaler wird, hören wir auch wieder den Wasserfall.
Gigantisch.
Wir haben von oben bis hier eine Höhendifferenz von 240 Meter bei maximal 22% Gefälle erreicht. Das bedeutet für unseren Rückweg, daß wir wieder diese Steigung vor uns haben.

Djinda Walk, Wallaman Falls, Queensland,australia, australien
Djinda Walk, Wallaman Falls, Queensland,australia, australien

Der Weg nach oben ist trotz der großen Steigung viel leichter.
Dann fällt Rainer ein, daß er doch am Outlook vergessen hat zu filmen
Ok. Rainer sprintet nochmal zurück zum Aussichtspunkt und ich laufe alleine schon mal nach oben.
Oben angekommen sind wir so froh, daß wir uns zu dieser Kurzwanderung entschieden haben.
Insgesamt haben wir nur 48 Minuten. für diese Wanderung gebraucht.
Mein Schrittzähler zeigt 37 Stockwerke an. Cool!

Djinda Walk, Wallaman Falls, Queensland,australia, australien
Djinda Walk, Wallaman Falls, Queensland,australia, australien

Gegen 5pm verlassen wir das Plateau.
Als wir wieder den Bruce Highway erreichen, ist die Sonne untergegangen und es ist wieder einmal stockdunkel. Das Einzige was wir jetzt nicht gebrauchen können sind: "crossing kangaroo" oder "crossing casuary".

Kurz nach halb acht erreichen wir Townsville.
Das Aquarius On The Beach, Townsville ist der größte Klopper in der Stadt und ist von überall zu sehen.
Mit ihrem modern gestalteten leichten Look macht die Empfangsetage einen guten Eindruck.
Wir erhalten drei Schnipsel mit Passwörtern für den kostenlosen Zugang ins wifi.

Townsville, Queensland,australia, australien

Als dann die Türen des Aufzuges in der zwölften Etage aufgehen, kriege ich fast einen Schock!
Es hat das Ambiente eines Arbeiterwohnheims. Es hat einen sehr starken Eigengeruch.
Eine Zimmertür geht auf und es torkeln zwei stark betrunkene Männer, älteren Semesters, aus dem Raum. Dann drei ebenso lustige, junge Mädels.
Ok.
Der lange Gang bis zum Zimmer 1211 ist mit ganzen drei Leuchtstoffröhren beleuchtet. Als ich die Tür von innen schließe fällt ein Türanhänger runter.
Ich lese: "please make up my suite"

Unser Zimmer hat eine kleine Kitchenette. Alles scheint wirklich sauber zu sein aber total verwohnt. Es gibt ein schmales Ehebett und noch ein Einzelbett. Da kommen unsere Koffer drauf. Das Abendbrot fällt aus. Wir sind viel zu müde.
Wir machen uns frisch und versuchen bei WhatsApp nachzulesen, ob unser Sohn gut in Südafrika gelandet ist. Aber die Verbindung ist ein Witz. Nix geht mehr.
Dann eben nicht.

Der Tag war aufregend genug.